AB: AB: Börsenkursentwicklung & Insolvenzdiskussion (aus "Etihad steigt bei AB ein")

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derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.215
73
SHE
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Wobei ich mal vermute, dass die Personalkosten bei Air Berlin um einiges höher als bei Norwegian, Ryanair etc. liegen. Im Gegensatz dazu fehlen die Einnahmen der Premiumklassen. LH lebt ja zumindest noch vom Image eines Premiumcarriers, welches AB nie hatte.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Irgendwie ist das den Voristen viel zu einfach, dass die Air Berlin hauptsächlich an ihrer Finanzierung krankt - oder?

Wir müssen gar nicht über Personalkosten, Ertrag aus Premiumklassen und die Preisgestaltung diskutieren.

So lange EUR 87.9 Mio. Finanzaufwand und EUR 579.3 Mio. Operating Lease auf der Erfolgsrechung lasten, kommt die Gesellschaft auf keinen grünen Zweig. Auch nicht wenn man 20% der Sitzplätze bei 100% Load Factor als Premiumklasse zu Lohnkosten einer Easyjet vertreibt.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.407
783
MUC/EDMM
(...)
So lange EUR 87.9 Mio. Finanzaufwand und EUR 579.3 Mio. Operating Lease auf der Erfolgsrechung lasten, (...)

Aber genau DAS ist doch die Frage, wieso soviel auf der AUSGABEN-Seite steht und auf der EINNAHMEN-Seite soll nur wenig oder gar nix stehen??
Da die Gelder fließen, stellen sich sehr wohl die Foristen hier (nebst meiner Wenigkeit) die Frage: wohin? (Oder zu wem?!)
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Aber genau DAS ist doch die Frage, wieso soviel auf der AUSGABEN-Seite steht und auf der EINNAHMEN-Seite soll nur wenig oder gar nix stehen??
Da die Gelder fließen, stellen sich sehr wohl die Foristen hier (nebst meiner Wenigkeit) die Frage: wohin? (Oder zu wem?!)

Ganz einfach:

der Ertrag pro Fluggast ist zu trotzdem gering und vermutlich kaum mehr steigerungsfähig. Die Hansa flog ja innerdeutsch auch defizitär, deswegen haben wir ja jetzt 4U.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Aber genau DAS ist doch die Frage, wieso soviel auf der AUSGABEN-Seite steht und auf der EINNAHMEN-Seite soll nur wenig oder gar nix stehen??
Da die Gelder fließen, stellen sich sehr wohl die Foristen hier (nebst meiner Wenigkeit) die Frage: wohin? (Oder zu wem?!)

Die Gelder fliessen zu den Leasinggesellschaften und den Gläubigern! Die Probleme von AB liegen imho grösstenteils auf der Ausgabenseite!
Und 300 Mio. Wandelanleihe mit 8% Kupon machts auch nicht besser - obschon das Geld ja wenigstens in der Familie bleibt.
 

Crazy Bird

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
1.245
0
Aber HAJ-STR erschließt sich mir wirklich nicht, weder das eine noch das andere ist jetzt ein Hub. Auslastungen für die Strecke habe ich natürlich nicht, aber ist jetzt doch recht abseits von den Brot- und Butterlinien wie STR-TXL.
HAJ ist zwar im Flugverkehr kein Hub, liegt ansonsten aber für jegliche Weiterreise an einem strategisch enorm wichtigen Punkt. Zudem wird man es sich vermutlich nicht leisten können/wollen, auf die unzähligen Messe-Gäste, die mehrmals jährlich vorbeikommen, zu verzichten.
Ich fliege häufig ab HAJ und bekomme meistens auch den Flug nach STR mit, dessen Auslastung ich auch zu Nicht-Messe-Zeiten durchschnittlich finde.


Obwohl die HG-Crews sind noch schlimmer.

Ich hoffe das diese beiden nun als erstes gehen müssen und durch vernünftige, motivierte FB´s ausgetauscht werden.

ExnHG´s und LTU Mitarbeiter haben überhaupt keinen Plan wie man mit Statuskunden umgeht !!!
Wer hat dir denn mal Kaffee über den Schoß gekippt...:rolleyes:
Ich kann insbesondere über die HG-Crews nichts Schlechtes berichten. Bzgl. deiner letzten Behauptung (gab's eigentlich nicht noch mehr Ausrufezeichen?) habe ich es erst unlängst wieder erlebt, wie zwei Plats von Start bis Landung und von Kopf bis Fuß verwöhnt wurden.

Oder bin ich der einzige Irre, der für MUC-VIE auch schon mal EUR 300+ zahlt??
Jaa.:D
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.333
550
Andersrum wird ein Schuh draus: Die Ausgaben pro Fluggast sind zu hoch!

