10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
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Wenn sie in so vielen Flugzeugen Dreck finden, spricht das leider für Mängel in den Verfahren. Sowas darf nicht sein. Und das, nachdem man beim Tanker auch schon dieses Theater hatte.
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Da hört's echt auf, da ist Schluss mit Lustig (n)

Das ist doch nur noch ein Symptom des Molochs. Es hat bereits aufgehört als die erste MAX wegen MCAS runterkam. Hier müssen endlich mal drakonische Strafen her. Aber die werden genauso ausbleiben wie damals beim Betrug bei VW. Man will ja keinen nationalen Champion beschädigen (zumindest nicht mehr als unbedingt notwendig).
 

Mladen

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01.08.2013
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NRW
Ein irgendwo vergessenes Schräubchen oder sonstige Kleinteile könnte ich ja noch nachvollziehen. Aber dass in zwei Dritteln der geprüften Flugzeuge "left-behind tools and rags" gefunden wurden und dann auch noch in den Tanks, ist nicht akzeptabel.

Aber kein Problem, zwar hat Boeing noch nicht entschieden, ob auch die übrigen Flugzeuge inspiziert werden

“It’s still undecided if we will inspect the rest” of the delivered MAX fleet, he added.

aber natürlich steht Sicherheit ganz oben auf der Liste

“Obviously, we’ll do what’s right for safety.”

Zitate entnommen aus https://www.seattletimes.com/busine...f-parked-737-maxs-orders-all-to-be-inspected/
 

Tupolew

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27.09.2012
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Ich dachte, personalisiertes Werkzeug mit obligatorischer Vollständigkeitsprüfung nach Schichtende wäre Standard in der Luftfahrt... :eyeb: so kann man sich irren
 
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Mcflyham

Guest
Ich dachte, personalisiertes Werkzeug ...

Denken ist halt nicht wissen. Aber wieso soll alles Werkzeug in min. 3facher Ausfertigung vorhanden sein (wenn man z.B. im 3 Schichtbetrieb produziert)?
Vollständigkeitsprüfung kenne ich allerdings auch als obligatorisch.
 

alex42

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02.04.2012
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MUC
Also ich kenne es als Regal oder Wand, wo jedes Werkzeug seinen Platz hat, und wenn nach Schichtende oder sobald ein Bauteil die Station verlässt nicht alles vollständig ist, gibt's FOD-Alarm und die Kacke ist am Dampfen.

Bei Boeing hingegen scheinen solche Befürchtungen ziemlich schnell verdampft zu sein. Schlamperei? Fehlende Vorgaben? Sabotage?
 

Brainpool

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15.03.2014
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Da muss doch jedes Alarmglöckchen klingeln wenn der Schrauber das dritte Mal Handwerkzeug bestellt und dazu noch die 2 Leiter, alles in einer Woche...:censored:
 
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04.07.2018
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Das ist doch nur noch ein Symptom des Molochs. Es hat bereits aufgehört als die erste MAX wegen MCAS runterkam. Hier müssen endlich mal drakonische Strafen her. Aber die werden genauso ausbleiben wie damals beim Betrug bei VW.
Naja, bei VW ist schon der eine oder andere auf staatliche Kost und gesiebte Luft gesetzt worden und das halbe Management rausgefolgen, und da ging es "nur" um die Umwelt.

Grounding und Geldstrafen dürfte das Einzige sein, was die geldgeilen Typen verstehen. Die offenkundig so schlecht mit ihrem Personal und Subunternehmern umgehen, dass die Arbeiter lebensgefährlich pfuschen und die guten Ingenieure weinend davon gelaufen sind, woraufhin die schlechten Ingenieure MCAS entwickelt haben.

Im Finanzbereich ist es auch üblich, dass die Aufsichtsbehörden nahelegt, dass bestimmte leitende Mitarbeiter nicht mehr tragbar sind, wenn es soweit kommt.

Man will ja keinen nationalen Champion beschädigen (zumindest nicht mehr als unbedingt notwendig).
Also ein Champion ist für mich was anderes.
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Also ein Champion ist für mich was anderes.

