6.7.13: Asiana B777 Crash in SFO

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tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.707
140
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Google mal "Gurtschneider". Es gibt jede Menge solcher Geräte, die den Zweck erfüllen und nicht als Waffe zu gebrauchen sind. Wie Rorschi schon schrieb, sollten solche Mittel bei Flugzeugen an Bord sein.

Hab ich sogar im Auto! Eine Seite von dem Ding ist ein Gurtschneider, die andere Seite so ein Scheibenzerklopfer.
 

sehammer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2011
7.299
1.985
LOWW / LOWG / LOGI / LOXZ / LOKW
Zur Sicherung können diese ja jeweils in einer Art Mini-Safe gelagert sein. Code dafür kann gewechselt werden, ist der Crew bekannt. Tritt eine Notsituation auf, in welcher eine Notfalllandung eingeleitet werden muss, wird der Code durchgegeben, damit jeder diese Safes öffnen kann wenn nach der Landung gebraucht. Oder die Safes werden bei gewissen Vorfällen automatisch entriegelt (Fahrwerk ab, Pilot gibt sie per Knopfdruck frei, solche Dinge..)
Automatische Entriegelung wenn das Fahrwerk abreißt, grandiose Idee - dann schießen die Äxte, Messer oder sonstiges Equipment noch zusätzlich durch die Kabine.

Bei einem Aufschlag wie OZ kann man Dinge wie einen Safe mit ereignisgesteuerter Entriegelung nicht mehr einplanen. Wer sagt, dass der Safe nicht selbst ausreißt und irgendwo unter Sitzreihen begraben ist? Dann ist niemandem geholfen.

Die Sicherheitsphilosophie in der kommerziellen Luftfahrt geht - zum Glück - in die Richtung, dass man Situationen wie einen OZ-Aufschlag mit allen Anstrengunen vermeidet und nicht massig Ausrüstung für den Unglücksfall bereithält. Die Ausrüstung für Sicherheit in der Kabine - seien es Schwimmwesten, Sauerstoffmasken oder aber die Notrutschen - ist seit Jahrzehnten mehr oder minder gleich (ja, Defibrillatoren gibt es erst seit einigen Jahren flächendeckend) und eher dem psychologischen Moment geschuldet, während sich im Bereich der Ausbildung (Beispiel CRM) oder aber der technischen Hilfsmitteln (TCAS und GPWS um nur zwei Beispiele zu nennen) die Fliegerwelt teils grundlegend verändert hat.
 

Super

Erfahrenes Mitglied
25.03.2013
585
3
Guter Vorschlag..., aber wie immer, lass das mal die Experten machen, die wissen im Zweifesfall nach diversen Studienabschluessen und 20,30 Jahren Erfahrung, wie man so etwas auf die Beine stellt.

:censored:

Tazo, für dich wäre diese Aufgabe sicher zu trivial. Mit deinem Universalwissen hast du bestimmt besseres zu tun, als kleine Probleme zu lösen.
 
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SimonC

Erfahrenes Mitglied
03.05.2009
266
0
Was mir noch nicht klar ist: Wo jew. saß welcher Pilot?
Auf 0A steuernd der T7-Debutanten-PIC, soweit klar. Saß aber der (Auch-Debutanten-)Ausbilder nun hinter ihm auf dem Jumpseat, sodass er nicht zeitnah eingreifen konnte?
Wer saß dann neben dem PIC bzw. wieviele der vier Piloten waren überhaupt im Cockpit (nur einer davon war ja ein F/O)? :confused:
 

SimonC

Erfahrenes Mitglied
03.05.2009
266
0
Keine schöne Vorstellung -->
PIC: T7-Greenhorn, daneben der Unerfahrenste bzw. F/O, dahinter der Ausbilder(-Greenhorn) ohne Möglichkeit auf ein "it's my plane" weil Jumpseat, der dritte Käpt'n in der Ruhekabine...:censored:
 

Fliegernase

Erfahrenes Mitglied
07.12.2011
552
7
MUC/IAD
Keine schöne Vorstellung -->
PIC: T7-Greenhorn, daneben der Unerfahrenste bzw. F/O, dahinter der Ausbilder(-Greenhorn) ohne Möglichkeit auf ein "it's my plane" weil Jumpseat, der dritte Käpt'n in der Ruhekabine...:censored:

Nein, so war es definitiv nicht.
Es ist grundsätzlich auch nicht zwingend gesagt, dass ein F/O unerfahrener ist als ein CPT.

