10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.408
110
BSL
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Um die Ecke sind Mercedes und BMW. Sicher nicht, weil dort nur Idioten arbeiten.

Solche Werke werden nicht dort gebaut, wo es die wenigsten "Idioten" gibt, sondern wo es massig günstige Arbeitskräfte und Subventionen gibt. Also nur weil BMW/Mercedes auch dort sind, heisst das nicht, dass in der Gegend die besten Arbeitskräfte unterwegs sind.
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
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2.105
Und falls Mercedes und/oder BMW besser zahlen würden als Boeing, bleiben für Boeing dann im Zweifel doch nur die "Idioten" übrig.
 

poeter

Reguläres Mitglied
29.07.2018
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787-10 gibt es nur aus Charleston. Charleston ist nagelneu gebaut worden. Um die Ecke sind Mercedes und BMW. Sicher nicht, weil dort nur Idioten arbeiten.
Mercedes dort hat und hatte massive Probleme geeignetes Personal zu bekommen.
Die sind dort wegen der guten Anbindung an den Hafen. Haben früher nur die in Düsseldorf produzierten und wieder auseinandergebauten Sprinter wieder zusammengesetzt. Das war Arbeit für 100 Leute.

Seit die das Werk aufgeblasen haben haben die mit massiven Qualitätsproblemen zu kämpfen. Der Hof und umliegende Parkplätze stehen voll mit den Kisten (kann man sogar auf google maps sehen), die nicht verkauft werden können. Abnehmer wären da. FedEx und Amazon haben tausende Sprinter bestellt. Jeff persönlich war sogar dort.

Long Story short: Qualifiziertes Personal in Chaleston ist sehr schwer zu finden.
 
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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
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Mercedes dort hat und hatte massive Probleme geeignetes Personal zu bekommen.
Damit ist das Problem doch eh schon lokalisiert, oder? Jede Gesellschaft besteht aus einer gesunden Mischung an Genies, Normalos und Idioten. Hinzu kommt die Sozialisierung, die den Menschen diverse Verhaltensmuster angewöhnt. Wenn sich Mercedes, BMW und Boeing in Charleston um Fachkräfte prügeln, dann wird es oberhalb des Medians zwangsläufig eng und man bekommt Menschen denen man unter normalen Umständen nur die Straßenreinigung zutrauen möchte.

Zur Sozialisierung: in den 80ern und frühen 90ern war man gut beraten, seinen Nissan aus einem japanischen Werk und nicht "made in UK" zu kaufen. Selbes Unternehmen, selbe Prozesse, aber ein unterschiedlicher Umgang damit.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Um die Ecke sind Mercedes und BMW. Sicher nicht, weil dort nur Idioten arbeiten.
Im Gegenteil, es kann auch heissen dass alle guten Arbeitskräfte längst bei BMW und beim Daimler sind, und Boeing nur noch die Reste rekrutieren kann...
Und gute Arbeitskraft ist relativ, ein guter Bäcker muss nicht die beste Wurst machen... Erfahrung in der Luftfahrt, die im Großraum Seattle reichlich vorhanden ist, kann man nicht mal so eben in South Carolina aus dem Boden stampfen. Und zwischen Idiot und "Dienst nach Vorschrift" gibt es ein weites Feld an ungeeigneten Arbeitskräften...
Dazu noch ist der Aufbau enes komplett neuen Werkes an sich schon eine Herausforderung, selbst mit der selben Qualität und Qualifikation der Arbeitskräfte wird es dort Anlaufschwierigkeiten geben. Eine Sicherheitskultur muss auch erst über einige Zeit aufgebaut werden.

Normalerweise sollte ein Flugzeug aber immer so Fehlertolerant konstruiert sein, dass vom Schrauber bis zum Pilot jeder Fehler machen kann, ohne dass es sofort ein Sicherheitsproblem darstellt. Fehler passieren, Fehler zeigen sich, Fehler werden behoben.
Bislang habe ich den Boeing Konstrukteuren in der Hinsicht genug zugetraut, gewachsen ist dieses Vertrauen nach der MAX aber nicht unbedingt...
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.081
10.029
irdisch
Der Streit dort geht darum, dass die Firma bewusst einen neuen Standort außerhalb des Seattler Gewerkschaftssystems aufgemacht hat. Auch, um die Standorte gegeneinander auszuspielen. Das kann man gut finden oder nicht. Aber nun aus Rache Charleston Pfusch anzuhängen, und dann offenbar nur vom reinen Hörensagen, ist mir zu billig. Zumal in Charleston teilweise auch Leute aus Seattle arbeiten.
Airbus baut A320neo auch in Tianjin. Die gleichen Pläne, die gleichen Maschinen und Prozesse, die gleichen Zulassungen. Und in Alabama.
 
