28.07.18: MUC Terminal 2 geräumt - unidentifizierte Person

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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.324
10.218
irdisch
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Tagelanges Chaos geht jedenfalls gar nicht. Nicht für so einen Quatsch. Da würde ich mit der Bahn nach NUE, STR oder FRA fahren und dann können die sich in Ruhe neu sortieren.

Ich finde, durch Google und Booking, RBnB, Travel Overland, einige Airline-Seiten und so ist man heute verwöhnt, weil man weiß, wie gut Dinge klappen können und dass "bequem" möglich ist. Die Story vom einfach nun mal gottgegebenen Chaos glaubt man dann nicht mehr so schnell.
 
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JamesMcGill

Erfahrenes Mitglied
06.10.2017
769
15
Es könnte am Ende darauf hinaus laufen, dass deinen Schwiegereltern der Rückflug gestrichen wird, weil sie (aus Sicht der Airline) "no show" auf dem Hinflug gemacht haben. Was kann die Airline dafür, wenn die Passagiere nicht zum Flugzeug kommen.... Da können die sich höchstens nach den Flughafen wenden; schließlich haben sie eine Abfertigungsgebühr bezahlt.

Danke für den Hinweis übrigens. Ticket war tatsächlich gecancelt. Würde jetzt aber neu geissued.

Und wie immer: Die CS Mitarbeiter machen einen guten Job. An denen liegt es nicht. Der Kunde braucht mehr empowerment.
 
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Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
5.966
3.904
Gerade fällt mir ein: Es ging übrigens September 2017 auch bei LH während Hurricane Irma automatisiert - wenn auch nicht 100% zufriedenstellend, aber immerhin.

Das Umbuchen wird wohl inzwischen generell (teil-) automatisiert laufen. Schließlich bekommt man bei "normalen" Störungen/Streichungen auch die Mitteilung "wir haben Sie umgebucht auf ..." und über die App (gibt's das Chatbot-Experiment eigentlich noch?) kann man dann ggf. auch noch Alternativen wählen.

Wenn man aber mit einer sehr großen Menge von Betroffenen an einem Ort zu tun hat und weder sagen kann, wann die ankommenden Flugzeuge entladen werden können und wann welcher Passagier in welches Flugzeug einsteigen kann wird die Nummer aber zu komplex, um das vernünftig automatisiert abarbeiten zu können.
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.099
2.547
FRA
Wenn man aber mit einer sehr großen Menge von Betroffenen an einem Ort zu tun hat und weder sagen kann, wann die ankommenden Flugzeuge entladen werden können und wann welcher Passagier in welches Flugzeug einsteigen kann wird die Nummer aber zu komplex, um das vernünftig automatisiert abarbeiten zu können.

Für einen Menschen ist so eine Situation aber genauso undurchschaubar, wie für einen Rechner. Was soll der Mitarbeiter am Schalter besser können? Auch er hat nur Infos aus dem Computersystem. Eher umgekehrt: ein automatisches System könnte Umbuchungen so priorisieren, dass möglichst viele Paxe doch zeitnah ankommen. Ein automatisches System könnte sogar die Lage in der Schlange vor der Security berücksichtigen. All das kann ein Mitarbeiter am Schalter nicht.

Zumindest könnte man mit einer automatischen Umbuchung die Schalter von "einfachen" Fällen entlasten.
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Der Terrorist kann eine risikofreie "Trockenübung" ohne Sprengstoff machen. Falls er aufgegriffen wird, wird er genauso wenig belangt wie die Frau in München.

Und beim nächsten Mal wird auf diese Weise dann die echte Bombe, Giftgas-Kanister, Behälter mit Killerbienen etc. transportiert.

Warum erscheint der Allgemeinheit und Dir dieses Risiko eigentlich speziell für Fluggäste so riesig?

Das ist ein allgemeines Lebensrisiko. Dann kommen beim nächsten Mal (bedauerlicherweise) eben die Fahrgäste von Flixbus, der Münchner U-Bahn oder die Besucher der Elbphilharmonie in den zweifelhaften "Genuss" der Killerbienen.

