10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.315
836
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Eine schnelle Neuausrichtung kann verschiedenartig aussehen. Evtl. sind einige Airlines teils doch bereit eine Embraer anstelle zu nehmen, wenn Boeing diese relativ schnell liefern könnte.

Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Von der Pax Kapazität ist die größte Embraer (195-E2) gerade mal so knapp an der 737-700. Reichweite und Payload ist signifikant geringer. 2-2 Sitze und der Rumpf ist bereits maximal am Limit gestreckt.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
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Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Von der Pax Kapazität ist die größte Embraer (195-E2) gerade mal so knapp an der 737-700. Reichweite und Payload ist signifikant geringer. 2-2 Sitze und der Rumpf ist bereits maximal am Limit gestreckt.

Natürlich kann Embraer (195-E2) spezifisch mit der MAX nicht mithalten.
Jedoch kaufen die Airlines die 737-Boeing auch gerne aus anderen Gründen, einfach, weil sie bisher immer funktionierte inkl Wartungskosten/ggf. Schnellreparaturen und zu deren Piloten passte.
Embraer hat bereits FBW, insofern müssten Piloten allerdings irgendwie umschulen.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
0
@airhansa123
dass der neue CEO David Calhoun via chapter11 wenige Boeing-Eigentümer verbleibend zu konzentrieren versuchen könnte, ist sicherlich auch mal ein Gedankengang wert. Wenn die Zulieferer dabei nicht zu schnell oder ggf. mit realer Wiederauferstehungsaussicht lediglich vorerst sterben, wäre es zumindest ein plausibles Interesse fundamentaler Neuausrichtung. Im zivilen Luftverkehrsgeschäft jedoch, wäre ein „Newboeing“ insbesondere weiterhin der Konkurrenz Airbus / Comac ausgesetzt. Comac wird selbstangekündigt preislich nicht zu schlagen sein und Airbus wird immerhin (auch) staatliche Subventionierung unterstellt.

Wie will ein getrixtes neues „Weltmarktboeing“ da je zu real schwarzen Zahlen kommen, ohne erneut verhängnisvoll gegroundet zu werden ? Alle „Unbekannten“ übergreifend mitzukalkulieren halte ich kaum für möglich, zumal der ggf. abgesprochene Investmenteigenschaden in Summe enorm wäre und ebenso ein Köpferollen nach sich ziehen würde.
Die US-Politik würde sowas aus „Marktsicherheitsgründen“ bestimmt auch nicht so einfach durchgehen lassen, weil ohne passend neue Flugzeuge wäre die gewohnte USA-Mobilität sehr schnell tot.
 
Zuletzt bearbeitet:

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.487
8.457
Nochmal die NYT, Boeing arbeitet schon eifrig an der Kommunikation, falls die 737 Max wieder fliegen darf...

https://www.nytimes.com/2019/12/24/...tion=click&module=Top Stories&pgtype=Homepage

Das ist doch wieder nur dümmliches Marketinggesabbel. Das ist es doch was die jetzige Situation erst heraufbeschworen hat: Beruhigungspillen statt echte technische Lösungen.
Von mir aus dürfen sie sowas gerne wieder hochfahren wenn sie die FAA Checkliste abgehakt haben. Zum jetzigen Zeitpunkt sind solche Maßnahmen einfach nur lächerlich und armselig und sollten bei jedem denkenden Menschen das genaue Gegenteil des Beabsichtigten auslösen.
 
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amor

Gesperrt
08.12.2019
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Wünsche Euch alle Frohe Weihnachten. Und Danke für die vielen hilfreichen Beiträge.
 

Daniel24

Erfahrenes Mitglied
13.05.2009
484
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Stuttgart / Muenchen
Best of-Zitat:
„In a draft of a frequently-asked-questions document intended to help airlines communicate with their employees, Boeing included the question “Is it true that the 737 Max was rushed into service?”

