Also bevor etihad sich nicht zu der Zukunft äussert, buche ich keine AB Tickets mehr.
Ich habe einige gebucht und sehe keine unmittelbare Gefahr, dass sie nicht stattfinden werden.
Erinnert Ihr Euch an die Hybridlackierung eines AB-Mittelstreckenairbus vor 2 Monaten? Mehrere Seiten Spekulation hier im Forum dazu, was das für die Zukunft von AB, die Allianzbindung und die bestehenden Reservierungen bedeuten könnte und dann: .... nichts!
Fest steht: die meisten Airlines weltweit und erst Recht in der EU verlieren weiterhin Geld. Auch AB.
Fest steht: die Streckenstreichungen und Ausdünnungen bei AB beginnen die Airline auf vielen Routen als Alternative zu LH (und - von persönlichen Vorlieben ganz abgesehen - können wir froh sein, dass es noch ein Korrektiv gibt) für regelmässige Kunden uninteressant werden zu lassen. Da geht nicht mehr viel.
Fest steht: die Maschinen sind inzwischen fast alle verkauft und teuer zurückgeleast, das Vielfliegerprogramm (wie wohl auch bei LH in Vorbereitung) bereits verkauft - ist die AB-Technik schon an EY verkauft worden?
Fest steht aber auch: LH hat den Preisdruck auf AB, überall dort wo auf 4U umgestellt wurde, eher reduziert. AB müsste also jetzt durch mehr Umsteiger oder höhere Preise davon profitieren können (wie auch vom bevorstehenden LH-Streik).
Fest steht aber auch: EY hat mehrfach betont, dass sie an dem Projekt AB festhalten werden, weil es ihnen genug Vorteile (Anschlussgäste) bringt und EY hat tiefe Taschen.
Es kann also aus meiner Sicht bei dieser mehrfachen Verschiebung der Bilanzvorstellung seitens AB nicht grundsätzlich um das Fortbestehen von AB gehen, sondern um die bisher offenbar ungelöste Klärung folgender Probleme:
1. EY hat sich mit AZ ein ungleich grösseres Problem als AB ans Bein gebunden und scheint eine gemeinsame, organisatorische Lösung für AZ, AB und Darwin (+ Air Serbia + Aer Lingus) anzustreben. Dies KANN dazu führen, dass AB seine Oneworld-Mitgliedschaft aufgeben muss und das wäre für mich persönlich nach Wechsel meiner Aktivitäten von BA zu AB ein Riesen-Problem (ich hoffe, dass BA dann einmalig einen Statusmatch für die nicht unerhebliche Zahl Betroffener anbietet), aber nicht das Ende von AB.
2. Wenn AB weiteres Kapital benötigt, könnte EY dies relativ problemlos beisteuern, dürfte es aber nicht. Also wird man Wege suchen müssen (war die Technik nun schon verkauft?) über Strohmänner, AZ, EI, Holding,... weiteres Kapital einfliessen lassen zu können oder/und über Änderung der Besitzverhältnisse im Rahmen des gesetzlich zulässigen durch Änderung der Gesellschaftsform. Der EY-Anteil (im übrigen auch in Kombination mit einem theoretischen Darwin-Anteil an AB) an einer EU Airline, also auch an AB, muss unter 50% bleiben. Aber bei der bislang börsennotierten AB müsste EY den anderen Anteilsinhabern bei Erhöhung des bisherigen Anteils von ca 29% Angebote zur weiteren Aufstockung unterbreiten. Ist diese Börsennotierung vom Tisch, könnte EY z.B. problemlos die jetzigen PEGASUS-Anteile (also jetzt schon Non-EU) übernehmen und ich nehme an, nachdem aus der gemeinsamen Air Berlin Turkey mit Pegasus nichts geworden ist, will nun auch Pegasus Kasse machen und diese Verhandlungen ziehen sich.
Jede Lösung wird zu enormen Änderungen für AB führen, aber AB nicht in ihrer Existenz unmittelbar gefährden.