10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Die beiden 787-Werke und Verfahren sind baugleich.
Tja, der eine glaubt dass auf Papier gedruckte Verfahren was bewirken, andere glauben daran dass es am Ende auf die Leute ankommt, ob sie sich nun an die Verfahren halten die in irgendwelchen Schränken stehen oder eben nicht. Frag mal einen VW Arbeiter aus Wolfsburg, was er von der Qualität seiner Kollegen aus Emden hält ;)
Bei LH sind die Verfahren auch einheitlich, und doch erlebt man je nach Flughafen völlig verschiedene Welten an Service. Die Gesetze sind auch einheitlich, und doch urteilen verschiedene Richter anders.

Kaufen kann er sie ja.... fliegen erst wenn in Europa zugelassen
Bist du sicher? Wenn sie von einer U.S. Airline als Wetlease operiert werden? Ryanair hat ja z.B. auch Maltesische Airlines die für sie operieren, warum also keine non-EU? Verbietet EU-OPS das?
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Hamburg
Bist du sicher? Wenn sie von einer U.S. Airline als Wetlease operiert werden? Ryanair hat ja z.B. auch Maltesische Airlines die für sie operieren, warum also keine non-EU? Verbietet EU-OPS das?[/QUOTE]

Regulatorisch kann dir das nur ein Experte sagen, der ich nicht bin. Aber die USA und das anfängliche Landeverbot der Concorde in USA haben doch gezeigt (um passend zur MAX ein Großvaterbeispiel zu nehmen), dass man selektiv einen Flugzeugtyp verbannen kann. Vielleicht droht der große Imperialist und Weltherrscher dann wieder mit Vernichtung wie in Sassnitz. Oder importiert keinen französischen Käse mehr.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.626
9.378
Aber die USA und das anfängliche Landeverbot der Concorde in USA haben doch gezeigt (um passend zur MAX ein Großvaterbeispiel zu nehmen), dass man selektiv einen Flugzeugtyp verbannen kann.[/QUOTE]
Ja, als USA kann man das. Leider verstößt man damit gegen ICAO Regularien, aber was hat den Amerikaner je internationales Recht geschert...
Normalerweise darfst du laut ICAO jeden Luftraum jedes Landes mit einem Flugzeugtyp befliegen, der in deinem Land (State of Registry) zugelassen ist. Du durftest mit der SpeedCanard nach Frankreich (war in Frankreich explizit nicht zugelassen) wenn sie ein D-Kennzeichen hatte, umgekehrt mit dem Robin ATL nach Deutschland (wo dieses Muster explizit nicht zugelassen war), wenn es ein F-Kennzeichen hatte oder mit der Tu-134 oder IL62 in die BRD wenn sie ein DM-Kennzeichen hatte. Erst mit der Wiedervereinigung wurden die ganzen Ostblockflieger in ganz Deutschland zugelassen, bis dahin waren es nur ein paar wenige Muster (Blanik, Foka, Aero 145).

Nur in den US-Luftraum darf nur, was da auch zugelassen ist. America First ist keine Erfindung der letzten 4 Jahre... Stößt bei der MAX jetzt aber an Grenzen.
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
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2.105
Falsch, das hat der polnische Enter-Air Chef gesagt! Das kommt in diesem Fall nicht von Boeing.
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
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BSL
Falsch, das hat der polnische Enter-Air Chef gesagt! Das kommt in diesem Fall nicht von Boeing.

Klar, das hat sich ganz alleine ausgedacht und er wird garantiert nicht von Boeing bezahlt, um das zu sagen?!

Boeing hat schon lange die Aussage "737 max wird nach der Weiderzulassung das best-getestete Flugzeug der Welt sein" propagiert und die jetztige Aussage ist nur eine Ableitung davon.

Was natürlich nichts daran ändert, dass es nicht mehr als ein Euphemismus für "Schrottkiste" ist.
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
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Klar, das hat sich ganz alleine ausgedacht und er wird garantiert nicht von Boeing bezahlt, um das zu sagen?!

Boeing hat schon lange die Aussage "737 max wird nach der Weiderzulassung das best-getestete Flugzeug der Welt sein" propagiert und die jetztige Aussage ist nur eine Ableitung davon.