Boeing suggests the airlines answer this way: “No. Over a six-year period, Boeing worked through a disciplined methodical development process that culminated with a robust test program that validated the airplane’s safety and performance.”“
 

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.664
1.300
mit dem Durchblick wird es auch immer schwieriger

FAZ vom 24.12.2019
747 max FAZ 24.12.2019.png

mittlerweile einige Korrekturen eingebracht
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Airbus will CFM überreden die freigewordenen Kapazitäten für die LEAP 1B Triebwerke für die Produktion von LEAP 1A Triebwerken zu verwenden. Das könnte interessant werden wenn Boeing dann irgendwann wieder weiter produzieren will.
Ich sags doch noch, Kinders: A320 Lizenzfertigung bei Boeing oder gleich Handel :D ;)
Der "Neue" ist ein Kooffmich, kein Inschenör, der kauft für 2$ ein - bei Airbus - und verkauft selber für 5$, und von den 3% Differenz lebt er :D Einfach einen anderen Aufkleber drauf, also 737neo, denn die Handelsmarke ist erfunden ;)

Euch Allen Frohe Weihnachten! :)
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Nochmal die NYT, Boeing arbeitet schon eifrig an der Kommunikation, falls die 737 Max wieder fliegen darf...

https://www.nytimes.com/2019/12/24/...tion=click&module=Top Stories&pgtype=Homepage

Das schaut für mich ganz einfach so aus, dass sie antesten, ob der Markt die 737MAX überhaupt noch akzeptiert, unabhängig von einer Wiederzulassung. Derlei kann auch ganz gezielt geleakt sein.

Weil wenn rund die Hälfte der Passagier eh "nö" sagt - aktuell schaut das nach deren eigenen Umfragen so aus - und sich das nicht dramatisch ändert, dann kann man sich weitere Kosten und Mühe in Sachen Wiederzulassung auf der Stelle sparen. Selbst nur 10% 737MAX-Ablehner ist eine Zahl, die den Airlines soviel Aufwand bereitet, dass alle Kosteneinsparungen durch z.B. gleiches Type Rating bei den Piloten für die Katz sind. Denn in einem absoluten Massenmarkt mit viel Wettbewerb gibt kein Anbieter gerne mal eben 10% seiner Kunden ab. Die Angriffsfläche für "wir fliegen ohne MAX nur mit A320" Anbieter, vgl. FR vs. LH, ist einfach zu groß.

Und wer weiß, wieviel Aufwand man in ein paar Prozent Meinungsänderung in so einem Massenmarkt stecken darf, der ahnt, dass es dafür ein Stück Wunder braucht ...
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Selbst nur 10% 737MAX-Ablehner ist eine Zahl, die den Airlines soviel Aufwand bereitet, dass alle Kosteneinsparungen durch z.B. gleiches Type Rating bei den Piloten für die Katz sind. Denn in einem absoluten Massenmarkt mit viel Wettbewerb gibt kein Anbieter gerne mal eben 10% seiner Kunden ab. Die Angriffsfläche für "wir fliegen ohne MAX nur mit A320" Anbieter, vgl. FR vs. LH, ist einfach zu groß.

Laut Boeing Pressemitteilung glaubt der neue CEO ja weiterhin an die Zukunft des 737 MAX:
Mr. Calhoun said, "I strongly believe in the future of Boeing and the 737 MAX. I am honored to lead this great company and the 150,000 dedicated employees who are working hard to create the future of aviation."

Wenn Calhoun auch nur halbsoviel Management Skills hätte wie ihm gerade zugesprochen werden kann man eigentlich bei so einem Chart nur sofort den Stecker ziehen. Die geplanten FAQ Cards für Piloten, Airlines Mitarbeiter und Passagiere kommen mir vor als kämen sie direkt aus dem Kindergarten.

737 Max Willingness.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Laut Boeing Pressemitteilung glaubt der neue CEO ja weiterhin an die Zukunft des 737 MAX:
Das sagt er jetzt erstmal, um sich Entscheidungsspielraum zu bewahren, das ist auch ok.
Ob er wirklich dran glaubt: Wir wissen es nicht. Aber ganz blöd ist der auch nicht.