In diesem Fall saß wohl der Check-Pilot/Ausbilder auf dem F/O-Sitz.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.554
9.398
Dahoam
Das am Sonntag in Alaska beim Absturz einer DHC-3 zehn Menschen umgekommen sind (und damit mehr als bei der 777 in SFO) das interessiert die sensationsgeilen Medien nicht. Ohne tolle Bilder verkaufen sich Flugzeugunglücke nicht. (n)

Unglück : Zehn Tote bei Flugzeugabsturz in Alaska - Nachrichten Panorama - Weltgeschehen - DIE WELT


Aber wie immer nach einem Unfall meldet jetzt die Presse jeden noch so kleinen Huster des betroffenen Flugzeugtyps:

Rettungskräfte schildern Einsatz in San Francisco - SPIEGEL ONLINE

Angesichts der Katastrophe herrscht bei den Behörden offenbar äußerste Vorsicht. Eine Boeing 777 auf dem Weg von Tokio nach San Francisco musste aus technischen Gründen umkehren. Die Besatzung der Japan-Airlines-Maschine hatte laut Fluggesellschaft ein Leck im Hydrauliksystem festgestellt, mit dem die Landeklappen gesteuert werden. Das Flugzeug mit 236 Passagieren an Bord sei daher am Dienstag drei Stunden und 20 Minuten nach dem Start zum Tokioter Flughafen Haneda zurückgekehrt. Techniker untersuchten das Leck.

:blah:
 

SimonC

Erfahrenes Mitglied
03.05.2009
266
0
...peinlich, ja!
Im Fielvliegervorum tauscht man sich aber nicht einmal über die Asiana-Causa aus...
 

Fliegernase

Erfahrenes Mitglied
07.12.2011
552
7
MUC/IAD
Das am Sonntag in Alaska beim Absturz einer DHC-3 zehn Menschen umgekommen sind (und damit mehr als bei der 777 in SFO) das interessiert die sensationsgeilen Medien nicht. Ohne tolle Bilder verkaufen sich Flugzeugunglücke nicht. (n)

Unglück : Zehn Tote bei Flugzeugabsturz in Alaska - Nachrichten Panorama - Weltgeschehen - DIE WELT


Aber wie immer nach einem Unfall meldet jetzt die Presse jeden noch so kleinen Huster des betroffenen Flugzeugtyps:

Rettungskräfte schildern Einsatz in San Francisco - SPIEGEL ONLINE


:blah:

Da hast Du Recht.

Nun werden minimalste Vorfälle des jeweiligen Flugzeugtyps (hier B777, davor B787, tbc...) aufgegabelt, die tagtäglich vorkommen und welche, wenn sie professionell bearbeitet werden (und das werden sie in 99,XXX% der Fälle), auch keinerlei größeres Sicherheitsrisiko darstellen.

Zu den Medien generell:
Ich kenne Leute, die nach diesen Flugunfällen von den Medien als Experten angefragt werden, aber dankend ablehnen. Teilweise werden Aussagen in einen falschen Kontext gesetzt oder der Artikel um die Aussage strotzt vor Fehlern, was negativer wiegt als die Publicity, die man durch einen solchen Artikel bekommt.
Man kann dann allerdings auch 1+1 zusammenzählen und muss sich manchmal fragen, wieviel Ahnung die von den Medien zitierten "Luftfahrtexperten" tatsächlich haben. Möchte nicht alle über einen Kamm scheren, aber oftmals gäbe es wesentlich kompetentere Personen, die allerdings medienscheuer sind bzw. sich nicht um jeden Preis zeigen müssen...
 
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SimonC

Erfahrenes Mitglied
03.05.2009
266
0
In diesem Fall saß wohl der Check-Pilot/Ausbilder auf dem F/O-Sitz.
Danke! Dann verstehe ich aber noch weniger, warum kein "it's my plane" erfolgt ist :confused:

Und kann man nun mit letzter Sicherheit sagen, dass der PAPI tadellos funktioniert hat, bevor er beim Crash zerdeppert ist?
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.614
514
Keine schöne Vorstellung -->
PIC: T7-Greenhorn, daneben der Unerfahrenste bzw. F/O, dahinter der Ausbilder(-Greenhorn) ohne Möglichkeit auf ein "it's my plane" weil Jumpseat, der dritte Käpt'n in der Ruhekabine...:censored:

Wie ich gelesen habe ist:


  • der F/O in Ausbildung auf der 777 (43 h), aber sehr erfahren auf der 747 von einem Ausbilder begleitet worden der mehrere tausend stunden (3000 +?) auf der 777 Erfahrung hat, aber erst seine Ausbilderlizenz erhalten hat- damit sein erster Einsatz als Ausbilder der 777.
    Das koreanische Problem: Der erfahrene 777 Führer mit der frischen Ausbilderlizenz hatte die höhere 777 Seniorität und war funktional Chef im Ring, während der frischgebackene 777 pilot und 747 Lenker die Alters und ich glaube Firmenseniorität hatte.

