10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Die flapsige Tonlage mag nun im Rückblick sehr peinlich sein, das ist aber nur noch die Form und nicht der (bekannte) Inhalt. Das Problem ist doch, dass die FAA politisch durch den Washingtoner Haushaltsstreit geschwächt war und dass sie fachfremde Zusatzaufgaben, wie Wirtschaftsförderung, politisch verordnet bekam. Das ist ja nun erkannt worden und geändert. Entsprechend hat sich auch die FAA geäußert, dass die Mails inhaltlich keine neuen Erkenntnisse bringen.

"Flapsige Tonlage"? Bei der Formulierung fehlen einem die Worte.

Inhaltlich ist klar, dass es hier nicht mehr viel Neues gibt, Boeing hat es verkackt und zwar kräftig. Aber gerade die Art und Weise wie es dazu kam, was da nun ans Licht kommt, die finde ich äußerst erschreckend. Und für meinen Teil ist das ein nicht gerade unerheblich großes Puzzlestück über die Unternehmenskultur dort..
 
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Mcflyham

Guest
Aus den verstörenden E-Mails von Boeing. Ich habe mich dahingehend eigentlich noch nie so drastisch ausgelassen, aber die gehören alle in einen Knast gesteckt, für viele viele Jahre. Entsetzend, sowas lesen und in Flugzeuge steigen zu müssen, die auf solchen Grundlagen ruhen:

"... Die 737 MAX werde "von Clowns entwickelt, die von Affen beaufsichtigt werden", beschwert sich darin ein Mitarbeiter. ...
...
Quelle: https://www.aero.de/news-33694/Entwickelt-von-Clowns-die-von-Affen-beaufsichtigt-werden.html

Ich finde auch, das ist sehr beleidigend für Clowns und Affen, das haben die nicht verdient!
scared.gif
;)
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Man würde doch in jeder großen Organisation derartig peinliche Statements gewinnen können, wenn man interne Mails veröffentlicht? Was soll das Wutbürgertum? Wirklich peinlich sind eher die anderen Berichte, dass Sparvorgaben vor fachlicher Genauigkeit standen.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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Z´Sdugärd
Aus den verstörenden E-Mails von Boeing. Ich habe mich dahingehend eigentlich noch nie so drastisch ausgelassen, aber die gehören alle in einen Knast gesteckt, für viele viele Jahre. Entsetzend, sowas lesen und in Flugzeuge steigen zu müssen, die auf solchen Grundlagen ruhen:

"... Die 737 MAX werde "von Clowns entwickelt, die von Affen beaufsichtigt werden", beschwert sich darin ein Mitarbeiter. ...

... "Gott hat mir bisher nicht für das vergeben, was ich letztes Jahr alles verschleiert habe", heißt es in einem auf Mai 2018 datierten Verlauf. ...

... "Ich weiß nicht, wie man diese Dinge korrgieren kann", schrieb ein Mitarbeiter einem Kollegen im Juni 2018. "Das ist systemisch. Das ist Kultur. Es ist Tatsache, dass wir ein leitendes Führungsteam haben, das sehr wenig von unseren Aufgaben versteht und uns dennoch zu bestimmten Zielen treibt." ...

... "Lassen Sie mich klarstellen, wie wichtig es ist, dass es kein Simulatortraining beim Wechsel von der NG auf die MAX geben wird", hielt der technische Chefpilot 2017 in einem Memo fest. "Boeing wird das unter keinen Umständen erlauben - wir werden jede Aufsichtsbehörde zur Rede stellen, die versucht, uns derartige Auflagen zu machen." ... "



Quelle: https://www.aero.de/news-33694/Entwickelt-von-Clowns-die-von-Affen-beaufsichtigt-werden.html

Ist doch in JEDEM Unternehmen das selbe. Ich wiederhol mich: Aber glaubt ihr allen Ernstes das bei VW keiner mal gesagt/geschrieben hat "Liebe Leute, das ist ganz grosser Mist was ihr da mit der Abschaltung vor habt. Das KANN nur ins Auge gehen!", oder beim BER? Oder bei so ziemlich jedem anderen "Produktskandal" der letzten 100 Jahre? Klimaanlagen in der DB, G36 in der Wüste, Contergan, Batterien bei Boeing....

