Weil man doch genau die Manger will, die mutig alles bis zum äußersten ausreizen um den Gewinn bis an die absolut mögliche Grenze zu treiben.
Wenn Manager was zu befürchten hätten, würden sie viel vorsichtiger vorgehen, und dem Konzern viel Geld duch die Lappen...
Das Risiko dass es hin und wieder mal schiefgeht, geht man halt ein. Oft genug geht es ja auch gut.
Dem kann ich so nicht zustimmen.
Ich könnte deiner Argumentation beipflichten wenn der gefeuerte Manager Regressansprüche befürchten müsste oder von mir aus auf sein komplettes Jahressalär verzichten müsste. Ja dann könnte ich mir einen solchen chilling effect vorstellen.
Allerdings reden wir hier sowieso von einem variablen Gehaltsanteil denn was die Aktie bei Aushändigung an den CEO wert ist weiß man bei Vertragsschluss nicht.
Ein CEO der entlassen wird, wird auch in den seltensten Fällen an den Aktien des Unternehmens festhalten denn er muss gehen weil es dem Unternehmen nicht so gut geht wie es sollte. Nach Ende der Haltefrist wird da meist verkauft. Das ist dann ein weiterer Schlag ins Gesicht der Anteilseigner.
Risiken eingehen gehört zum Job eines CEO. Nicht jeder kann mit Risiken korrekt umgehen. Die Aufgabe des CEO ist es allerdings dafür zu sorgen, dass die Risiken entsprechend abgesichert sind oder zumindest hinreichend unwahrscheinlich. Wenn man als CEO bei einem Totalverlust eines Jets alle drei Jahre nicht die Reißleine zieht oder nicht um diese Tatsache weiß dann hat man es gehörig verbockt.
In der Businesswelt hat Boeing alles richtig gemacht, die Max war ein Verkaufsschlager, und jede Behörde hat sie zugelassen. Das Management hat einen super Job gemacht, alle Ziele erreicht.
In der realen Welt ist dann leider etwas schiefgegangen... Die Natur halt halt leider nicht BWL studiert...
Nein haben sie nicht. Sie haben (sehr) kurzfristig gedacht und dem Konzern damit auf Dauer geschadet. Es vergeht wahrscheinlich mindestens ein Jahrzehnt bis dieses schwarze Kapitel vollständig zu den Akten gelegt werden kann. Die einzigen denen das geholfen hat waren die Manager selbst und ggf. den Spekulanten an der Börse. Die tatsächlichen Eigner, welche die Anteile kaufen um sie über viele Jahre oder gar Jahrzehnte zu halten und die ausführenden Mitarbeiter sind die Leidtragenden dieser kurzfristigen Denkweise. Der beste Vertrieb nützt mir nichts wenn ich mein Produkt am Ende verschrotten muss. Es konnte absolut niemand davon ausgehen, dass man das erfolgreich verheimlichen kann wenn man alle drei Jahre mit einem Totalverlust rechnen muss.
Man sollte auch nicht vergessen, dass der momentane Aktienkurs sehr vom Wohlwollen der Anteilseigner getragen ist. Es ist bei der momentanen Marktlage einfach schwierig bessere Investments zu guten Preisen zu finden. Der Grund dafür ist ein Überangebot an Liquidität im Markt. Das wird allerdings nicht ewig so weitergehen. Es kommt der Tag da wird die Liquidität austrocknen. Dann werden weniger Akteure kaufen und die Kurse werden entsprechend abrauschen. Und Boeing ist einer der ersten Kandidaten dafür so wie es momentan dasteht. Sollte das in nächster Zeit passieren wird Boeing garantiert ein Fall für Chapter 11.