10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Hamburg
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Der Bericht des US Kongress Ausschuss' - so wie er heute morgen in der deutschen Presse zitiert wird - ist nicht nur sehr eindeutig, sondern vernichtend.

Ich freue mich ja auf den Augenblick, in dem es endlich auch strafrechtliche Konsequenzen gibt - wobei ein Muillenberg in diesem Wirtschaftssystem nicht wirklich einsichtig in seine Schuld sein wird. Er wird sich nur schuldig fühlen, dass er mit seinem Betrug erwischt wurde
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Der Bericht des US Kongress Ausschuss' - so wie er heute morgen in der deutschen Presse zitiert wird - ist nicht nur sehr eindeutig, sondern vernichtend.

Ich freue mich ja auf den Augenblick, in dem es endlich auch strafrechtliche Konsequenzen gibt - wobei ein Muillenberg in diesem Wirtschaftssystem nicht wirklich einsichtig in seine Schuld sein wird. Er wird sich nur schuldig fühlen, dass er mit seinem Betrug erwischt wurde
Da müssten die Amis sich selbst bestrafen und für Masochismus sind sie zu stolz :rolleyes:

Man kann das Problem sicher nicht nur an Muilenburg festmachen, es ist ein landesweiter Verfall jedweder Moral, wie Unternehmen agieren - und welche Qualität sie abzuliefern gedenken. In letzter Zeit häufig jene, die ausreicht, gerade noch nicht das Chaos den Börsianern vorzuführen, bei Einstellung jeder Kommunikation gegenüber dem Stakeholder "Kunde". Wie im miesen "wir sind nicht da" Callcenter-Support.

Es gibt Dinge, die kann man auf das schlechte und wie die letzte Zitrone ausgequetschte Uralt-Design schieben, dazu gehört aber ganz sicher nicht zurückgelassener Müll in den Treibstofftanks, wenn man der Presse glauben mag, bei der Mehrheit der Flieger. Das deutet auf ganz, ganz tiefe Mängel in der Qualitätssicherung hin und auf eine Arbeitsmoral, die keine ist, weil denen das Leben der Passagiere schlicht egal ist.

Und sowas macht nicht nur einer, da gibt es schon ein paar mehr Verantwortliche. Selbst bis zum schlecht bezahlten Arbeiter, weil auch bei schlechter Bezahlung macht man sowas nicht, da fehlt es an jedem Verantwortungsgefühl. Was aber die Schuld des Einen an der Spitze nicht mindert.

Nein, die USA von heute sind nicht mehr jene von 1980, auf die wir damals hochgeschaut haben.
 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
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Hamburg
Muillenberg oder auch die betrügerisch Handelnden der VW Konzernspitze als Beispiel sind sicherlich nicht nur individuelle "Täter", sondern stehen auch für Prozesse, die mittlerweile grundlegend schief laufen. Sicherlich gibt es noch viele andere Boeings und VWs in der "kapitalistischen" Welt
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Das Kernproblem scheint der Kongress jetzt erkannt zu haben: Die politische Aufsicht über die FAA und deren Finanzierung waren lange Zeit unzureichend und man hat der FAA noch sachfremde Ziele, wie US-Wirtschaftsförderung, eingebaut. Das Ganze ist ein übergeordnetes Polit-Problem in Washington gewesen. Haushaltsstreit und so. Die Aufsicht hat nicht geklappt.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Das Kernproblem scheint der Kongress jetzt erkannt zu haben: Die politische Aufsicht über die FAA und deren Finanzierung waren lange Zeit unzureichend und man hat der FAA noch sachfremde Ziele, wie US-Wirtschaftsförderung, eingebaut. Das Ganze ist ein übergeordnetes Polit-Problem in Washington gewesen. Haushaltsstreit und so. Die Aufsicht hat nicht geklappt.

Auch das ist ein generelles Problem in Washington:

Es werden Aufsicht, Rechtsstaatlichkeit oder generell das Handeln des Staates dann "verbogen", wenn man glaubt, einen kurzfristigen wirtschaftlichen Vorteil zu ergattern. Nur: So funktioniert das nicht in dieser Welt.

