AB: AB: Börsenkursentwicklung & Insolvenzdiskussion (aus "Etihad steigt bei AB ein")

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bk512

Erfahrenes Mitglied
15.10.2011
2.185
0
Berlin
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Also wenn ich mir auswählen könnte, ob EY diese nicht sonderlich marktwirtschaftliche steinzeitliche Regelung strikt befolgen und damit u.U. AB fallen lassen solle, oder eine Gratwanderung am Rande der Legalität zu fahren, bei der sie als Investor voll im Risiko ist, dann ist meine Wahl recht eindeutig.

Diese Diskussion erinnert mich eher an die um die 50+1 Regel in der Fussball-Bundesliga, nur mit anderen Vorzeichen.
 

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
1.099
577
MUC
Nun denn, dann lass doch mal hören was die Absichten des reichen Onkels so sind? Pure Liebe schliesst du aus, was bleibt?

Das Ziel dieses reichen Onkels ist das gleiche, wie das der meisten anderen reichen Onkels aus dem Sandkasten: Reich und mächtig bleiben, wenn das Öl irgendwann einmal alle ist. Das ist der Zeithorizont, in dem die reichen Onkels aus dem Sandkasten denken. In diesem Kontext müssen auch die Verluste von AB betrachtet werden - zumal man von außen nicht sagen kann, inwieweit die Verluste nicht teilweise sogar absichtlich herbeigeführt werden.

Ich jedenfalls buche deutlich bedenkenloser Tickets bei AB als bei LH und fahre rückwirkend betrachtet damit auch gut. Im Jahr 2015 ist bei mir kein einziger von 63 AB-Flügen ausgefallen, während LH bei 40 Buchungen viermal gecancelt wurde (3 Streik, 1 Technical).
 
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Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Das Ziel dieses reichen Onkels ist das gleiche, wie das der meisten anderen reichen Onkels aus dem Sandkasten: Reich und mächtig bleiben, wenn das Öl irgendwann einmal alle ist. Das ist der Zeithorizont, in dem die reichen Onkels aus dem Sandkasten denken.

Dir ist schon bekannt,

daß die Saudis schon in 5 Jahren(!) ihre finanziellen Reserven aufgebraucht haben werden, wenn sie ihre Staatsausgaben nicht umgehend einschränken?

Der Ölpreis müsste bis dahin auf sagenhafte 320 USD steigen, damit sie den Haushalt auf dem derzeitigen Niveau halten könnten...der Zeithorizont ist also sehr viel kürzer!
 

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
1.099
577
MUC
Dir ist schon bekannt,

daß die Saudis schon in 5 Jahren(!) ihre finanziellen Reserven aufgebraucht haben werden, wenn sie ihre Staatsausgaben nicht umgehend einschränken?

Der Ölpreis müsste bis dahin auf sagenhafte 320 USD steigen, damit sie den Haushalt auf dem derzeitigen Niveau halten könnten...der Zeithorizont ist also sehr viel kürzer!

1. Der derzeit niedrige Ölpreis hemmt momentan massiv Investitionen in Exploration und Erschließung neuer Quellen. Dadurch wird das Pendel zeitnah (deutlich unter 5 Jahren) wieder in die andere Richtung ausschlagen.

2. Die Saudis sind eine Welt für sich. Die angesprochenen Onkels sitzen insbesondere in den VAE und Qatar und geben - gerade wegen Punkt 1 - derzeit nicht ihre strategischen Ziele auf, sondern unternehmen hauptsächlich kurzfristige "Cash"-Maßnahmen, um durch dieses Tal zu kommen (Verschiebung von kostspieligen Projekten und Erhöhung der Benzinpreise etc.).
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.897
Wobei du auf bk512s entsprechenden Beitrag geantwortet hast: “das sind alles nur Kleinigkeiten“. Das wirklich wichtige hättest du jedoch zuvor genannt. Leider finde ich das auch trotz mehrfacher Suche nicht - abgesehen vom Vorwurf der Insolvenzverschleppung auf Basis von Vermutungen. Irgendwie ist es schwierig, über unterstellte Gesetzesbrüche zu diskutieren, wenn sie nicht konkret benannt werden und auf Nachfrage immer kommt:“habe ich schon genannt“.
Es geht mir darum das auch reiche Investoren Gesetze beachten.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.551
239
Point Place, Wisconsin
Dir ist schon bekannt,

daß die Saudis schon in 5 Jahren(!) ihre finanziellen Reserven aufgebraucht haben werden, wenn sie ihre Staatsausgaben nicht umgehend einschränken?

