AB: AB: Börsenkursentwicklung & Insolvenzdiskussion (aus "Etihad steigt bei AB ein")

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qnibert

Erfahrenes Mitglied
13.06.2010
324
0
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Es gibt einen Widerspruch zwischen dem (aus Marketing-Gründen vorgeschobenen) Beklagen von Steuerverschwendung einerseits und dem systematischen Abgreifen von steuerfinanzierten Subventionen als wesentlichen Teil des eigenen Geschäftsmodells auf der anderen Seite. Ich werfe einem Unternehmer bestimmt nicht vor, sich die fehlende Cleverness oder den Unwillen der Gesetzgeber zunutze zu machen - im Gegenteil, ich sehe darin eine Kernkompetenz eines (heutigen) Unternehmers. Es ist die Aufgabe der Politik, dafür Sorge zu tragen, dass unternehmerische Tätigkeit dort besteuert wird, wo auch die Wertschöpfung stattfindet, damit die Steuerbelastung einigermaßen gerecht alle Unternehmen betrifft. Aber man sollte sich wirklich nicht hinstellen und Wasser predigen, während man bekanntlich gerne den Wein säuft. Das ist eben unglaubwürdig und das finde ich ganz sicher nicht "auf Zack".
 
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jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
6.189
1.149
TXL
um mal wieder auf AB zurückzukommen: Interessant im dem Interview und neu war ja die Aussage, das AB erneut den Beamtenshuttle erhalten hat.
Offenbar haben die Bundesbehörden bei der Ausschreibung die Meßlatte so hoch gelegt, das FR aus dem Raster fallen musste ;)
 

qnibert

Erfahrenes Mitglied
13.06.2010
324
0
um mal wieder auf AB zurückzukommen: Interessant im dem Interview und neu war ja die Aussage, das AB erneut den Beamtenshuttle erhalten hat.
Offenbar haben die Bundesbehörden bei der Ausschreibung die Meßlatte so hoch gelegt, das FR aus dem Raster fallen musste ;)

Vielleicht hat man den Zuschlag auch nicht dem billigsten Angebot erteilt, sondern dem Wettbewerber, bei dem die Leistung unter Einbeziehung in Deutschland (statt anderswo) abgeführter Steuern für die öffentliche Hand unter dem Strich am günstigsten ist. Das wäre dann doch ganz in O´Learys Sinne. ;)

Edit: Bemerkenswert daran ist ja auch, dass der Bund seinen MA zumutet, mit dem fliegenden, verwesenden Kittelbrandkadaver fliegen zu müssen. :eek:
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Es ist die Aufgabe der Politik, dafür Sorge zu tragen, dass unternehmerische Tätigkeit dort besteuert wird, wo auch die Wertschöpfung stattfindet, damit die Steuerbelastung einigermaßen gerecht alle Unternehmen betrifft.

Wie ich das ja liebe. Die Politik. Die Politik ansich, wie der Bayer, der Deutsche ansich.

Diese homogene Menge, die sich immer ganz einfach abgrenzen lässt. Komisch leider nur, dass der Waren- und Geldstrom an der Landesgrenze meist nicht sprunghaft abbricht. Die Regelungskompetenz der "Politik" aber leider schon. Frag doch mal die Iren, warum Ihr KStsatz so tief liegt? Europa soll das regeln? Schade nur, dass dies nicht subsidär ist, weil die EU im Steuerrecht keine Handlungskompetenz hat.

Da ist die "Politik" leider auf den Goodwill der "anderen Politik" angewiesen. Nur hat die "andere Politik" da aber leider null Interesse dran. Genauso wie der Holländer doch am liebsten bei seiner Lizenzbesteuerung bleiben möchte, der Ösi gern seinen Holdingstandort attraktiv halten möchte. Und Goldlocke auf der anderen Seite des Atlantiks erst recht nicht. Seine angedachte bordertax geht dummerweise noch mehr in Richtung "mir doch egal", ich über alles und great again.

So genug off-topic.
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Ansichtssache. Der Kerl ist nen Phrasendrescher und jeder der drauf reinfällt, ist wieder ein Opfer mehr. Auf kaum wen trifft "ne Menge heiße Luft" mehr zu, als auf ihn. Sein Geschäftsmodell ist hochgradig krank und auf Ausbeutung einzelner und der gesamten Gesellschaft ausgelegt. Wenn man das gut findet, dann mal los mit klatschen - ich für meinen Teil möchte da nicht mit einem Cent auch nur irgendwie mit zu beitragen. Und das hat insgesamt wenig mit mögen oder nicht mögen zu tun.

