AB: AB: Börsenkursentwicklung & Insolvenzdiskussion (aus "Etihad steigt bei AB ein")

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spaddel

Aktives Mitglied
06.04.2014
116
0
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Julian,

deine Aussage ist und bleibt einfach falsch.
Nur ein einfaches Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn ich bei 100 EUR Umsatz 10 EUR minus mache, bei 80 EUR Umsatz aber 10 EUR plus, dann stimmt "... Mit jedem € Umsatzrückgang bei gleichbleibender Schuldenlast explodiert diese umso intensiver. ..." bestimmt nicht.

Das liegt einfach daran, dass der Umsatz für sich genommen, hierbei keine ausreichende Größe ist und du immer solche absoluten Aussagen raushaust.

Julian versteht das aber nicht. Nett, dass du es nochmal erklärst, aber in dieser Zeit hättest du dir auch eben die Fußnägel schneiden können, das wäre sinnvoller gewesen.

Die Zinszahlungen werden nunmal im Endeffekt aus dem EBIT geleistet, so dass dessen Entwicklung die Aufmerksamkeit verdient und nicht der Umsatz. Ich kenne aus meinem Beruf heraus zahlreiche Beispiele, wo trotz Umsatzrückgang ein höheres EBIT erzielt wurde. Das Unternehmen wurde einfach profitabler.

AB haut allerdings aktuell lauter Niedrigpreis-Aktionen für die kommende Hochsaison auf den Markt, nur um die kurzfristige Liquidität zu sichern. Da gehe ich schon jetzt jede Wette ein, dass mit diesen Niedrigpreisen auch in 2017 unterm Strich kein "Plus" zu machen ist.

Hier hat rotanes absolut Recht. Q4 2016 wird kaum profitabler laufen als Q3, alleine aufgrund der Restrukturierungsaufwendungen. Bei den derzeitigen Preisen und den zusätzlichen Marketingaufwendungen (in welcher Höhe auch immer) sehe ich auch für 2017 keinerlei Chance, operativ halbwegs solide in die schwarzen Zahlen zu kommen. Von einer nachhaltigen Bedienung der Zinsen oder eine adäquaten Refinanzierung entstehender Fälligkeiten mal ganz zu schweigen.

Ich bin weiß Gott kein Luftfahrtexperte. Ich lag allerdings in den letzten Wochen und Monaten mit meinen Thesen erschreckend oft richtig oder sehr nah an der Entwicklung.

Die Zeitungen schreiben momentan wieder reichlich Scheisse. Einige hier im Forum sind sogar nicht mal in der Lage, korrekt aus diesen Artikeln zu zitieren, aber gut, anderes Thema.

Lufthansa hat bei Weitem nicht die Zeit, die man ihr seitens der zahlreichen Journalisten zubilligt. Der Lufthansa steht das Wasser ebenfalls bis unters Kinn, zumindest was den Wettbewerb angeht. Finanziell ist das sicherlich deutlich entspannter als bei einer airberlin, klar. Noch zumindest. Die Lufthansa muss und wird im Notfalle selbstverständlich sofort einspringen und auch zumindest den Großteil der Langstrecke übernehmen. Warum auch nicht? Die Flieger sind ja solide ausgelastet, verhältnismäßig neu und Personal wäre auch da. Andernfalls tut es nämlich sonst die Konkurrenz. So einfach ist es. Und ich wiederhole mich gerne: Kartellrechtlich wird das ein Sparziergang werden. Versprochen.
Das ganze Ding steht und fällt jetzt mit den Schulden. Die müssen bezahlt werden. Ob durch einen Forderungsverzicht, einer Umschuldung oder gar Umwandelung oder durch eine Insolvenz, die Wege sind vielfältig. Durch die derzeitige Preis- und Marketingoffensive casht airberlin gerade ganz entspannt eine ganze Menge liquider Mittel ein. Gar nicht mal blöd. Denn wir alle (inklusive Julian) sind uns ja einig: Oberstes Gebot ist die laufende Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit, nicht der Rentabilität. Der Zug scheint auch mir abgefahren.