Der Ölpreis müsste bis dahin auf sagenhafte 320 USD steigen, damit sie den Haushalt auf dem derzeitigen Niveau halten könnten...der Zeithorizont ist also sehr viel kürzer!

Wenn die Cash Reserven aufgebraucht sind, können sie aber nochmal für weitere 5 Jahre Schulden anhäufen.
Bis dahin fliesst viel Wasser den Rhein herunter oder auch Öl durch die Pipelines.
Wenn Russland, Venezuela und der Iran erst mal richtig pleite sind, sieht die Welt in Riad wieder anders aus. ;)
Zur Sicherung der Stabilität in mittleren Osten werden dann nochmal 50 Leute hingerichtet! ;)
 
F

feb

Guest
(...)Ich jedenfalls buche deutlich bedenkenloser Tickets bei AB als bei LH und fahre rückwirkend betrachtet damit auch gut. Im Jahr 2015 ist bei mir kein einziger von 63 AB-Flügen ausgefallen, während LH bei 40 Buchungen viermal gecancelt wurde (3 Streik, 1 Technical).

Streik, Technical oder meinetwegen auch Wetter... das ist doch hier nicht das Thema.

Ich buche ab und zu Ferienflüge in Europa für die Familie mit Anhang, so zwischen 5 - 7 Plätze. Da kommt schon ein netter Betrag zusammen, den ich NICHT viele viele Monate im voraus einem Unternehmen kreditiere, das seit Jahren hochgradig defizitär ist und nur durch das Wohlwollen arabischer Potentaten (noch) existent ist. Das ist des Pudels Kern.
 

bk512

Erfahrenes Mitglied
15.10.2011
2.185
0
Berlin
Dir ist schon bekannt,

daß die Saudis schon in 5 Jahren(!) ihre finanziellen Reserven aufgebraucht haben werden, wenn sie ihre Staatsausgaben nicht umgehend einschränken?

...!


Das ist ja mal eine solch unglaubliche Ignoranz. Alle Araber sind für dich wohl Saudis und die politischen, wirtschaftlichen und ethnische Unterschiede werden einfach mal über den Haufen geschmissen. :doh:

Ich hoffe, das war ironisch gemeint und stellt nicht dein geballtes geopolitisches Wissen zur Schau.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Okay,

gibt es jetzt auch mal die Chance auf eine gender neutrale, rein sachorientierte Meinung?
 

qnibert

Erfahrenes Mitglied
13.06.2010
324
0
DANKE! [emoji106]
febs Chance-Risiko-Abwägung ist ja eine absolut rationale, die die allermeisten hier wohl eh anstellen, wenn sie einen Flug mit entsprechenden Gesamtkosten buchen. Irgendwie wirkt es bei ihm aber etwas unaufgeregter und weniger wie ein willkommener Aufhänger für eine Diskussion darüber, wie unfassbar pleite AB doch ist.

Womit ich wieder bei der Fragestellung lande: Würdest du bitte evtl netterweise kurz noch die “dubiosen Absichten des Arabers“ näher erläutern, damit man (ich) eine bessere Vorstellung davon bekommt?
 

tcswede

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
1.590
193
58
Die angesprochenen Onkels sitzen insbesondere in den VAE und Qatar und geben - gerade wegen Punkt 1 - derzeit nicht ihre strategischen Ziele auf, sondern unternehmen hauptsächlich kurzfristige "Cash"-Maßnahmen, um durch dieses Tal zu kommen (Verschiebung von kostspieligen Projekten und Erhöhung der Benzinpreise etc.).

Vor allem VAE hat ja große Reserven an Öl, dass dann gefördert werden kann ???
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Die Probleme hat dock bk512 benannt, es geht zB um die Umgehung der gesetzlich geregelten max Beteiligung.