Das heißt der Ausbilder hätte dem F/O rechtzeitig den Abbruch anordnen müssen- wenn er das Problem gecheckt hätte.

Und jetzt erklärt sich für mich als einer der 3 Jahre in Korea war und koreanische Teams geleitet hat eine der Ursachen:

Ein Koreaner ist vom Babyalter and für Jahrzehnte so erzogen, sich der Seniorität unterzuornen. Ein Koreaner der das verletzt, wird in der Koreanischen Gesellschaft nichts. Das zeigt sich im beruflichen Alltag so, daß ein Koreaner in Team Meetings nie und nímmer eine Aussage macht, die nicht mit seinem Chef abgesprochen hat, bzw ohne Chef verhandlungsbefugt ist, bis hin zu dem Verhalten, daß Brainstormings und andere innovationsgerichtete Meetigs in Gruppen nahezu unmöglich sind, wenn Leute unterschiedlicher Seniorität in einer Diskussion sind. Lieber ließe man sich mit der Brechstange die Zähne aufbrechen, als daß es zu einer innovativen Session bei gemixter Seniorität kommen könnte.

Nun zurück zum Asiana Unfall:

Für mich hat das Korean Society Senioritätsproblem im Cockpit (F/O hat höhere koreanische Seniorität als der in der 777 funktional Vorgesetzte Ausbilder) mit dazu beigetragen, daß sich der Ausbilder nicht früh genug gegen den F/O durchgesetzt hat und den mißglückten Anflug abgebrochen hat. Bis er es endlich mental und angesichts des drohenden Impacts dazu aufgerafft hat, war es dann einfach zu spät.

Unsere Korea Erfahrenen VFT'ler werden das nachvollziehen können.

Gruß

Flyglobal
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.003
3.133
ZRH / MUC / VIE
Ein Koreaner ist vom Babyalter and für Jahrzehnte so erzogen, sich der Seniorität unterzuornen. Ein Koreaner der das verletzt, wird in der Koreanischen Gesellschaft nichts. Das zeigt sich im beruflichen Alltag so, daß ein Koreaner in Team Meetings nie und nímmer eine Aussage macht, die nicht mit seinem Chef abgesprochen hat, bzw ohne Chef verhandlungsbefugt ist, bis hin zu dem Verhalten, daß Brainstormings und andere innovationsgerichtete Meetigs in Gruppen nahezu unmöglich sind, wenn Leute unterschiedlicher Seniorität in einer Diskussion sind. Lieber ließe man sich mit der Brechstange die Zähne aufbrechen, als daß es zu einer innovativen Session bei gemixter Seniorität kommen könnte.

Genau dieses Denken war ja auch Ursache für die Unfallserie bei Korean, bis mit ausländischer Hilfe das CRM neu definiert wurde... Korean fliegt nun seit Jahren unfallfrei. Bei Asiana dachte ich, dass dieser Carrier bereits nach "westlichem CRM" funktionierte.

Immerhin hat Asiana noch keine Aussage abgegeben, dass die Piloten bis zum Schluss äußerst professionell gearbeitet haben.

Ein krasses Beispiel an misslungenem CRM in letzter Zeit war in Pakistan (Lahore), wo der Kapitän dem F/O gesagt hat, er (F/O) soll die Klappe halten, er (Cpt.) wüsse schon, was er täte...

Airblue Flight 202 - Wikipedia, the free encyclopedia
 

Robstar

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.056
1
Das Ganze sieht man auch im Privatleben. Bei einem gemeinsamen Abendessen zahlt auch immer der Älteste in der Runde, da dieser das höchste Einkommen, basierend auf Grund seines Alters, besitzt. Dafür erwartet dieser aber auch den Respekt der Jüngeren gegenüber ihn. Korean Air hat scheinbar eine Menge daraus gelernt. Allerdings kann ich mir aber kaum vorstellen, dass eine so tief verankerte Kultur in Extremsituationen keine Rolle spielen soll. Man kann meiner Meinung nach so eine Kultur in Extremsituationen nicht vollkommen umdrehen. Den Einfluss dieser Kultur auf die Bruchlandung kann ich und will ich nicht auf Grund mangelnder konkreter Kenntnisse nicht beurteilen.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.023
13.451
Die Kurzstreckenflieger ahben es mit sicherheit mehr drauf, weil sie wesentlich mehr 'on the Job' normales fliegen unter diversen Umständen beherschen müssen, als die Langestrecken Teams die vom Glide Path und den Landehilfen verwöhnt sind.

