10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Hamburg
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Hoffe ja, dass schnellstmöglich wieder eine Max verunfallt, selbstverständlich ohne Personenschäden (!!!), damit dieses missratene Projekt endlich vom Himmel verschwindet
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Wenn jetzt noch eine MAX verunglückt, jedenfalls wenn irgendwas Richtung MCAS im Spiel ist, hat die Branche ein größeres Problem, als ein einzelnes Flugzeugmuster.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Massiver, wirtschaftlich spürbarer Vertrauensverlust der fliegenden Öffentlichkeit und grundsätzliche Zweifel an den Zulassungsverfahren und Zulassungsbehörden. Ich denke aber, man hat es nun mittlerweile im Griff und ist wieder strenger geworden.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Die Pilotenschulung ist schon Sache der Betreiber, auch die Handbücher sind bei allen größeren Betreibern individualisierte Versionen der Herstellerrohdaten.

Ausserdem ist der Halter dafür verantwortlich, die Modifikation vorzunehmen, nicht der Flugzeughersteller. Der bietet sie nur an.
Dem Flugzeughersteller ist relativ egal, ob ein Flugzeug fliegt oder nicht. Der Betreiber muss sich darum kümmern, für sein Flugzeug wieder ein Certificate of Airworthiness zu bekommen, sein individuelles Flugzeug wieder freigegeben zu bekommen (durch "freigabeberechtigtes Personal", und das ist nicht beim Hersteller angestellt).
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Boeing wurde die Zulassung entzogen und die wird nur wieder erteilt, wenn die Änderungen eingerüstet sind. FAA vs. Boeing.
Boeing spielt die Software auf und modifiziert die Kabelbäume. Das machen nicht die Airlines alle separat.
 

nicobs

Aktives Mitglied
08.04.2011
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Dem kann ich widersprechen. Arbeite für einen Europäischen 737MAX-Betrieber und die Wiring Mod wird von unseren eigenenen Mitarbeitern durchgeführt, genauso wie das Aufspielen der Software. Die Kollegen haben jedoch eine Einweisung von Boeing erhalten. Boeing bietet ihren Kunden auch an die Modifikationen durchzuführen, aber nur an gewissen Standorten. Und dort hinzufliegen ist evt. aufwändiger (aus verschiedenen Gründen) als selber am aktuellen Standort des Fliegers zu machen (es wird für die Modifikation kein Hangar benötigt).
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Man könnte es auch einfach als kleines Signal im USA-China-Wirtschaftskrieg bezeichnen. Da spielt die Huawei-Kampagne der USA sicherlich eine größere Rolle als die Sicherheit der 737 Max.

Das sehe ich anders. Es wird ein wenig reinspielen, aber der Hauptgrund wird es nach meinem persönlichen Spekulatius nicht sein.
 
F

feb

Guest
Habt bitte Nachsicht, wenn ich technischen Quark anrühre.

MCAS sollte einen gefährlichen, überzogenen Flugzustand ("stall") vermeiden, der aufgrund der Anordnung und Kraft der neuen Tiebwerke an der MAX eintreten kann. Mit der Softwareänderung wird die Funktion des MCAS abgeschwächt, indem es nicht eingreifen kann, wenn sich die beiden AOA- Sensoren nicht einig sind, außerdem nur einmal eingreifen darf und die Eingriffswirkungen auch so abgeschwächt werden, dass Piloten gegensteuern und damit den Absturz verhindern können. Richtig?

Gut, damit will man ein Szenario und Ausgang wie bei ET 302 und JT610 verhindern, aber erhöht man dadurch nicht das Risiko des überzogenen Flugzustandes? Immerhin war Boeing diese Gefahr so bedeutsam, dass sie MCAS zur automatischen (!) Korrektur gebastelt haben!?

Eine Gefahr gemindert, eine andere Gefahr dadurch wieder heraufbeschworen - das scheint mir die denkbar schlechteste Lösung zu sein und die Worthülsen von Boeing und FAA lassen bei mir alle Haare zu Berge stehen.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Hamburg
MCAS sollte einen gefährlichen, überzogenen Flugzustand ("stall") vermeiden, der aufgrund der Anordnung und Kraft der neuen Tiebwerke an der MAX eintreten kann. Mit der Softwareänderung wird die Funktion des MCAS abgeschwächt, indem es nicht eingreifen kann, wenn sich die beiden AOA- Sensoren nicht einig sind, außerdem nur einmal eingreifen darf und die Eingriffswirkungen auch so abgeschwächt werden, dass Piloten gegensteuern und damit den Absturz verhindern können. Richtig?

