AB: AB: Börsenkursentwicklung & Insolvenzdiskussion (aus "Etihad steigt bei AB ein")

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aquitaine

Aktives Mitglied
30.08.2012
136
0
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m. e. war das wachstum durch zu viele zukäufe in zu kurzer zeit zu rasant, die strukturen zu komplex und das management hat es nicht geschafft, diese komplexität im rahmen einer stimmigen strategie zügig und hinreichend konsequent zu reduzieren.
sicher war hunold auch ein stück weit dem reiz des schnellen wachstums erlegen und ist das risiko einer hohen verschuldungsquote bewusst eingegangen. bei idealen volkswirtschaftlichen rahmenbedingungen und einem höheren tempo bei den notwendigen restrukturierungen hätte er diese wette vielleicht auch gewinnen können. so stellt der hohe schuldenstand eine zusätzliche hürde bei den notwendigen anpassungen und umbauten dar.
und auch wenn mir mayrhuber aus prinzip gleich wieder in die seite grätschen wird: volle flieger garantieren nur dann einen gewinn, wenn die kostenseite stimmt.
aber eine gute auslastung bei auskömmlichen ticketpreisen ist natürlich eine grundvoraussetzung für den erfolgreichen betrieb einer fluggesellschaft. dem wettbewerb in deutschland wäre es zuträglich, wenn das management der ab bei seinen sanierungsbemühungen letztlich erfolgreich ist. aber den skeptikern gebe ich recht: die ausgangslage ist schwierig und der ausgang offen. eine kurzfristige insolvenz sehe ich aber nicht.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Würde ich so nicht sagen. Seine Zielfunktion war 'halt nicht Gewinn, sondern (Umsatz-)Größe.

!

Und die weltwirtschaftliche Krise und insbesondere das BER-Desaster konnte er nicht vorhersehen, und auch niemand sonst.

BER ist doch nur positiv fuer AB. Die Probleme tauchten schon lange vor BER auf und BER verhindert derzeit doch die Fertigstellung des Groessenwahnsinn der AB Hub Doppelhubstrategie mit 170 Fliegern.

Ich sage nicht, daß ich seine Firmenstrategie teile, aber als Missmanagement würde ich das nicht bezeichnen.

!

Nee, war alles super, nennen wir dann nur Parmalite

Und immerhin war er es, der die Firma aus dem Nichts aufgebaut hat. Vor dieser Leistung sollte man schon ein wenig Respekt haben.

Genau, mit organischem Wachstum hatte er Erfolg, das lag sicherlich zum Grossteil an der Staerke der dt. Pauschalanbieter, tut aber nichts zu Sache.

Was dann folgte und da sind wir uns doch alle einig, war einfach eine Nummer zu gross fuer ihn und das haette er viel frueher erkennen muessen. Da kommt dann der Dickschaedel durch und da hilft dann auch ein Niki nichts, der selber auch nicht den Schritt vom durchaus erfolgreichen Nischenanbieter zu einer richtigen Airline geschafft hat.

Die Fokussierung auf die kleine Nische haette beiden geholfen.

Hub&Spoke koennen halt nur die Vollprofis und auch da laengst nicht alle... :idea:
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.774
9.752
irdisch
Lufthansa unter Ruhnau hat seinerzeit die gleiche "Wachstum um jeden Preis"-Strategie verfolgt und ist damit genau so in finanzielle Probleme gekommen. Wurde sogar vom Steuerzahler gerettet. Vermutlich hat sich AB an LTU verhoben. Die hat eine andere Kultur und Verluste in die einstige, ultraflexible Mini-Firma gebracht.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Lufthansa unter Ruhnau hat seinerzeit die gleiche "Wachstum um jeden Preis"-Strategie verfolgt und ist damit genau so in finanzielle Probleme gekommen. Wurde sogar vom Steuerzahler gerettet. Vermutlich hat sich AB an LTU verhoben. Die hat eine andere Kultur und Verluste in die einstige, ultraflexible Mini-Firma gebracht.

Das ist so nicht richtig.

