Ich verstehe auch nicht ,wo das Problem bei ab eigentlich liegt. Die Flotte ist einigermaßen jung und damit sparsam und zuverlässig und das Produkt ist okay. Sie verramschen ihre Flüge auch nicht und es scheint immer einigermaßen voll zu sein. Wofür verbrauchen die das ganze Geld? Oder ist es es so eine Art Steuersparmodell und die wollen aus irgendeinem Grund Verluste machen bzw. möglichst keine Gewinne ausweisen?
AB´s Problem ist die strukturelle Vergangenheit.
Hunold hat auf Pump und Deibel komm ´raus in alle Richtungen expandiert. Air Berlin sollte gleichzeitig Billig-, Ferien-, Linien- und Langstreckenflieger sein - das konnte strategisch kaum gut gehen. Man erinnere sich beispielsweise an die Käufe der LTU oder DBA, die wegen zu hoher Betriebskosten und selbst schon angeschlagen geschluckt wurden.
Dazu kamen Fehlkalkulationen beim Fuel Management (zeitweise gar keine hedges gegen steigende Kerosinpreise!) und branchenübergreifende Belastungen: Vulkanasche, Luftverkehrsabgabe, generell steigende Betriebskosten, "BER-gar-nicht-Eröffnung", also alles Dinge, die auch die Konkurrenz belasteten, aber AB noch mehr an die Wand drückten.
Wenn ich Prock-Schauer richtig verstehe, steht Air Berlin nach der Evaluation eine drastische Ausdünnung des Streckennetzes, Stillegung von Flugzeugen und Personalentlassungen bevor. Überlebensimmanent wäre jedoch, sich zunächst für EIN Geschäftsmodell zu entscheiden - auf allen Hochzeiten tanzen zu wollen, kann sich heutzutage kein carrier mehr leisten.