Aber mit den derzeitigen Einnahmen und den 300 Mille für Niki sollte man erstmal gut durchs Frühjahr kommen. Wer weiß, was sich bis dahin noch alles ergibt. Und ob ich als Gläubiger jetzt schon mit Gewalt zum erstmöglichen Termin eine Anleihenfälligkeit in 3-stelliger Millionenhöhe provozieren würde oder lieber still und heimlich weiter meinen Zinskupon einstreiche und auf eine umfassende Wertberichtigung verzichte? Ich hätte meine Wahl getroffen...
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Julian,

deine Aussage ist und bleibt einfach falsch.
Nur ein einfaches Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn ich bei 100 EUR Umsatz 10 EUR minus mache, bei 80 EUR Umsatz aber 10 EUR plus, dann stimmt "... Mit jedem € Umsatzrückgang bei gleichbleibender Schuldenlast explodiert diese umso intensiver. ..." bestimmt nicht.

Das liegt einfach daran, dass der Umsatz für sich genommen, hierbei keine ausreichende Größe ist und du immer solche absoluten Aussagen raushaust.

Bei AB ist es aber nunmal nicht so, dass rückläufige Umsätze einen höheren Profit bzw. niedrigere Kostenbelastung bringen. Das versuche ich einem GoldenEye schon seit 2 Jahren beizubringen.

Das wird nun erst recht in der laufenden Abwicklung sein, oder glaubt jemand das LH & Co. diese Notverkäufe nicht zu ihrem finanziellen Vorteil nutzen?
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Lufthansa kooperiert mit Etihad und Air Berlin: Das steckt hinter dem Deal der Rivalen

"Das hat der Deal vom vergangenen Freitag vorerst verhindert. Und das offenbar zu besonders günstigen Bedingungen. Lufthansa zahlt laut Kennern der Materie Air Berlin pro Flugstunde weniger als 2000 Euro pro Blockstunde. So bezeichnet die Branche die Zeit zwischen dem Schließen der Flugzeugtür vor dem Start und dem Öffnen nach der Landung. „Ich habe keine Ahnung, wie Air Berlin mit ihren hohen Ausgaben für die geliehenen Jets und ihr Personal da auf ihre Kosten kommen will“, kommentiert ein Insider."

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Und so viel dann zum hier vieldiskutierten Thema der letzten Wochen, AB erzielt mit der Vermietung an LH/4U einen Profit. Die legen dabei dicke drauf!

So werden die Schulden bei halbiertem Umsatz weiter explodieren.

Spannend ist nun nicht mehr das -in meinen Augen unvermeidliche- Insolvenzverfahren, sondern wie die Gerichte in einigen Jahren in puncto Insolvenzverschleppung, etc. entscheiden. Ich tippe das es wie im Fall Sal. Oppenheim quasi im Sande verläuft. Die deutsche Gesetzgebung bietet das Potential hierfür.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Der Vergleich hinkt schon deswegen, weil Sal.Oppenheim nicht in die Insolvenz gegangen ist. :rolleyes:
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.898
Wenn man sich anschaut das AB heute RT nach LAX für 199€ all in verkauft hat, dann muss man sich schon fragen wie man dort noch Geld verdienen will. Passt aber zu den 2000€/Blockstunde - Hauptsache Cashflow.
 
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abvvgold

Erfahrenes Mitglied
28.06.2016
989
145
DUS
Das unter anderem von teuren Piloten verursachte Kostenproblem wäre sicherlich am schwersten zu lösen, sagte Spohr.

Na, wenn einer Kostenprobleme teurer Piloten kennt dann ist das wohl er...
Mal schauen ob/wie misstrauisch oder erschüttert der Finanzmarkt auf diesen "Korb" reagiert.
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Naja, Spohr will eben günstig "einkaufen" - da werden erst mal die Probleme auf den Tisch gebracht - die Braut aufzuhübschen hat ja nicht geklappt.