Der Jahresueberschuss in 1989 und 1990 betrug 124 resp. 9 Mio DEM, bevor es in den zweiten Golfkrieg ging. In den Jahren 1986 bis 1988 betrug der Jahresueberschuss nach Steuern 64, 86 und 99 Mio. DM

Von daher ist die Aussage, dass das Wachstum in den 1980iger Jahren in finanziellen Problemen resultierte, auch faktisch nicht zu belegen.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0

Der zweite Golfkrieg und damit eine massiv fallende Nachfrage in Kernmaerkten in Kombination mit dem Oelpreisschock, vor allem kurz nach der Invasion in Kuwait die Preise bestimmte, sind da wohl eher die Gruende..., nicht das Wachstum in den 1980igern. Kurz nach einem Krieg steht man erst einmal dumm auf dem Vorfeld, in 1990 und spaeter vor allem neben neuen 744, in die man ab 1990 auch massiv investieren musste. So stiegen die Investitionen in 1990 zu 1989 um etwa 50% auf ueber 3.2 Mio DE
 
Zuletzt bearbeitet:

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Hätte noch eine Quelle, die eher Ruhnau verantwortlich macht.

DER SPIEGEL

Wie schon in 556 beschrieben, laesst das leider alles keinen Rueckschluss auf das Wachstum unter Ruhnau zu, gerade im Zeitartikel wird ja auch schon deutlich, dass das Wachstum post Golfkrieg dann schon wieder massiv stieg, allerdings zu hoeheren Oelpreisen, die dann wieder etwas fielen, um dann Mitte der 1990iger wieder zu steigen...

Andere Faktoren wie Produktivitaet sehen da schon anders aus. So flog einen LH 727 in 1990 5.7 Stunden am Tag.

Und genau hier ist der springende Punkt, welche Verkehrsleistung bringe ich zu welchen Kosten in die Luft.

Wachstum ist seit 100 Jahren konstant gegeben, mit Ausnahme der kleinen Dips in Krisenzeiten, geht es in eine Richtung...., da sollte man also partizipieren, natuerlich im Rahmen seiner Moeglichkeiten.

Es war ja auch nicht so, dass Weber 30% der Destinationen eingestampft hat, da man zu schnell und um jeden Preis gewachsen ist...
 

aquitaine

Aktives Mitglied
30.08.2012
136
0
ich glaube, vor weber wurde dort in der chef-etage nicht gemanaged sondern in staatstragender manier repräsentiert und verwaltet. die veränderten marktbedingungen haben dann den ganzen ballast und die trägheit schonungslos offen gelegt.
 
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YuropFlyer

Guest
Der zweite Golfkrieg und damit eine massiv fallende Nachfrage in Kernmaerkten in Kombination mit dem Oelpreisschock, vor allem kurz nach der Invasion in Kuwait die Preise bestimmte, sind da wohl eher die Gruende..., nicht das Wachstum in den 1980igern. Kurz nach einem Krieg steht man erst einmal dumm auf dem Vorfeld, in 1990 und spaeter vor allem neben neuen 744, in die man ab 1990 auch massiv investieren musste. So stiegen die Investitionen in 1990 zu 1989 um etwa 50% auf ueber 3.2 Mio DE

Investitionen von 3.2 Mio DE (Deutsche Einheit?) - also ich hoffe mal für dich, du meintest 3.2 MILLIARDEN MARK!

Wobei mich bei dir nichts wundern täte.. :rolleyes:

Und das LH-Beispiel in den 80ern ist GENAU das, was AB jetzt in den späten 00ern auch wiederfahren ist:

Man hat in einer Boom-Zeit (Das waren die 80er zur Mitte-Ende) massiv investiert, ausgebaut, das geht so lange gut, wie es der Wirtschaft gut geht. Dann, zack bumm, gibts eine Rezession, und man fällt auf die Nase. Das war die LH.

