AB: AB: Börsenkursentwicklung & Insolvenzdiskussion (aus "Etihad steigt bei AB ein")

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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
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Nein, eigentlich ist es spannender über die Geschäftsmodelle der Shared-Economy zu reden, greifen sie doch vie direkter in unser aller Leben ein.

Egal ob Uber, AirBnB oder Postmates - wenn sich solche Konzepte auf breiter Fläche durchsetzen verändert dies unser Leben deutlicher als wenn wir in Zukunft nicht mehr mit AB oder LH fliegen können.


Letzten Endes werden "unsere" Lebensumstände mindestens genauso deutlich nach unten korrigiert, wie sich die Lebensumstände derer verbessern, die bisher noch deutlich unter unseren waren. Wie ich immer schon sagte: Bisher haben wir von der Globalisierung praktisch nur profitiert, aber jetzt werden wir langsam aber sicher davon eingeholt. Ausnahme sind vielleicht diejenigen, die aufgrund enormer Spezialisierung oder durch vorteilhafte Logistik einen Vorsprung vor anderen haben - gleich ob Privatpersonen oder Unternehmen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.897
Letzten Endes werden "unsere" Lebensumstände mindestens genauso deutlich nach unten korrigiert, wie sich die Lebensumstände derer verbessern, die bisher noch deutlich unter unseren waren. Wie ich immer schon sagte: Bisher haben wir von der Globalisierung praktisch nur profitiert, aber jetzt werden wir langsam aber sicher davon eingeholt.

Das hört sich ja erstmal so an als ob "der Kuchen" dann "gerechter" verteilt wird - aber daran glaube ich nicht. Wir haben eben im Moment die Gelegenheit unsere klassischen Werte der sozialen Marktwirtschaft zu verteidigen, da dies aber in der Zwischenzeit Europaweit geschieht niveliert sich hier das Ganze, und bald wird es keinen großen Unterschied mehr machen ob der Mauerer in Berlin oder in Lissabon arbeitet.

Der Vorstoß der EU in Zukunft Firmen europaweit gleichmässig zu besteuern geht ja schon in die Richtung.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
- so bekommt Qatar z.B. die Einnahmen aus Ladenmieten und die Parkgebühren am Flughafen etc. etc. geschätzt sind das bei den großen drei Araberairlines jeweils so ca. 10 Mrd. USD.

Das ist bei LH nicht anders. LH ist an Fraport beteiligt und profitiert von Ladenmieten und Parkgebühren. In diesem Fall sogar an Flughäfen, die LH nicht einmal anfliegt. :rolleyes:
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.897
Das ist bei LH nicht anders. LH ist an Fraport beteiligt und profitiert von Ladenmieten und Parkgebühren. In diesem Fall sogar an Flughäfen, die LH nicht einmal anfliegt. :rolleyes:

Naja, aber die Anteile wurde LH ja nicht geschenkt - oder? Bei Qatar wurde der Flughafen vom Staat gebaut und finanziert, die Erlöse landen bei der Airline.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Viel spannender ist doch die Diskussion um die Unterschiede zwischen 4U/AB vs. FR auf der einen und Tk oder den Arabern auf der anderen Seite..

Na dann sprechen wir doch 'mal über die Geschäftsmodelle (und schlagen auf diese Weise wieder den Bogen zum Thema):

Das alte "Geschäftsmodell": Ein Staatsmonopolist macht das, was (Staats-)Monopolisten immer machen, er bietet ein schlechtes Produkt zu einem völlig überhöhten Preis an. Von den fest vorgegebenen Tarifstrukturen der Flag Carrier darf allenfalls abweichen, wer eine Pauschalreise inkl. Hotel anbietet.