Damit macht man vor allem Vertrauen in den Staat kaputt, das Vertrauen, dass der Staat eben ordentlich prüft und rechtsstaatlich handelt, egal von woher die andere Seite kommt.

In den USA: Das fängt mit Trump seinem Zoll- und Sanktionsregime nach Lust und Laune des Präsidenten an, geht über eine "ach es ist Boeing" FAA weiter und endet nicht bei z.B. den Geheimdiensten, die für die USA aktiv Wirtschaftsspionage betreiben, was der BND bei uns definitiv nicht macht. Es endet auch nicht bei den Jury Trials, die, wie man gerade erlebt, für Boeing Fünfe gerade sein lassen, aber ausländische Unternehmen mit beliebig hohen Strafen belegen, wie es grad so reinpasst und einen kleinen Vorteil verspricht, siehe Bayer. Aber umgekehrt dann, wenn die Navy mal eben 500.000 Raubkopien fertigt, das alles ok findet, weil angeblich "nicht genutzt".

Nur kann man auf diese Art und Weise eben kein Vertrauen gewinnen und schadet sogar langfristig massiv der eigenen Wirtschaft, wie man hier bei Boeing sieht. Und gibt auch Macht ab. Siehe FAA. Wenn heute die FAA den Flieger freigäben täte, die EASA aber nicht, dann würde der Rest der Welt eher nicht der FAA vertrauen. Egal ob als Landesluftfahrtbehörde, als Fluggesellschaft oder Passagier. Denn am Ende braucht es auch für das Flugticket für einen MAX-Flug eine Kaufentscheidung jedes einzelnen Passagiers. Damit liegt jetzt die eigentliche Entscheidung nicht mehr bei der FAA, sondern in Köln, die Leute muss Boeing überzeugen. Das FAA-Ok ist nur notwendige Bedingung, aber nicht hinreichend.

Man muss nicht -wie teilweise bei uns - es mit den Grün-bla-sonstwas Labels übertreiben, aber eine gewisser Verlass auf das korrekte Handeln des Staates muss einfach sein. Insbesondere bei der Sicherheit.

Was gut ist: Einsicht - hier vom Kongress - ist der erste Schritt zur Besserung.
 
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ollifast

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04.07.2018
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Es geht lustig weiter bei Boeing, täglich grüßt das Murmeltier:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...x-jets-a-f9eabd0f-44a6-48fb-a11e-44b56032f038

"Quality Salvation Army, dritte Brigade, links um. Stürmt den Fertigungssauhaufen!" :eek: :censored:

P.s.: Kann es mir nicht verkneifen: Das macht dann nicht nur einmal Manager-*stampf*, sondern "*stampf* rumms *stampf* rumms", wenn die Inspektorenbrigade, und die braucht es, in Seattle geordnet im Werk einmarschiert, um jeden Stein und jede Schraube dreimal umzudrehen :rolleyes:
 
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globetrotter11

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07.10.2015
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CPT / DTM
Entschuldigung: David Calhoun gehört seit 2009 durchgehend dem Board of Directors von Boeing an.

Daher ist er in höchstem Maße mitschuldig an der Misere

Schuldig vielleicht nicht, aber jetzt so "überrascht" von Muilenburg kann und darf er eigentlich nicht sein. Calhoun gilt ja selbst auch als Vertreter der sehr viel stärker börsenorientierten und nicht mehr so engineering-orientierten, modernen Boeing-Strategie. Davon müsste er jetzt eigentlich schnell und deutlich abrücken, wenn der Kurswechsel glaubwürdig werden soll.

Muillenberg oder auch die betrügerisch Handelnden der VW Konzernspitze als Beispiel sind sicherlich nicht nur individuelle "Täter", sondern stehen auch für Prozesse, die mittlerweile grundlegend schief laufen. Sicherlich gibt es noch viele andere Boeings und VWs in der "kapitalistischen" Welt

Bei VW war Martin Winterkorn die einzige Person, die von den Manipulationen wusste. Genau so wie Dennis Muilenberg bei Boeing. Ha, ha, ha.....
 