Eine bessere Strategie wäre meines Erachtens komplett auf stationäre Kontrollen zu verzichten und stattdessen eine mobile Kontrolltruppe einzurichten, die flexibel und unberechenbar, stichprobenartig an Flughäfen und anderen öffentlichen Plätzen Kontrollen durchführt.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.557
4.114
Also, ich finde es erst einmal (ernsthaft) nett von der LH und anderen, dass sie die Paxe überhaupt umbuchen. Rechtlich selbstverständlich finde ich das nicht. Die Leute waren alle Now Show und nicht am gate. Das ist per se erst einmal nicht die Verantwortung der LH, sondern des einzelnen Paxes. Es ist die Verantwortung des Fluggastes, sich rechtlichzeitig am Gate einzufinden.

Wäre z.B. der Bahnhof 200 Meter vor der Sicherheit gesperrt gewesen oder die Autobahn vor dem Flughafen, wäre es ebenso tough luck gewesen und keiner würde drüber schwätzen. Warum soll denn eigentlich die LH die Kosten des Problems tragen? Weil die Airlines - wie hier einige meinen - immer schuld sind?

Für die Sicherheitskontrollen ist nicht die LH zuständig sondern der Freistaat Bayern oder die Bundespolizei.

Rechtlich wäre es m.E. richtig gewesen, die Paxe an den Verantwortlichen zu verweisen oder aber neue Tickets zu verkaufen. Um es mal beim Namen zu nennen.

Und wer hier schimpft, sollte mal die Zahlen berücksichtigen. In München ist die "Produktion" einen halben Tages oder mehr den Bach herunter gegangen. Da reicht es nicht aus, drei Leute auf einen anderen Flug zu buchen, die Kapazität muss erst mal irgendwo herkommen. Es ist von 35.000 Paxen die Rede. Wahrscheinlich ist die Hälfte davon bei der LH anzusiedeln. Und wenn die Flüge leer herausgehen (weil die Flieger ja auch von irgendwo wieder nach München zurück fliegen müssen), dass ist die Kapazität unwiederbringbar weg. Und kann hilft auch kein Geschwafel mit Kritik an einer Fünfsterne-Airline.

Verantworlich für die Sache ist der Staat. Ob hier der einzelne einen Anspruch hat, ist nach §§ 839 BGB, Art. 34 GG für mich zweifelhaft, weil m.E. keine dem Pax gegenüber bestehende Amtspflicht verletzt wurde. Und die Reaktion der Räumung wahr wahrscheinlich genau "to the book". ich möchte wissen, was einige Klugschwätzer hier sagen würden, wenn derjenige/diejenige die/der dort durch die Sicherheit geschlüpft ist, gerade nicht so harmlos gewesen wäre, sondern ein Blutbad im Terminal angerichtet hätte. Ist nicht passiert, aber hinterher ist man immer schlauer, vor allem einige der Hobbymanager hier.
 

JamesMcGill

Erfahrenes Mitglied
06.10.2017
769
15
Argument gilt aber nur für Passagiere, die direkt ab MUC fliegen. Umsteiger könne kaum von der Airline dafür verantwortlich gemacht werden, dass sie No-Shows sind.
 

malschauen

Erfahrenes Mitglied
05.12.2016
2.602
1.664
Wieso? Sie waren nicht am Gate, genauso wie die Passagiere, die aus MUC kamen.
Das Argument hinkt für mich an einer anderen Stelle: Selbst wenn ich ehemals rechtzeitig am Gate war, musste ich Zwangsweise wieder aus dem Sicherheitsbereich raus, ob ich wollte oder nicht.
 

