10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ryanair kann ihre Mitarbeiter informieren, dass sie sowas vorhat, ohne vorherige Wiederzulassung EASA und FAA geht es aber nicht. Danach richtet sich, was die Airlines bis dahin gemacht haben müssen, woraufhin diese erst den Einsatz planen können. Ob die das vorsorglich schon mal irgendwo eintragen oder nicht, ist nicht relevant.

Dass die Behörden in der Schlussphase der MAX-Entscheidungsfindung stecken, wissen wir ja alle. American hatte auch schon mal für diesen Spätsommer MAX-Flüge in der internen Planung. Ist nichts draus geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:

ek046

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29.05.2013
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Boeing bringt die 77X und 737 Max in Einklang und wird Erstere wohl noch mal verschieben. Da könnte wirklich was im Busch sein...

„Man arbeite weiter auf die Inbetriebnahme der 777X im Jahr 2022 hin, aber letztlich werde der Zeitplan «von den Zertifizierungsanforderungen beeinflusst, die von den Aufsichtsbehörden festgelegt werden», so der Chef des Flugzeugbauers.

...

John Plueger, Chef des Leasingunternehmens Air Lease Corporation, hatte im Gespräch mit aeroTELEGRAPH bereits im vergangenen Herbstgewarnt, man habe Bedenken hinsichtlich «der endgültigen Zertifizierung des Fliegers». Man habe selber auch keine Boeing 777X bestellt, da sich nicht genügend Fluggesellschaften für das Modell entschieden hätten. ...“


Quelle: https://www.aerotelegraph.com/boeing-777x-koennte-noch-spaeter-kommen
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Das Verschieben dürfte wohl eher vom verfügbaren Geld als von den Zertifizierungsanforderungen abhängen.

Im ursprünglichen Entwicklungszeitplan der 777X war sicher die vom MAX-Programm gewohnte "effiziente FAA-Boeing-Zulassung" enthalten. Nur nach dem MAXimalen Desaster gibt's die Abkürzung nicht mehr und sie dürfen ihre ganzen Leichen im Crewkeller der 777X vorher wegräumen.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ein Boeing-Chef wird nicht sagen, wir haben gerade kein Geld und verschieben die 777X deshalb ein wenig, sondern der sagt, wir halten uns an die Behörden und deren verschärfte Vorschriften, also wird es vielleicht ein wenig später. Das war sowieso absehbar.
 

Travel4Fun

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15.04.2020
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Ein Boeing-Chef ist aber auch daran interessiert Cash-In zu generieren und das geht nur mit ausgelieferten Flugzeugen und nicht mit dem Zertifizierungsprozess von Flugzeugen. Von daher halte ich das "kein-Geld-Argument" auch für - nennen wir es mal freundlich - unwahscheinlich.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Die teuerste Phase liegt jetzt noch davor: Der Weg zur Zulassung. Die Airlines verschieben gerade ihre Auslieferungen der 777X. Wenn er die also etwas später rausbringt und nicht jetzt teuer fertig macht, spart er jetzt sehr viel Geld. Was er später mal pro Flugzeug einnimmt, wann immer das ist, sind dagegen Peanuts.
 

Travel4Fun

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15.04.2020
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Hätte Boeing die Rezertifizierung der 737MAX mit der Argumentation auch verzögern sollen? :confused:
Und wenn er den Zertifzierungsprozess komplett stoppt, spart er jetzt am meisten! :doh:
 