Vorhang auf: Open Skies.
Nach einer anfänglichen Phase von Behäbigkeit und Selbstgefälligkeit haben sich allmählich folgende Geschäftsmodelle entwickelt:
1) "Fliegen ohne Schnickschnack". Angefangen mit WN und später durch FR wurde ein Geschäftsmodell eingeführt, was für die Staatsmonopolisten irgendwo zwischen skandalös und undenkbar lag: Alles, was nicht unmittelbar dazu diente, den Pax von A nach B zu befördern, wurde weggestrichen und eingespart. Oder separat in Rechnung gestellt. Ausserdem nur point-to-point, nur Kurz- und Mittelstrecke, möglichst keine overnights an Aussenstationen und nur das, wofür tatsächlich Nachfrage bestand (hohe Taktfrequenz oder Anbindung "politisch" bedeutsamer Ziele spielen keine Rolle mehr).
2) Das Modell "neue Qualität": Nachdem die Flag Carrier Modell 1) zunächst belächelt haben, führten die zunehmenden Marktanteilsverluste dazu, daß man schrittweise versucht hat, das Modell halbherzig nachzuahmen. Immer weniger für einen zwar absolut (inflationsbereinigt) sinkenden Preis, dessen Abstand zu Modell 1 gleichwohl immer größer wurde. Dies schaffte Platz für Modell 2: Neue, moderne Flugzeuge statt Rutschen auf 20 Jahre alten Mühlen, motivierten zuvorkommenden Service einer dynamischen Crew statt einer Mischung aus Überheblichkeit und offen zur Schau getragener Vorfreude auf die Rente, unkonventionelle pfiffige neue Ideen (oder zumindest der Versuch davon).
3) Das hybride Modell: Statt sich auf eine Strategie zu konzentrieren und dort seine Nische zu suchen der Versuch, alle Geschäftsmodelle in einer Gesellschaft zu vereinen und auf diese Weise einerseits das Strategie-Risiko zu minimieren und auf der anderen Seite einen internen Ausgleich saisonaler und konjunktureller Schwankungen zu erzielen.

Zugegebenermaßen ein wenig zugespitzt, aber die Zuspitzung macht die großen Trends deutlicher. Der geneigte Forist erkennt sicher unmittelbar, wo sich in diesem Spektrum die einzelne Airline und insbesondere die hier diskutierte AB bewegt.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Letzten Endes werden "unsere" Lebensumstände mindestens genauso deutlich nach unten korrigiert, wie sich die Lebensumstände derer verbessern, die bisher noch deutlich unter unseren waren.

Nein, ganz sicher nicht. Marktwirtschaft und (globaler) Handel ist ja kein Nullsummenspiel (Du suggerierst ja hier sogar einen Netto-Verlust), sondern es schafft ja Wohlstand. Es bedarf glaube ich keiner näheren Erläuterungen, daß eine Mittelschicht von 300 Mio. Chinesen in den letzten 20 Jahren ungleich mehr an Wohlstand gewonnen haben, als bei uns die "Verlierer der Globalisierung" verloren hätten (haben wir - als Nation - überhaupt an Wohlstand verloren? Wohl kaum).

Im Übrigen gerieren sich interessanterweise ausgerechnet die, die nicht müde wurden, uns oberlehrerhaft in Sonntagsreden zu ermahnen, doch angesichts des "Elends in der Dritten Welt" einen Teil von unserem Wohlstand abzugeben, nun plötzlich als die größten Globalisierungsgegner, wenn es daran geht, nun vielleicht wirklich einen klitzekleinen Teil unseres Wohlstands abzugeben im Rahmen des weltweiten Handels mit aufstrebenden Wirtschaftsnationen.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Nein, ganz sicher nicht. Marktwirtschaft und (globaler) Handel ist ja kein Nullsummenspiel (Du suggerierst ja hier sogar einen Netto-Verlust), sondern es schafft ja Wohlstand. Es bedarf glaube ich keiner näheren Erläuterungen, daß eine Mittelschicht von 300 Mio. Chinesen in den letzten 20 Jahren ungleich mehr an Wohlstand gewonnen haben, als bei uns die "Verlierer der Globalisierung" verloren hätten (haben wir - als Nation - überhaupt an Wohlstand verloren? Wohl kaum).

Im Übrigen gerieren sich interessanterweise ausgerechnet die, die nicht müde wurden, uns oberlehrerhaft in Sonntagsreden zu ermahnen, doch angesichts des "Elends in der Dritten Welt" einen Teil von unserem Wohlstand abzugeben, nun plötzlich als die größten Globalisierungsgegner, wenn es daran geht, nun vielleicht wirklich einen klitzekleinen Teil unseres Wohlstands abzugeben im Rahmen des weltweiten Handels mit aufstrebenden Wirtschaftsnationen.