A320

Erfahrenes Mitglied
30.12.2014
934
212
Wieso? Sie waren nicht am Gate, genauso wie die Passagiere, die aus MUC kamen.
Das Argument hinkt für mich an einer anderen Stelle: Selbst wenn ich ehemals rechtzeitig am Gate war, musste ich Zwangsweise wieder aus dem Sicherheitsbereich raus, ob ich wollte oder nicht.

aber LH Staff war nun mal auch nicht am Gate.... wieso sollte man die Paxe als no-show werten, wenn das eigene Personal auch nicht am Gate war um den Flug abzufertigen
 

malschauen

Erfahrenes Mitglied
05.12.2016
2.602
1.664
Dass die Leute als no-show gewertet werden sollen, ist auch nicht meine Aussage. Nur kann man im Fall von zwangsweise nicht am Gate sein, nicht zwischen lokalen und Umsteigepassagieren unterscheiden. Das war meine einzige Aussage. Ich sehe hier weder LH noch die Passagiere in der Schuld, weil diese selbst bei rechtzeitigem erscheinen, das Gate nicht erreichen konnte bzw. es wieder verlassen mussten.
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.399
265
Bielefeld
Das Umbuchen wird wohl inzwischen generell (teil-) automatisiert laufen. Schließlich bekommt man bei "normalen" Störungen/Streichungen auch die Mitteilung "wir haben Sie umgebucht auf ..."

Ja, und das klappt ganz toll wie ich letztens feststellen musste...

21.07. 07:40-08:30 DUS-FRA *canceled
21.07. 11:40-13:05 FRA-BZG
22.07. 14:40-16:10 BZG-FRA
22.07. 17:25-18:15 FRA-DUS

Logisch wäre hier eine Umbuchung auf
21.07. 08:35-09:25 DUS-FRA
gewesen.

Und was macht LH draus?
21.07. 19:30-20:20 DUS-FRA
22.07. 11:50-13:15 FRA-BZG

Am Telefon musste ich erst noch erklären warum der Trip so nun nicht mehr funktionieren kann. Zudem wollte man mir auch erst ne Bahnfahrt nach Frankfurt andrehen, erst auf gezielte Nachfrage wurde der 8:35 Uhr Flug rausgerückt. :rolleyes:
 

cosmokramer

Reguläres Mitglied
17.11.2017
57
13
Die Diskussion über eine Verhältnismäßigkeit der gestrigen Sperrung und Unsinnigkeit mancher SiKo-Maßnahmen spare ich mir.
Aber als gestern direkt Betroffener ärgert mich aufgrund des geplatzten Kurzurlaubes die mangelnde Information und Kommunikation doch sehr.
Entsprechend den Infos im Radio wußten wir gegen 10:00, daß irgendwas los ist. Zu diesem Zeitpunkt war weder auf der MUC noch der LH Seite auch nur eine einzige Info diesbezüglich, sonst hätten wir uns die Anreise bereits erspart oder wären gleich Richtung NUE/STR/SZG/FRA, dann hätte das noch irgendwie geklappt. Die erste Info bzgl. Sperrung war auf der MUC Seite gegen 11:30...
Daß man zusätzliche Tausende noch uninformiert in der Luft hängen und anfahren läßt, ist schlicht inakzeptabel.
Alleine wäre ich bereits direkt beim Verlassen des Parkhauses und dem Anblick des Terminals umgedreht, aber der Blick von 2 aufgeregten und vorfreudigen Kindern und einer prinzipiell optimistischen Frau ließ es mich wider besseren Wissens doch versuchen.
Ich kann von Glück sagen, daß der baggage drop ca. 2 Stunden vor Abflug für unseren Flug nicht mehr funktioniert hat, denn die Annulierung kam erst eine knappe halbe Stunde vor Abflug. Ich bezweifle, daß auch nur ein Einziger, der die 2 Stunden, die ich vor Ort war und der in den endlosen Schlangen sein Gepäck abgeben konnte, rechtzeitig durch die SiKo kam. Wenn sein Flug überhaupt ging. Gottseidank war Hotel/Auto bei uns full-flex, daher beschränkt sich der finanzielle Schaden auf Sprit, Parkticket und Zeit, dürfte aber leider bei einem Großteil der restlichen Betroffenen anders sein.
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.399
265
Bielefeld
Für einen Menschen ist so eine Situation aber genauso undurchschaubar, wie für einen Rechner. Was soll der Mitarbeiter am Schalter besser können? Auch er hat nur Infos aus dem Computersystem. Eher umgekehrt: ein automatisches System könnte Umbuchungen so priorisieren, dass möglichst viele Paxe doch zeitnah ankommen. Ein automatisches System könnte sogar die Lage in der Schlange vor der Security berücksichtigen. All das kann ein Mitarbeiter am Schalter nicht.

