AB: AB: Börsenkursentwicklung & Insolvenzdiskussion (aus "Etihad steigt bei AB ein")

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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
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Aus meiner Sicht heraus hat man sich in gewisser Weise schon verzockt....

Ich mag das Wort "verzockt" nicht, denn das klingt so, als sei man in's Spiel-Casino gegangen und hätte mal eben auf "rot" oder "schwarz" gesetzt. Das war sicher nicht der Fall.

Die Überlegung (und eine solche wird es sicher gewesen sein) war eher:
Wir investieren einen hohen Betrag, damit kann a) die Airline modernisiert werden und b) Zeit erkauft werden, um die Airline profitabel und überlebensfähig zu machen. In der Zwischenzeit bekommen wir Paxe zugeführt und erhalten Zinsen, und mittelfristig kann sich die Airline dann selbst tragen und irgendwann auch mit der Schulden-Tilgung beginnen.

Die Rechnung ging sicher auf hinsichtlich der erhofften Vorteile (Paxe, Zinseinnahmen, Touristen etc.). Hinsichtlich der Restrukturierung der Airline scheint es bei einigen kleineren Investments aufgegangen zu sein (?), bei den beiden großen, AB und AZ, aber nicht bzw. noch nicht. Die Gründe dafür scheinen wohl eine Kombination aus unglücklichen externen Faktoren (hier schon oft diskutiert, von BER-Desaster über Luftverkehrs-Steuer bis zu "arabischer Frühling" und Türkei-Krise) und einem Unterschätzen des "Beharrungsvermögens" verkrusteter Strukturen zu sein. Wobei ich mich zumindest im Fall von AZ frage, welchen Zeitrahmen man sich da gesteckt hat bzw. ob der nicht zu kurz bemessen war. Aber vielleicht hat man bis heute nicht unbedingt Profitabilität, aber doch zumindest erste Anzeichen einer Besserung erwartet.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Aber Strategie wird man das kaum nennen können.

Die Strategie hat airhansa123 in #5346 eigentlich sehr gut zusammengefasst. Man setzt auf Feeder, und nimmt die, die verfügbar sind. Das war LH 2012 nicht, wie bk512 schreibt, jetzt anscheinend schon. Insofern ist es weniger die Strategie von EY, als vielmehr die von LH, die sich geändert hat.
Oder: 2012 hatte man kein gemeinsames Interesse, jetzt hat man es.
 
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Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Julian bis vor ein paar Tagen warst du doch der Meinung das in einem Insolvenzverfahren der Insolvenzverwalter das sagen hat - jetzt soll das Verfahren also im Sinne von LH durchgeführt werden?

Mann, Mann, Mann........

Nicht das Insolvenzverfahren. Dies läuft momentan ja noch nicht.
Sondern die Aufteilung zu Gunsten LH.

Den Insolvenzverwalter interessiert dann nur die eigene Kohle. Das macht es in Deutschland umso einfacher, eben nur nicht für die betroffene Firma, diese leidet um so mehr.
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Absprachen "hinten herum" kann es in Deutschland nicht geben. Da sind die Gesetzte leider (und auch Gott sei Dank) releativ eindeutig. Wenn es knallt stehen alle doof dar. Mal eben die funktionierenden Teile ausschlachten und den Rest mit milliardenschweren Schulden über den Jordan gehen lassen? Kannste in Deutschland nicht machen. Gläubigerschutz ist das Stichwort.

Naja. In kaum einem anderen Industrieland sind Hntenrum-Absprachen so einfach möglich wie in Deutschland. Kartellämter & Behörden agieren als zahme Lämmchen.
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Air Berlin und das Wirken von Etihad in den letzten 3 Jahren ist das beste Beispiel hierfür
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Air Berlin und das Wirken von Etihad in den letzten 3 Jahren ist das beste Beispiel hierfür

Nach Deiner Ansicht war das ja alles Unsinn, was Etihad die letzten drei Jahre gemacht hat. Ich wußte gar nicht, daß es Aufgabe des Kartellamtes ist, die Leute davon abzuhalten, Unsinn zu machen. :rolleyes:
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Nimmt man die genannte Rede und die weiter verkündeten Personalien zusammen, dann klingt das für mich nicht nach

* "das war alles falsch, und jetzt werden Schuldige gesucht und Köpfe rollen",

sondern eher nach

* "das war die richtige Strategie für die damalige Zeit, jetzt sind die Rahmenbedingungen anders, und wir brauchen eine neue Strategie für eine neue Zeit".

Das kann man "face-saving" nennen, "wishful thinking" oder auch "echte Überzeugung". In jedem Fall aber sieht dies nicht nach "Reißleine", "fire sales" und "Panikreaktion" aus. Richtig oder falsch, so zu agieren, aber danach sieht es im Moment aus.

Im Übrigen glaubt doch keiner, daß eine Strategie in diesem Rahmen und Maßstab von einem Einzelnen geplant, entschieden und durchgeführt wird!? Natürlich ist es gleichwohl so, daß man im Krisenfall nach einzelnen Sündenböcken sucht. Das ist aber vor allem dann so, wenn man sich selbst damit schützen will. Wenn man keinen AR und keine Aktionäre hat, sondern nur sich selbst verantwortlich ist, dann eher nicht.

Welche Paralellwelt baust du dir denn jetzt auf ????