Wenn ein Unternehmen in erheblichem Maße zur Wirtschaftsleistung beiträgt kann man das schon so nennen. Man muss sich ja nur mal vor Augen halten, dass den USA durch diesen Mist geschätzt 0,5% (ich glaube das war die Zahl die mal genannt wurde) des BIP verlorengehen. Es gibt nur wenige US-Unternehmen die gleich viel oder mehr zum BIP beitragen.
 

Langstrecke

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31.08.2013
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LEJ
In zwei Dritteln der 737max liegen also Lappen und Werkzeuge in den Tanks.
Was schliessen wir daraus.

1. Die Fremdleistungen bei Boeing könnten noch billiger werden, wenn die Leute besser auf ihr Werkzeug achten würden.

2. Ich steig in keine 737max.

3. In einem Drittel ist nix zu finden.

Ich tendiere sehr stark für 2tens.

Der Karren ist so tief in den Dreck gezogen, dass man nur noch lachen kann. Traurig, aber wahr.
 
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Mcflyham

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4. Die verwenden viele neue Lappen und Werkzeuge, weil sie alte zügig im Tank des Fliegers entsorgen :censored:
 

heinz963

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05.05.2014
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HAM
Ich dachte, personalisiertes Werkzeug mit obligatorischer Vollständigkeitsprüfung nach Schichtende wäre Standard in der Luftfahrt... :eyeb: so kann man sich irren
Hätte ich auch gedacht. Das war schon vor 20 Jahre bei der deutschen Luftwaffe so (und vermutlich dort sogar noch früher, das war bloß meine Zeit dort ;)).
 

Meick

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29.11.2013
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258
MUC/BRE
So ein Flugzeug wird doch nicht mit nem Philips-Schraubendreher zusammen gebaut.

Das ist doch völlig unverständlich, wie da große Mengen WERKZEUG „verloren“ gehen können. Das braucht der Mitarbeiter am nächsten Tag doch ggfls wieder im nächsten Flugzeug?!
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
So ein Flugzeug wird doch nicht mit nem Philips-Schraubendreher zusammen gebaut.

Das ist doch völlig unverständlich, wie da große Mengen WERKZEUG „verloren“ gehen können. Das braucht der Mitarbeiter am nächsten Tag doch ggfls wieder im nächsten Flugzeug?!

Vielleicht wird der ja rausgeschmissen. Der nächste neue Mitarbeiter hat dann seine neues Werkzeug. "Hire and Fire" und "Proudly made in the USA" in Perfektion... :rolleyes:
 

Volume

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01.06.2018
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Also ein Champion ist für mich was anderes.
Boeing ist halt der letzte Überlebende einer einst gloreichen Luftfahrtindustrie... und damit automatisch der Gewinner.

Der Begriff hat sich eigentlich erst kürzlich als wesentlich besser klingendes Synonym für Monopolist etabliert (Politikersprech). Und das ist Boeing definitiv in den USA.

Der Amerikanische Weg der Produktion setzt halt auf sehr niedrige Produktionskosten mit nachgelagerter Qualitätskontrolle, das Gegenteil, der Japanishe Weg der Produktion, setzt darauf es von vorneherein richtig zu machen. Die Nacharbeitsquote liegt bei Toyota deutlich unter einem Prozent, bei VW über 60% (Zahlen aus den 90ern, muss die Quelle nochmal suchen), in den USA vermutlich bei 99%. Die Tatsache, das beide Wege bis heute offenbar erfolgreich gegangen werden, sollte einen nachdenken lassen.

Ich wüsste gern mal, ob die eingelagerten Flugzeuge überhaupt schon ihre Endabnahme (Altdeutsch: Stückprüfung) hinter sich haben, und ob Boeing selbst noch weiss, welche schon geprüft sind, und welche noch nicht...