Man hat in einer Boom-Zeit (Das waren die 00er zur Mitte-Zeit bis ca. 2008) massiv investiert, ausgebaut, das geht so lange gut, wie es der Wirtschaft gut geht. Dann, zack bumm, gibts eine Rezession, Finanzkrise, Eurokrise, und man fällt auf die Nase. Das war die AB.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
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ich glaube, vor weber wurde dort in der chef-etage nicht gemanaged sondern in staatstragender manier repräsentiert und verwaltet. die veränderten marktbedingungen haben dann den ganzen ballast und die trägheit schonungslos offen gelegt.

Genau, nur kann man da Ruhnau als Politiker pre Privatisierung nur schwer Schuld geben. Kohl haette analog zu Thatcher die Privatisierung schon Anfang der 1980iger antreiben koennen, dann haette man vielleicht schon frueher noch hoehere Gewinne eingefahren und waere heute nicht nur Gigant in der Branche, sondern Titan.

Kommen wir aber wieder zu AB.

Prinzipiell wollte man am Wachstum partizipieren und das war okay.

Man war sowohl als Low Coster zu klein geworden und konnte natuerlich auch als Hub&Spoke Carrier nicht glaenzen und das alte Geschaeftsmodell als klassischer Charterflieger war auch mehr und mehr in der Aufloesung begriffen.

Wem gibt man also jetzt die Schuld?

Hunold, der einem Woehrl aufgesessen ist, der ihm seinen Schrott auch noch gegen eine Zahlung in Euro ueberlassen hat?

Woehrl, der dieses dba/LTU Gewaesch ueberteuert verkauft hat?

Selbst wenn wir Woehrl unterstellen, die dba/LTU buchhalterisch aufgemoebelt zu haben, muessen wir Hunold doch attestieren, in den kommenden Jahren nicht die notwendigen Schritte zur Sanierung der dba/LTU eingeleitet zu haben, vielleicht muessen wir ihm aber auch hier unterstellen, eine Menge getan zu haben...., was aber dann doch nicht ausreichte.

Ich habe von den goldenen Handschlaegen fuer die LTU Mitarbeiter in DUS bereits vor Jahren berichtet. Nur wollten die nicht gehen, auch eine Parallele zur Hansa, die ebenso 0.25 FTE Stellen bis weit in die 21. Jh durchziehen musste. Viele Senatoren haben Teile dieser Belegschaft noch in CGN erleben duerfen, Stichwort Sen Lounge und die Wochenendschicht :D

Die Experten sind sich ja seit Jahren einig, Hunold ist ein guter Mann. Nur braucht man in der Branche einfach nicht nur gute Leute, sondern Giganten wie Franz, um profitabel zu arbeiten...

Selbst die Hansa, als Primus der Branche und Mitglied der groessten Allianz mit all ihren politischen Kontakten, Rahmen und Hedgingvertraegen und slot-restriktiven Hubs kann ihre Kapitalkosten seit Jahren nicht verdienen und ist aktuell bei einem KGV von fast 30 angelangt, wenn man von etwa 550 Mio. Gewinn in 2012 ausgeht und dieser wird sich in 2013 auch nur knapp verdoppeln, weil man massive Sanierungsmassnahmen vorantreibt.

Und gegen diesen und weitere Giganten soll nun eine Gemisch aus Air Berlin, dba und LTU bestehen und sogar Profite erwirtschaften...und das auch noch mit einer Strategie, die man bereits vor mehr als 20 Jahren als nicht machbar ad acta gelegt hat...und das basierend auf einer KLM, die noch deutlich besser aufgestellt war als die AB, Stichwort Langstreckenflotte, fortress hub und politische Kontakte :idea:

Da kann man lieber Milchpulver in China verkaufen...
 