Was natürlich nichts daran ändert, dass es nicht mehr als ein Euphemismus für "Schrottkiste" ist.

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass in dem Artikel weder ein Amerikaner noch Boeing die Aussage tätigt, sondern der polnische Airline Chef. Mir geht es hier nur darum, dass richtig zitiert wird.

Dass die 737-MAX/-8 Murks ist, bleibt davon unberührt.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
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Polnische Anbiederungsversuche an die USA sind ja auch nichts neues, zumindest in der Politik, aber warum sollte das in der Wirtschaft anders sein, man nimmt dafür sogar den trumpschen Superlativ...
 
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ek046

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29.05.2013
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Soso, "Raumfahrt-Technologie" :D

Aber die Ausführungen der EASA stimmen mich nicht gerade froh... Boeing muss also nur versprechen es besser zu machen? Erinnert mich an den 5. Stern für LH für die Ankündigung einer neuen Business Class, nur dass die keine Absturzgefahr darstellt (außer zurück auf 4 Sterne)...

_____________________

"Wie "Bloomberg" berichtet böte die neue Technologie eine zusätzliche Prüfinstanz und Messdaten für die Piloten in dem Fall, dass alle verfügbaren Sensoren kaputt oder vereist sind. Die US-amerikanische Flugsicherheitsbehörde hat im August bereits angedeutet, grünes Licht für den Neustart der 737 MAX zu geben - auch ohne die neue Technologie.

Die Pläne Boeings, ein weiteres Paket an virtuellen Sensoren in die 737 MAX zu integrieren geht auf den Druck der europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA zurück: ihre Ingenieure fordern weitere Sicherheitsmechanismen für das Flugzeug.

Als Kompromisslösung hat die EASA einem Insider zufolge zugestimmt, die Wiederzulassung der 737 MAX nicht weiter zu verzögern. Dennoch fordern EASA und FAA von Boeing, das Flugzeug in Sachen Sicherheit weiter zu verbessern und vor einer endgültigen Wiederzulassung darzulegen, wie dies geschehen soll."

_____________________

Quelle: https://www.aero.de/news-36663/Raumfahrt-Technologie-soll-737-MAX-sicherer-machen.html

 
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Volume

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01.06.2018
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Leider in englisch, aber ziemlich interessant:
Boeing Failed to Predict That Slew of 737 Max Warning Alarms Would Confuse Pilots
Boeing assumed that an MCAS failure had a safety risk that was “major,” which was less severe than the “catastrophic” category, the NTSB said. The company assumed pilots would easily recognize an MCAS failure and counteract it.
”In all three flights, the pilot responses differed and did not match the assumptions of pilot responses to unintended MCAS operation on which Boeing based its hazard classifications within the safety assessment and that the FAA approved and used to ensure the design safely accommodates failures,” the NTSB said.
At least part of the reason for those miscues is that the underlying failure — faulty sensors that measure the angle of a plane’s nose relative to the oncoming air — triggered multiple loud alarms that were potentially confusing, the NTSB found.
In all three cases, pilots faced a thumping warning of an aerodynamic stall, indications that their airspeed and altitude gauges weren’t accurate, as well as other alerts. And that was before MCAS began activating.
Das Design eines Flugzeugs muss nicht perfekt sein, vermutlich wird es nie perfekt sein. Wichtig ist, dass die Piloten wissen wo ein Flugzeug seine "Macken" hat und besondere Aufmerksamkeit braucht.
Die Kombination aus Schwächen beim Design und uninformierten Piloten die die Situation nicht voll erfassen verursacht Unfälle.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Die Piloten waren ja nicht doof, das System MCAS wurde ihnen verschwiegen. Die Störung Trim Runaway, auf die sie sofort hätten reagieren sollen, ist was anderes (einmalig, nicht schubweise immer wieder neu). Völlig abwegig, das auch als sofortige Reflexreaktion auf gestörtes MCAS zu erwarten.
 

Xray

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13.04.2017
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Die Piloten waren ja nicht doof, das System MCAS wurde ihnen verschwiegen. Die Störung Trim Runaway, auf die sie sofort hätten reagieren sollen, ist was anderes (einmalig, nicht schubweise immer wieder neu). Völlig abwegig, das auch als sofortige Reflexreaktion auf gestörtes MCAS zu erwarten.

