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Aus meiner Sicht heraus hat man sich in gewisser Weise schon verzockt....
Ich mag das Wort "verzockt" nicht, denn das klingt so, als sei man in's Spiel-Casino gegangen und hätte mal eben auf "rot" oder "schwarz" gesetzt. Das war sicher nicht der Fall.
Die Überlegung (und eine solche wird es sicher gewesen sein) war eher:
Wir investieren einen hohen Betrag, damit kann a) die Airline modernisiert werden und b) Zeit erkauft werden, um die Airline profitabel und überlebensfähig zu machen. In der Zwischenzeit bekommen wir Paxe zugeführt und erhalten Zinsen, und mittelfristig kann sich die Airline dann selbst tragen und irgendwann auch mit der Schulden-Tilgung beginnen.
Die Rechnung ging sicher auf hinsichtlich der erhofften Vorteile (Paxe, Zinseinnahmen, Touristen etc.). Hinsichtlich der Restrukturierung der Airline scheint es bei einigen kleineren Investments aufgegangen zu sein (?), bei den beiden großen, AB und AZ, aber nicht bzw. noch nicht. Die Gründe dafür scheinen wohl eine Kombination aus unglücklichen externen Faktoren (hier schon oft diskutiert, von BER-Desaster über Luftverkehrs-Steuer bis zu "arabischer Frühling" und Türkei-Krise) und einem Unterschätzen des "Beharrungsvermögens" verkrusteter Strukturen zu sein. Wobei ich mich zumindest im Fall von AZ frage, welchen Zeitrahmen man sich da gesteckt hat bzw. ob der nicht zu kurz bemessen war. Aber vielleicht hat man bis heute nicht unbedingt Profitabilität, aber doch zumindest erste Anzeichen einer Besserung erwartet.