In puncto Ryanair ist das in der Tat so.
Hier bereichert sich ein Unternehmen am Volk um damit obendrein eine ganze Branche ins defizitäre Knie zu zwingen.

Wenn sich irgendwann mal wieder die Staaten bzw. heimische Märkte schützen wird die jetzt noch so hochprofitable Ryanair das allererste Unternehmen sein welches platzt wie eine Seifenblase und das zurecht!
 

Allererste Reihe

Erfahrenes Mitglied
07.05.2012
1.719
4
Süddeutschland
Naja, da hat Julian mal absolut nicht unrecht. Schau Dir nur mal an auf welche Weise Ryanair so seine Subventionen einsteckt. Da muss schon das ganze Volk via Steuer dafür herhalten damit ein paar wenige á la "Geiz ist geil" billig mit FR fliegen können.

Sehe es auch so wie oben bereits geschrieben, an FR geht von mir kein einziger Cent (außer Steuern), eher laufe ich zu Fuß zum Termin als das ich mich bei denen rein setze!
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.052
192
MUC
N

no_way_codeshares

Guest
Hier bereichert sich ein Unternehmen am Volk

Da muss schon das ganze Volk via Steuer dafür herhalten damit ein paar wenige á la "Geiz ist geil" billig mit FR fliegen können.

Ich empfehle dringend zu überlegen, was von Lokal- oder Landespolitik hier angeboten wird (übrigens in der ganz grossen Mehrheit ohne dass ein einziger Lokalpolitiker persönlich davon profitierte, obwohl das auch hier immer wieder unterstellt wird) und was Deutsche oder andere Unternehmen davon aufgreifen.
Herr O'Leary singt gewiss nicht im Waisenchor, aber hier wird schön populistisch der Unternehmer denunziert, der ein legales und aus meiner Sicht auch legitimes Angebot nutzt.
Dass es bescheuert ist, wenn jede Milchkanne ihr Luftdrehkreuz subventioniert, darüber sind wir uns einig. Dass es nicht im Sinne von Gesetzen zum Schutz von Passagieren und Crews ist, wenn alle Airlines Grauzonen in der Gesetzgebung ausnutzen, auch wenn man über die Auswirkungen auf Sicherheit, Gesundheit oder soziale Auswirkungen unterschiedlicher Ansicht sein kann, ist ein Fakt.

Allerdings finde ich die mehrfach vorgebrachte Behauptung einer Übervorteilung eines "Volkes" entlarvend!
Auch hier würde ich mal prüfen, wer subventioniert, wer profitiert und wer ausnutzt. Geht es womöglich um die Pfälzer, um das lustige Völkchen der Lautzenhausener oder Bärenbacher oder gar um alle Europäer (immerhin fliegt selbst Ryanair bei Start und Landung jeweils unterschiedliche Flughäfen an - das ist praktischer, wenn man Menschen von A nach B transportieren will - , die womöglich sogar beide subventioniert werden).
Aber für die dörflichen Ableger der Rechtspopulisten mit der international vernetzten Sankt-Florians-Masche wird natürlich ein "Volk" entrechtet und beraubt.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Ich empfehle dringend zu überlegen, was von Lokal- oder Landespolitik hier angeboten wird (übrigens in der ganz grossen Mehrheit ohne dass ein einziger Lokalpolitiker persönlich davon profitierte, obwohl das auch hier immer wieder unterstellt wird) und was Deutsche oder andere Unternehmen davon aufgreifen.
Moment: Der Profit des Politikers ist die Wiederwahl. Durch: positive Taten. Dass es kein persönlicher Nutzen gibt, lasse ich so nicht stehen, weil es nicht stimmt.

Herr O'Leary singt gewiss nicht im Waisenchor, aber hier wird schön populistisch der Unternehmer denunziert, der ein legales und aus meiner Sicht auch legitimes Angebot nutzt.
Im Strafrecht nennt man sowas Anstiftung zur Tat, die ebenso und zu recht gleichwohl strafbar ist. Dass er simpel ein legitimes Angebot nutzt ist ja nur die Hälfte der Wahrheit. Er fordert das Angebot und nutzt es nicht nur simpel.