Wenn das Problem nur das Bedienen der Kredite und Leasingverträge wäre, so wäre AB ja nach der Rechnung mit dem langfristigen Geld aus der Wüste irgendwann aus dem Schneider. Nur ist eben kein Ende des Niederganges abzusehen. Problem ist doch eher, dass AB selbst vor Zinsen in den roten Zahlen steckt.
 
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Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Wenn das Problem nur das Bedienen der Kredite und Leasingverträge wäre, so wäre AB ja nach der Rechnung mit dem langfristigen Geld aus der Wüste irgendwann aus dem Schneider. Nur ist eben kein Ende des Niederganges abzusehen. Problem ist doch eher, dass AB selbst vor Zinsen in den roten Zahlen steckt.
Die Leasingkosten sind bei Air Berlin aber operativ und nach meinem Dafürhalten höher als Abschreibungen und Zinsen auf finanzierten Flugzeugen wären! Übrigens, Etihad nimmt 8% auf die Wandelanleihe... Von wegen "aus dem Schneider".

Aus dem Schneider käme Air Belin nur, wenn Etihad im Sinne einer Sanierung ordentlich Eigenkapital einschiessen könnte/würde...
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.333
550
Die Leasingkosten sind bei Air Berlin aber operativ und nach meinem Dafürhalten höher als Abschreibungen und Zinsen auf finanzierten Flugzeugen wären! Übrigens, Etihad nimmt 8% auf die Wandelanleihe... Von wegen "aus dem Schneider".

Tja, leider gibt's im Deutschen Recht kein "Chapter 11", das würde in dem Falle wirklich mal helfen.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Nein, das meinte ich nicht, das sind Passiva.
Es geht ja gerade darum, daß AB auch ohne die erdrückende Zinslast keinen Gewinn erwirtschaftet. Und das liegt am Geschäftsmodell.

Um es nochmal zu sagen: Es geht hier nicht um Finanzierungsleasing. Die Flugzeuge sind nicht in der Bilanz!
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.407
783
MUC/EDMM
(...)
Ich kann insbesondere über die HG-Crews nichts Schlechtes berichten. Bzgl. deiner letzten Behauptung (gab's eigentlich nicht noch mehr Ausrufezeichen?) habe ich es erst unlängst wieder erlebt, wie zwei Plats von Start bis Landung und von Kopf bis Fuß verwöhnt wurden.
(...)

Letzteres kann ich nicht nachvollziehen, obwohl ich MUC-VIE häufig fliege. Bin selber Pt (echter TB-Pt, kein Fremd-Emerald), aber das dies von den HG-FAs in irgendeiner Weise gewürdigt wurde, kann ich nicht bestätigen.
Was verstehst Du denn unter "verwöhnen"? Vielleicht waren dies einfach nur Bekannte det FAs??
 

economy

Erfahrenes Mitglied
21.04.2012
452
0
Wenn man hier anscheinend alles was irgendwie einen Wert hat verkauft hat und bei Bedarf zurückleased muss man diese Raten auch irgendwie schultern. Bereits komplett bezahlte Flugzeuge würden in der aktuellen Situation enorm helfen. So zahlt man noch Leasing Raten für evtl. recht alte Flugzeuge... und die Verluste werden zwar von Ethaid ausgeglichen aber den Kredit (Wandelanleihe) muss man mit 8 % bedienen.

So wird das wohl nichts mehr werden. Im Grunde brauchen die eine richtige Kapitalspritze mit der auch mal ein paar Flieger bezahlt werden (evtl. auch neue mit niedrigem Verbrauch) . Mit den Flugzeugen kann man dann auch etwas Geld erwirtschaften...wichtig wäre das in Form einer Kapitalerhöhung bei der man erst mal nicht erwartet, das Zinsen/Dividenden gezahlt werden...
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Noch mal zu einer möglichen Insolvenz - hier wurde ja die Kompetenz der bisherigen Aussagen angezweifelt:

Die Eigenkapitalquote werde durch die Rekapitalisierung auf fünf Prozent steigen, hieß es in einer Präsentation des Unternehmens am Montag. Ohne den Schritt läge die Kennzahl bei minus neun Prozent.
Air Berlin - Peilen Eigenkapitalquote von fünf Prozent an | Unternehmen | Reuters


Und noch mal zur Erinnerung, wie es im deutschen Invsolvenzrecht aussieht:
Überschuldung ist im deutschen Insolvenzrecht neben Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO) und drohender Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO) einer der drei Insolvenzgründe. Liegt einer der ersten beiden Insolvenzgründe bei einem Schuldner vor, so hat er zwingend Insolvenzantrag zu stellen.
...
Übersteigen die Schulden das Vermögen (Aktiva) und ist somit das Eigenkapital rechnerisch negativ, liegt nur dann keine Überschuldung vor, wenn eine positive Fortführungsprognose besteht.
Überschuldung – Wikipedia

Für mich bleibt Air Berlin trotz der neuerlichen Spritze - die ja wohl nicht gegeben wurde, weil die Fortführungsprognose positiv ist - ein 1A-Kandidat für eine baldige Insolvenz.
 