Solange eben die Taktik ist das man sich in max 2 Jahren eh nach oben gearbeitet hat und das Unternehen verlässt, PLUS es immer einen drüber gibt der eben Verantwortlich gemacht wird ist und bleibt es eben so. VW kostet es nur Geld und Image, bei Boeing eben leider Menschenleben. Ändern wird sich deshalb (und in den USA schon 3 mal nicht) halt eher nix. Welcher Master, Doktor oder sonstiges hört den auch auf den Karl-Heinz in der Fertigung der seit 30 Jahren Erfahrung hat das man eine eckige Schraube eben nicht soooo bauen kann? Mal abgesehen davon das sich sicherlich auch bei Boeing genügen Führungskräfet gibt die vom Produkt nur wissen das es teuer ist und von Physik oder warum das Ding eben oben bleibt keinerlei Ahnung haben.

Der Rotsift regiert und nicht die Produktsicherheit/Qqualität.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Auf die Ausdrucksweise würde ich nicht ein Gewicht legen, wenn man intern oder untereinander zwischen gut bekannten Menschen kommuniziert dann fällt auch eine etwas deftigere Ausdrucksweise an. Zeigt aber auch, dass man schon auf einer ziemlich emotionalen Ebene war. Aber sie zeigen das wahre Gesicht eines Konzerns der eine Hochglanz-Fassade hatte hinter der es ziemlich düster aussieht, wie ein im Inneren verfaulter Baumstamm.

Der Inhalt und das was die Mails aussagen ist das entscheidende, nämlich dass hier etliche enorme Bedenken bzgl. der MAX hatten und dass von seiten der Führungspersonen alles gemacht wird möglichst schnell und billig einen verpfuschten Flieger zu verkaufen.

Dieser Absatz aus der SeattleTimes zeigt das kurzsichtige Denken der Entscheidungsträger sehr gut:
“Everyone has it in their head meeting schedule is the most important because that’s what Leadership pressure and messages. All the messages are about meeting schedule, not delivering quality,” he wrote. “We put ourselves in this position by picking the lowest cost supplier and signing up to impossible schedules. Why did the lowest ranking and most unproven supplier receive the contract? Solely because of bottom dollar.”

Keine Ahnung von den technischen Probleme und ein Sparbrötchen-Denken wie der schlimmste Maximierer hier im Forum. Wenn solche Menschen in Entscheidungspositionen kommen dann geht es abwärts. Bei einem Flieger leider sogar im wahrsten Sinne des Wortes. :(

Man sollte aber nicht nur auf Boeing draufhauen sondern aus diesem Desaster lernen und in jeder Firma auch Hinterfragen ob man sie führt wie Boeing oder Audi oder ob man saubere Arbeit leistet und gute Produkte entwickelt und verkauft. Gibt sicher viele Firmen bei denen es ähnlich düster aussieht...
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Keine Ahnung von den technischen Probleme und ein Sparbrötchen-Denken wie der schlimmste Maximierer hier im Forum. Wenn solche Menschen in Entscheidungspositionen kommen dann geht es abwärts. Bei einem Flieger leider sogar im wahrsten Sinne des Wortes. :(

Man sollte aber nicht nur auf Boeing draufhauen sondern aus diesem Desaster lernen und in jeder Firma auch Hinterfragen ob man sie führt wie Boeing oder Audi oder ob man saubere Arbeit leistet und gute Produkte entwickelt und verkauft. Gibt sicher viele Firmen bei denen es ähnlich düster aussieht...
Ich kann dem nur so zustimmen, da ist im Grunde alles mit gesagt (nur noch nicht von jedem ...).