Vor allem hat der Schalter-Mitarbeiter an irgendeinem Flughafen auf der Welt vielleicht nicht die Ahnung das er statt einem Flug nach Düsseldorf auch einen nach Köln anbieten könnte der vielleicht 10 Stunden eher geht.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.087
940
CGN
Vor allem hat der Schalter-Mitarbeiter an irgendeinem Flughafen auf der Welt vielleicht nicht die Ahnung das er statt einem Flug nach Düsseldorf auch einen nach Köln anbieten könnte der vielleicht 10 Stunden eher geht.

"Flughäfen in der Nähe" kann jede bessere Flugsuchmaschine, wäre also technisch auch für eine Airline kein Hexenwerk.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.410
9.418
BRU
Kann ich nicht bestätigen. Umsteiger nach HAM. Sollte relativ einfach sein. Es wurde gar nichts umgebucht. Keinerlei Info bzgl. Waitlist oder Verfügbarkeit. Es sind sicher einige Maschinen Mittags nicht ganz voll nach Hamburg geflogen, weil Menschen 4h in der Security Schlange standen, den Flug verpasst haben und es keine Waitlist gab. Da wird einfach der übliche Prozess gefahren.

Die Gruppe wird jetzt 32 Stunden später ankommen.

Fand der Anschlussflug denn statt (und sie haben ihn nicht erwischt, weil sie aus dem Sicherheitsbereich raus mussten und dann wegen der Schlangen nicht rechtzeitig reinkamen) oder wurde der Anschluss nach HAM gestrichen?

Ersteres ist für die IT wohl schwer (bis unmöglich) zu erkennen, warum jetzt ein Pax ein „No show“ ist. Und könnte der Grund sein, dass keine automatische Umbuchung erfolgte / Umbuchung online nicht möglich war. Und ja, rechtlich kann man wahrscheinlich diskutieren, ob die Airline hier zur Umbuchung verpflichtet ist (im Unterschied zu den Paxen der über 300 gestrichenen Flügen, wo dieser Anspruch unabhängig von der „Schuldfrage“ besteht).

Und wie willst Du die IT so programmieren, dass für jeden Pax genau bekannt ist, welchen Anschluss er erreichen wird und Umbuchung darauf erfolgt? Ja, sicher gibt es bei der LH-IT viel Spielraum für Verbesserungen, nur irgendwo dürften hier auch Grenzen sein…
 
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Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.399
265
Bielefeld
Und wie willst Du die IT so programmieren, dass für jeden Pax genau bekannt ist, welchen Anschluss er erreichen wird und Umbuchung darauf erfolgt? Ja, sicher gibt es bei der LH-IT viel Spielraum für Verbesserungen, nur irgendwo dürften hier auch Grenzen sein…

Eigentlich würde es ja schon reichen wenn der Passagier nach Eingabe von Buchungscode und Nachnamen den Flug gratis umbuchen könnte. Da müssen doch nur einmalig bestimmte Parameter eingestellt werden, also einfachster Fall z.B. alle Verbindungen der eigenen Airline maximal 10 Tage später mit gleichem Ziel mit maximal 1 x Umsteigen und Normalpreis unter xxx Euro (um wilde Maximierbuchungen zu unterbinden).