Du hast ja selbst genug Erfahrung um Geschäftsleben, um zu wissen, daß es einen Unterschied gibt zwischen erlaubter Gestaltung auf der einen, und Mißbrauch/Verstoß auf der anderen Seite. Und mitunter gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wo genau die Grenze verläuft. Dafür gibt es notfalls Gerichte, die das klären. Allen Kritikern ist es jedoch offenkundig noch nicht gelungen, hier einen Verstoß nachzuweisen, sonst hätte man den ja sicher schon gerichtskundig gemacht.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Dir ist schon bekannt,

daß die Saudis schon in 5 Jahren(!) ihre finanziellen Reserven aufgebraucht haben werden, wenn sie ihre Staatsausgaben nicht umgehend einschränken?

Bei 28 USD dauert es keine 5 Jahre!

Wenn die Cash Reserven aufgebraucht sind, können sie aber nochmal für weitere 5 Jahre Schulden anhäufen.

Fragt sich nur, wer ihnen in der Situation dann Kredit gibt!?
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.897
Du hast ja selbst genug Erfahrung um Geschäftsleben, um zu wissen, daß es einen Unterschied gibt zwischen erlaubter Gestaltung auf der einen, und Mißbrauch/Verstoß auf der anderen Seite. Und mitunter gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wo genau die Grenze verläuft. Dafür gibt es notfalls Gerichte, die das klären. Allen Kritikern ist es jedoch offenkundig noch nicht gelungen, hier einen Verstoß nachzuweisen, sonst hätte man den ja sicher schon gerichtskundig gemacht.
Ja das ist mir schon bewusst, aber genau da liegt doch das Problem. - je voller das Konto desto weiter kann man die Grenzen austesten. Und die grossen Konzerne machen sich da einen Spass draus weil sie Notfalls Strafen im Milliarden Bereich bezahlen.
 

Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
2.016
166
BER
Streik, Technical oder meinetwegen auch Wetter... das ist doch hier nicht das Thema.

Ich buche ab und zu Ferienflüge in Europa für die Familie mit Anhang, so zwischen 5 - 7 Plätze. Da kommt schon ein netter Betrag zusammen, den ich NICHT viele viele Monate im voraus einem Unternehmen kreditiere, das seit Jahren hochgradig defizitär ist und nur durch das Wohlwollen arabischer Potentaten (noch) existent ist. Das ist des Pudels Kern.

Das ist zwar hier nicht das Thema, aber durchaus in der Risikobewertung relevant. Ich persönlich bin mir bei AB deutlich sicherer, dass diese am - sagen wir mal - 20.09.2016 fliegt, während ich das aufgrund der permanenten Streikgefahr bei LH nicht sicher sagen kann. Wenn ich also an diesem Tag auf jeden Fall fliegen will, dann wähle ich eher AB. Da habe ich genug Vertrauen in EY, dass diese sich bis dahin nicht zurück ziehen wird. Natürlich kann das jeder für sich anders bewerten...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Ja das ist mir schon bewusst, aber genau da liegt doch das Problem. - je voller das Konto desto weiter kann man die Grenzen austesten. Und die grossen Konzerne machen sich da einen Spass draus weil sie Notfalls Strafen im Milliarden Bereich bezahlen.

Da hast Du schon nicht Unrecht. Aber auch hier habe ich nicht den Eindruck, daß es außerhalb der Stammtische irgendeinen gibt, der einen Grund gefunden hat, die AB/EY-Konstruktion als wirklich mußbräuchlich und angreifbar zu kennzeichnen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.897
Da hast Du schon nicht Unrecht. Aber auch hier habe ich nicht den Eindruck, daß es außerhalb der Stammtische irgendeinen gibt, der einen Grund gefunden hat, die AB/EY-Konstruktion als wirklich mußbräuchlich und angreifbar zu kennzeichnen.