Doch, ganz sicher sogar - wie ich seit > 15 Jahren am eigenen Leib erfahre:
Ich biete eine Dienstleistung im Bereich Industrieproduktion an. In den 90er Jahren sind staatlich hoch subventioniert zunächst im deutschen Osten, danach in den 2000ern im benachbarten, osteuropäischen Ausland (Polen, Ungarn, Rumänien) neue Kapazitäten entstanden, die heute dieselbe Dienstleistung wie ich zu Preisen ca. 1/3 unter meinen Möglichkeiten anbieten, während ich noch NIE auch nur eine müde Mark staatlicher Unterstützung erhalten habe, aber mittlerweile hier vor Ort unter dem Wettbewerbsnachteil höchster Gewerbe- und Grundsteuerhebesätze (seit 5 Jahren rot-rot-grün dominierter Stadtrat und in dieser Zeit praktisch jährlich stark steigend auf nunmehr 520/855 % !) und hoher Personal-/Sozialkosten leide. Heute ächzt der Markt unter Überkapazitäten, was dazu führt, dass ich nicht nur meine Preise seit ~ Ende 90er nicht nur nicht anheben konnte, sondern sie sogar teilweise senken musste.
Mittlerweile ist der Betrieb was Effzienz angeht so ziemlich ausgelutscht - was dazu führt, dass die Verdienste des Unternehmens und seiner Mitarbeiter seit geraumer Zeit stagnieren. Deswegen habe ich schon vor längerer Zeit ein Verdienstmodell mit relativ hohem Erfolgsanteil eingeführt, so dass wenigstens hier die meisten an einem Strang ziehen - was leider nicht die trotz aller Automatisierung notwendigen Produktionshelfer einschließt, denn die erhielten (trotz Stundenlöhnen deutlich über dem Mindestlohn) im Zweifel durch Transferleistungen (und wohl noch die eine oder andere Stunde Schwarzarbeit...) ein ähnliches Einkommen eben ohne die Hände krumm zu machen.
Was mich im Moment noch rettet ist, dass ich mitten im europäischen Verteilzentrum des weltweiten Warenstroms meiner Branche sitze (Hafen Duisburg), also (noch) deutliche Vorteile bei der Logistik in die Waagschale werfen kann, obwohl meine Stadt selbst essenziell notwendige Infrastruktur zugunsten von noch mehr Transferleistungen verkommen lässt. Meine Hoffnung ist, dass Logistik endlich so teuer wird, wie sie aufgrund des Verbrauchs von endlichen Resourcen schon länger sein müsste, so dass Auswüchse wie Gurkenstopfen in Polen, Krabbenpuhlen in Marokko oder eben "meine" Dienstleistung in Ostdeutschland/-europa zumindest keinen Vorteil wie heute noch bringt.
Wie auch immer: Bei mir hat die Angleichung der Lebensumstände - obwohl heute noch für alle Beteiligten auf hohem Niveau - nach unten bereits begonnen...
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
"Fliegen ohne Schnickschnack". Angefangen mit WN und später durch FR wurde ein Geschäftsmodell eingeführt, was für die Staatsmonopolisten irgendwo zwischen skandalös und undenkbar lag:

So einiges ist ja nach unseren Maßstäben der sozialen Marktwirtschaft tatsächlich skandalös und bei manchen immer noch undenkbar - womit wir mal wieder die Piloten als wunderbares Beispiel nehmen können:
Während die LH-Kollegen mit ihren Streikansprüchen das eine Ende der Fahnenstange abbilden, ist das Geschäftsmodell "FR" ganz sicher das andere:
Dienstleister im Visier der Staatsanwälte: Ermittlungen wegen Ryanair-Verträgen | tagesschau.de
Natürlich machen die Piloten alleine nicht den Hauptteil des Vorteils bei FR aus (wobei - wieviel gibt die LH für ihre Piloten aus und wie hoch ist der Gewinn bei FR?), aber auch andere Puzzleteile sind ähnlich grenzwertig (und hindern mich nachhaltig bei FR einzusteigen, egal wie "billig" der Flug auch ist), bilden aber zusammen ein Bild, dass im Umfeld der sozialen Marktwirtschaft so eigentlich keinen Bestand haben dürfte.