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Volume

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01.06.2018
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Mehrere Experten zeigen sich gegenüber der Idee eines neuen Modells allerdings skeptisch. «Boeing verbrennt Geld auf einem nie da gewesenen Niveau, zu einer Zeit, in der die Nachfrage verschwunden ist», sagt etwa Analyst Doug Harned von der Firma Bernstein Research. Die Idee, ein neues Modell zu entwickeln, sei «absurd».
Wann, wenn nicht zu einer Zeit in der man gerade sonst nichts zu tun hat, ist die beste Zeit etwas neues zu entwickeln?
Die A320 Familie ist aus den 80ern, irgendwann wird auch da ein nächster Schritt nötig werden. Wieder solange zu warten bis Airbus einen Nachfolger präsentiert wäre absurd. Boeing muss wieder in Führung kommen, sonst werden sie mittelfristig obsolet. Immer nur unter Zeitdruck auf Airbus Produkte zu reagieren kann nicht der Plan für die Zukunft sein.
Und dass die Luftfahrt noch eine Zukunft hat, ist ja wohl unbestritten. Sonst wäre jetzt der ideale Zeitpunkt den Laden zuzumachen, und aufzuhören "Geld auf einem noch nie dagewesenen Niveau zu verbrennen".
All das Geld was jetzt in die Verschlimmbesserung der MAX "investiert" wurde, hätte man besser gleich in eine Neuentwicklung gesteckt. Bis der Markt wieder anzieht, hätte die fertig sein können. Es muss ja keine Revolution werden, sondern nur ein Stand-der-Technik Flugzeug in der richtigen Größe. Genau das, was die 737 zu ihrer Zeit auch war.

Ob das roundabout 250 Sitze Schmalrumpfflugzeug der Renner in der Nach-Corona-Zeit wird, weiss heute noch niemand. Nur dass aktuell die Orders für die A321 NEO so zahlreich sind, muss noch überhaupt nichts heissen. Das basiert alles noch auf Entscheidungen der vor-Corona Zeit, die man mal getrost als Blase bezeichnen kann. (Die aktuellen Orders für 737 Max und A320 Neo Fam sind mehr als überhaupt seit dem zweiten Weltkrieg an sonstigen Flugzeugmustern gebaut wurde!). Vermutlich schätzt man noch optimistisch, wenn man 50% davon als Zombiorders ansieht...

Die Grundidee der MAX war schon falsch, die Effizienzsteigerungen nach der 777 durch das neue Boeing Management (=Massenentlassung bei Entwicklung und Engineering) und die 787 Entwicklung mit Risk-sharing Partnern hat zu viel Geld verbrannt und Know-How vernichtet um rechtzeitig mit einem "echten" 737 Nachfolger Airbus realistisch Konkurrenz zu machen. Jetzt braucht Boeing unbedingt einen wirklichen Befreiungsschlag, Ein Modell das mindestens 30 Jahre Entwicklungspotential hat, nicht schon wieder ein weiterer Aufbohrschritt eines 60er Jahre Flugzeugs, an dem praktisch alles ein Kompromiss ist. Wenn man das Geld dafür nicht mehr hat, sollte man den Laden besser gleich zumachen, und nicht noch mehr Menschenleben gefährden.

Wenn man es sich nicht leisten kann das richtige zu tun, kann man sich ganz sicher nicht leisten das falsche zu tun!
 
F

feb

Guest
Wann, wenn nicht zu einer Zeit in der man gerade sonst nichts zu tun hat, ist die beste Zeit etwas neues zu entwickeln? (...)

Moooment! In der Krise hilft immer noch am besten
1. Personalabbau und
2. Personalabbau und dann auch noch
3. Personalabbau, gleichzeitig möglichst mit Sicherung der Boni für die Vorstandmitglieder, weil geknüpft an Kostenreduzierung in Form von...ja, genau, Personalabbau.

Boeing oder Airbus - beide die gleiche kluge und weit vorausschauende Stategie [Ironie off]

Da lobe ich mir den deutschen Mittelstand, in dem Besitzerfamilien noch mitreden und bei der Zukunftsgestaltung auch noch die nächste Generation und nicht nur den nächsten Jahresabschluss im Auge haben. Freilich, in der Luftfahrtbranche ist der Mittelstand eher erst auf dritter oder vierter Ebene der Zulieferer gefragt.
 

Volume

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01.06.2018
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...so die PowerPoint BWL Lehrmeinung...
In der Praxis nicht unbedingt immer bestätigt.