Tatsache ist: Menschen machen Fehler (Maschinen auch, wenn auch aus anderen Gründen, oft aber auch wegen dem Mensch der sie geplant/gebaut/programmiert hat). Das muss man einplanen. An welcher Stelle und wie gründlich man die Qualität sichert und die Fehler entdeckt/behebt ist bis heute sehr verschieden. Auch die Taktiken zur Reduzierung der Fehlerquote (Organisation, Ergonomie, Schulung, Motivation, Überwachung, Werkzeuge...) sind vielfältig. Und alle kosten Geld, was heutzutage ein Problem ist, wenn Shareholder Value Ziel Nr. 1 ist...
 
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Mcflyham

Guest
...
Die Nacharbeitsquote liegt bei Toyota deutlich unter einem Prozent, bei VW über 60% (Zahlen aus den 90ern, muss die Quelle nochmal suchen), in den USA vermutlich bei 99%. Die Tatsache, das beide Wege bis heute offenbar erfolgreich gegangen werden, sollte einen nachdenken lassen.
...

Ohne jetzt VW-Fanboy zu sein aber Statistiken zur Produktionsqualität aus den 90ern würde ich in den 20ern jetzt nicht wirklich als Referenz nehmen :confused:
Ich glaube kaum, dass VW noch auf dem Stand von vor 20-30 jahren ist. Egal, ob man das jetzt positiv oder negativ bewertet.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Der Amerikanische Weg der Produktion setzt halt auf sehr niedrige Produktionskosten mit nachgelagerter Qualitätskontrolle, das Gegenteil, der Japanishe Weg der Produktion, setzt darauf es von vorneherein richtig zu machen. Die Nacharbeitsquote liegt bei Toyota deutlich unter einem Prozent, bei VW über 60% (Zahlen aus den 90ern, muss die Quelle nochmal suchen), in den USA vermutlich bei 99%. Die Tatsache, das beide Wege bis heute offenbar erfolgreich gegangen werden, sollte einen nachdenken lassen.
Die Zahlen bei VW dürften inzwischen dramatisch gesunken sein, auch dort hat sich Six Sigma etabliert.

Es gibt auch bei komplexen Produkten keine Alternative zum japanischen Weg, man hat sonst einfach hart die Mathematik gegen sich, konkret die Binominalverteilung, und Fertigungsmethoden wider die Naturgesetze sind keine gute Idee.

Ein Rechenbeispiel: Damit Produkt X bestehend aus n Teilen, die eine Defektwahrscheinlichkeit p_TeilDef haben, korrekt funktioniert, sollten alle diese n Teile selber in Ordnung sein, also nicht defekt. Da es hier um das Gegenteil geht, gilt einfach für das einzelne Teil p_TeilOk = 1 - p_TeilDef. Es müssen alle n Teile gut sein, damit X gut ist, da wird multipliziert, also p_Xgut = p_TeilOk * p_TeilOk * ..., sprich n Multiplikationen, oder eine Potenz: p_Xgut = p_TeilOk hoch n oder eingesetzt p_Xgut = ( 1 - p_TeilDef ) hoch n.

Habe die Mühle 10000 Teile, dann gilt:

1% der Teile defekt: 2,2 mal 10 hoch -42 % der Flugzeuge gut, also praktisch keines. Lottospielen verspricht mehr Erfolg :D
0,1% der Teile defekt: 0,005% der Flugzeuge gut.
0,01% der Teile defekt: 36% der Flugzeuge gut.
0,001% der Teile defekt: 90,4% der Flugzeuge gut.
0,0001% der Teile defekt: 99% der Flugzeuge gut.

Gilt ebenso für Arbeitsschritte. Darum "Six Sigma". Darum gibt es bei komplexen Produkten keine Alternative zum japanischen Weg, wenn man als Produzent nicht gnadenlos untergehen möchte.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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FAA wants detailed inspections, fixes of engine panels on Boeing 737 Max A growing list of issues must be resolved before the jet resumes service
Gibt es eigentlich nach FAR eine Möglichkeit, eine Direktive herauszugeben, die aussagt, was denn an der MAX funktioniert und nicht nachgebessert werden braucht. Die könnte doch wesentlich kürzer und übersichtlicher sein als jene, die sagen, was nicht funktioniert und nachzubessern ist :eek::rolleyes:
 
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