Wie immer - die Wahrheit liegt irgendwo "dazwischen". Nicht bei den Piloten von LH, aber eben auch nicht bei MOL.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.897
Doch, ganz sicher sogar - wie ich seit > 15 Jahren am eigenen Leib erfahre.

Das erfährst nicht nur du, ich kenne da einige Bsp., gleiches gilt aber auch für Handelswaren, ich habe einige Produke im Sortiment die seit 13 Jahren den gleichen Preis haben, vor 13 Jahren war ich relativ günstig, heute eher teuer, Preise kann ich auf Grund der immer steigenden Kosten nicht senken, und ich kann es mir auch nicht erlauben mit einer Marge von <10% zu arbeiten da ich die entsprechenden Volumen niemals verkaufen kann.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Doch, ganz sicher sogar - wie ich seit > 15 Jahren am eigenen Leib erfahre:
...

Das ist kein Widerspruch! Ich habe nicht gesagt, daß es nicht auch Einzelne gibt, die darunter leiden. Ich habe nur gesagt, daß insgesamt eine Wohlstandssteigerung stattfindet. Das ist keine neue Erkenntnis, sondern seit ziemlich exakt 200 Jahren bekannt (David Ricardo!).
Um den Bogen zu den Airlines zu schließen: Open Skies war der Todesstoß für Sabena, Austrian, Olympic und zahllose andere. Insgesamt bietet die Airlines-Branche gleichwohl heute mehr Menschen Lohn und Brot als je zuvor.

Und was Deine Schilderung der eigenen Situation betrifft, so muß man bei allem Verständnis für die sicher schwierige Situation sagen, daß sie nur zu einem Teil auf Globalisierung zurückzuführen ist, zum wahrscheinlich größeren Teil jedoch auf die Unfähigkeit der Lokalpolitik, die in anderen Gegenden Deutschlands vergleichbare Probleme vielleicht nicht immer optimal, aber insgesamt doch deutlich besser gehandhabt hat. Lokale Politik kann nicht Wein aus Wasser zaubern, aber sie kann doch durchaus einiges bewirken. Man vergleiche nur aktuell Spanien +3,0% vs. Griechenland - :eek: % bei noch vor einem Jahr ähnlichen Voraussetzungen.
 

chillhumter

Erfahrenes Mitglied
16.11.2014
4.785
2
DUS/BKK/MNL
Das hört sich ja alles sehr einleuchtend an, aber...
Was ich bis jetzt immer noch nicht verstanden habe:

Wie wirkt sich das jetzt alles genau auf den Börsenkurs von AB aus ?
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
So einiges ist ja nach unseren Maßstäben der sozialen Marktwirtschaft tatsächlich skandalös und bei manchen immer noch undenkbar - womit wir mal wieder die Piloten als wunderbares Beispiel nehmen können:...

Ich habe die Geschäftsmodelle oben nicht gewertet, sondern nur dargestellt. Allerdings: Könnte es sein, daß in dem verlinkten Artikel vielleicht auch ein kleines bischen Sensationslust mitschwingt? Immerhin sind - wie ein Leser zurecht erwähnt - die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bei solchen Werkverträgen ganz vorne mit dabei.

Persönlich bin ich im Übrigen der Meinung, daß sich "Outsourcing" nur in den allerwenigsten Fällen langfristig wirklich rechnet. Aber das ist wieder ein anderes Kapitel.
 

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.802
248
HAJ
Das hört sich ja alles sehr einleuchtend an, aber...
Was ich bis jetzt immer noch nicht verstanden habe:

Wie wirkt sich das jetzt alles genau auf den Börsenkurs von AB aus ?
Ganz einfach: Du als Investor möchtest doch in ein Unternehmen mit einem klaren Ziel investieren. Der Aktienkurs von AB fällt, wenn es mehr Sell- als Buy-Anfragen gibt (erhöhtes Angebot).
Wenn du eine Erklärung der freien Marktwirtschaft benötigst schick mir eine PN dann bin ich ausfürlicher :)
 

chillhumter

Erfahrenes Mitglied
16.11.2014
4.785
2
DUS/BKK/MNL
Ganz einfach: Du als Investor möchtest doch in ein Unternehmen mit einem klaren Ziel investieren. Der Aktienkurs von AB fällt, wenn es mehr Sell- als Buy-Anfragen gibt (erhöhtes Angebot).
Wenn du eine Erklärung der freien Marktwirtschaft benötigst schick mir eine PN dann bin ich ausfürlicher :)