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Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
5.872
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787-10 gibt es nur aus Charleston. Charleston ist nagelneu gebaut worden. Um die Ecke sind Mercedes und BMW. Sicher nicht, weil dort nur Idioten arbeiten.

Von Charleston nach Spartanburg, SC (BMW) sind es je nach Route zwischen 220 und 250 Meilen. Vance, AL (Daimler) liegt nicht nur in einem anderen Bundesstaat und einer anderen Zeitzone, sondern auch zwischen 480 und 520 Meilen entfernt.

Beides ist selbst für die USA alles andere als "um die Ecke".
 

CASHMAN

Erfahrenes Mitglied
23.10.2018
269
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HAJ
Bemühe doch mal eine Suchmaschine, da wirst Du sehen, dass es wohl doch an dem Standort liegt...
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
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Der Streit dort geht darum, dass die Firma bewusst einen neuen Standort außerhalb des Seattler Gewerkschaftssystems aufgemacht hat. Auch, um die Standorte gegeneinander auszuspielen. Das kann man gut finden oder nicht. Aber nun aus Rache Charleston Pfusch anzuhängen, und dann offenbar nur vom reinen Hörensagen, ist mir zu billig. Zumal in Charleston teilweise auch Leute aus Seattle arbeiten.
Airbus baut A320neo auch in Tianjin. Die gleichen Pläne, die gleichen Maschinen und Prozesse, die gleichen Zulassungen. Und in Alabama.

Natürlich ist da sicherlich auch "PR-Getöse" von Gewerkschaften o.ä. dabei aber du tust so, also sei Charleston das Vorzeigewerk in Sachen Produktionsqualität und das ist es wohl wirklich nicht (wie schon oben gesagt: "einfach mal googlen"). Auch wenn nicht jede "Hörensagen-Meldung" vollständig stimmmt oder tendenziell überzeichnet/dramatisiert sein mag.
 
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Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
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Bemühe doch mal eine Suchmaschine, da wirst Du sehen, dass es wohl doch an dem Standort liegt...

Das Daimler-NFZ-Werk ist nun auch nicht so groß, dass es unendlich Ressourcen bindet. Da ziehen die diversen Militärstützpunkte in der Ecke vermutlich mehr (auch ziviles) Personal an sich.
Aber da du so gut mit Suchmaschinen bist: Erzähle uns doch mal, was BMW in Charleston herstellt ...
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Es geht um Ostküste-Westküste. Die Gegend ist oder war strukturschwach und hat sich gezielt Industrie angesiedelt. Also müssen die Leute auch ausgebildet werden. Daraus nun aber solche um drei Ecken kolportierten Grundsatzprobleme abzuleiten, ist weit hergeholt, wenn man nicht konkrete Beispiele hat. Da gibt es noch andere Interessenlagen, was ich versucht habe, darzulegen.
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
1.632
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Es geht um Ostküste-Westküste. Die Gegend ist oder war strukturschwach und hat sich gezielt Industrie angesiedelt. Also müssen die Leute auch ausgebildet werden. Daraus nun aber solche um drei Ecken kolportierten Grundsatzprobleme abzuleiten, ist weit hergeholt, wenn man nicht konkrete Beispiele hat. Da gibt es noch andere Interessenlagen, was ich versucht habe, darzulegen.

