10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.013
9.986
LEJ
Kleinen Kindern gibt man gerne ein Gummibärchen, um sie vom eigentlichen Thema abzulenken und zu beschwichtigen. Das Normalbürger bekommt ein Butterbrot bei Unannehmlichkeiten. Konzerne neigen gerne dazu, Butterbrote zu schmieren.

Und hier (im Forum) geschieht ähnliches, es wird um die 100 MIO diskutiert.
Ein Schelm, der böses dabei denkt.
 

PAXfips

Erfahrenes Mitglied
15.12.2016
2.323
806
HAM
Weil die von FlyDubai nicht fliegen, uebernimmt Emirates mit A380ern auf z.B. Dubai-Oman? Sauber...
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.909
16.011
Auch jedes europäische Land kann suverän über seinen Luftraum bestimmen, wie jedes andere Land der Welt auch. Zulassung und Einflug-/Überflugrechte sind formal völlig getrennte Dinge.

Ich halte eine Klage gegen das Ein,- Aus- und Ueberflugverbot derzeit fuer nicht aussichtslos, will das aber ausdruecklich offenlassen. Nach Wiederzulassung wird sich das Verbot aber nicht mehr halten lassen, seine Begruendung faellt in sich zusammen. Eine allfaellige Klage waere offensichtlich begruendet.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
In Panama :D dürfte man mit der 737MAX wieder fliegen, aber nur vielleicht:
https://www.aero.de/news-31984/Panama-hebt-Flugverbot-fuer-737-MAX-auf.html

Also dann, wenn vielleicht die FAA die Mühle wieder zulässt UND vielleicht die Simulatorsoftware angepasst ist UND alle technischen Änderungen vorgenommen wurden UND ein mindestens 30 minütiger Testflug absturzfrei absolviert wurde UND, voila:
"Alle 737 MAX-Piloten müssen zudem ein aktualisiertes und von der panamaischen Luftfahrtbehörde freigegebenes Training durchlaufen."

Dürfte also gefühlt klar Ende des Sommers 2019 der Fall sein, allerdings haben sie nicht dazu gesagt, dass womöglich erst ein neuer Heiland 2 geboren werden muss, weil 2019 nach Christi-1 Geburt wird das, ähm, nunja, eher schwierig ;) Ich weiß jetzt nicht, von welcher Qualität das Flugzeugaluminium in Bezug auf die Ultralangzeitkorrosionsfestigkeit ist ... Jedenfalls könnte womöglich so eine MAX737 dann auf dem neuen BER wird gelandet würden werden sein (Futur 3-4 :D ).
 
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Txx

Guest
Wobei hier die Schuldfrage aus meiner Sicht nicht wirklich vergleichbar ist.
Will hier nicht zu sehr ins OT, aber damals wurde ja auch viel über die Verantwortlichkeit der Airline / Ausbildung bei psychisch kranken Piloten diskutiert und inwiefern es Anzeichen und Vorgeschichte gab.
Ist imho soweit vergleichbar, dass der Hersteller die Maschine flugtauglich halten muss und die Airline die Menschen.
Mir persönlich macht TROTZ der MAX Geschichte der Faktor Mensch beim Fliegen mehr Angst als der Faktor Maschine. Außer ich hätte vorne den doppelten Sully sitzen.
Die Maschine ist wenigstens berechenbar, man weiß jetzt ungefähr wie das MCAS reproduzierbar die Dinger in den Boden sammelt, wann ein Pilot das macht, steht in den Sternen. Gab ja auch noch den verschollenen MH Flug, wo auch eine Selbstmord als möglich angenommen wird, das ängstigt mich mehr, eine 737 Max kann ich einfach meiden.
 

DerSimon

Erfahrenes Mitglied
01.03.2015
7.354
9
Bleibt die Frage, ob man die Passagiere überzeugen kann. Kommunikationstechnisch hat Boeing ja relativ verloren. Das Narrativ, dass Boeing hastig etwas entwickelt hat um was gegen Airbus zu haben, war ja in allen Medien korrekterweise zu lesen und man konnte dem nichts entgegensetzen.

Ob es beim Billigflug nach Malle stört? Wenn BILD "Der Todesflieger fliegt wieder" titelt, könnte ich mir das schon vorstellen.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Alle großen Firmen -und ihre Unterauftragnehmer und deren Partner usw.- setzen "indische Programmierer" ein. Was keineswegs schlecht sein muss. Auf jeden Fall rundum Praxis seit sehr vielen Jahren.
Die Idee, dass ein junger, gut ausgebildeter Inder schlechter programmiert als ein junger, gut ausgebildeter Amerikaner sagt wenig über Boeing aber viel über die Vorurteile "des alten weißen Mannes".
Dazu kann ich nur sagen: es gibt hervorragende Programmierer in Billiglohnländern. In Indien sind die aber schwer zu finden, da einfach der kulturelle Unterschied zu groß ist. Der Durchschnitts-Inder kann den Erwartungen eines deutschen Unternehmens an einen outgesourcten Programmierer gar nicht gerecht werden. Es gibt aber andere Kulturen da klappt das Zusammenarbeiten hervorragend und ohne Probleme. Auch die Qualität ist zum Teil überdurchschnittlich. Zumindest aber muss man nicht diskutieren, wer die Fehlerbehebung bezahlt.