Ich meinte eher wie sich die Privatdiskussion von GoldenEye und dem Duisburger darauf auswirkt ;)
Das Prinzip von Angebot und Nachfrage ist mir hingegen in groben Zügen geläufig :D
 
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bk512

Erfahrenes Mitglied
15.10.2011
2.185
0
Berlin
So einiges ist ja nach unseren Maßstäben der sozialen Marktwirtschaft tatsächlich skandalös und bei manchen immer noch undenkbar - womit wir mal wieder die Piloten als wunderbares Beispiel nehmen können:
Während die LH-Kollegen mit ihren Streikansprüchen das eine Ende der Fahnenstange abbilden, ist das Geschäftsmodell "FR" ganz sicher das andere:
Dienstleister im Visier der Staatsanwälte: Ermittlungen wegen Ryanair-Verträgen | tagesschau.de
Natürlich machen die Piloten alleine nicht den Hauptteil des Vorteils bei FR aus (wobei - wieviel gibt die LH für ihre Piloten aus und wie hoch ist der Gewinn bei FR?), aber auch andere Puzzleteile sind ähnlich grenzwertig (und hindern mich nachhaltig bei FR einzusteigen, egal wie "billig" der Flug auch ist), bilden aber zusammen ein Bild, dass im Umfeld der sozialen Marktwirtschaft so eigentlich keinen Bestand haben dürfte.

Wie immer - die Wahrheit liegt irgendwo "dazwischen". Nicht bei den Piloten von LH, aber eben auch nicht bei MOL.

Man könnte natürlich auch argumentieren, dass der Preisdruck durch die Kunden die Airlines zu solchen Kostenblüten treibt. Jeder will heute für 29 EUR fliegen. Da ist es vielleicht auch unrealistisch zu erwarten, dass die Sozialstandards noch die gleichen sind wie in den 60ern, als Fliegen noch Luxus war. Ich bin ja schon froh, wenn wenigstens die Sicherheitsstandards beibehalten würden.

Auch das ist quasi "soziale" Marktwirtschaft, wenn alle Gesellschaftsschichten nun nach Malle fliegen können. :yes:
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
K

Kurzentschlossener

Guest
Schon wieder stellt ein Journalist Air Berlin in eine Reihe mit Billig-Airlines.

BILLIGFLIEGER-MONITOR

Germanwings überholt Air Berlin im Ranking

Noch nie gab es so viele Verbindungen von Billigfliegern wie Anfang dieses Jahres! Das ergibt der aktuelle „Low Cost Monitor“. Absoluter Aufsteiger: die Lufthansa-Tochter Germanwings.

✔ Die Lufthansa-Tochter Germanwings bot insgesamt 1800 Starts pro Woche an, was einem Marktanteil von 38 Prozent in Deutschland entspricht.

✔ Die Berliner Fluggesellschaft Air Berlin schrumpfte hingegen ihr Low-Cost-Angebot auf 1700 Flüge pro Woche. 35 Prozent aller Billigflüge werden von Air Berlin angeboten.

✔ Ryanair ist Gewinner im europäischen Vergleich: Die irische Billig-Fluglinie hat seine Spitzenposition ausgeweitet. Es gab eine satte Steigerung von zehn Prozent: Mit fast 8400 Flügen pro Woche auf mehr als 1500 Strecken erreicht Ryanair einen europaweiten Marktanteil von 24 Prozent im Low Cost Segment.

✔ Easyjet schafft es mit 17 Prozent Marktanteil in Europa auf Platz zwei.