Ich perönlich würde auch nicht behaupten, dass South Carolina oder auch Charleston per se ein Problem mit qualifizierten Mitarbeitern hat aber das Boeing Werk in Charleston hat zumindest ein Problem mit der Produktionsqualität - warum auch immer.
Und die NYT würde ich jetzt auch nicht als Revolver-Blatt o.ä. bezeichnen:
https://www.nytimes.com/2019/04/20/business/boeing-dreamliner-production-problems.html
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.304
811
"EASA gehen die 737 MAX-Updates nicht weit genug"

https://www.aero.de/news-36174/EASA-gehen-die-737-MAX-Updates-nicht-weit-genug.html

Und dennoch (und an dieser Stelle kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln):

"Änderungen erst nach Wiederzulassung

Wie die "Seattle Times" weiter schreibt, hat die FAA die Bedenken der beiden ausländischen Luftfahrtbehörden an Boeing weitergeleitet, mit dem Hinweis, diese auch selbst zu erörtern. Boeing soll bereits an Lösungen arbeiten. Für eine Wiederzulassung der 737 MAX scheinen die drei Probleme - zumindest vorerst - jedoch nicht entscheidend zu sein.

Darauf haben sich FAA, EASA und Transport Canada offenbar geeinigt. Gut unterrichtete Kreise gehen jedoch davon aus, dass Boeing nach Aufhebung des Groundings sämtliche 737 MAX rasch entsprechend nachrüsten müsse. Spätestens zur Zulassung der größten MAX-Version, der 737 MAX 10, soll es demnach soweit sein. Diese wird für Ende 2021 erwartet."
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Qualitätsprobleme in der Fertigung hatte Boeing leider aber auch in Seattle. Vielleicht sogar der ungewollte Beweis, wie ähnlich die Werke arbeiten?
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ja, ich bestreite auch keine Mängel. Ich sage nur, diese Probleme hatte Boeing auch woanders. Und was hat Qatar nicht schon alles verweigert? Da kann Airbus ein Lied von singen...
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ich habe beruflich mit Flugzeugbau zu tun, ohne da weiter ins Detail gehen zu wollen, und meine Meinung basiert auf eigener Anschauung.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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9.379
Auch bei Boeing in Seattle/Renton wird qualität nicht unbedingt groß geschrieben...
https://www.brandeis.edu/investigate/political-social-justice/boeing-special-audit.pdf
Trotzdem muss in Sout Carolina wohl noch heftiger zugehen, wenn dort die Staatsanwaltschaft schon dokumente konfisziert...
https://www.seattletimes.com/busine...e-subpoena-for-boeing-787-dreamliner-records/
Federal prosecutors have subpoenaed records from Boeing relating to the production of the 787 Dreamliner in South Carolina, where there have been allegations of shoddy work, according to two sources familiar with the investigation.

Ich würde mal ganz vorsichtig formulieren: Wenn es in Charleston besser laufen würde als in Seattle, hätte man die 777X Produktion wohl nicht wieder im teuren und gewerkschaftsdominierten Seattle angesiedelt...
 
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flyta

Reguläres Mitglied
28.07.2015
25
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Wieso sträuben sich hier einige das es unterschiedliche Qualität aus unterschiedlichen Werken gibt?

Ich weiß es nicht, aber vorstellbar wäre es.

Auch Lufthansa hatte doch damals einen Beitrag in der ARD zu Wartungsproblemen und Mängel an bestimmten Standorten.

Würdet ihr eigentlich nun unbedenlich mit einer 737 oder aktuell 787 fliegen?

Wie groß ist da euer Vertrauen, die teils beruflich mehr damit zu tun haben!?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Ich denke in Bezug auf 787 war ich da klar. Das Gesamtdesign des Flugzeugs sollte so Fehlertolerant sein, dass man mit vereinzelten Fertigungsfehlern noch keinen Absturz provozieren kann. Nicht schön aber akzeptabel.
Nun meide ich die 787 in Eco ohnehin wegen den unakzeptabel engen Sitzen, und auf meinen typischen Business Class Routen gibt es wenig mit 787-10.
Eine davon ist bei ANA, und da bin ich zuletzt im Dezember ohne große Bedenken eingestiegen.

Die Frage 737 Max aktuell fliegen stellt sich nicht. Wo sie sich u.U. bei mir bald stellt (Turkish) bin ich aktuell noch zögerlich, mal sehen wie die Lösung am Ende tatsächlich aussieht. In ein Flugzeug bei dem der Pilot 4 Sekunden Zeit hat auf ein unbekannts und undokumentiertes Feature zu reagieren steige ich nicht ein, inzwischen wissen aber 99% der Piloten aus der Presse was sie wissen müssen, also gibt es auch diese Situation nicht mehr. Das macht die Frage sehr theoretisch.
 
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