10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Verstehe die unnötige Ironie nicht. Dass Afrika in vielen Bereichen erhebliche Defizite hat, die nicht nur in deren Kolonialgeschichte begründet sind, ist unstreitig.
Trotzdem muss ein Flugzeug das weltweit zugelassen ist auch von Piloten sicher zu fliegen sein, die eng am international definierten Mindeststandard liegen.

Zu akzeptieren, dass (trotz internationalen Mindeststandards) nicht alle gleich sind und für sich zu reklamieren ein Flugzeug entwickelt zu haben mit dem nur schlechte Piloten abstürzen sind zwei sehr verschiedene Dinge.

Es wäre auch albern die Unfallstatistik USA/Afrika zu leugnen, natürlich liegt in Afrika vieles im argen. Aber das wusste Boeing schon bevor sie ihr Produkt auch für diesen Markt entwickeln haben.

Und dennoch traue ich US Piloten, oft militärischem Hintergrund wesentlich (!) mehr zu als Afrikanern ausserhalb ZA oder auch Asiaten.
Oder auch jedem anderen Piloten der sich eines Tages überlegt hat, diesen Beruf ganz ohne Vorkenntnisse zu ergreifen...
Ich bin absolut überzeugt davon, dass die sehr gute Unfallstatistik der USA ganz massiv darauf fußt, dass sehr viele von deren Piloten enorme GA/Militärerfahrung haben bevor sie Verkehrspilot werden.

Der Flieger ist scheisse, nicht die die ihn fliegen.
hmnaja...
Ein Flieger und ein Pilot sind immer nur so gut, wie sie zueinander passen und miteinander arbeiten können. Sowohl ein Flugzeug mit Macken als auch ein Pilot mit Defiziten kann jeweils vom anderen kompensiert werden, solange die Mensch-Maschine Schnittstelle ergonomisch und das Pilotentraining angemessen ist.

Mit entsprechenden Handbüchern und entsprechendem Training hätte der Flieger akzeptabel sein können. Zumindest im Vergleich zur NG, die auch ihre Macken hat.
 

JohFed

Neues Mitglied
22.12.2018
10
18
Santa Cruz <-> Kuala Lumpur
Naja, physisch Flugfähig sind beide Generationen uneingeschränkt, das STS ist ja eher ein Assistenzsystem, ähnlich wie z. B. der Rudder Load Limiter um "out of the design envelope" durch schlechtes Handling zu vermeiden.

Dass Piloten mit Militär-Hintergrund irgendwie besser oder schlechter als Zivilisten sind, ist eine schwierige Aussage, denn gerade in Ländern mit statistischen Auffälligkeiten bei der Flugsicherheit ist oft die typische Karriere Militär -> Airline und die bekannten One-man-Show-Unfälle koreanischer, türkischer oder afrikanischer Airlines haben alle etwas damit zu tun. Wichtig ist, dass das Trainings- und Flight-Safety Department flexibel und adaptiv arbeitet und am Ende des Prozesses ein guter Pilot raus kommt, unabhängig von der persönlichen Vorgeschichte und ob der Onkel ein Cousin vom Hund des Königs ist. Und da ist man in den USA und auch Europa einfach ganz vorne mit dabei, ob Männer*innen, Frau*innen, Schwarz, Weiß, Gelb. Human Factor, wie er bei beiden Abstürzen oder dem Airfrance A330 Absturz ganz klar eine große Rolle gespielt hat (Tunnel Vision), lässt sich nie ganz vermeiden, aber durch Auswahl und Training auf ein Minimum reduzieren.

Und gegen kulturelle (geographisch wie auch Firmenkultur) Probleme helfen leider keine Checklisten, Verfahren oder Assistenzsysteme.

Wenn jemand sagt, er meidet Flugzeug X oder Airline Y aus dem und dem Grund, kann ich das allerdings sehr gut nachvollziehen, ich glaube jeder hat so seine eigenen No-Fly-Listen irgendwo im Kopf.

Liebe Grüße!
 

Travel4Fun

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15.04.2020
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Läuft immer noch bei Boeing:
 
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DerSenator

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08.01.2017
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MUC/INN
Auch die NG brauchte bereits das STS um zulassungsfähig zu sein...
Wohlgemerkt, um nach 1960er Regeln zulassungsfähig zu sein !
Mal eine andere, erstgemeinte Frage. Ich würde gerne mal die Malediven mit SIN verknüpfen, schon aus dem Grund, dass man gut in F nach SIN kommt mit der LHG. SIN MLE gibt es mit SQ, allerdings zumeist mit der Max. Das hält ab. In Unkenntnis Deiner beruflichen Qualifikation aber unter Würdigung der unfassbar kompetenten Ausführungen auf den hunderten Seiten hier: Würdest Du (guten Gewissens) in eine MAX einsteigen?
 