Billigflieger-Monitor ergibt: Germanwings überholt mit breitem Angebot Air Berlin im Ranking - Wirtschaft - Bild.de

Das geht mir mittlerweile gewaltig auf die Nerven. :-( Ich fühle mich als AB-Fluggast abgewertet, zahle ich doch ordentliche Preise für meine AB-Flüge, nix billig.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
5
BER
Schon wieder stellt ein Journalist Air Berlin in eine Reihe mit Billig-Airlines.



Das geht mir mittlerweile gewaltig auf die Nerven. :-( Ich fühle mich als AB-Fluggast abgewertet, zahle ich doch ordentliche Preise für meine AB-Flüge, nix billig.

Hast Du sonst keine Sorgen? Dann ist ja gut. Eigentlich fällt mir zu Deinem Problem nur eins ein:

 
K

Kurzentschlossener

Guest
Vor allem "Billigflieger" mit durchaus ordentlich Business Class, attraktiven Streckennetz, Vielfliegerprogramm und Oneworldworld-Mitgliedschaft dann in einem Atemzug mit Germanwings. :rolleyes:

Ja, das ist besonders ungerecht. :( Journalismus unobjektiv pur!
 

TGIF

Erfahrenes Mitglied
12.09.2014
746
0
HAM
Ist aber eher die Schuld vom DLR, die führen Airberlin schon lange als Billigflieger. Der Journalist hat ja nur daraus abgeschrieben.
Hab ich eh gefragt, warum das DLR Airberlin so klassifiziert. Scheint ne seltsame Methode zu sein.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.086
264
MUC
Schon wieder stellt ein Journalist Air Berlin in eine Reihe mit Billig-Airlines.

Es liegt mir fern, "Bild"-Journalisten zu verteidigen. Aber diese Einschätzung stammt von Forschern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, die Air Berlin (zumindest in Teilen) seit langem in ihrem Low Cost Monitor führen. Hier die aktuelle Studie. Und kleiner Trost für alle glühenden Air-Berlin-Fans: AB ist unter den Billigfliegern nicht mehr der billigste. :cool:

Davon abgesehen dürfte es >95 Prozent der Paxe ziemlich egal sein, ob AB als Legacy, Hybrid oder Low Cost Carrier bezeichnet wird. Die wollen sicher, halbwegs bequem, vor allem aber günstig von A nach B kommen.
 
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asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.802
248
HAJ
Wobei die Bezeichnung "Legacy"-Carrier auf den ersten Blick eher abschreckend wirkt.

(ohne Beleuchtung des konkreten Sachverhaltes)
 
K

Kurzentschlossener

Guest
Etihads Bilanz für 2014 fällt positiv aus.

Air-Berlin-Partner Etihad auf Gewinn-Höhenflug

Der Air-Berlin-Geldgeber Etihad verdient dank rasant steigender Passagierzahlen mehr Geld.

Unter deum Strich habe der Gewinn 2014 um die Hälfte auf 73 Millionen Dollar (67 Millionen Euro) zugenommen, teilte die staatliche Fluglinie der Vereinigten Arabischen Emirate am Donnerstag mit. Der Umsatz zog um 27 Prozent auf 7,6 Milliarden Dollar an. Die Zahl der Fluggäste sei gleichzeitig um 22 Prozent auf 14,8 Millionen gestiegen. Damit rangiert Etihad unter den schnell wachsenden Airlines vom Persischen Golf auf dem dritten Platz - Qatar Airways und vor allem Emirates, die jüngst mit 49 Millionen Passagieren einen neuen Rekord aufstellte, sind größer. Etihad verfolgt eine andere Strategie als die Rivalen und fliegt nicht jeden Flughafen selbst an, sondern holt Partner-Airlines an Bord, die Passagiere zum Wüsten-Drehkreuz Abu Dhabi bringen sollen. Eine davon ist Air Berlin. Etihad kaufte 2011 knapp 30 Prozent der Aktien von Air Berlin und hält seither den schwer angeschlagenen Lufthansa-Konkurrenten mit Finanzspritzen in der Luft. Aus Sicht von Konkurrenten verzerrt die im Staatsbesitz befindliche Etihad damit den Wettbewerb.

Air-Berlin-Partner Etihad auf Gewinn-Höhenflug 28.05.2015 | Nachricht | finanzen.net

Da können die Jungs es verkraften dass Air Berlin rote Zahlen schreibt.
 
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