Der Amerikanische Weg der Produktion setzt halt auf sehr niedrige Produktionskosten mit nachgelagerter Qualitätskontrolle, das Gegenteil, der Japanishe Weg der Produktion, setzt darauf es von vorneherein richtig zu machen. Die Nacharbeitsquote liegt bei Toyota deutlich unter einem Prozent, bei VW über 60% (Zahlen aus den 90ern, muss die Quelle nochmal suchen), in den USA vermutlich bei 99%. Die Tatsache, das beide Wege bis heute offenbar erfolgreich gegangen werden, sollte einen nachdenken lassen.
Die Zahlen bei VW dürften inzwischen dramatisch gesunken sein, auch dort hat sich Six Sigma etabliert.
Es gibt auch bei komplexen Produkten keine Alternative zum japanischen Weg, man hat sonst einfach hart die Mathematik gegen sich, konkret die Binominalverteilung, und Fertigungsmethoden wider die Naturgesetze sind keine gute Idee.
Ein Rechenbeispiel: Damit Produkt X bestehend aus n Teilen, die eine Defektwahrscheinlichkeit p_TeilDef haben, korrekt funktioniert, sollten alle diese n Teile selber in Ordnung sein, also nicht defekt. Da es hier um das Gegenteil geht, gilt einfach für das einzelne Teil p_TeilOk = 1 - p_TeilDef. Es müssen alle n Teile gut sein, damit X gut ist, da wird multipliziert, also p_Xgut = p_TeilOk * p_TeilOk * ..., sprich n Multiplikationen, oder eine Potenz: p_Xgut = p_TeilOk hoch n oder eingesetzt p_Xgut = ( 1 - p_TeilDef ) hoch n.
Habe die Mühle 10000 Teile, dann gilt:
1% der Teile defekt: 2,2 mal 10 hoch -42 % der Flugzeuge gut, also praktisch keines. Lottospielen verspricht mehr Erfolg
0,1% der Teile defekt: 0,005% der Flugzeuge gut.
0,01% der Teile defekt: 36% der Flugzeuge gut.
0,001% der Teile defekt: 90,4% der Flugzeuge gut.
0,0001% der Teile defekt: 99% der Flugzeuge gut.
Gilt ebenso für Arbeitsschritte. Darum "Six Sigma". Darum gibt es bei komplexen Produkten keine Alternative zum japanischen Weg, wenn man als Produzent nicht gnadenlos untergehen möchte.