Allerdings finde ich die mehrfach vorgebrachte Behauptung einer Übervorteilung eines "Volkes" entlarvend!
Auch hier würde ich mal prüfen, wer subventioniert, wer profitiert und wer ausnutzt.
Die Sache läuft doch anders: Es wird kein vorhandenes Angebot genutzt, sondern anfangs mit einer Strecke nach London und Reus geködert um dann die Bedingungen zu diktieren.

Geht es womöglich um die Pfälzer, um das lustige Völkchen der Lautzenhausener oder Bärenbacher oder gar um alle Europäer (immerhin fliegt selbst Ryanair bei Start und Landung jeweils unterschiedliche Flughäfen an - das ist praktischer, wenn man Menschen von A nach B transportieren will - , die womöglich sogar beide subventioniert werden).
Aber für die dörflichen Ableger der Rechtspopulisten mit der international vernetzten Sankt-Florians-Masche wird natürlich ein "Volk" entrechtet und beraubt.
Es geht nicht um Entrechtung oder Beraubung. Das ist eine Frage von Strukturpolitik. Und entweder habe ich diese, oder ich habe Wildwuchs. Und nein, es macht weder strukturpolitisch noch mit guten Gewissen Sinn, in Hahn einen Flughafen zu betreiben, wenn in wirklich greifbarer Nähe Deutschlands größtes Luftdrehkreuz besteht. Gleiches gilt für Lübeck oder auch Weeze.

Und wer der wirklich anders sieht, stellt Markt wohl etwas zu sehr über Strukturpolitik. Weil der Markt regelt eben nicht alles.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
... Der Kerl ist nen Phrasendrescher und jeder der drauf reinfällt, ist wieder ein Opfer mehr. Auf kaum wen trifft "ne Menge heiße Luft" mehr zu, als auf ihn. ....

... Das ist eben unglaubwürdig und das finde ich ganz sicher nicht "auf Zack".

MOL hat quasi aus dem Nichts die größte Airline Europas aufgebaut. Das muß man nicht mögen, aber es ist Fakt. Und das ist ziemlich genau das Gegenteil von "heiße Luft".

Daß er gelegentlich - aus Marketing oder aus taktischen Gründen - Dinge von sich gibt, die er selbst nicht glaubt, räumt er im Interview ja selbst ein. Das ändert aber kein bischen an 100 Mio. Paxen und knapp 400 Flugzeugen, und das ist ganz maßgeblich sein Erfolg.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Es ist die Aufgabe der Politik, dafür Sorge zu tragen, dass unternehmerische Tätigkeit dort besteuert wird, wo auch die Wertschöpfung stattfindet, damit die Steuerbelastung einigermaßen gerecht alle Unternehmen betrifft..

Das ist leicht gesagt, aber die Praxis ist eben doch nicht ganz so einfach.

Wie teilst Du denn die Wertschöofung eines Fluges von HHN nach DUB auf? Wieviel fällt in D. an, und wieviel in IRL.? Wie teilst Du die Wertschöpfung eines amerikanischen, in Taiwan gefertigten I-Phones auf? Die Wertschöpfung einer Software, die aus Amerika vertrieben, in Deutschland genutzt, aber in Bangalore programmiert wurde?

Der Gesetzgeber hat sich schon ein paar Gedanken gemacht, warum die Abgrenzungen so sind, wie sie sind, und mal profitiert man davon, mal die anderen.
Wäre aber ziemlich unaufrichtig, sich nur die Rosinen herauspicken zu wollen.
Freihandel finden wir Deutschen toll, wenn die anderen unsere Autos, Maschinen und chemischen Produkte kaufen. Aber wenn die uns ihre Software, Kleidung oder Flugdienstleistungen verkaufen wollen, dann ist das plötzlich bäh.
 