Wenn Calhoun auch nur halbsoviel Management Skills hätte wie ihm gerade zugesprochen werden kann man eigentlich bei so einem Chart nur sofort den Stecker ziehen. Die geplanten FAQ Cards für Piloten, Airlines Mitarbeiter und Passagiere kommen mir vor als kämen sie direkt aus dem Kindergarten.
Völlig korrekt, aber wie gesagt: Vielleicht wird da nur eine Reaktion angetestet. Die der Airlines, die der Kunden, die der Presse.

Boeing hat einfach das Problem, dass in Sachen Software-Update da schon einer vor ihnen da war, nicht wahr, Fa. Volkswagen.

Bei "nur" Umwelt hat das schon viel Stress gegeben, inkl. dem, dass auch das Update als problematisch angesehen wird, u.a. wegen der Haltbarkeit der Komponenten. Durch die Rückkaufaktion in den USA hat VW da viel Marketingdruck aus dem Markt genommen und bei den umgerüsteten und billig vertickten Fahrzeugen fragt ein anderer John Savings vielleicht nicht so genau, zumal ja anerkannterweise keine Unfallgefahr besteht.

Das ist bei der 737MAX eben anders, da geht es mit jedem Flug um das eigene Leben, zumindest gefühlt. Da gibt es halt mit einem Mal nicht nur "German Angst", sondern auch "US Angst", und da geht es um eine genetisch verankerte Grundemotion, im Gegensatz zum VW Thema. Sprich: Die bekommt man marketingmäßig nicht einfach weg, Aufwiegen eines schlechten Gewissens mit Geld ist hierbei nicht möglich.

Muilenburg hat jetzt den großen Fehler gemacht, das mit seinem öffentlichen Druck auf die FAA - wobei er eben mit der coolen Reaktion von Dickson nicht gerechnet hat - so zu verstärken, dass es sehr schwer wird, die 737MAX noch als sicher zu verkaufen. Egal wie es technisch aussieht, hier geht es nicht mehr um Technik. Da hat Muilenburg in der Tat zu sehr seinen reinen Ingenieursblick drauf gehabt (darum geht z.B. an der TUM ja auch keiner auch in Technik mit Abschluss raus, der nicht auch mal die BWLer besucht hat, das schadet nix :cool: ). Da hat er wirklich das einst sehr erfolgreiche 737 Programm voll gegen die Wand gefahren, einschließlich der Einstellung des Notnagels "NG", denn das wäre auch eine Alternative gewesen. Ergo wurde er völlig zu Recht gefeuert.

IMHO bleibt Boeing nur, um wieder glaubwürdig zu werden, externe Kompetenz in Anspruch zu nehmen und entweder die 737MAX hardwaremäßig so dramatisch zu ändern, dass es wirklich jeder sieht, oder das Ding einzustampfen. Alles andere kann man aus Marktsicht angesichts der Statistik zur "Willingness to Fly" vergessen. Und das einzige Unternehmen, das mit seinen Produkten in diesem Segment, also "große Flugzeuge", wirklich öffentlich - auch in den USA - hoch anerkannt ist und in der Öffentlichkeit als sehr kompetent gilt, ist nunmal Airbus, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und die haben das einzige Design im Segment Narrowbody, das funktioniert und sich auch öffentlich als sehr sicher verkaufen läßt. Es gibt weltweit kein anderes solches Design.

Sie werden miteinander reden, weil sie miteinander reden müssen.
Weil Boeing keine Wahl mehr hat. Weil auch Airbus kein Interesse daran haben kann, dass gemeinsame Zulieferer und Airlines pleite gehen.
CFM ist erst der Anfang.
 
