10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.809
Hamburg
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Das sage ich mir schon lange. Und es geht gerade so weiter. Schon seit Monaten. Ich frage mich tatsächlich wie lange man erfolgreich die Realität ignorieren kann bevor gar nichts mehr geht und man keine andere Chance mehr hat die normative Kraft des Faktischen anzuerkennen. Boeing treibt das momentan eindeutig auf die Spitze.

Boeing verschleiert doch bisher ganz erfolgreich (ausser in diesem Forum und in Fachkreisen :)), dass die MAX grundsätzlich eine Fehlkonstruktion ist, deren Schwächen mit vorsintflutlichem FBW bisher nicht ausgeglichen werden können
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.695
9.797
Dahoam
Nachdem hier immer wieder das Thema Lizenzfertigung der A320 durch Boeing oder ähnliches in den Raum geworfen wird: Airbus kann aktuell die Produktion nur in homöopathischen Dosen hochfahren, weil die gesamte Lieferkette an Zulieferern nicht mal eben die Stückzahlen hochschrauben kann.
Selbst wenn Boeing und Airbus wollten, dann sind immer noch nicht mehr Kompenenten für wesentlich mehr als 60 Flugzeuge im Monat da. Und es glaubt doch nicht wirklich jemand, dass Airbus die Produktion drosseln würde, damit in Renton A320 zusammen geschraubt werden, statt in den etablierten Endmontagelinien oder?

Und selbst wenn sie die Teile bekommen sollte Airbus sich hüten die Produktion zu schnell hochzufahren, die Qualität der Flieger würde darunter garantiert leiden. Woher will man die entsprechend gut qualifizierten Mitarbeiter bekommen die für eine gute Qualität notwendig wären. Das ist alles ein Prozess über Jahre, von der Endmontagelinie, den Prozessen, den Zulieferen und den Mitarbeitern.
Es ist ja nicht die Aufgabe von Airbus den Flugzeugmarkt mit ausreichend Flugzeugen zu bedienen.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.097
2.540
FRA
Wobei LiIon in der Luftfahrt damals wirklich neu war, das darf man auch unter Erfahrung verbuchen.
Nein, darf man nicht.

Denn die offizielle FAA-Zulassungsvoraussetzung für eine Lithitum-Batterie war, dass das Flugzeug die größtmögliche Hitzeentwicklung bei einem Batteriebrand überstehen muss. Das war war nicht gegeben, damit war die Maschine eigentlich nicht zulassungsfähig.

Hier sind die damaligen besonderen zulassungsbedingungen für die Lithium-Batterien auf der 787 (zum Ende scrollen). Insbesondere:

(3) No explosive or toxic gases emitted by any lithium ion battery
in normal operation, or as the result of any failure of the battery
charging system, monitoring system, or battery installation not shown
to be extremely remote, may accumulate in hazardous quantities within
the airplane.
...
(6) Each lithium ion battery installation must have provisions to
prevent any hazardous effect on structure or essential systems caused
by the maximum amount of heat the battery can generate during a short
circuit of the battery or of its individual cells
.

P. S. bei der 787 haben wir unsere Rollen vertauscht - Du verteidigst Boeing und ich greife an :D
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Also da schaut man einen Tag weg und schon geht es wieder rund, da hilft nur ganz viel Ironie:

Der Chefjurist ist eine absolute Schlüsselfigur. Mehr Zeit für Familie und Golfspielen ist eher nicht der Grund für das Ausscheiden. Eher kommt noch was raus. Es gab ja gerade erst die -wohl brisante- e-mail-Nachlieferung an den Kongress. Diese Art von unschönen Nachrichten “versteckt” man auch genau in den Weihnachtstagen. Passt alles zusammen.

Jetzt fängst Du auch schon mit den Verschwörungen an, hehe. :D
Langsam bleibt einem aber auch nichts mehr anderes übrig.