Weshalb sollte er das so amateurhaft via Presse publizieren? Dafür gibt es Tische hinter verschlossenen Türen, wenn der Scheich an sowas Interesse gehabt hätte.

Und warum soll sich der Scheich zurückziehen und 1 Mrd. hinterlassen?
 

jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
6.281
1.271
TXL
wäre nicht Beiden für eine gewisse Zeit geholfen, wenn es eine gegenseitige CS-Vereinbarung zwischen EW und AB -auch für die AB-Langstrecken - gäbe ? EW könnte somit mehr Verbindungen anbieten und AB könnte u.U. ihre Auslastung erhöhen...?!

eine mögliche Form der Zusammenarbeit ?
 

spaddel

Aktives Mitglied
06.04.2014
116
0
Naja, Spohr will eben günstig "einkaufen" - da werden erst mal die Probleme auf den Tisch gebracht - die Braut aufzuhübschen hat ja nicht geklappt.

So sieht es aus. Ob nun amateurhaft oder nicht, auch die Lufthansa muss ihr Gesicht wahren. Das der innerdeutsche Kampf gegen die Billigflieger in meinen Augen zumindest für die nächsten Jahre bereits kurz vor der Niederlage steht, will man sich glaube ich noch nicht ganz eingestehen.

Und warum soll sich der Scheich zurückziehen und 1 Mrd. hinterlassen?

Aber genau dies würde doch bei einer Insolvenz passieren!?

Die einzige Möglichkeit von den investierten Milliarden jetzt noch was wiederzusehen, ist eben keine Insolvenz sondern eine zumindest kostendeckende Fortführung. Das ist jetzt das oberste Ziel. Wenn man nach außen hin beweisen kann, dass der letzte Kadaverrest (um es mal mit deinen Worten zu formulieren) zumindest nicht noch weiter verwest, gestaltet sich die Geschäftspartnersuche einfacher. Das damit dann auf absehbare Zeit mit weiteren Hilfsgeldern Schluss sein muss, ist klar.

Ich gebe dir grundsätzlich Recht: Das Investment war fürn Arsch. Ganz einfach. Ohne großes Trara drumherum. Ob man nun im Vorwege auf dich hätte hören sollen oder nicht, es sind über Jahre hinweg sinnlos viele Millionen verbraten worden. Man hat es viele Jahre lang versäumt, airberlin ein vernünftiges Profil zu geben. Parallel dazu hat sich die Lufthansa mit den LCC verhoben. Etihad droht jetzt mit einem Notverkauf der Beteiligungen, die Lufthansa gibt sich betont gelassen. Ergibt das so in deinen Augen Sinn? In meine nicht... Aber auch mich hat hier niemand der Beteiligten um Rat gefragt. Wahrscheinlich weil sie selbst genug Fachpersonal dafür vorhalten. Wer weiß das schon.

Respekt für dein jahrelanges Durchhaltevermögen (und das meine ich ernst), aber du wirst mittlerweile selbst eingestehen müssen, dass der Gang zum Amtsgericht für beide Seiten ein herber Tiefschlag wäre. Und insgeheim will das niemand, dafür sind unter Garantie schon entsprechende Hinterzimmergespräche geführt worden.
 
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Calamity Kid

Gesperrt
21.12.2016
41
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spaddel

Aktives Mitglied
06.04.2014
116
0
Das ist genau der springende Punkt. Rein formal ist die PLC ja nur die Komplementärin der KG, die den operativen Betrieb hier ausführt. Daher ist in meinen Augen erstmal ein deutscher Insolvenzverwalter einzusetzen. https://www.google.de/url?sa=t&rct=...XKDIwRGVS54jXVuc01G95g&bvm=bv.143423383,d.ZWM

Erst bei einem Durchgriff auf den Vollhafter könnte man meiner Ansicht nach über den Kanal blicken. Aber sobald es eine positive Fortführungsprognose gibt (über die sich hier trefflich streiten lässt), bleibt das Ding in meinen Augen in deutschen Händen.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
"Britisches Konkursrecht". Müßte AB gar keine Insolvenz in Deutschland anmelden? Und würde das britsches Konkursrecht ganz andere Möglichkeiten eröffnen?
Ich hoffe, daß jemand, der sich auskennt, diese Fragen interessant genug findet, um hier seine Überlegungen zu posten.