Zuletzt bearbeitet:

Contest 31

Erfahrenes Mitglied
Warum macht Ihr euch als reiner Verbraucher eigentlich so viele Gedanken ob AB, LH oder wer auch immer überlebensfähig ist?
Ich nutze die AB gern und wenn die pleite gehen oder was auch immer, steige ich auf einen anderen Carrier um.
Oder habt Ihr da persönlich etwas von wenn zB. AB der LH konkurrenzlos das Geschäft überläßt? Außer der Nachteile, dass die Ticketpreise der LH dann steigen.
Und Tickets werden ja nicht Jahre vorher gebucht, und ein Konkurs wird sich wohl nicht von heute auf morgen ergeben.
Die Etihad wandelt den europäischen Luftverkehr gerade um, und das wird auch die LH zu spüren bekommen.
Es ist vielleicht der erste Schritt, dass die AB davon betroffen sein wird, aber danach bekommen andere auch Probleme.
 

aquitaine

Aktives Mitglied
30.08.2012
136
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ein funktionierender markt mit gesunden, wirtschaftlich operierenden anbietern ist letztlich für den kunden, aber auch investoren, mitarbeiter und damit die volkswirtschaft positiv. ich finde es absolut und vor allem wünschenswert, dass auch deutsche player den markt mitgestalten und wettbewerb schaffen. deine vision, dass ek den europäischen luftverkehr und damit auch den deutschen markt aufrollt, fände ich beispielsweise nicht wünschenswert.
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Würde ich so nicht sagen. Seine Zielfunktion war 'halt nicht Gewinn, sondern (Umsatz-)Größe. Und die weltwirtschaftliche Krise und insbesondere das BER-Desaster konnte er nicht vorhersehen, und auch niemand sonst.
Ich sage nicht, daß ich seine Firmenstrategie teile, aber als Missmanagement würde ich das nicht bezeichnen.
Und immerhin war er es, der die Firma aus dem Nichts aufgebaut hat. Vor dieser Leistung sollte man schon ein wenig Respekt haben.

Hunold hat jeden Scheiss zusammengekauft um seinem Gigantismus Rechnung zu tragen. So real sollte man das schon erkennen.

Air Berlin war spätestens seit dem Börsengang auf der schiefen Bahn. Das BER-Deasaster ist dabei ohne Relevanz. Die erdrückende Zinslast hatte AB schon vorher.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
57
Nordpfalz
fvw.de schreibt heute, dass möglicherweise Standorte in DTM, PAD, FMO zur Disposition stehen. Gerüchteweise auch HAJ. Hauptwartung (Heavy Maintenance) in DUS wird geschlossen. Airbusse werden in DUS, BER, MUC, VIE zusammengezogen; die Boeings fliegen von anderen Standorten. Prock-Schauer fährt als Dienstwagen einen Mini Cooper, Manager verzichten auf 10% ihres Gehalts.
 
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Rambuster

Guru
09.03.2009
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238
Point Place, Wisconsin
fvw.de schreibt heute, dass möglicherweise Standorte in DTM, PAD, FMO zur Disposition stehen. Gerüchteweise auch HAJ. Hauptwartung (Heavy Maintenance) in DUS wird geschlossen. Airbusse werden in DUS, BER, MUC, VIE zusammengezogen; die Boeings fliegen von anderen Standorten. Prock-Schauer fährt als Dienstwagen einen Mini Cooper, Manager verzichten auf 10% ihres Gehalts.

Ich hoffe es ist wenigstens ein Mini Cooper S !?
 

europetrav

Erfahrenes Mitglied
10.04.2012
799
12
DUS
fvw.de schreibt heute, dass möglicherweise Standorte in DTM, PAD, FMO zur Disposition stehen. Gerüchteweise auch HAJ. Hauptwartung (Heavy Maintenance) in DUS wird geschlossen. Airbusse werden in DUS, BER, MUC, VIE zusammengezogen; die Boeings fliegen von anderen Standorten. Prock-Schauer fährt als Dienstwagen einen Mini Cooper, Manager verzichten auf 10% ihres Gehalts.

Vorstand fährt schon seit einem Jahr Mini...
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
0
MUC
Vorstand fährt schon seit einem Jahr Mini...
Und bei deren Preisen ist das auch mehr eine Imagesache - bei einer ernsten Sparbemühung würde man Skoda fahren.

fvw.de schreibt heute, dass möglicherweise Standorte in DTM, PAD, FMO zur Disposition stehen.
Das Gerücht hört man schon ein paar Tage, würde mich auch nicht wundern. DTM ist ja schon mal massiv eingedampft worden.
 
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