Gut, damit will man ein Szenario und Ausgang wie bei ET 302 und JT610 verhindern, aber erhöht man dadurch nicht das Risiko des überzogenen Flugzustandes? Immerhin war Boeing diese Gefahr so bedeutsam, dass sie MCAS zur automatischen (!) Korrektur gebastelt haben!?

Eine Gefahr gemindert, eine andere Gefahr dadurch wieder heraufbeschworen - das scheint mir die denkbar schlechteste Lösung zu sein und die Worthülsen von Boeing und FAA lassen bei mir alle Haare zu Berge stehen.

Danke, treffend auf den Punkt gebracht.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Es geht nicht so sehr um die Gefahr an sich, sondern eher um die buchstabengetreue, juristische Erfüllung irgendwelchen Unter-Paragraphen in den Zulassungsvorschriften. Ob "die Gefahr" beseitigt wurde, wird sich zeigen. Die FAA scheint immerhin auch praktisch gesehen zufrieden zu sein.
Wenn ich Boeing wäre, würde ich ja einen Film veröffentlichen, wo man einen Flugtest sieht, mit allen Manövern, und wie "beherrschbar" und gutmütig das Flugzeug reagiert. Offensive Kommunikation sozusagen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Iarn

Erfahrenes Mitglied
07.12.2012
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25
MUC
Ich gehe davon aus, dass der nächste Absturz einer MAX verursacht wird, dadurch dass die Maschine in einen Flugzustand kommt, die das MCAS ursprühätte verhindern sollen.
Da ich davon ausgehe, dass die EASA vor der FAA doch noch einknickt und die Mühle zulässt, ist meine persönliche Mitigationsstrategie körperliche Abwesenheit.
 
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TachoKilo

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21.02.2013
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Berlin (West) - TXL
Gut, damit will man ein Szenario und Ausgang wie bei ET 302 und JT610 verhindern, aber erhöht man dadurch nicht das Risiko des überzogenen Flugzustandes? Immerhin war Boeing diese Gefahr so bedeutsam, dass sie MCAS zur automatischen (!) Korrektur gebastelt haben!?

Eine Gefahr gemindert, eine andere Gefahr dadurch wieder heraufbeschworen - das scheint mir die denkbar schlechteste Lösung zu sein und die Worthülsen von Boeing und FAA lassen bei mir alle Haare zu Berge stehen.
MCAS wurde "erfunden", um ein deutlich abweichendes Verhalten des Flugzeugs zum bestehenden Muster zu verhindern. Dadurch sollte eine aufwendige Schulung der Piloten vermieden werden, was die Kosten für die Fluggesellschaften erhöhen würde. Jetzt werden die Piloten allerdings entsprechend geschult. Wenn du von einem Flugzeug weißt, dass es zum Stall in einer bestimmten Flugphase neigt, dann kannst du ganz anders darauf reagieren als wenn du denkst, dass sich die 737 Max fast genauso verhält wie eine 737-300. Ich denke die Stall-Gefahr ist kein großes Problem, wenn die Piloten davon wissen und schon präventiv diese Fluglage vermeiden werden.
 

insofern

Erfahrenes Mitglied
29.08.2017
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686
jwd
Hat Airbus nicht auch gerade ein Sträußchen auszufechten in den USA?
Vor diesem Hintergrund sehe ich die europäische Wiederzulassung auch nicht als Selbstläufer.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Ich gehe davon aus, dass der nächste Absturz einer MAX verursacht wird, dadurch dass die Maschine in einen Flugzustand kommt, die das MCAS ursprühätte verhindern sollen.
Das ist wohl insofern entschärft, als dass numehr ein praktisches Pilotentraining für das Modell im Simulator erforderlich ist. Das Typerating ist ergo nicht mehr das gleiche, was ja ursprünglich ein starkes Verkaufsargument war. Stall und MCAS in allen Variationen dürfte da ein Thema sein.

Ich vermute stark, dass die Fluggesellschaften Boeing auch für dieses Defizit ordentlich zur Kasse bitten werden.

Die ursprünglich verkaufte Lösung wäre nur mit der Integration eines echten Fly-by-Wire Systems machbar gewesen, unter Tausch der unterbelichteten Steuerungsrechner. Das war wohl allen Beteiligten zu teuer.

Wie sie das mit dem Trimm-Dich-Rad gelöst haben wollen, erschließt sich mir allerdings nicht so ganz. "Flieg nicht so schnell so tief" :confused:
 
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Biohazard

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29.10.2016
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6.880
LEJ
Habe ich, nach Aufhebung des Flugverbots, eine rechtliche Handhabe, sollte ich von einem z.B. A321 auf eine B737max8 umgebucht werden bzw. bei einem Aircraft change? Vermutlich eher nicht, oder?