Hogan hat für seinen Arbeitgeber mehr als 1 Mrd. € verbrannt. Das war keine richtige Strategie für die damalige Zeit, sondern eine einzigartige Fehlentscheidung! Das AB ein Mrd.-Grab wird stand von vornerein fest und wurde in diesem Thread bereits zu Beginn entsprechend diskutiert.

Hogan ist auch kein einzelner Sündenbock, sondern der Verursache dieses Mrd.-Grabes. Er hat seinen Arbeitgeber dorthin geführt und keine Ansammlung an Menschen!

Der Scheich war im Wachstumsrausch geblendet und hat sich von Business-Menschen führen und verführen lassen. Das betrifft nicht nur Etihad sondern auch diverse andere Firmen dieser Länder.

Im Herbst kehrte die Realität zurück und der Scheich wählte den Exit. Dieser geschieht sanft, wie es für das Scheichtum üblich ist, aber auch mit aller Nachhaltigkeit und ohne Folge-Prozesse. Dementsprechend geht er ganz aus AB raus.
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Nach Deiner Ansicht war das ja alles Unsinn, was Etihad die letzten drei Jahre gemacht hat. Ich wußte gar nicht, daß es Aufgabe des Kartellamtes ist, die Leute davon abzuhalten, Unsinn zu machen. :rolleyes:

Verdrehst du nun wieder Tatsachen?

Wenn ein Unternehmen künstlich am Leben erhalten wird und dabei den Wettbewerb blockiert ist es sehr wohl eine Aufgabe des Kartellamts.
 

Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.036
122
ZRH
Seit gestern kollabieren übrigens alle Anleihen.

The final hours...

Alle? Kollabieren? Ja ne is klar. Solange du weiterhin massives Potenzial an den Finanzmärkten hast, würde ich mit solchen Aussagen vorsichtig sein. Es könnte ja sogar sein, dass es hier Profis hat. Und zu denen kann ich dich noch nicht zählen!
 
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alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.099
284
MUC
Wobei ich mich zumindest im Fall von AZ frage, welchen Zeitrahmen man sich da gesteckt hat bzw. ob der nicht zu kurz bemessen war. Aber vielleicht hat man bis heute nicht unbedingt Profitabilität, aber doch zumindest erste Anzeichen einer Besserung erwartet.

Ist hier nur ein Randaspekt, aber Air Transport World hat ein interessantes Stück zu Etihads gescheitertem Engagement bei AZ, " the world’s most frustratingly, stubbornly, unfixable airline". :cool:

Alitalia, the airline that broke the camel’s back? | ATW Editor's Blog
 
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Platinier

Gesperrt
09.12.2016
192
1
Hogan hat für seinen Arbeitgeber mehr als 1 Mrd. € verbrannt.
Er hat das Geld nicht verbrannt, er hat es umverteilt. Der Verlust auf seiten Etihad ist ein Gewinn für andere. Darunter sind ganz sicher auch die Kunden von AB, die von günstigen Tickets und schlecht ausgelasteten Strecken (die ohne AB z.T. gar nicht bedient worden wären) profitiert haben.

Ein kleiner Trost am Niedergang von AB ist immerhin die Tatsache, daß arabische Potentaten, denen ich stets alles erdenklich Schlechte wünsche, ein wenig Geld verloren haben.
Insoweit: gut gemacht, Herr Hogan!
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Es ist verboten, ein Unternehmen defizitär zu betreiben?

Wenn es keine dauerhafte Gewinnerziehlungsabsicht hat, gilt es steuerlich nicht als Unternehmen bzw. steht die Kaufmannseigenschaft im deutschen Handelsrecht in Frage. Wesensart und der Art der Bewirtschaftung muss dazu geeignet und bestimmt sein, auf Dauer einen Gewinn zu erzielen.
 
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Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Wenn es keine dauerhafte Gewinnerziehlungsabsicht hat, gilt es steuerlich nicht als Unternehmen bzw. steht die Kaufmannseigenschaft im deutschen Handelsrecht in Frage. Wesensart und der Art der Bewirtschaftung muss dazu geeignet und bestimmt sein, auf Dauer einen Gewinn zu erzielen.

Korrekt.
Dann fällt es unter "Liebhaberei" und wird steuerrechtlich vom Finanzamt auch nicht mehr akzeptiert.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Es ist strafbar in Deutschland eine überschuldete Kapitalgesellschaft fortzuführen wenn kein tragfähiges Sanierungskonzept vorliegt.
sehe ich auch so, wir drehen uns aber nur im Kreis, ich kann mit Blick in meine Glaskugel gleich schon wieder sagen, was Freund Goldauge gebetsmühlenartig dazu sagt, weil ich langsam auch glaube, dass er seinen Unsinn auch selbst wirklich glaubt.

Übrigens der nächste springt von Board, Uwe Kattwinkel (53), bislang Senior Vice President Communications bei Airberlin, verlässt AB Ende Januar.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.898
sehe ich auch so, wir drehen uns aber nur im Kreis, ich kann mit Blick in meine Glaskugel gleich schon wieder sagen, was Freund Goldauge gebetsmühlenartig dazu sagt,.

Die Frage kam ja von einem anderem Mitglied hier - evtl. war dieser ja an einer ernsten Antwort interessiert.

Wobei man sich schon fragen muss was solche Gesetze eigentlich sollen, wenn sie doch nur darauf abzielen mittels Strafbefehlen Geld einzutreiben und bei wirklich große Fällen die Gerichte nicht den Mut haben Urteile zu sprechen die auch abschreckend wirken. Dadurch entsteht schon der Eindruck das es nicht verboten/strafbar ist.
 
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