Logisch - wie oft landet so ein Langstreckenpilot? Fuenf, sechs Mal im Monat. Geteilt durch zwei. Das macht der 737-Kutscher an einem Tag.

Sie haben doch die beiden Rutschen mit Äxten zerstört?

Eine mit einer Axt aus dem Cockpit, eine mit einem Essensmesser, laut
Asiana flight attendant, last person off jet, describes ordeal - latimes.com




Die Kabine soll die Evakuierung sogar eigenmächtig initiiert haben, was sehr gut war, um noch rechtzeitig rauszukommen.

Laut dem LA-Times-Artikel nicht, sogar im Gegenteil:

"Lee, 40, said she rushed into the cockpit to check if the pilots were alive, and when they said they were OK, asked if she should evacuate the flight. She was initially instructed to hold off, and she made repeat announcements asking passengers to remain calm, recalled Lee, who has worked for Asiana for 18 years.

“Then I heard, ‘Evacuate!’” Lee said, speaking matter-of-factly in Korean. “After that, we followed our training, and began yelling ‘Emergency evacuation!’ and proceeded to evacuate the plane.”"

Falls das so stimmte, waere das ein absolutes Unding und Basis fuer massive Kritik an den Stewardessen.
 
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SimonC

Erfahrenes Mitglied
03.05.2009
266
0
Genau dieses Denken war ja auch Ursache für die Unfallserie bei Korean, bis mit ausländischer Hilfe das CRM neu definiert wurde... Korean fliegt nun seit Jahren unfallfrei. Bei Asiana dachte ich, dass dieser Carrier bereits nach "westlichem CRM" funktionierte.
Leute, Ihr habt recht, aber psssst!
Sonst sehe ich schon kommen, dass übervorsichtige Paxe sich vorm Boarden in eine asiatische Airline erst informieren, ob der F/O-Platz bitte ganz sicher vom Senior besetzt ist :censored:
 

SimonC

Erfahrenes Mitglied
03.05.2009
266
0
Und der Purser soll bitte ein Super-Senior-Pilot sein, damit die Kabine ohne Zeitverzögerung selbständig eine Evakuierung starten können...
 
Y

YuropFlyer

Guest
Laut dem LA-Times-Artikel nicht, sogar im Gegenteil:

"Lee, 40, said she rushed into the cockpit to check if the pilots were alive, and when they said they were OK, asked if she should evacuate the flight. She was initially instructed to hold off, and she made repeat announcements asking passengers to remain calm, recalled Lee, who has worked for Asiana for 18 years.

“Then I heard, ‘Evacuate!’” Lee said, speaking matter-of-factly in Korean. “After that, we followed our training, and began yelling ‘Emergency evacuation!’ and proceeded to evacuate the plane.”"

Falls das so stimmte, waere das ein absolutes Unding und Basis fuer massive Kritik an den Stewardessen.

Böse gesagt müsste man also wohl sagen:

Piloten hatten mehr Seniority. Erstmal hat also der FA mit der höchsten Seniorität im Cockpit geschaut ob die Piloten noch am Leben waren -> Falls ja, musste sie auf diese hören, nur falls nein wäre sie dann in Kontrolle gewesen. Da diese lebten, hörte sie auf diese, und diese meinten, man würde erstmal noch nicht evakuieren.

Wenn das wirklich so stimmt, wirft das ein extrem schlechtes Licht auf die Crew im Cockpit. Nicht bloss die Landung verbockt, dann auch noch die Evakuation erst verspätet angeordet. Wobei sich die FA - koreanische "Seniority-Gefühle hin oder her" - einfach über die scheinbar verwirrte Cockpit-Crew hinweg hätte setzen sollten, respektive direkt die Evakuation durchführen, nicht erst mit dem Cockpit Rücksprache halten. In so einer Situation zählt jede Sekunde.. wenn ich denke das die beiden Mädchen trotz des - so müssen wir langsam wohl davon ausgehen - katastrophalen Landeanflugs des Cockpits vielleicht noch leben könnten, wenn die Evakuation schneller durchgeführt worden wäre..