Wenn man sich den Originalartikel in der NYT und v.a. die Grafik mit der "Customer journey and scenario map" anschaut, kommt man tatsächlich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus und hofft auf entsprechendes "airline feedback". Das kann doch alles nicht ernst gemeint sein...

Alleine die Vorstellung, dass die Piloten sich jetzt in der Startvorbereitung (ist ja nicht so, dass das in der MAX keine besonders wichtige Phase wäre...) jetzt auch noch drum kümmern sollen, die Paxe zu beruhigen... auf gut Wienerisch: Oida.

Autsch, wie soll man sich das jetzt vorstellen ? :confused:
Etwa Flug nach Malle, junges Publikum:
"Delta-bla, request pax discussions" :D
"Delta-bla, taxi to discussion zone alpha, position india"
Dann:
"Eyh Pilot, isch hab so Angst vor der MAX, Alter."
"Hey Pax, jetzt setz dich und chill, Alter. Isch hab auch Angst und keinen Bock, aber wie müssen alle irgendwann sterben, Alter.
Außerdem beißt die MAX nicht, die kann nur crashen, Alter." :p


Die meinen das jetzt nicht ernst, oder ? =;

Das ist kein Flugzeughersteller mehr. Das ist eine Zirkusveranstaltung, getarnt als Flugzeughersteller.

Nein, darf man nicht.

Denn die offizielle FAA-Zulassungsvoraussetzung für eine Lithitum-Batterie war, dass das Flugzeug die größtmögliche Hitzeentwicklung bei einem Batteriebrand überstehen muss. Das war war nicht gegeben, damit war die Maschine eigentlich nicht zulassungsfähig.
Hast Recht, steht in den Special Conditions so drin und die sind von 2007. Hätten sie besser dran getan, die zu beachten.

P. S. bei der 787 haben wir unsere Rollen vertauscht - Du verteidigst Boeing und ich greife an

Wie, was, ach, kann gar nicht sein. :cool:

Aber in diesen Tagen ist manches durcheinander.

Also nee, mir fällt zu dem Boeing Schuppen grad nix mehr ein, dass ist nur noch krass, Alter.
Herr, lass bitte Hirn regnen in Chicago und Seattle ... :censored:

Euch Allen schon mal ein gutes neues Jahr! :)
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
0
In der o.g. 3-teiligen Serie: https://www.airliners.de/737-max-grounding-low-cost-airlines/53156
(1/3) Maximales Desaster: Die 737-Max-Zukunft entscheidet sich mit den Billigfliegern
(2/3) Maximales Desaster: Die Auswirkungen des 737-Max-Groundings auf die Airlines
(3/3) Maximales Desaster: Die 737-Max wird für Boeing zur Überlebensfrage (erscheint am 3. Januar) lassen sich 1/3+3/3 gerne als These verstehen, hingegen 2/3 lediglich als „background-factsheet“ verstanden werden kann.

(1/3) sollte jedoch thesenspezifisch abschließend verifiziert werden, bleibt allerdings aus.
Dann fehlt noch ein zu beleuchtender weiterer Betrachtungsaspekt, dass die MAX voraussichtlich rein technisch überhaupt gar nicht mehr rezertifiziert werden wird und es somit gar kein airlinenachfragemitbegründetes Leben der MAX in Zukunft samt Implikationen überhaupt geben kann.

Nun, warten wir mal auf (3/3) im Januar und vielleicht gibt es ja zumindest noch ein Gesamtfazit.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Heute um 18:50 im Livestream vom 36. Chaos Communication Congress: "Boeing 737MAX: Automated Crashes"
Interessant hier die Info, dass wohl neben der Änderung der Stärke des Eingriffs (Faktor 4), die der FAA nicht berichtet wurde, wohl auch der Eingriffsmodus angepasst wurde, von eimalig auf beliebig häufig.

Warum, weiß keiner so genau, vermutlich, weil man sonst die Anforderungen in Sachen Stall nicht erfüllen konnte. Heißt: Wenn man jetzt die Software wieder auf einmalig zurücksetzt, dann gibt es Probleme mit einem Stallrisiko, macht man das nicht, dann besteht eben die Gefahr, dass der Rechner den Flieger in den Boden rammt.