Selbst wenn man das nicht voll freigeben wollte, bliebe immer noch die Möglichkeit einen "Supervisior" dazwischenzuschalten. Also das der Kunde nach seinem Umbuchungswunsch in einer Warteschleife landet so lange bis dieser Mitarbeiter auf "ok" geklickt hat. Das kann der Notfallmitarbeiter sogar von zu Hause auf dem Klo per Handy machen.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
7.005
6.121
@Anonyma / #217:

Ich kann leider noch nicht ganz verstehen, wieso die von JamesMcGill genannte Reisegruppe evtl. anders zu betrachten sein soll. :confused:
 

Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
1.604
36
Kerkrade (NL)
www.kuhnert.nl
Es könnte am Ende darauf hinaus laufen, dass deinen Schwiegereltern der Rückflug gestrichen wird, weil sie (aus Sicht der Airline) "no show" auf dem Hinflug gemacht haben. Was kann die Airline dafür, wenn die Passagiere nicht zum Flugzeug kommen.... Da können die sich höchstens nach den Flughafen wenden; schließlich haben sie eine Abfertigungsgebühr bezahlt.
No show geht m.E. aber nur, wenn der Flug stattgefunden hat. Zumindest wenn der Flug gecancelled war, bevor die Boarding Time begonnen hat, dürfte es schwer sein, einen Passagieren als no show zu werten.
Und bei einer Annullierung hat man Anspruch auf Ersatzbeförderung. Wenn der andere Flug rechtlich als Ersatzbeförderung eingestuft wird, könnte sich LH einen Strick daraus drehen, den Rückflug zu streichen, da das dann als boarding denied gewertet werden könnte inkl. Ansprüche auf Schadensersatz.
 

Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
1.604
36
Kerkrade (NL)
www.kuhnert.nl
Also, ich finde es erst einmal (ernsthaft) nett von der LH und anderen, dass sie die Paxe überhaupt umbuchen. Rechtlich selbstverständlich finde ich das nicht. Die Leute waren alle Now Show und nicht am gate. Das ist per se erst einmal nicht die Verantwortung der LH, sondern des einzelnen Paxes. Es ist die Verantwortung des Fluggastes, sich rechtlichzeitig am Gate einzufinden.

Hier stellt sich m.E. aber die Frage, wenn der Flug annulliert wurde, ob überhaupt ein no show vorliegen kann. Ich würde mal behaupten, wenn die Annullierung stattgefunden hat, bevor die boarding time begonnen hat, dürfte das ausgeschlossen werden. Wurde erst später annulliert, könnte man noch in die Richtung argumentieren. Allerdings müsste auch jemand vor Ort gewesen sein, um das no show feststellen zu können. Setzt no show nicht voraus, dass 1. der Passagier nicht rechtzeitig vor Ort ist für die Abfertigung und 2. die Airline vor Ort ist und willig und in der Lage ist, eine Abfertigung vorzunehmen?

Das man das als ungerecht empfinden mag, dass LH die Kosten übernehmen soll für einen individuellen Fehler eines Mitarbeiters an der Sicherheitskontrolle, kann ich sehr gut nachempfinden. Hier würde ich es sicher begrüßen, wenn LH die entstandenen Kosten dort einfordern kann.
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.099
2.547
FRA
Also, ich finde es erst einmal (ernsthaft) nett von der LH und anderen, dass sie die Paxe überhaupt umbuchen. Rechtlich selbstverständlich finde ich das nicht. Die Leute waren alle Now Show und nicht am gate. Das ist per se erst einmal nicht die Verantwortung der LH, sondern des einzelnen Paxes.

Aber ist der Flughafen nicht ein Auftragnehmer von LH? Der von LH beauftragte Flughafen hat die Leistung nicht erbracht, Leute einzuchecken, die Sicherheitskontrolle durchzuführen und den Passagieren den Aufenthalt am Gate zu ermöglichen. Diese Dienstleistungen sind Teil des Beförderungsvertrages, den der Pax mit LH (und nicht mit dem Flughafen) abschließt.

Schließlich wenn derselbe Flughafen etwa das Gepäck verliert, liegt das klar in der Verantwortung von LH. Warum sollen die Verantwortlichkeiten im Falle der Nichtbenutzbarkeit des Terminals anders sein?
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.557
4.114
Aber ist der Flughafen nicht ein Auftragnehmer von LH? Der von LH beauftragte Flughafen hat die Leistung nicht erbracht, Leute einzuchecken und die Sicherheitskontrolle durchzuführen. Diese Dienstleistungen sind Teil des Beförderungsvertrages, den der Pax mit LH (und nicht mit dem Flughafen) abschließt.?