M

Mcflyham

Guest
Falsch, Winterkorn wusste zwar von allen technischen Details bis zur letzten Schraube etwas aber nicht vom Dieselbetrug ;)
 

bonkers

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19.03.2011
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Man kann das Problem sicher nicht nur an Muilenburg festmachen, es ist ein landesweiter Verfall jedweder Moral, wie Unternehmen agieren - und welche Qualität sie abzuliefern gedenken. In letzter Zeit häufig jene, die ausreicht, gerade noch nicht das Chaos den Börsianern vorzuführen, bei Einstellung jeder Kommunikation gegenüber dem Stakeholder "Kunde". .

Ich würde Deine Beiträge noch mehr schätzen, wenn Du so zumindest differenzierter darstellst. Es ist kein US-Problem, diese Thematik ist doch schon längst auch in Deutschland etabliert...
 
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ollifast

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04.07.2018
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Ich würde Deine Beiträge noch mehr schätzen, wenn Du so zumindest differenzierter darstellst. Es ist kein US-Problem, diese Thematik ist doch schon längst auch in Deutschland etabliert...
Oh ja, es gibt auch in Deutschland gewisse Unternehmen, die ähnlich handeln, keine Frage.

Wobei mein persönlicher Eindruck schon der ist, von der VW-Affäre einmal abgesehen, dass sich das stark an der Westküste der USA bündelt. Es gibt schon noch die US Unternehmen wie IBM, deren Produkte zwar teuer, aber grundsolide sind. Ja, wenn man die "Quality Salvation Army" Brigaden ehrenvoll benennen sollte, währe neben z.B. "Miele" auch "IBM" für eine solche ein klangvoller Name.

Was es bei uns bei weitem nicht so gibt, sind diese total aufgepumpten Luftblasenbuden, aus dem Valley gibt es da einige. Alumni-Vetternwirtschaft mit den VC-Fonds halt. Die Finanzkrise von 2008 hatte ihren Ursprung btw. bekanntlich auch in einer gigantischen Hauskredit-Betrugo-Aktion der "US Finanzindustrie". Soviel landesspezifische Kritik muss erlaubt sein.

Und sorry, Airbus halte ich nach allem was war, für deutlich(st) solider als Boeing. Den Rufschaden hat sich Boeing selber hart erarbeitet.

Die Spielchen im US-Justizsystem, die gibt es bei uns so ebenfalls nicht. Höre meiner Worte, Du wirst erleben, dass bei Boeing bezüglich Strafrecht und Schadensersatz herzlich wenig passieren wird. Weit weniger als bei VW. Die sind eben mehr patriotisch denn rechtsstaatlich. Bei uns ist es in Summe eher milde, aber schon einheitlich.
 
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ollifast

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04.07.2018
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Ja, insbesondere so etwas wie Korruption wuerde Airbus niiiiiiie machen. Durch und durch ehrbare Kaufleute, bis auf die Knochen.
Es gibt keine Gleichheit im Unrecht:
- Korruption im Rüstungsbereich ist ein Ding, das ist dem Bereich wohl zum Teil inhärent, auch wenn verboten und nicht schön.
- Ein anderes Ding ist es, weit über 300 Menschen um ihr Leben zu bringen.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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- Korruption im Rüstungsbereich ist ein Ding

Welche Ruestungsgueter haben Transasia, SriLankan, AirAsia, AirAsia X, Garuda und Citilink denn so gekauft?

- Ein anderes Ding ist es, weit über 300 Menschen um ihr Leben zu bringen.

Fahrlaessigkeit bei Boeing, Vorsatz bei Airbus.


Deine staendige Schwarz-Weiss-Malerei ist unangemessen. Gepaart mit Antiamerikanismus und "Am deutschen Wesen mag die Welt genesen" ist das Pharisaeertum wie es im Buche steht.
 

ollifast

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04.07.2018
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Fahrlaessigkeit bei Boeing, Vorsatz bei Airbus.
Ach so, das Manipulieren der Angaben zum Einsatzbereich des MCAS gegenüber der FAA war "fahrlässig". Jaja, so kann man es sich auch schönreden.