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01.06.2018
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Sagen wir mal so, kommt auf die Alternative an.
Ehe ich mit Indonesain Dreams oder Bali Express in einer 30 Jahre alten NG fliege, würde ich eher bei Singapore in eine Max steigen.

Da die Piloten ja inzwischen von MCAS und den Detailproblemen wissen, ist das Risiko mit den Anfangstagen der Max nicht mehr vergleichbar.

So Kombinationen wie Turkish und Max vermeide ich aktiv.
(zum Glück operieren sie CGN sehr selten mit dem Mäxchen)
 

Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
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VIE
Mal eine andere, erstgemeinte Frage. Ich würde gerne mal die Malediven mit SIN verknüpfen, schon aus dem Grund, dass man gut in F nach SIN kommt mit der LHG. SIN MLE gibt es mit SQ, allerdings zumeist mit der Max. Das hält ab. In Unkenntnis Deiner beruflichen Qualifikation aber unter Würdigung der unfassbar kompetenten Ausführungen auf den hunderten Seiten hier: Würdest Du (guten Gewissens) in eine MAX einsteigen?
Ich hatte kürzlich auch 6 Legs mit Southwest 737Max und hatte jetzt nicht großartige Bedenken. SQ Piloten würde ich jetzt auch als kompetent einschätzen. Also nur zu...
 
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ek046

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29.05.2013
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Selbst bei bewährtem Fluggerät gibt es jetzt Auslieferungsprobleme, weil man die Teile von Zulieferer scheinbar nicht genug Qualitätsgeprüft hat. Das Problem ist jedenfalls erst dem Zulieferer aufgefallen, Boeing mal wieder nicht.

Und der Workaround noch mehr Putzlappen in die Tanks legen klappt nicht, die wurden schon alle für die 787 benötigt

*Ironie aus*

737 MAX Stopp
787 Stopp
767 Stopp
777X Unbekannter Delay
747 Eingestellt

Läuft

Boeing in einem Wort: Saustall

 

globetrotter11

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07.10.2015
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CPT / DTM
Selbst bei bewährtem Fluggerät gibt es jetzt Auslieferungsprobleme, weil man die Teile von Zulieferer scheinbar nicht genug Qualitätsgeprüft hat. Das Problem ist jedenfalls erst dem Zulieferer aufgefallen, Boeing mal wieder nicht.

Und der Workaround noch mehr Putzlappen in die Tanks legen klappt nicht, die wurden schon alle für die 787 benötigt

*Ironie aus*

737 MAX Stopp
787 Stopp
767 Stopp
777X Unbekannter Delay
747 Eingestellt

Läuft

Boeing in einem Wort: Saustall


Airforce One: next trouble.....

The Pentagon is looking into the case of some Boeing employees working on the current and upcoming Air Force One aircraft without updated security credentials.

According to a report by the Wall Street Journal (WSJ), Boeing and officials within the Pentagon are looking to determine how long employees of the manufacturer have worked with the current and future Air Force One aircraft with expired security credentials. The WSJ, citing a source familiar with the matter, reported that around 250 of Boeing’s employees are involved in the probe, with security credentials that had expired by months or even years – in the most extreme case, seven years ago.

So etwas nennt man Unternehmenskultur.....

 
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ek046

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29.05.2013
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Ja, da gab es auch schon einen deutschen Artikel in dieser Woche zu.

Vor allem: Jahre abgelaufen, Jahre. In Deutschland ist es schon ein halbes Verbrechen wenn eine einzige ZUP nicht rechtzeitig verlängert wird.

 
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Boeing hat scheinbar nichts in ihrer Firma im Griff. Und es sind nicht nur diese exorbitanten Zeiträumen Man könnte ja noch verstehen wenn es einzelne Mitarbeiter waren, aber es geht um 250 Mitarbeiter. 🙈
 

ek046

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29.05.2013
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Mal gespannt was die Qualität dazu meint...

"Boeing werde die Produktion im Juni zunächst von 31 auf 38 737 MAX erhöhen.

Ab Januar 2024 peile Boeing 42 und ab Juni 2024 47 737 MAX pro Monat an, um die Rate im Januar 2025 auf den Vorkrisenwert von 52 Flugzeugen zu setzen."


 

Travel4Fun

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15.04.2020
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Kaum wollen sie die Produktion hochfahren...