Das erklärt natürlich unabhängig von den anderen hier diskutierten Punkten das lange Grounding, weil dieses Problem mit Hausmitteln einfach nicht lösbar ist.
 

Cnecky

Erfahrenes Mitglied
23.09.2014
258
24
Ich habe den kompletten Thread in den letzten Tagen durchgelesen, vielen Dank Euch allen, Beiträge von Ollifast konnte ich sehr oft nachvollziehen

Was mir total sauer aufstösst, ich auch nicht gelesen habe: Boeing hat nach dem ersten Absturz
absolut nichts gemacht! Der zweite Absturz wäre vermeidbar gewesen! Die Schönrederei war/ist einfach nur widerlich!

Boeing und FAA: Das war eine Freundschaft/Ehe/Vetternwirtschaft. Niemand bei der FAA hätte sich träumen lassen, dass Boeing Laichenbomber herstellt. Das ist ja nun vorbei!

Genausowenig wie MOL und Southwest. Ryaniar und WN Schuld zuzuweisen, ist völlig daneben. Muss ich als Airline damit rechnen, dass mein Flugzeughersteller ein Lügner und Betrüger ist?

Nächste Woche fliege ich AMS-HKG mit einer uralten 777-200, 3 Wochen später SIN-AMS mit einer 777-300, dazu noch vorher mit einem Dreamliner von MNL nach SIN.
Ich habe keine Flugangst, im Gegenteil, Fliegen macht Spass! Und doch werde ich froh sein, 10 Minuten nach dem Start, die Landschaft horizontal sehen zu können.
Mit einer 737 MAX werde ich frühestens 2024 fliegen, wenn überhaupt.
 
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amor

Gesperrt
08.12.2019
28
0
Für mich ist die Sache klar. Der Ingenieur Muilenburg hat als CEO und davor in anderen leitenden Funktionen die Max als Todesflieger für die ahnungslosen Passagiere entwickelt und freigegeben.
Niemals wieder darf ein Ingenieur einen Konzern steuern und gefährliche Produkte auf den Markt bringen.. Es gibt nur einen Ausweg. Top Ingenieure entwickeln die beste Produkte und werden gut von Top Managern geführt.
 
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PascalZH

Erfahrenes Mitglied
27.06.2011
1.995
21
Zurigo
Für mich ist die Sache klar. Der Ingenieur Muilenburg hat als CEO und davor in anderen leitenden Funktionen die Max als Todesflieger für die ahnungslosen Passagiere entwickelt und freigegeben.
Niemals wieder darf ein Ingenieur einen Konzern steuern und gefährliche Produkte auf den Markt bringen.. Es gibt nur einen Ausweg. Top Ingenieure entwickeln die beste Produkte und werden gut von Top Managern geführt.
Wo die Konstruktion, Sicherheit und die Qualität vor den Maximierungsgedanken zu stehen kommt, sollte man hinzufügen.
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Mit einer 737 MAX werde ich frühestens 2024 fliegen, wenn überhaupt.
Dazu braucht das Teil erstmal ein Airworthiness Certificate, sonst fliegt es höchstens auf den ganz großen Schrotthaufen.

Und die FAA Kuscheltour ist definitiv vorbei. Die USA als Land sind da schon gespalten, es gibt z.B. eben jene Manager, denen Profit alles ist, typische Radfahrer, nach oben buckeln, nach unten treten, stets den eigenen Bonus im Auge und die dafür - hier leider im wahrsten Sinne des Wortes - über Leichen gehen.

Und es gibt jene Bürger, die z.B. als Staatsdiener sehr stolz auf die Nation sind, die hart dafür arbeiten, die so wie der berühmte "Drill Seargeant" alles von ihren Untergebenen fordern, sie dann aber auch loben, wenn sie das geschafft haben, so stolz machen und sich vor sie stellen.