Ich habe selber schon solche "Damager" erlebt, die Spezies scheint speziell größere Unternehmen gut besiedeln zu können, weil kleinere "Wirte" zu schnell pleite an denen gehen. Die sind wirklich nicht nur bei Boeing präsent, bei denen hat es halt fatale Auswirkungen, weil ohne Sicherheitskultur keine sichere Luftfahrt.

Ich hoffe, dass die Sache Allen eine Lehre ist.
 
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DLH422

Erfahrenes Mitglied
12.01.2013
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Die Dokumente handeln z.T. auch explizit von der 777. Die Firmenkultur an sich betrifft natürlich auch die 777. Ich bin gespannt, wie sich das ganze auf künftige Neuentwicklungen und Neuzulassungen bei Boeing auswirkt. Und die Wiederinbetriebnahme der MAX scheint damit in noch weitere Ferne gerückt. Allein bis die Piloten alle durch die Handvoll Simulatoren geschleust wurden, die sicherlich auch noch alle verändert werden müssen.
 
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Volume

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01.06.2018
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Kurzfristiges Profit- und Renditedenken ist eine üble Unkultur.
Kurzfristiges Profit- und Renditedenken ist völlig OK, wenn man Katzenfutter oder Unterwäsche herstellt.

Das so eine Unkultur es bis in die sicherheitskritische und (deshalb aus gutem Grund) hoch regulierte Luftfahrtbranche schaffen konnte, ist der eigentliche Skandal.
Hier haben höchste staatliche Stellen versagt bzw. ganz bewusst profitfördernd ihre eigenen Behörden eingebremst, und das wären auch eher die Kandidaten die mir für die Schwedischen Gardinen einfallen...
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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Der Finanzguru „Warren Buffett“ kratzt offenbar seine Hufe an einer Megabeteiligung bei Boeing.

Ich halte viel von seiner Weitsicht und seinem Gespür für gute Deals und bin deshalb auch in die Holding investiert aber diese Entscheidung könnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Ich sähe hier zwei entscheidende Prinzipien von Buffett verletzt:
1. Die Firma muss günstig oder zumindest fair bewertet sein. Mit Fertigerzeugnissen die man evtl. zum Schrottpreis abschreiben muss, hohen Schadensersatzforderungen von allen Seiten und einem bereits nicht unerheblichen Schuldenberg sehe ich das keinesfalls gegeben.
2. Das Management muss vertrauenswürdig sein und die Interessen der Shareholder im Auge haben - und zwar die langfristigen Interessen! Was nützt mir als langfristigem Investor die Dividende wenn das Unternehmen diese aus der Substanz bezahlt anstatt diese zu erwirtschaften und damit den Wert meiner Anteile beschädigt?

Ich persönlich denke nicht, dass er konkrete Pläne hat einzusteigen. Aber es macht sich natürlich gut als Nachricht (und um die Short Seller auf Distanz zu halten). In der Finanzkrise hat er auch sehr genau ausgewählt und hat bei Lehmann Brothers dankend abgewunken ist dafür aber nach der Krise bei BoA eingestiegen.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
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Ich persönlich denke nicht, dass er konkrete Pläne hat einzusteigen. Aber es macht sich natürlich gut als Nachricht (und um die Short Seller auf Distanz zu halten). In der Finanzkrise hat er auch sehr genau ausgewählt und hat bei Lehmann Brothers dankend abgewunken ist dafür aber nach der Krise bei BoA eingestiegen.
Denke auch, er macht eher nur „Investor-Werbung“ für Boeing und dessen Wertpapiere.
Später distanziert er sich wieder............

War jetzt auch nur mal so eine Schlagzeile, die immerhin hierher passt.
Denke, Boeing benötigt mind. 100 Milliarden für deren Zivilluftfahrtsparte, um sich am Leben haltend zukunftsorientiert neu aufzustellen. Die ganze Volumen-Drumherumstruktur (Ersatzteil, Zulieferer...etc) darf eigentlich nicht zusammenbrechen und Boeing benötigt eine komplett neue Führung.