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airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
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Der neue CEO David Calhoun bereitet den Produktionsstop bereits öffentlich vor. Ein Miterklärungsgrund soll werden, dass Boeing:
.....aus Rücksichtnahme und Liebe :rolleyes:zu den sensiblen Fluggästen aufgrund möglicher MAXängste von der Rückkehr der MAX nun absehen wird. :censored:Auch die Airlines befürchten eine unwirtschaftliche Wenigerauslastung auf geplanten MAXstrecken und hat Boeing bei allen größten Mühen und ganz kurz vorm Ziel ebenso zu einer Abkehr von der Rückkehr kommen lassen..........


Perfekte Ablenkung ! :mad:
Die zuvor versprochene sicherste Flugzeugrückkehr aller Zeiten konnte es gar nie geben und war ja ohnehin nur show, weil der antike Vogel „unheilbar“ vermurkst wurde. Somit bekommen jetzt auch selbst die Fluggäste noch Mitschuld in die Schuhe geschoben, dass Flugpreise mangels Kapazitäten fortan steigen werden und alle US-Bürger zusammen auch noch die finanzielle Rettung von Boeing bezahlen werden müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:

David_DE

Erfahrenes Mitglied
21.05.2013
1.759
616
Frage zu deinem Gedankenspiel: Boeing fertigt dann A320-Modelle, die dann einen Marktanteil bei Auslieferung von grob 98% hat. Wie kommen dann Kunden zu einer Boeing-Boeing zurück? Boeing wird das SA-Segment nicht aufgeben wollen. Embraer scheint keine schnelle Lösung in der Schublade zu haben, Boeing ja eh nicht. Wenn jetzt 98% im SA-Segment A320 sind, ist der Kunde, je nach Kunde, 5-30 Jahre lang kein Boeing-Boeing Kunde.

Kunden haben kein Interesse an einer Demission von Boeing im SA-Segment und Airbus auch nicht. Eine Lizenzfertigung ist gedanklich spannend, natürlich. Allerdings ist das ganze Drumherum zu komplex, der Zeithorizont zu groß und auch dadurch gibt es die eine oder andere Variable mehr als in eine Netflix-Folge oder Staffel passt.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Frage zu deinem Gedankenspiel: Boeing fertigt dann A320-Modelle, die dann einen Marktanteil bei Auslieferung von grob 98% hat. Wie kommen dann Kunden zu einer Boeing-Boeing zurück? Boeing wird das SA-Segment nicht aufgeben wollen. Embraer scheint keine schnelle Lösung in der Schublade zu haben, Boeing ja eh nicht. Wenn jetzt 98% im SA-Segment A320 sind, ist der Kunde, je nach Kunde, 5-30 Jahre lang kein Boeing-Boeing Kunde.
Was sind die Alternativen, den Kunden gar nicht beliefern oder den Kunden mit einem Produkt beliefern, dass die Hälfte von deren Kunden nicht wollen ? Embraer ist ja auch keine Alternative. Egal wie man es macht, es ist Mist :(

Fakt ist: Die 737 Kundschaft wird sich so oder so sehr bald umstellen müssen, denn Flugzeuge mit Seilzügen zur Steuerung sind ganz sicher nicht die Zukunft. Das wird künftig alles Fly by Wire sein, Airbus hat das im Narrowbody, Boeing halt bisher nicht. Die Piloten werden sich auch umstellen dürfen, so oder so, denn z.B. das alte System zur Anzeige von Warnungen hat bekanntlich auch keine Zukunft. Und ja, Fernschreiber sind auch ausgestorben, auch die gab es zur Genüge, als die 737 aus der Taufe gehoben wurde ;) Keiner kann sich dem entziehen, FBW ist die Zukunft, ohne das ist man nicht mehr konkurrenzfähig. Hätte die 737MAX ein ganzheitliches FBW, es wäre erst gar nicht zu dem Problem gekommen.