Wenn man sich die FAA Seite ansieht, dann findet sich da bei den Jobs ein FAA Inspektor, der stolz das Wappen der FAA so wie beim Fußballtrikot da trägt, wo das Herz ist. Diese Leute waren auch mal stolz auf Boeing als US Unternehmen und haben ihnen vertraut, deren Management hat das Vertrauen schändlich missbraucht. Und wenn man solche Leute an der Nase rumführt - siehe das Thema undokumentierte Software-"Anpassungen" -, dann hat das Konsequenzen. Die fühlen sich als Team hart hintergangen und international bloßgestellt, siehe das Verhältnis zur EASA. Deren Chef Dickson ist ganz klar einer, der sich so wie der Seargeant vor seine Truppe stellt und Boeing braucht nicht glauben, dass sie da noch irgendwie mit Gemauschel, Halbfertigprodukten und Pseudo-"Lösungen" durchkommen. Und die haben jetzt gleich zwei "Wachhunde" an der Backe, wenn die EASA "lieber nicht" sagt, wird auch von der FAA ein "no" kommen, nochmal will sich da keiner blamieren. Wenn man sich bei den Direktiven ansieht, wie da jedes noch so kleine Detail diskutiert wird, dann viel Spass ...

Und deshalb wäre ich mir nicht so sicher, wie lange es dauert, bis ein neues Zertifikat da ist. 2024 ist nicht soooo weit weg, auch wenn es anders gemeint war. Und die FAA hat ja schon klipp und klar gesagt, dass sie jeden einzelnen Flieger selber abnehmen werden, egal ob Domestic oder Export.

Es bleibt spannend in 2020.
Ein gutes neues Jahr!
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.695
9.797
Dahoam
Für mich ist die Sache klar. Der Ingenieur Muilenburg hat als CEO und davor in anderen leitenden Funktionen die Max als Todesflieger für die ahnungslosen Passagiere entwickelt und freigegeben.
Niemals wieder darf ein Ingenieur einen Konzern steuern und gefährliche Produkte auf den Markt bringen.. Es gibt nur einen Ausweg. Top Ingenieure entwickeln die beste Produkte und werden gut von Top Managern geführt.

Und für so einen Dünnpfiff macht man sich die Mühe einen Zweitaccount einzurichten... :doh:
Zu feig um unter dem echten Usernamen zu posten? :eyeb:

Naja, einer mehr für meine Ignore-Liste. :p

Oder am Ende doch ein echter BWLer der diesen Nonsense glaubt? :eek:

Ich wünsch dir trotzdem ein gutes neues Jahr mit einer Flasche Trollinger! :D
 

zimbowskyy

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
678
602
CGN
Und für so einen Dünnpfiff macht man sich die Mühe einen Zweitaccount einzurichten... :doh:
Zu feig um unter dem echten Usernamen zu posten? :eyeb:

Naja, einer mehr für meine Ignore-Liste. :p

Oder am Ende doch ein echter BWLer der diesen Nonsense glaubt? :eek:

Ich wünsch dir trotzdem ein gutes neues Jahr mit einer Flasche Trollinger! :D

Ist doch weiterhin der Troll "dya", der schon gesperrt wurde. Einfach ignorieren.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
0
...zwei "Wachhunde" an der Backe, wenn die EASA "lieber nicht" sagt, wird auch von der FAA ein "no" kommen, nochmal will sich da keiner blamieren.
Die EASA wird (ohne die FAA) rein gar nichts mehr tun und sagen. Solange die FAA nicht vorlegt (mit einer Zulassung), wird es seitens Boeing mit anderen Zulassungsbehörden überhaupt keine Diskussionen mehr geben (brauchen).
 
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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.774
9.530
Das erklärt natürlich unabhängig von den anderen hier diskutierten Punkten das lange Grounding, weil dieses Problem mit Hausmitteln einfach nicht lösbar ist.
O tempora, o mori...

Vor 20 Jahren hätte man ein sauberes aerodynamisches Design und gutes Pilotentraining noch als "Hausmittel" bezeichnet...