Warren Buffett wäre immerhin hochliquide ansonsten fällt mir nur noch „irres Applegeld“ ein oder ein SuperInvestmentfund. Damit meine ich nicht „softbank“ selbst, sondern war vor paar Tagen nur ein Typen-Ideen-Struktur-Fundbeispiel. Die US-Regierung hat natürlich null Bock drauf, Boeing evtl. verstaatlichen zu müssen und Boeing wird in der Presse schon mal „rumgereicht“. :rolleyes:
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
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Es ist mir immer wieder ein Rätsel warum Unternehmen noch immer keine Klausel in den Verträgen mit dem (Top) Management haben, dass die Vergütung in dem Jahr in dem sie entlassen werden deckelt. Ganz besonders wenn man ihnen schlechte Leistungen ankreidet. Das Streichen etwaiger Boni alleine ist angesichts solcher Summen offensichtlich wirkungslos.

https://www.handelsblatt.com/untern...-62-millionen-dollar-von-boeing/25422438.html

Der von Boeing gefeuerte Vorstandschef Dennis Muilenburg verlässt den krisengeplagten US-Flugzeugbauer mit 62 Millionen Dollar. Boeing teilte am Freitag in Börsenunterlagen mit, Muilenburg bekomme die ihm vertraglich zustehenden Leistungen, aber keine Abfindung und auch keinen Bonus für 2019. Die 62 Millionen setzen sich unter anderem aus Aktienvergütungen und Pensionsansprüchen zusammen.
 
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Mcflyham

Guest
Weil diejeniegen, die solche Verträge machen im Grunde in die gleiche Situation kommen können, wie derjenige, dem sie solche Verträge anbieten ;)
Und da will keiner einen Vetrag, der zu schlecht für einen selbst ausfallen könnte.
 
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cockpitvisit

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04.12.2009
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Es ist mir immer wieder ein Rätsel warum Unternehmen noch immer keine Klausel in den Verträgen mit dem (Top) Management haben, dass die Vergütung in dem Jahr in dem sie entlassen werden deckelt.

Vermutlich weil Unternehmen gewinnorientiert handeln und kein besonderes Interesse an reinen Racheaktionen haben?

Oder glaubst Du etwa, Muilenberg hätte mit so einer Klausel im Vertrag die 737 Max-Krise besser gemeistert?
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
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Vermutlich weil Unternehmen gewinnorientiert handeln und kein besonderes Interesse an reinen Racheaktionen haben?

Oder glaubst Du etwa, Muilenberg hätte mit so einer Klausel im Vertrag die 737 Max-Krise besser gemeistert?
Ist auch eine Art der Betrachtung.

Auf der anderen Seite könnte man aber auch mal einen langen Hals machen und einen Blick auf der Schrotthaufen werden der sich auf den Parkflächen auftürmt, danach einen Blick in die Kasse die bereits Löcher im Bodenblech hat, Berichte lesen in denen gemunkelt wird das Boeing nicht mehr weit von Chapter 11 entfernt ist und eine kleine Talkrunde mit Lieferanten und Mitarbeitern die höchstwahrscheinlich mal wieder die letzten sind und somit gebissen (in den Arsch getreten) werden.
Wenn man dann eiskalt den Lieferanteneingang öffnet um den Geldtransporter ins Haus zu lassen hat das schon ein "Geschmäckle" und ist moralisch verwerflich.
Aber ist halt USA, in Japan hätte man den Dolch auf dem Silbertablet serviert, den Raum mit Handtüchern ausgelegt und drauf gewartet das der Manager sein Gesicht durch Harakiri wahrt.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
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Vermutlich weil Unternehmen gewinnorientiert handeln und kein besonderes Interesse an reinen Racheaktionen haben?

Oder glaubst Du etwa, Muilenberg hätte mit so einer Klausel im Vertrag die 737 Max-Krise besser gemeistert?