pimpcoltd

Erfahrenes Mitglied
03.07.2009
3.316
10
Wie bemessen unsere Strafrecht-und-Wirtschaftsweisen (könnte man hier auch mit A schreiben), denen selbst eine Wiederwahl kein Ausdruck demokratischer Legitimation ist, sondern Selbstbereicherung der "Politik", eigentlich Dinge wie die Angleichung der Lebensverhältnisse (gegen die Landflucht), die Öffnung des Flugverkehrs für einkommensschwache Personen (exbir!), erhöhte Reise- und Besuchsfrequenz innerhalb Europas (Friedensprojekt EU)?
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Wie bemessen unsere Strafrecht-und-Wirtschaftsweisen (könnte man hier auch mit A schreiben), denen selbst eine Wiederwahl kein Ausdruck demokratischer Legitimation ist, sondern Selbstbereicherung der "Politik", eigentlich Dinge wie die Angleichung der Lebensverhältnisse (gegen die Landflucht), die Öffnung des Flugverkehrs für einkommensschwache Personen (exbir!), erhöhte Reise- und Besuchsfrequenz innerhalb Europas (Friedensprojekt EU)?

Worum gehts hier eigentlich? Dinge nett reden, weil sie einem persönlich einen Vorteil bieten? Gibts ein Grundrecht auf Flugreisen? Sollte das Grundgesetz dahingehend erweitert werden und der Artikel persönlich MOL gewidmet werden? Oder das Bundesverdienstkreuz am Bande für MoL, weil er größteenteils Osteuropäer scheinselbständig beschäftigt und keine Deutschen Staatsbürger? Den Dank überbringt dann Klaus Ernst von den Linken im eigenen Porsche selbst an MOL?

Gehts irgendwie noch? Markt darf alles?
 

qnibert

Erfahrenes Mitglied
13.06.2010
324
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MOL hat quasi aus dem Nichts die größte Airline Europas aufgebaut. Das muß man nicht mögen, aber es ist Fakt. Und das ist ziemlich genau das Gegenteil von "heiße Luft".

Daß er gelegentlich - aus Marketing oder aus taktischen Gründen - Dinge von sich gibt, die er selbst nicht glaubt, räumt er im Interview ja selbst ein. Das ändert aber kein bischen an 100 Mio. Paxen und knapp 400 Flugzeugen, und das ist ganz maßgeblich sein Erfolg.

Da du mich mitzitiert hast, muss ich klarstellen, dass ich nicht von "heiße Luft" sprach. Ich kritisiere lediglich den Widerspruch in seinen Aussagen, sich als Besorgter um öffentliche Steuergelder zu gerieren, wohlwissend, dass sein Unternehmen eben auch ein großer Profiteur solcher Verschwendungen ist. Ich stelle nicht seine unternehmerischen Leistungen in Abrede, aber man muss sich als Unternehmer auch nicht zum scheinbaren Hüter des Allgemeinwohls aufschwingen, wenn man dabei so erkennbar pharisäert. Es ist zwar schön, dass er ehrlich zugibt, seine Glaubwürdigkeit gerne mal guter PR unterzuordnen, aber ich finde das eben nicht besonders respektabel, da ich denke, dass es dafür auch andere Wege gibt.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
... Ich stelle nicht seine unternehmerischen Leistungen in Abrede,...

Dann ist er also doch "auf Zack"? Aber vielleicht verstehen wir diesen Ausdruck im hiesigen Kontext auch unterschiedlich, dann müssen wir nicht um eine Formulierung diskutieren.

... Es ist zwar schön, dass er ehrlich zugibt, seine Glaubwürdigkeit gerne mal guter PR unterzuordnen, aber ich finde das eben nicht besonders respektabel, da ich denke, dass es dafür auch andere Wege gibt.

Wie schon mehrfach von verschiedener Seite erwähnt: Die Erfolge muß man anerkennen, über die Methoden kann man geteilter Meinung sein.
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Erkläre uns doch mal, warum und über welchen Paragraphen hier das Strafrecht einschlägig ist. :rolleyes:

Es ging um ein Beispiel um es anschaulich zu machen, dass wir hier eben nicht bei Angebot und Annahme sind. Aber das magst du scheinbar nicht sehen. Einen Teil der Realität auszublenden ist auch einfacher, versteh ich wohl. Damit kann man auch ohne schlechtes Gewissen Dinge nutzen. Diese böse Realität macht das auch so unattraktiv...

Nochmal entweder läufst fair für alle, oder gar nicht. Wenn das Geschäftsmodell nur auf fremde Subventionen basiert, stimmt irgendwas nicht so ganz
 
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