dann weiß man ja jetzt wie viel ein Menschenleben wert ist - rund 289.000 Dollar
So ein Blödsinn. Lies dir nochmal durch, wofür die 100 Mio. gedacht sind. Ich bin ja nun wahrlich kein Boeing-Fan, aber diese Summe soll einfach den Lebensalltag etwas erleichtern. Was Schadensersatz etc. angeht, muss man sich wohl vor den Gerichten mit den Angehörigen einigen. Zumindest wird das wohl nicht ohne Extra-Zahlung zu erledigen sein.

Im Vergleich zu dem, was die Germanwings-Opfer angeblich bekommen haben oder noch erwarten können, fast schon eine stolze Summe.
Lufthansa hat 50.000 Euro Soforthilfe pro Passagier an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Und da ging kein Geld an NGOs oder örtliche Behörden. Konkreten Schadensersatz der darüber hinaus ging, konnte natürlich trotzdem geltend gemacht werden. Dass es in Deutschland zu dem Zeitpunkt kein bzw. kaum Schmerzensgeld für Hinterbliebene gab, dafür kann die Lufthansa auch nichts. Man darf sich ja keine Illusionen machen: die 100 Mio. sollen Boeing doch im Wesentlichen in eine bessere Position vor Gericht bringen.

Mir persönlich macht TROTZ der MAX Geschichte der Faktor Mensch beim Fliegen mehr Angst als der Faktor Maschine. Außer ich hätte vorne den doppelten Sully sitzen.
Die Maschine ist wenigstens berechenbar, man weiß jetzt ungefähr wie das MCAS reproduzierbar die Dinger in den Boden sammelt, wann ein Pilot das macht, steht in den Sternen. Gab ja auch noch den verschollenen MH Flug, wo auch eine Selbstmord als möglich angenommen wird, das ängstigt mich mehr, eine 737 Max kann ich einfach meiden.
Wenn halt Gefühle im Spiel sind. Rational kann man deine Ausführungen nicht erklären. Selbst wenn man alle möglichen Selbstmordfälle als Tatsache in Betracht zieht (es gab ja noch einige Fälle mehr, wo Selbstmord als Ursache zwar nicht bewiesen, aber vermutet wurde), muss man doch sagen: es sind deutlich mehr Flieger aufgrund von mangelhafter Technik oder anderen äußeren Einflüssen abgestürzt (auf die Anzahl der Flüge bzw. geflogenen Meilen gesehen). Seien es Konstruktionsfehler der Hersteller, Wartungsmängel, ATC-Fehler, etc. Bei den Piloten kann ich beim Einsteigen mal kurz im Cockpit "Hallo" sagen, auf die anderen Leute muss ich mich blind verlassen.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.216
9.696
Dazu kann ich nur sagen: es gibt hervorragende Programmierer in Billiglohnländern. In Indien sind die aber schwer zu finden, da einfach der kulturelle Unterschied zu groß ist. Der Durchschnitts-Inder kann den Erwartungen eines deutschen Unternehmens an einen outgesourcten Programmierer gar nicht gerecht werden. Es gibt aber andere Kulturen da klappt das Zusammenarbeiten hervorragend und ohne Probleme. Auch die Qualität ist zum Teil überdurchschnittlich. Zumindest aber muss man nicht diskutieren, wer die Fehlerbehebung bezahlt.

Das kann ich bestätigen. Ich arbeite gerade mit einem Viererteam in einem osteuropäischen Land zusammen und die machen einen wirklich guten Job. Führung brauchen die in etwa wie jedes andere durchschnittliche deutsche Entwicklerteam. Das passt insgesamt sehr gut auch von der Kultur her. Nur englisch sollte man können. Deren Englisch ist durch die Bank um Größenordnungen besser als das der meisten deutschen Kollegen...
 
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jsm1955

Guest
Das geht auch in Indien. Der Führungsaufwand ist dort höher und es gibt natürlich auch Ausreißer. Aber wenn man bestimmte Regeln beachtet, funktioniert es gut und die Qualität stimmt. Natürlich geht das mit Europäern leichter, aber deren Tagessätze sind auch höher.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Nur was bringt es mir, wenn ich mehr Führungsaufwand bezahlen muss, nur um das Geld dann evtl. wieder am anderen Ende einzusparen? Und ich kann nicht bestätigen, dass man indische Tagessätze nicht auch in anderen Regionen bekommt. Spätestens wenn du dir ausrechnest, wie der tatsächliche Tagessatz in Indien ist, indem du die zusätzlichen Stunden deiner Führungskraft berücksichtigst (was kostet die so? 60 Euro die Stunde plus Lohnnebenkosten?). Die Korrekturschleifen, damit dann auch das bei rauskommt, was man sich vorgestellt hat, mal außen vor (und nein, die liegen nicht an mangelnder Führungsqualität oder mangelhaftem Pflichtenheft etc.). Ich erwarte einfach von einem Entwickler, dass er proaktiv nachfragt, was in einem Szenario passieren soll, dass in der Analyse nicht explizit betrachtet und erwähnt wurde. Mit indischen Entwicklern meiner Erfahrung nach nicht/kaum möglich (natürlich gibt es Ausnahmen, die wissen aber dass sie Ausnahmen sind und erwarten auch schon wieder 3-5$ mehr).
 