Ich denke ja auch nicht das es heute schon ein Problem gibt, die höhere Beteiligung ist meiner Meinung nach Teil des "dubiosen Plans" der Araber - und sie werden wenn die Zeit dafür reif ist ihre Karten ausspielen (Arbeitsplätze in D, Wettbewerb zu LH usw. usw.) um diese Beteiligung gegen heute bestehende Gesetze durch zu setzen - das Timing wird entscheiden ob es dann durchgewunken wird oder eine Milliardenstrafe kommt (ich denke ersteres). Aber alles andere wäre bei den Investitionen schon ein wenig irre.
 

bk512

Erfahrenes Mitglied
15.10.2011
2.185
0
Berlin
Ich denke ja auch nicht das es heute schon ein Problem gibt, die höhere Beteiligung ist meiner Meinung nach Teil des "dubiosen Plans" der Araber - und sie werden wenn die Zeit dafür reif ist ihre Karten ausspielen (Arbeitsplätze in D, Wettbewerb zu LH usw. usw.) um diese Beteiligung gegen heute bestehende Gesetze durch zu setzen - das Timing wird entscheiden ob es dann durchgewunken wird oder eine Milliardenstrafe kommt (ich denke ersteres). Aber alles andere wäre bei den Investitionen schon ein wenig irre.

Das grenzt aber jetzt langsam an einer völlig irren Verschwörungstheorie. "Dubioser Plan", "wenn die Zeit reif ist"....

Die Luftfahrt-Branche ist immer ein wenig irre, wenn man sich alleine die vielen Charaktere anschaut - Branson, O'Leiry, Hunold.... aber bisher haben die Golf-Airlines strategisch vieles richtig gemacht, auch wenn sie natürlich staatlich sehr gute Rahmenbedingungen vorfinden. Doch im Gegensatz zu den staatlichen Strukturen der ganzen alten Staatscarriern LH, AF, KLM, AZ etc. hat das dem Kunden nie geschadet, sondern eher den Wettbewerb beschleunigt.

Daher kann ich die ganze AUfregung über "dubiose Absichten von irgendwelchen Arabern" wirklich nicht nachvollziehen. Araber als Aktionäre bei VW oder Daimler stören keinen, bei AB wird da ein Politikum draus...
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.897
Das grenzt aber jetzt langsam an einer völlig irren Verschwörungstheorie. "Dubioser Plan", "wenn die Zeit reif ist"....

Die Luftfahrt-Branche ist immer ein wenig irre, wenn man sich alleine die vielen Charaktere anschaut - Branson, O'Leiry, Hunold.... aber bisher haben die Golf-Airlines strategisch vieles richtig gemacht, auch wenn sie natürlich staatlich sehr gute Rahmenbedingungen vorfinden. Doch im Gegensatz zu den staatlichen Strukturen der ganzen alten Staatscarriern LH, AF, KLM, AZ etc. hat das dem Kunden nie geschadet, sondern eher den Wettbewerb beschleunigt.

Daher kann ich die ganze AUfregung über "dubiose Absichten von irgendwelchen Arabern" wirklich nicht nachvollziehen. Araber als Aktionäre bei VW oder Daimler stören keinen, bei AB wird da ein Politikum draus...
Der "dubiose Plan" stammt nicht von mir und Timing gehoert zu jeder Strategie. Und auch wenn du es nicht verstehen magst ist eben ein Unterschied wenn man bei seiner Strategie darauf setzt das die Gesetze im Sinne der Strategie geändert werden.

Es gibt immer wieder Bsp.fuer solch ein Vorgehen und ich finde diese Art von Investoren Denken eben nicht OK. Das die Investoren hier Araber sind spielt eben im Bezug auf die Gesetze eine Rolle bei VW interessiert das eben nicht. Das du die Gesetze fuer nicht zeitgemäß hälst ist doch ein völlig anderer Punkt.

Es gibt Gesetze die ich fuer nicht mehr zeitgemäß halte (und ich stehe da nicht alleine da) ich und alle anderen Betroffen können hoffen das sich diese aendern aber kaum einer kann heute schon die Grundlagen aufbauen um im Falle der Änderung in einer idealen Position zu sein. Und keiner der wirklich Betroffenen hat das Geld um sich gegen den Gesetzgeber zu wehren.

Und das ist meine einzige Kritik grosse Konzerne mit vollen Konten setzen auf die Moeglichkeit das sich Gesetzeund Regeln nach ihren Wünschen aendern - was eben auch oft genug geschieht.