Der Flughafen hat jede ihm obliegende Leistung erbracht. Die für die Abfertigung zuständige Polizei hat den Flughafen geräumt und den Abflug der Paxe unmöglich gemacht. Das ist hoheitliches Handeln und nicht Handeln des Flughafens. Wenn die Polizei die Autobahn gesperrt hätte, würdest Du ja auch nicht den Flughafen oder die LH verantwortlich machen wollen.

Frage ist m.E. hier alleine, ob die Polizei amtspflichtwidrig gehandelt hat und wahrscheinlich ist das mit nein zu beantworten. Insofern gibt es auch sowas wie "persönliches Pech". Nicht immer muss auf dieser Welt irgendjemand für irgendetwas bezahlen.
 

Mulder_110

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
2.194
512
Der Terrorist kann eine risikofreie "Trockenübung" ohne Sprengstoff machen. Falls er aufgegriffen wird, wird er genauso wenig belangt wie die Frau in München.

Und beim nächsten Mal wird auf diese Weise dann die echte Bombe, Giftgas-Kanister, Behälter mit Killerbienen etc. transportiert.

Kurz nach dem Entdecken des Vorfalls war nicht auszuschließen, dass die Frau genau denselben Sicherheitsleck bereits früher geübt hat. Also musste man davon ausgehen, dass sie evtl. gefährlich ist.
Das ist mir viel zu kompliziert gedacht.

Die aus meine Sicht viel größere Gefahr ist m.E. dadurch entstanden, dass man alle Paxe landside ohne Info hat stehen lassen. Das sieht auf den Fotos ja fürchterlich aus. Sind das 1000, 2000, 3000 Leute in der großen Halle auf dem Departure-Level? Wenn ich Terrorist wäre, hätte ich genau auf SOWAS gewartet ... Da eine Flasche Nowitschok reingeworfen, und der tausendfache Massenmord ist perfekt.

Ich bleibe dabei (und mit mir scheinbar 80% der Insassen hier): Die Sperrung war überzogen, unangemessen und vielleicht letztendlich auch noch gefährlich. Denn wenn man schon davon ausgeht, dass die Dame eine Terroristin ist, die gleich hier alles in die Luft jagt -- wieso überlässt man die Leute dann airside ihrem Schicksal? Und wenn man weiß, dass es nur eine verirrte Touristin war, wieso dann der ganze Zirkus?

Für mich wird da kein Schuh draus ...
 

Mulder_110

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
2.194
512
Der Flughafen hat jede ihm obliegende Leistung erbracht. Die für die Abfertigung zuständige Polizei hat den Flughafen geräumt und den Abflug der Paxe unmöglich gemacht. Das ist hoheitliches Handeln und nicht Handeln des Flughafens. Wenn die Polizei die Autobahn gesperrt hätte, würdest Du ja auch nicht den Flughafen oder die LH verantwortlich machen wollen.

Frage ist m.E. hier alleine, ob die Polizei amtspflichtwidrig gehandelt hat und wahrscheinlich ist das mit nein zu beantworten. Insofern gibt es auch sowas wie "persönliches Pech". Nicht immer muss auf dieser Welt irgendjemand für irgendetwas bezahlen.
Ich bin grundsätzlich bei dir, aber deine Argumentation finde ich sehr schwach. Wenn die Polizei die Autobahn sperrt, ist das selbstverständlich etwas völlig anderes, als wenn sie das Gate sperrt. In Fall A gibt es (zumindest in der Theorie) noch ein dutzend weitere Möglichkeiten, das Gate zu erreichen. In Fall B nicht. Dort wird es mir schlichtweg unmöglich gemacht, mein Ziel (das Gate) zum vereinbarten Zeitpunkt (dem Boarding) zu erreichen, ob ich will oder nicht.
 
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