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Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
1.746
1
Aber weshalb macht AB da Minus??
Sie sind teurer als Norwegian, Ryanair und EasyJet (welche aber ordentliche Gewinne erwirtschaften). Sie sind teurer als Vueling und AirEurope (die auch nicht in der Verlustzone liegen). Sie sind nur unwesentlich billiger als LH. Gut ausgelastet scheinen die Maschinen auch zu sein, denn sonst wäre eine Umrüstung und Verdichtung der Sitzreihen (wie bei den A320ern geschehen) völlig blödsinnig, da man sonst nur mehr Stuhlmasse (ohne PAXe) spazierenfliegen würde.
Wo versickern die reichlich sprudelnden Ticketgelder? Oder bin ich der einzige Irre, der für MUC-VIE auch schon mal EUR 300+ zahlt??

AB zahlt mittlerweile mehr Zins und Zinseszins als sie operativ überhaupt erwirtschaften können.

Solche Unternehmen sind zum Umsatzwachstum (und idealerweise auch operativem Gewinn) verdammt, um überhaupt überleben zu können.
Setzt man hingegen auf Dekonsolidierung, wie es AB nun gemacht hat, explodiert die anteilige Zinslast noch weiter.

Diese Firma ist sowas von mausetot...
 
A

Anonym38428

Guest
Mit den neuerlichen 300 Millionen hat sich EY vor allem eins gekauft - Zeit. Ziel wird weiterhin eine mit europäischem Recht irgendwie vereinbare Rekapitalisierung sein, die AB einen Neustart ohne immense Finanzlasten ermöglicht. Gelingt dies nicht, wird Plan B die Insolvenz und Neugründung sein. Auch da ist dann aber die Frage, wie man diese neue Unternehmung entsprechend der EU-Vorgaben kapitalisiert.

Das kurz vor Toresschluss getätigte Investment über diesen erheblichen Betrag (zum Vergleich mal die 500 Millionen für AZ und die dort eingeforderten Zugeständnisse) ohne direkte Zukunftsperspektive zeigt denke ich sehr deutlich, dass EY vollumfänglich hinter diesem Investment AB steht. Fatal wird es, wenn in der Öffentlichkeit eine gegenteilige Meinung an Fahrt gewinnt.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.407
783
MUC/EDMM
Für die deutsche Luftfahrt muss das nicht unbedingt schlecht sein.
So käme neue Konkurrenz rein.
AB selbst kämpft ja nur noch mit stumpfen Waffen.

ad 1) Stimmt zur Hälfte, denn wenn ein Mitbewerber vom Markt verschwindet, ist dies ein Vorteil für das verbleibende Unternehmen (aber nicht für den Kunden!)
ad 2) Das musst Du uns mal erklären. Wem nimmt denn AB derzeit einen Platz weg??
ad 3) Einspruch! Gerade auf den AB-Strecken tut sich LH schwer, höhere Preise durchzusetzen. Gut für den vielfliegenden Kunden, sprich für uns alle!

PS: Oooops, ich verstoße gerade gegen das Gebot: "Don't feed the Troll!"
:eek:
 
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F

feb

Guest
Noch mal zu einer möglichen Insolvenz - hier wurde ja die Kompetenz der bisherigen Aussagen angezweifelt:
Air Berlin - Peilen Eigenkapitalquote von fünf Prozent an | Unternehmen | Reuters
Und noch mal zur Erinnerung, wie es im deutschen Invsolvenzrecht aussieht:
Überschuldung – Wikipedia
Für mich bleibt Air Berlin trotz der neuerlichen Spritze - die ja wohl nicht gegeben wurde, weil die Fortführungsprognose positiv ist - ein 1A-Kandidat für eine baldige Insolvenz.

Freut mich, dir vorbehaltslos zustimmen zu können, insbesondere zu dem völlig zutreffenden Hinweis auf das deutsche Insolvenzrecht. (*)

Wenn ich mir die Kennzahlen (Air Berlin – Wikipedia) ansehe, halte ich allerdings AB für ein gutes Beispiel dafür, dass der Markt nicht alles regelt, denn dann wäre AB längst von der Bildfläche verschwunden. Oder ist ein arabischer Großinvestor, der vielleicht 'mal ein paar Hundert Mio in einen englischen Fußballverein oder auch in eine marode Fluglinie steckt, der "Markt"?

(*) Das Insolvenzrecht anderer Staaten mag weniger stringent sein - eigentlich erwarte ich jeden Moment die Verlagerung des Firmensitzes von D in ein solches Insolvenzrefugium.
 
Moderiert:
Status

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