Der im Markt übliche Ansatz für derlei ist die "OEM Version", also eine Variante, die an verschiedenen Stellen Boeing und speziell deren Kundschaft bezüglich der existierenden Strukturen entgegenkommt. Das sind meist unkritisch zu ändernde Details, von irgendwelchen Unterlagen über z.B. Themen der Kabine, wer weiß, vielleicht bis hin zur Steuerung, Horn statt Stick wird sich machen lassen, weil alles dahinter gleich bleibt.

Den Nachteil bei sowas, die Umstellung, hast Du klar beschrieben. Der Vorteil ist eine größere Gleichheit bei Teilen und damit Kostensenkungen. Alles kann man nicht haben wollen.

P.s. Ich denke, dass es besser ist, den Kunden zu sagen: "Hey, sorry, war echt nix, Cheffe ist gefeuert, lass uns neu anfangen" und zügig eine solide OEM Lösung anzubieten, die auf die Bedürfnisse der Boeing Kundschaft zugeschnitten ist, als den Kunden wieder irgendetwas Halbgares zu servieren, mit mindestens dem Risiko (eigentlich sogar der Gewissheit), dass die Hälfte der Kunden der Boeing Kunden dieses Produkt ablehnt. Und selbst wenn man die Ablehner auf 25% runter bringt, das ist immer noch viel zu viel. Damit halten sie viel mehr ihre Kunden und können später wieder ein eigenes Design anbieten, das auch Chancen hat, gekauft zu werden, als wenn sie die Airlines so verärgern, dass die irgendwann "nee Freunde, mit euch nicht mehr" sagen. Und da sind sie kurz davor, da braucht es daher einen mutigen Schnitt. Den u.U. ein nüchtern rechnender Kaufmann als neuer Chef eher macht.
 
Zuletzt bearbeitet:

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
58
Nordpfalz
Sie können bei sich und Spirit schon einmal mit dem Retooling beginnen und eine Lizenz für die Neos erwerben...

Ich sags doch noch, Kinders: A320 Lizenzfertigung bei Boeing oder gleich Handel :D ;)
Der "Neue" ist ein Kooffmich, kein Inschenör, der kauft für 2$ ein - bei Airbus - und verkauft selber für 5$, und von den 3% Differenz lebt er :D Einfach einen anderen Aufkleber drauf, also 737neo, denn die Handelsmarke ist erfunden ;)

Euch Allen Frohe Weihnachten! :)

Mon Cher, auf die Idee war ich schon ein paar Tage zuvor gekommen (am 3.5.). ;)
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Mon Cher, auf die Idee war ich schon ein paar Tage zuvor gekommen (am 3.5.). ;)
Die Idee ist auch zu "Deinem" Zeitpunkt nicht neu und es gab sie auch hier schon etwas eher hier, alleine, leicht ironisch, und niemand hätte es für möglich gehalten, dass es je soweit kommt, dass man langsam ernsthaft darüber nachdenken muss. Die 737MAX hat Boeing so richtig gegen die Wand gefahren.

Again: Wie man es auch macht, es ist Mist.

Selbst wenn der MAX morgen absolut korrekt die Lufttüchtigkeit bescheinigt würde, es bliebe Mist, weil ganz viele Kunden der Kunden sagen täten, dass alles nur gemauschelt, unsicher und eh "America First" wäre. Die gerade neu bekannt gewordenen Email-Themen entkräften das ja auch nicht gerade. Rein vom Image her ist die Kiste so richtig irreparabel kaputt, Muilenburg hat vor der Wand nochmal so richtig vorm Aufschlag Gas gegeben, und beim eigenen Leben verstehen die Leute halt keinen Spass, egal wie billig das Ticket ist.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.348
582
Die Idee ist auch zu "Deinem" Zeitpunkt nicht neu und es gab sie auch hier schon etwas eher hier, alleine, leicht ironisch, und niemand hätte es für möglich gehalten, dass es je soweit kommt, dass man langsam ernsthaft darüber nachdenken muss.
Die Lösung ist doch hanebüchen. Keine Fluggesellschaft wird "mal eben" die Piloten auf ein neues Modell schulen. Das ist eine langfristige Flottenstrategie, und die wirft man nicht so schnell von heute auf morgen um. Das kann nur längerfristig funktionieren, aber ist keine Lösung, die sich innerhalb der nächsten zwei Jahre realisieren ließe. Abgesehen davon lässt sich die Fertigung nicht so schnell hochfahren oder umrüsten.