Ja, zumal der Sensor-Fehler, der zur falschen MCAS-Aktivierung führen kann, halt auch einen haufen anderer falscher Alarme auslöst. Und der Witz ist, die einzige bedrohliche Situation war das aktivierte MCAS, das, zumindest anfänglich, nicht dokumentiert war und nirgendwo angezeigt war. Die Fehlalarme zeigen aber ebenfalls potenziell akut absturzgefährdende Situationen an. Sullenberger hat ja ganz gut beschrieben, dass das selbst im Sim ein Höllenritt war, obwohl er wusste, was kommt. Für die zwei crews war es letztlich eben nicht beherrschbar. Und das wäre es wahrscheinlich weltweit für die Mehrzahl der crews in der gleichen Situation auch nicht. Vollständige Fehleinschätzung des Risikos seitens Boeing hier.
 
Zuletzt bearbeitet:

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Vollständige Fehleinschätzung des Risikos seitens Boeing hier.
100% Korrekt, kann aber auch bedeuten "Vollständige Fehleinschätzung der gesamten Industrie, was die Analyse der Mensch-Maschine Schnittstelle in Situationen mit mehreren Problemen angeht".
Es gibt auch einige Unfall-/Zwischenfallberichte und auch schon Modifikationen anderer Hersteller, was die Reihenfolge/Priorität von Meldungen/Prozeduren angeht, bei denen die Piloten sich erst um die unwichtigen Probleme gekümmert haben, und von dem richtig bösen noch gar nichts geahnt haben, bis sie ganz unten in der Meldungsliste angekommen waren. Boeing hat es klar verbockt, es kann aber auch durchaus "Industriestandard" sein, und andere hatten bisher schlicht mehr Glück, oder ein Produkt das noch nicht nach dreimal Aufbohren am absoluten Limit war, und deshalb Fehler verziehen hat.

Das gesamte Verhältnis zwischen Piloten und Konstrukteuren erscheint mir aktuell gestört. Vermutlich sind viel zu wenig Konstrukteure/Ingenieure/Behördenvertreter selbst Pilot, trotdem maßen sie sich an Verhalten vorherzusagen und Risiken zu bewerten, von denen sie eigentlich keine Ahnung haben. Die Piloten auf der anderen Seite werden schon länger unter dem Motto "das brauchst du nicht zu wissen, das macht das Flugzeug für dich" ausgebildet. Genau so, wie sie mit ihrem modernen Auto umgehen... An manchen Beziehungen muss man mal ein bisschen arbeiten.

Es ist nun mal ein Riesenunterschied, ob man auf ein klar identifizierbares Problem reagieren muss, oder auf eine Vielzahl von (u.U. sich widersprechenden / sich eigentlich ausschließenden) Problemen.
Boeing hatte immer den Ruf, näher an den Piloten zu sein als Airbus. Aktuell ist das wohl zu 100% als Mythos entlarvt...
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
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Natürlich arbeitet die Industrie daran. Wird für die Realität wahrscheinlich eher ein psychologisches als ein technisches Problem. Aber das wäre eine anderes Thema als dieser Thread.
 

kingair9

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18.03.2009
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Unter TABUM und in BNJ
Das Design eines Flugzeugs muss nicht perfekt sein, vermutlich wird es nie perfekt sein. Wichtig ist, dass die Piloten wissen wo ein Flugzeug seine "Macken" hat und besondere Aufmerksamkeit braucht.

DAS war auch meine Aussage zum Thema der wiederholten Runway Overruns der 737-800 im Zusammenhang mit dem Air India Express Crash diesen Monat. Dies sahen mehrere User aber komplett anders.
https://www.vielfliegertreff.de/air...dung-ix-1344-am-07-08-2020-a.html#post3251554
 
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killerfurbel

Aktives Mitglied
26.12.2014
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"Raumfahrt- und Drohnentechnologie" klingt natürlich toll und viel moderner als Umschreibung für ein Kreiselinstrument/Gyroskop. Zumindest denkt man erstmal nicht an eine Technologie, die über 100 Jahre alt ist.

Marketing können sie also immer noch :)
 
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