Deine staendige Schwarz-Weiss-Malerei ist unangemessen. Gepaart mit Antiamerikanismus und "Am deutschen Wesen mag die Welt genesen" ist das Pharisaeertum wie es im Buche steht.
Hälst Du Boeing Aktien, arbeitest Du für oder bei Boeing, oder warum schießt Du so gegen meine Person, statt halbwegs sachlich zu bleiben ?

P.s.: Dass Leute für "Foren-PR" bezahlt werden, wäre jetzt auch nichts Neues und würde mich nicht wundern ...
P.s.2.: Und wenn Du wissen willst, warum ich das Kind beim Namen nenne: Weil betroffen. Von den Drecksmethoden gewisser Buden an der Westküste, die z.B. jedwedes IP ignorieren und sich hinter diesen Trials verschanzen, wenn es ausländisches ist. Und dann und auch sonst lügen, dass sich die Balken biegen (n)
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Ach so, das Manipulieren der Angaben zum Einsatzbereich des MCAS gegenüber der FAA war "fahrlässig".

Noe, das war vorsaetzlich. Aber das geschah ja nicht mit dem Ziel, Passagiere umzubringen.


Hälst Du Boeing Aktien, arbeitest Du für oder bei Boeing

Noe, Dein Geschreibsel geht mir halt nur auf den Keks. Ganz privat.


warum schießt Du so gegen meine Person, statt halbwegs sachlich zu bleiben ?

Wie sollte ich gegen Deine Person schiessen koennen, ich kenne Dich doch gar nicht. Ich kritisiere ganz sachlich Deine selbstgerechten Einlassungen hier.
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Noe, das war vorsaetzlich. Aber das geschah ja nicht mit dem Ziel, Passagiere umzubringen.
Man kann sich durchaus darüber unterhalten, ob - nicht spätestens nach dem ersten Unfall, wo sie wußten, wie gefährlich die vorsätzliche Manipulation war - ein Dolus Eventualis, sprich ein bewußtes Inkaufnehmen der Nebenfolge "157 weitere Todesopfer", vorliegt. Gegenüber dem Profit war den Herrschaften das Leben der Passagiere offenbar schnurzegal. Das ist alles sehr gut dokumentiert.

Und dafür kann man durchaus wegen Mordes im Gefängnis landen.

Aber keine Sorge, den Boeing Leuten wird nichts passieren. Eher verurteilt man mal wieder z.B. einen ausländischen Konzern wegen irgendeiner angeblich krebseregenden Substanz ohne Nachweis oder steckt wegen drei kleinen Diebstählen einen dunkelhäutigen US-Bürger lebenslang ins Gefängnis. Und mischt sich lustig in Angelegenheiten ohne US-Bezug ein. Weil man ist ja die Weltmacht, odrrr ? Ja, genau das ist das "tolle" US Rechtssystem (n)

Und davon bist Du dann Fan, oder ?
 
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Mcflyham

Guest
Wie praktisch, dass schon alle Maschinen am Boden sind ;)
Erleichtert die Planung der Umbauten ungemein!
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
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Hamburg
Neu ist offenbar die FAA Anordnung, nun alle (!) 737 nachverkabeln zu müssen

Vielleicht sollte die FAA auch eine Anweisung erlassen, alle Tanks noch einmal auf Werkzeuge und Dreck zu untersuchen
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Und sorry, Airbus halte ich nach allem was war, für deutlich(st) solider als Boeing. Den Rufschaden hat sich Boeing selber hart erarbeitet.

Ja, insbesondere so etwas wie Korruption wuerde Airbus niiiiiiie machen. Durch und durch ehrbare Kaufleute, bis auf die Knochen.

Die Korruption bei Airbus ist eine Sauerei und sie mussten jetzt auch ordentlich dafür zahlen. Aber eine wirtschaftliche Korruption ist eine Sache, die kann man mit Strafzahlungen korrigieren. Das ganze aber zu machen um technische Defizite zu verschleiern die Menschenleben gekostet hat ist eine völlig andere Nummer. Das kann man mit Strafzahlungen aus meiner Sicht nicht mehr korrigieren.