Wer spricht denn hier von Racheaktion? Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass der Mann für einen Job bezahlt wird den er nicht ordentlich macht wenn man ihn entlassen muss. In Anbetracht der mittlerweile exorbitanten Gehälter für diese Angestellten wäre es im Sinne der Anteilseigner hier nicht auch noch gutes Geld dem schlechten hinterherzuwerfen. Von mir aus sollen sie das auf einen einstelligen Millionenbetrag begrenzen, auf ein Vielfaches des Durchschnittseinkommens im Unternehmen, etc. Es ist einfach niemandem vermittelbar warum jemand der schlechte Arbeit leistet entlassen wird und dennoch mit 62 Millionen Dollar nach Hause geht (ja ich weiß, der größte Teil davon sind Aktien).
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.486
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https://www.n-tv.de/wirtschaft/Boeing-droht-weitere-Strafe-article21504112.html

Damit solle geahndet werden, dass der Hersteller mutmaßlich defekte Tragflügelteile bei einigen seiner Maschinen des Typs 737 Max verbaut und behauptet habe, diese seien sicher, teilte die US-Behörde mit. Die Strafe soll sich auf 5,4 Millionen US-Dollar belaufen.

Die diesmal von der FAA kritisierten Teile sollen in 300 Flugzeugen verbaut worden und wegen Produktionsproblemen schwächer ausgelegt sein als geplant. Konkret handelt es sich um defekte "slat tracks", eine Art Leitschienen, die sich am vorderen Teil der Tragflächen befinden und zur Verringerung der Geschwindigkeit bei der Landung eingesetzt werden.

Was muss in einer Firma schief laufen wenn man defekte Teile die nicht der Zertifizierung entsprechen und die unter Umständen zu fatalen Unfällen führen können dennoch verbaut - und zwar hundertfach? Also überrascht bin ich nicht bei allem was hier die letzen Monate raus kam; schockiert bin ich dennoch jedes Mal aufs Neue. Wie rechtfertigt man sowas vor sich selbst? Oder wie gewissen-/skrupellos muss man sein um sowas abzusegnen?
 
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Iarn

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07.12.2012
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Wobei ich es eher zum Schmunzeln finde, wenn der Autor meint, diese Strafe belaste die Bilanzen. Das dürften im Vergleich zum Rest Peanuts sein.
 
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Volume

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01.06.2018
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Es ist mir immer wieder ein Rätsel warum Unternehmen noch immer keine Klausel in den Verträgen mit dem (Top) Management haben, dass die Vergütung in dem Jahr in dem sie entlassen werden deckelt. Ganz besonders wenn man ihnen schlechte Leistungen ankreidet. Das Streichen etwaiger Boni alleine ist angesichts solcher Summen offensichtlich wirkungslos.
Weil man doch genau die Manger will, die mutig alles bis zum äußersten ausreizen um den Gewinn bis an die absolut mögliche Grenze zu treiben.
Wenn Manager was zu befürchten hätten, würden sie viel vorsichtiger vorgehen, und dem Konzern viel Geld duch die Lappen...

Das Risiko dass es hin und wieder mal schiefgeht, geht man halt ein. Oft genug geht es ja auch gut.

In der Businesswelt hat Boeing alles richtig gemacht, die Max war ein Verkaufsschlager, und jede Behörde hat sie zugelassen. Das Management hat einen super Job gemacht, alle Ziele erreicht.
In der realen Welt ist dann leider etwas schiefgegangen... Die Natur halt halt leider nicht BWL studiert...
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Weil man doch genau die Manger will, die mutig alles bis zum äußersten ausreizen um den Gewinn bis an die absolut mögliche Grenze zu treiben.
Wenn Manager was zu befürchten hätten, würden sie viel vorsichtiger vorgehen, und dem Konzern viel Geld duch die Lappen...

Das Risiko dass es hin und wieder mal schiefgeht, geht man halt ein. Oft genug geht es ja auch gut.