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jsm1955

Guest
Back to topic, please.
Geht hier nicht um Lohnunterschiede und die (Un-)Sinnhaftigkeit von Outsourcing.
Völlig richtig. On Topic war nur das Thema Softwareentwicklung durch Boeing in Indien, das in der Presse als Skandal gehyped wurde. Fakt ist aber, dass man in Indien Software in guter Qualität bauen lassen kann, der vermeintliche Skandal also keine ist.
Dass man in Indien, wie auch sonst überall in der Welt, auch schlechte Software bauen kann, ist natürlich auch richtig.
 

PAXfips

Erfahrenes Mitglied
15.12.2016
2.323
806
HAM
Fakt ist aber, dass man in Indien Software in guter Qualität bauen lassen kann, der vermeintliche Skandal also keine ist.
Habe ich im beruflichen Umfeld in den letzten ~15 Jahren weder in Software noch Operations erlebt. Privat kenne ich aber einige in Indien, die sehr gut sind -- die kosten dann aber auch wieder entsprechend und lowest bidder wins bzw. werden so "kleine Klitschen" von Konzernen ueblicherweise nicht beruecksichtigt. Das gilt meist auch inlaendisch!

An sich ist Outsourcing keine schlechte Sache, aber zu >90% geschieht das nur aus "Kostengruenden" und das geht meist ziemlich in die Hose, egal wohin (Firma/Land) der Zuschlag geht.

Schlimm wird es, wenn der "Kostendruck" absurd wird und - selber erlebt - ein Supportvertrag mit IBM USA nach IBM India geht UND dann von dort zu IBM Mexico.. ist noch ein paar cents billiger :eek:

Vor nun wieder off-topic geschrieben wird.. das finde ich eben nicht. Der Outsourcing-Wahn (immerhin schon gut 20 Jahre akut) generiert "fatale" Probleme ohne Ende. Als ich obiges bei einem Automobilbauer erlebt habe, waren die "fatalen" immerhin ohne Todesfaelle.
 
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Txx

Guest
Wenn halt Gefühle im Spiel sind. Rational kann man deine Ausführungen nicht erklären. Selbst wenn man alle möglichen Selbstmordfälle als Tatsache in Betracht zieht (es gab ja noch einige Fälle mehr, wo Selbstmord als Ursache zwar nicht bewiesen, aber vermutet wurde), muss man doch sagen: es sind deutlich mehr Flieger aufgrund von mangelhafter Technik oder anderen äußeren Einflüssen abgestürzt (auf die Anzahl der Flüge bzw. geflogenen Meilen gesehen). Seien es Konstruktionsfehler der Hersteller, Wartungsmängel, ATC-Fehler, etc. Bei den Piloten kann ich beim Einsteigen mal kurz im Cockpit "Hallo" sagen, auf die anderen Leute muss ich mich blind verlassen.

Meinen Respekt, wenn Du am Hallo sagen erkennst, ob der Pilot gleich mal die Maschine in den Boden rammt, hätte ich auch diese unglaubliche Fähigkeit wäre mir sehr geholfen.
Ich bezog mich ja auch allgemein auf den Faktor Mensch, nicht nur Selbstmord (als genutztes Beispiel), auch Fehler und Wartungsmängel etc. zähle ich dazu. Hast Du eine Statistik, wie viele Abstürze menschliche Ursachen haben / wie viele technische? Den Faktor Mensch kann man (das war meine Hauptaussage) einfach nicht so gut kontrollieren und nachvollziehen wie die Technik. Du weißt nicht, was in den Menschen vorgeht und warum sie manchmal die absurdesten Dinge tun (AF Flug in den Ozean setzen fällt mir spontan ein durch falsche Reaktion).
Technische Ursachen lassen sich aber zumindest dem Grunde nach in der heutigen Zeit sehr häufig lückenlos aufklären.

Ich weiß was Du meinst, aber ich würde erstmal anzweifeln, dass die meisten Abstürze rein technischer Natur sind (ich denke aber Du hast das nur auf Selbstmord bezogen).

Mensch und Technik im Zusammenspiel ist denke ich der beste Weg, das Risiko möglichst zu minimieren, katastrophal wenn halt eine Seite überhaupt nicht mitspielt (wie hier die Technik).