Natürlich wird Boeing langfristig nicht um FBW herumkommen, aber das wird jetzt eben eine Durststrecke geben und die MAX wird dann ein Übergangsmodell werden.

Die 737MAX hat Boeing so richtig gegen die Wand gefahren.
Ich würde das eher "in den Boden gerammt" nennen, aber es zeigt, dass die Patchlösung nur halbgar war. Jetzt wird man mit einer größeren Patchlösung daherkommen, das wird auch ein Jahr dauern, aber ich bin mir sicher, dass die MAX mit genügend Lagen Kaugummi, Klebeband und Epoxy wieder abheben wird. Das ganze wird ingenieurstechnisch ein Kuddelmuddel werden, aber der Markt dafür ist da, und so von heute auf morgen wird keine Fluglinie die Flottenstrategie komplett umwerfen und alle Piloten zur Schulung schicken.

Selbst wenn der MAX morgen absolut korrekt die Lufttüchtigkeit bescheinigt würde, es bliebe Mist, weil ganz viele Kunden der Kunden sagen täten, dass alles nur gemauschelt, unsicher und eh "America First" wäre. Die gerade neu bekannt gewordenen Email-Themen entkräften das ja auch nicht gerade. Rein vom Image her ist die Kiste so richtig irreparabel kaputt, Muilenburg hat vor der Wand nochmal so richtig vorm Aufschlag Gas gegeben, und beim eigenen Leben verstehen die Leute halt keinen Spass, egal wie billig das Ticket ist.

Das Gedächtnis der Kunden ist kurz, in die 787 steigen heute auch viele ein, obwohl der Flieger IMHO auch nicht richtig durchentwickelt ist. Die ganzen Batterieprobleme sind nur vergessen, und die Lösung ist auch nur ein Patch, die Qualitätsprobleme offensichtlich, aber von vielen toleriert. Sollte die MAX wieder fliegen, dann nicht unter dem Namen, und in 6 Monaten spricht keiner mehr drüber. So funktioniert das doch. Langfristig wird Boeing dann einen neuen Narrowbody mit FBW anbieten müssen, die MAX hat schließlich die Grenzen des Designs aufgezeigt, aber da sprechen wir eher von einem Horizont von 5-10 Jahren oder so.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Die Lösung ist doch hanebüchen. Keine Fluggesellschaft wird "mal eben" die Piloten auf ein neues Modell schulen. Das ist eine langfristige Flottenstrategie, und die wirft man nicht so schnell von heute auf morgen um. Das kann nur längerfristig funktionieren, aber ist keine Lösung, die sich innerhalb der nächsten zwei Jahre realisieren ließe. Abgesehen davon lässt sich die Fertigung nicht so schnell hochfahren oder umrüsten.
Die spannende Frage ist halt, wie lange bei welchen Gesellschaften die Ge(l)duld währt und wer sich dann als erster in die Warteschlange bei Airbus stellt. Und wer "Schiss" hat, dass der Wettbewerber da schon früher steht und die eigenen Kunden die MAXNEW ablehnen.

Klassisches Gefangenendilemma aus der Spieletheorie.

Und irgendwann werden sie sich da in die Schlange stellen, wenn Boeing keine gute Lösung anbietet, bevor sie pleite gehen. Weil vom Nicht-Fliegen kann keine Airline leben.

Ergo wird sich Boeing überlegen müssen, ob sie das wollen.