Dem kann ich so nicht zustimmen.
Ich könnte deiner Argumentation beipflichten wenn der gefeuerte Manager Regressansprüche befürchten müsste oder von mir aus auf sein komplettes Jahressalär verzichten müsste. Ja dann könnte ich mir einen solchen chilling effect vorstellen.
Allerdings reden wir hier sowieso von einem variablen Gehaltsanteil denn was die Aktie bei Aushändigung an den CEO wert ist weiß man bei Vertragsschluss nicht.
Ein CEO der entlassen wird, wird auch in den seltensten Fällen an den Aktien des Unternehmens festhalten denn er muss gehen weil es dem Unternehmen nicht so gut geht wie es sollte. Nach Ende der Haltefrist wird da meist verkauft. Das ist dann ein weiterer Schlag ins Gesicht der Anteilseigner.

Risiken eingehen gehört zum Job eines CEO. Nicht jeder kann mit Risiken korrekt umgehen. Die Aufgabe des CEO ist es allerdings dafür zu sorgen, dass die Risiken entsprechend abgesichert sind oder zumindest hinreichend unwahrscheinlich. Wenn man als CEO bei einem Totalverlust eines Jets alle drei Jahre nicht die Reißleine zieht oder nicht um diese Tatsache weiß dann hat man es gehörig verbockt.

In der Businesswelt hat Boeing alles richtig gemacht, die Max war ein Verkaufsschlager, und jede Behörde hat sie zugelassen. Das Management hat einen super Job gemacht, alle Ziele erreicht.
In der realen Welt ist dann leider etwas schiefgegangen... Die Natur halt halt leider nicht BWL studiert...

Nein haben sie nicht. Sie haben (sehr) kurzfristig gedacht und dem Konzern damit auf Dauer geschadet. Es vergeht wahrscheinlich mindestens ein Jahrzehnt bis dieses schwarze Kapitel vollständig zu den Akten gelegt werden kann. Die einzigen denen das geholfen hat waren die Manager selbst und ggf. den Spekulanten an der Börse. Die tatsächlichen Eigner, welche die Anteile kaufen um sie über viele Jahre oder gar Jahrzehnte zu halten und die ausführenden Mitarbeiter sind die Leidtragenden dieser kurzfristigen Denkweise. Der beste Vertrieb nützt mir nichts wenn ich mein Produkt am Ende verschrotten muss. Es konnte absolut niemand davon ausgehen, dass man das erfolgreich verheimlichen kann wenn man alle drei Jahre mit einem Totalverlust rechnen muss.

Man sollte auch nicht vergessen, dass der momentane Aktienkurs sehr vom Wohlwollen der Anteilseigner getragen ist. Es ist bei der momentanen Marktlage einfach schwierig bessere Investments zu guten Preisen zu finden. Der Grund dafür ist ein Überangebot an Liquidität im Markt. Das wird allerdings nicht ewig so weitergehen. Es kommt der Tag da wird die Liquidität austrocknen. Dann werden weniger Akteure kaufen und die Kurse werden entsprechend abrauschen. Und Boeing ist einer der ersten Kandidaten dafür so wie es momentan dasteht. Sollte das in nächster Zeit passieren wird Boeing garantiert ein Fall für Chapter 11.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/boeing-max-calhoun-muilenburg-1.4754616

"Boeings letzte Hoffnung"

Ein Kaufmann kann das prinzipiell glattziehen. Indem er die Firmenkultur ändert, die Techniker wieder motiviert, das Thema zu lösen und ihnen entsprechende finanzielle und andere Ressourcen bereitstellt. Und sinnfreien Druck rausnimmt, dass es eilt, wissen die Entwickler selber, da brauchen sie keinen doofen "Stampf"-Manager, der ihnen das dreimal am Tag lautstark erklärt. Wenn sich da die Einstellung grundlegend ändert (von wegen "mature", braucht keine "Senior Eng." mehr, usw.), dann könnte es was werden, sonst nicht.

Im Grunde zählt es mit zu seinen wichtigsten Aufgaben, die Kantine der Entwicklungsabteilung zu einer Sterneküche umzugestalten, damit die Jungs und Mädels wieder voll motiviert sind ;) Das sollte auch ein Betriebswirt hinbekommen.
 
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