Kannst du dir nicht ausdenken :doh:
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Das haben die doch vorher gewusst? Boeing selbst hatte ja schließlich die FAA über den Produktionsmangel informiert. Warum verkünden sie erst den großen Produktionshochlauf, von dem sie wissen, dass er so schnell nicht kommen kann? Sowas finde ich schlecht.
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
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Und der Optimist würde sagen, dass es wenigstens kein neues Problem ist, sondern ein vier Jahre altes :doh:

Bei dem Satz:
"Ron Epstein, Finanzanalyst mit Luftfahrt-Spezialisierung bei der Bank of America, zeigte sich gegenüber dem Blatt verwundert über den Fehler und sagte: «Wie konnten sie das vier Jahre übersehen, wo sie doch alles mit einem feinzahnigen Kamm hätten prüfen müssen?»"

musste ich an folgendes Bild aus "Spaceballs" denken:
https://www.achtziger-forum.de/download/file.php?id=7576&t=1&sid=c848dd0585fb23107ba753f1228facbb
 

ek046

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29.05.2013
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Es geht hierbei um Spirit.
Nein um Boeing, weil Boeing es mal wieder 4 Jahre nicht realisiert hat, dass sein Zulieferer nicht die erforderliche Qualität liefert. In der Verantwortung ist am Ende immer Boeing.

Die PR-und-Lobby-Abteilung läuft aber schon wieder auf Hochtouren.

Im Betrieb befindliche kein Problem, da sie nicht betroffen wären, obwohl noch gar nicht sicher ist, ob bereits im Betrieb befindliche Flugzeuge die Mängel auch haben. Für noch nicht ausgelieferte Flugzeuge ist es ein Problem, aber wenn später doch rauskommt, dass auch im Betrieb befindliche betroffen sind, wäre das auch kein Problem, weil man nicht weiß, ob man dann überhaupt was tun müsste (warum aber dann für noch nicht ausgelieferte Flieger?!). Und man versteht noch nicht das Ausmaß, aber es wird nur kurzfristig ein Problem sein.

Klingt ziemlich widersprüchlich.


"Spirit hatte Boeing am Tag zuvor informiert, dass es um zwei der insgesamt acht Verbindungspunkte geht, an denen das Seitenleitwerk am Rumpf befestigt wird. Bei der Installation sei «ein nicht standardisierter Herstellungsprozess» verwendet worden. Betroffen sind bestimmte, noch nicht ausgelieferte oder sich noch in Produktion befindliche 737 Max 7, Max 8 und Max 8-200 sowie Jets der 737-Militärversion P-8.

«Es handelt sich nicht um ein unmittelbares Flugsicherheitsproblem und die in Betrieb befindliche Flotte kann weiterhin sicher betrieben werden», so Boeing in einer Erklärung. «Allerdings wird das Problem wahrscheinlich eine beträchtliche Anzahl von nicht ausgelieferten 737-Max-Flugzeugen betreffen, sowohl in der Produktion als auch im Lager.» Man rechne durch die erforderlichen Arbeiten kurzfristig mit geringeren Auslieferungen.

Allerdings abreitet Boeing auch noch daran, das ganze Ausmaß der Schwierigkeiten zu verstehen. Denn Spirit teilte mit, dass das Problem möglicherweise schon vier Jahre alt sei.

Bis weitere Analysen vorliegen, wollte sich Boeing laut der Zeitung Seattle Times noch dazu äußern, ob auch einige bereits in Betrieb befindliche 737 Max nachgebessert werden müssen. Man werde feststellen, «welche Maßnahmen, wenn überhaupt, für die in Betrieb befindliche Flotte erforderlich sind», erklärte der Flugzeugbauer."

 
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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.615
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Nein um Boeing, weil Boeing es mal wieder 4 Jahre nicht realisiert hat, dass sein Zulieferer nicht die erforderliche Qualität liefert. In der Verantwortung ist am Ende immer Boeing.
Hmnaja....
Da Spirit eine eigene Zulassung als Herstellungsbetrieb hat, und nicht als "verlängerte Werkbank" von Boeing arbeitet, ist das juristisch nicht 100% korrekt.
Für jedes Bauteil das du mit "Form 1" (oder in den USA mit Form 8130-3) bekommst, ist der verantworlich der es freigegeben hat.

Dem Kunden gegenüber hat aber natürlich Boeing, mit denen der Vertrag geschlossen wurde, die finale Verantwortung.

Spirit beliefert auch mehr als nur Boeing. Die sind schon eine Nummer in der Luftfahrt. Beschämend, dass es auch da nicht besser läuft.