Ich würde das eher "in den Boden gerammt" nennen, aber es zeigt, dass die Patchlösung nur halbgar war. Jetzt wird man mit einer größeren Patchlösung daherkommen, das wird auch ein Jahr dauern, aber ich bin mir sicher, dass die MAX mit genügend Lagen Kaugummi, Klebeband und Epoxy wieder abheben wird. Das ganze wird ingenieurstechnisch ein Kuddelmuddel werden, aber der Markt dafür ist da, und so von heute auf morgen wird keine Fluglinie die Flottenstrategie komplett umwerfen und alle Piloten zur Schulung schicken.
Also mit dem einen Jahr könnte es hinkommen, die Frage ist, was die FAA überhaupt noch akzeptiert. Darunter wird es realistisch gesehen nicht gehen. Dann kommt noch die EASA, die Kanadier und von der Marktgröße bedeutsam die Chinesen. Wenn da welche anfangen und z.B. Triebwerksschäden versus durchtrennte Steuerseile diskutieren, dann wird es hart.

Das Gedächtnis der Kunden ist kurz, in die 787 steigen heute auch viele ein, obwohl der Flieger IMHO auch nicht richtig durchentwickelt ist. Die ganzen Batterieprobleme sind nur vergessen, und die Lösung ist auch nur ein Patch, die Qualitätsprobleme offensichtlich, aber von vielen toleriert. Sollte die MAX wieder fliegen, dann nicht unter dem Namen, und in 6 Monaten spricht keiner mehr drüber.
Genau das wage ich stark zu bezweifeln, denn es gibt zur 787 den wesentlichen Unterschied, dass es gottseidank bei der 787 keine Unfälle mit Todesfolge gab. Da läuft das tatsächlich unter "war nicht so schlimm, haben es ja jetzt wohl im Griff" (in der Tat hat das geänderte Lademanagement ja wohl geholfen und die Kammer drumrum gibt zusätzliche Sicherheit).

Bei der 737MAX sind leider 346 Menschen verstorben, das vergisst auch das Passagiervolk nicht so schnell, zumal die Ursache hier sehr klar in beiden Fällen zum allergrößten Anteil auf die Murkskonstruktion von Boeing zurückgeführt wurde. Selbst Leute, die sonst noch nicht mal einen A380 von der 737 unterscheiden können, diskutieren das. Der Nymbus "Fliegen ist sicher" wurde dadurch stark lädiert, bei sovielen Toten auf zwei Schläge versteht auch der Malle-Biligturi keinen Spass mehr. Ich weiß sogar noch nicht mal, ob eine Umbenennung wirklich eine gute Idee wäre, weil sich da auch die Presse sofort draufstürzt und "schau mal, die müssen es umbenennen, weil immer noch Murks, die haben es nötig" schreibt.

Und wenn dann unterschiedliche Sicherheit in den Köpfen eingebrannt ist, Motto "ah, sie fliegen Ryanair, die haben doch diese Flotte nur aus Sturzflug-737, na, da bleibe ich lieber bei Lufthansa", dann hat das ganz erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, Flottenstrategie hin oder her. Da lehnt sich dann die Lufthansa-Führung bequem ("Rabatt, ach wissen sie, das ist eine Stadt in Marokko" :rolleyes: ) zurück und irgendwann wird sich dann auch ein O'Leary zähneknirschend in besagte Warteschlange stellen, wo dann ein Verkäufer so wie er sonst die "Extras" verkauft ... Die 737MAX wäre nicht das erste Produkt bzw. die erste Technologie, die an sowas eingegangen ist.

Es bleibt spannend.
 

Iarn

Erfahrenes Mitglied
07.12.2012
456
25
MUC
[FONT=Roboto, Arial, sans-serif]Hat sich erledigt, hat Spotterking schon auf der Seite davor geschrieben. [/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.247
17.999
FRA
Zum Vergleich 737MAX und 787:

Beides sind schlecht entwickelte Flugzeuge mit massiven technischen Problemen, aber die MAX hat in deutlich kürzerer Zeit mit deutlich weniger Flugzeugen im Einsatz deutlich mehr Tote erzeugt, als die B787 :(