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Es ist ein schmaler Grat. Es ist wichtig, dass die Zertifizierungsbehörden und die Hersteller/Betreiber einen engen Austausch pflegen. Nur so hält sich der Aufwand in Grenzen oder gar überhaupt machbar. Teilweise birgt dann der enge Kontakt die Gefahr, dass damit die Aufsicht nachlässt. Siehe zum Beispiel die Vorwürfe an das BAZL wegen der Aufsicht über die JU Air und deren Wartung. Alles nicht ganz einfach und schon gar nicht schwarz weiss.Ich glaube, man muss hier differenzieren: Im Bereich der Aufsicht ist das sehr wohl eine Folge des politischen Zwei-Parteien-Systems in den USA, wo entscheidende Positionen häufig nach Parteizugehörigkeit besetzt werden.
Unfähige Vorgesetzte und schlecht ausgebildete Arbeiter/Ingenieure hast Du hingegen überall: Gerade ist eine europäische (genauer: italienische) Rakete abgestürzt, weil bei der Montage zwei Kabel vertauscht und dadurch die Signale invertiert worden sind. Dabei sollte sich mittlerweile in der Luft- und Raumfahrt herumgesprochen haben, dass wichtige Steckverbindungen allein schon hardwareseitig so gestaltet werden sollten, dass ein Vertauschen rein praktisch nicht möglich ist...
Ich denke zwischen Airbus und EASA findet auch ein gezwungener Massen enger Austausch statt. Alles nicht einfach das unter Kontrolle zu halten. Ich wäre daher nicht überrascht wenn auch da bis zu einem gewissen Punkt Mängel in der Aufsicht festgestellt würden. Solange das Einzelfälle sind, ist das aus meiner Sicht auch nicht wirklich problematisch.
Was mich allerdings im Senatsbericht überrascht hat, ist wie Inspektoren unter Druck gesetzt wurden nachdem sie Mängel festgestellt haben und deren Beseitigung gefordert. Ich hoffe dies kommt in Europa nicht in dem Ausmass vor.