Die Frage ist auf den letzten 254 Seiten schon sehr ausführlich diskutiert wurden.
 
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Calamity Kid

Gesperrt
21.12.2016
41
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Die Frage ist auf den letzten 254 Seiten schon sehr ausführlich diskutiert wurden.

Auch wenn ich die letzten 254 Seiten zugegebenermaßen nur durchgeblättert habe, kann ich dir aber bereits nach diesem Durchblättern mitteilen, daß die Frage, ob AB in England Konkurs anmelden kann, nicht auf 254 Seiten ausführlich diskutiert wurde.
Soweit ich sehe, wurde sie noch nicht mal auf einer Seite ausführlich diskutiert. Falls doch, wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mir die entspr. Seitennummer nennen könntest.

Und noch eine kleine Anmerkung vom Anfänger: wenn du schon die Freundlichkeit besitzt, dich mit einer Antwort auf meinen Beitrag zu mir herabzulassen, wäre es dann nicht für alle hilfreicher, wenn du sogleich die Seitennummer genannt hättest, auf der das britische Konkursrecht ausführlich diskutiert wird? (fände ich irgendwie netter, als zu sagen, "steht irgendwo auf den zurückliegenden 254 Seiten, aber ich sage dir nicht wo")
 
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Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Calamity:

Reg dich nicht auf. GoldenEye eckt auf diese Weise 2-3 Mal pro Woche irgendwo hier im VFT an. Siehe Suchfunktion, wobei das den Zeitaufwand eh nicht wert ist. Gibt wichtigeres.
 
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Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Ich gebe dir grundsätzlich Recht: Das Investment war fürn Arsch. Ganz einfach. Ohne großes Trara drumherum. Ob man nun im Vorwege auf dich hätte hören sollen oder nicht, es sind über Jahre hinweg sinnlos viele Millionen verbraten worden. Man hat es viele Jahre lang versäumt, airberlin ein vernünftiges Profil zu geben. Parallel dazu hat sich die Lufthansa mit den LCC verhoben. Etihad droht jetzt mit einem Notverkauf der Beteiligungen, die Lufthansa gibt sich betont gelassen. Ergibt das so in deinen Augen Sinn? In meine nicht... Aber auch mich hat hier niemand der Beteiligten um Rat gefragt. Wahrscheinlich weil sie selbst genug Fachpersonal dafür vorhalten. Wer weiß das schon.

Oder sieh es nochmals andersrum:

Was soll LH mit dem verbleibenden Rest von AB nun überhaupt noch anfangen? Die letzten Filetstücke hat man sich bereits einverleibt (wenn es denn tatsächlich zu einem Agreement kommt). Aktuell per Miete, im Rahmen des Insolvenzverfahrens sicherlich sehr günstig als Übernahme.
Auch eine LH bindet sich keine marode tiefstdefizitäre Hülle ans Bein!

Das momentane mediale Geplänkel könnte später im Rahmen eines Gerichtsverfahrens bzgl. möglicher Insolvenzverschleppung sehr hilfreich sein - meine Meinung.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.898
Auch wenn ich die letzten 254 Seiten zugegebenermaßen nur durchgeblättert habe, kann ich dir aber bereits nach diesem Durchblättern mitteilen, daß die Frage, ob AB in England Konkurs anmelden kann, nicht auf 254 Seiten ausführlich diskutiert wurde.

Das wurde hier mehrfach und auch recht ausführlich besprochen - im Falle einer Insolvenz von AB greift deutsches Insolvenz Recht - ist ja bei jeder Limited vom Malermeister nicht anders.

Du kannst gerne nach den Beiträgen suchen - wenn es dich interessiert.
 
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