Wenn das nicht der Hintergedanke bei EY ist dann ist ja alles gut - nur ich mag das nicht glauben.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.872
Ich denke ja auch nicht das es heute schon ein Problem gibt, die höhere Beteiligung ist meiner Meinung nach Teil des "dubiosen Plans" der Araber - und sie werden wenn die Zeit dafür reif ist ihre Karten ausspielen (Arbeitsplätze in D, Wettbewerb zu LH usw. usw.) um diese Beteiligung gegen heute bestehende Gesetze durch zu setzen - das Timing wird entscheiden ob es dann durchgewunken wird oder eine Milliardenstrafe kommt (ich denke ersteres). Aber alles andere wäre bei den Investitionen schon ein wenig irre.

Sie spielen die Karten ja bereits seit längerem aus. Das ist der Status quo.

Der einzige Grund für Deutschland wie auch für die EU, ein paar Augen bei der Gestaltung und Auslegung der Luftverkehrsabkommen mit den Staaten im Nahen Osten zuzudrücken, liegt im Öl und dem damit verdienten Geld dieser Staaten.

Der einzige Grund für die Staaten im Nahen Osten, für viel Geld eine Luftfahrtindustrie aufzubauen, liegt darin, dass man für die Zeit vorsorgen will, wenn man nicht mehr genug Geld mit dem Öl verdient.

Wenn die Staaten im Nahen Osten eines Tages nicht mehr viel Geld mit Öl verdienen, besteht für die meisten europäischen Staaten keine Motivation mehr, bei der Gestaltung und Auslegung der Luftverkehrsabkommen mit den Staaten im Nahen Osten ein paar Augen zuzudrücken.

Und Luftverkehrsabkommen lassen sich sich relativ schnell ändern oder sogar kündigen. Denn im Gegensatz zum Verständnis einiger Mitdiskutanten geht es dabei letztendlich um die nationale Sicherheit. Freier Verkehr von Waren ist etwas ganz anderes als die Erlaubnis, fremde Flugzeuge das eigene Land überfliegen und darin starten und landen zu lassen.

Es wird sich daher so oder so um ein temporäres Phänomen handeln. Die Frage ist nur, wie lange hier temporär bedeutet. Ich schätze, in 25 Jahren ist das Thema durch.
 
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m0s1n0

Erfahrenes Mitglied
21.06.2014
3.716
49
CDG/MUC
Ich frage mich ja, wie hier einige ernsthaft versuchen Argumente dafür zu finden, dass statt einer Öffnung in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten wieder Protektionismus vorherrschen wird. Egal ob beim Warenhandel oder bei Luftverkehrsabkommen, die Tendenz geht seit Jahrzehnten hin zu einer immer weiteren Öffnung des Marktes, denn genau das verspricht einen mittelfristigen Wohlfahrtsgewinn. Wer der Meinung ist, dass man mit Protektionismus (und nichts anderes sind die derzeitigen Luftverkehrsabkommen) mehr Wohlstand erreichen kann, dem fehlen scheinbar schon grundlegende Kenntnisse des Wirtschaftslebens im 21. Jahrhundert.

Aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive ist sogar eine subventionierte Wirtschaft im freien Handel immer noch besser aufgestellt als eine Wirtschaft ohne jeden freien Handel. Diese Wohlstandsgewinne wird man auch im Luftverkehr irgendwann noch heben. Es ist also nicht eine Frage der Zeit, wann die ME3 weniger Landerechte in Europa bekommen, sondern wann sie mehr bekommen. Der erste Schritt zu mehr Effizienz ist bei den europäischen und amerikanischen Airlines gemacht, jede weitere Eröffnung wird diesen Prozess verstärken.

Etihad baut also sinnvollerweise auf einen historischen Prozess, der seit Jahrzehnten andauert: Gesetzesänderungen für mehr fairen (und globalen) Wettbewerb und ein Abbau des Protektionismus. Ich wüsste nicht, was daran verwerflich ist. Wer Angst vor dieser Entwicklung hat, der sollte sich mal mit den positiven Effekten der wirtschaftlichen Öffnung der Europäischen Union befassen. Ein besonders gutes Beispiel ist die Osterweiterung: Wie groß war da das jammern über Wohlstandsverluste? Mittlerweile haben wohl auch die schärfsten Kritiker eingesehen: So etwas wie Wohlstandsverluste hat es nicht gegeben, sondern stattdessen das genaue Gegenteil.
 
Status

Dieses Thema ist geschlossen.
Geschlossene Themen können, müssen aber nicht, veraltete oder unrichtige Informationen enthalten.
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