Personalabbau reduziert dir nicht all die anderen Kosten für Infrastruktur und sonstiges Overhead. Ausserdem ist in vielen Branchen der tatsächliche eigene Personalbestand gar nicht so groß, und für all die outgesourcten Arbeitsplätze ist man ohnehin meist vertraglich gebunden und kann das nur langsam runterfahren. Dein prozentualer Velust an Arbeitsleistung ist also viel höher, als deine prozentuale Kosteinsparung. Es macht damit nur Sinn, wenn du die Krise ansonsten gar nicht überleben würdest. Solange du noch an eine nach-Kriesen Zeit glaubst und noch ein Minimum an Geld übrig hast, ist es viel wichtiger alle sowieso vorhandenen Resourcen dafür zu nutzen, nach der Krise möglichst gut dazustehen. Zum Beispiel mit einem Produkt, das der Markt dann will.

Nicht umsonst konnte man dieses Frühjahr sehen, wie die Baumärkte überlaufen wurden, weil viele die Zeit der geeschlossenen Läden/Resaturants/Bars/Clubs dazu benutzt haben, mal zu renovieren. Jedenfalls bei mir in der Stadt, da hat so manches im Sommer ungeahnt neu geglänzt. Die, die damals die Leute nach Hause geschickt haben, haben zum Großteil gar nicht mehr wieder geöffnet. Die Restaurants/Kneipen die in der Zeit die Aussengastronomie neu gebaut oder erweitert haben (Markisen, feste Sonnenschirme, neue Tische) haben diesen Sommer das Geschäft ihres Lebens gemacht. Bei mir Nebenann haben sie die Gesamtsitzplatzanzahl sicher verdoppelt, und waren den ganzen Sommer voll, ohne Reservierung ging da gar nichts. Die die im Frühjahr einfach nur alle nach Hause geschickt haben, hatten im Sommer halbleere Räume.
Im Mai war die Personalabbau, Personalabbau & Personalabbau Fraktion oben auf, bis November die, die ihr Personal in der Krise genutzt haben, und tatsächlich "gestärkt", nicht "geschrumpft" aus der Krise hervorgegangen sind.
 
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01.06.2018
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Piloten kritisieren geplantes 737-Max-Training
So kritisiert die Pilotengewerkschaft von Southwest Airlines laut der Nachrichtenagentur Associated Press, die Notfall-Checklisten seien zu komplex. Die Fehlerquoten würden bei langen Checklisten exponentiell ansteigen, argumentiert die Gewerkschaft. Weiter heißt es, Piloten im Simulator «fanden es schwierig, sich an die Schritte in der Reihenfolge zu erinnern». Die Forderung: Die Anzahl der Schritte, welche die Piloten in Notfallsituationen vor den Abstürzen von Lion Air und Ethiopian beachten und ausführen müssen, soll sinken.
Piloten von American Airlines sind derweil nicht einverstanden mit dem vorgeschlagenen Trainingsrhythmus. Sie fordern ein Notfalltraining alle zwei Jahre und nicht nur alle drei Jahre, wie von der FAA vorgeschlagen.

Wenn natürlich die Systeme so komplex sind, wenn sie nicht aus einem Guss sind sondern aus einem Wust von Add-ons aus 50 Jahren Weiterentwicklung bestehen, kann man sie nicht mit einfachen Checklisten abarbeiten...

Das kommt davon, wenn Flugzeuge für die Airline Finanzabteilung und für Bürokraten, nicht für Piloten entwickelt werden.
Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Ein Flugzeug muss für Piloten und Passagiere optimiert werden, nicht für Airlinemanager und Behörden. Sonst kommt sowas dabei raus wie die Max.

Ich frage mich, ob sich die Deutschen Pilotengewerkschaften auch die Mühe gemacht haben, die vorgeschlagenen Verfahren und Trainingsprogramme zu lesen und zu kommentieren. Oder ob sie sich in der Zeit lieber darum gekommert haben, dass ihre Aufsichtsratsposten bei den Fluggesellschaften auch nach Corona noch sicher sind...
 

Travel4Fun

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TachoKilo

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21.02.2013
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Berlin (West) - TXL