Alaska Airlines 737-9 Max Fenster und Rumpf brechen

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Betrifft zwar nicht direkt die MAX-9 aber evtl. trotzdem interesant:

Was ich ja richtig spannend finde ist die Aneinanderreihung dieser 3 Statements:


####################

"Das Problem ist lange bekannt. Piloten der 737 MAX 8 und 737 MAX 9 sind bei Zuschaltung der Enteisung an die Fünf-Minuten-Regel gebunden."

"Boeing arbeitet nach eigenen Angaben an einer "langfristigen Lösung". Weil die noch auf sich warten lässt, hatte der Hersteller in diesem Punkt bei der US-Luftfahrtaufsicht FAA eine Übergangsfrist für die 737 MAX 7 beantragt."

Unter dem Eindruck des Beinahe-Unfall einer 737 MAX 9 von Alaska Airlines und wieder aufkeimender Kritik an der Sicherheitskultur hat Boeing den Antrag für die 737 MAX 7 nun zurückgezogen. Man werde "im Rahmen des Zulassungsverfahrens eine technische Lösung" für das Problem einführen, teilte Boeing mit.

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Da sieht man doch wieder wie Boeing tickt. LANGE bekannt, egal Ausnahme, der Ausnahme, der Ausnahmem beantragen, hauptsache Output, egal ob die Mühlen schei*e sind. CEO & Shareholder Value: "Output habe ich gesagt!!!".

Denen wars doch schei* egal. 2026 hätten sie die nächste Ausnahme beantragt, weil man nämlich gar nicht an einer langfristigen Lösung gearbeitet hat. Auf einmal geht's dann unter dem Druck des Skandals, der nun immer mehr Fakten liefert, doch mit einer technischen Lösung. Und das sicher hopplahopp schnell. Das stinkt zum Himmel!

Ohne Druck und Zwang bewegt sich dieser Saftladen keinen Milimeter. "Output, Shareholder Value!!!!einself11!111!!".
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.285
779
Unter Zwang sagt man scheinbar alles, um den Schein zu wahren…


«Wir haben in den letzten Jahren bedeutende Schritte unternommen, um unsere Sicherheits- und Qualitätsprozesse zu stärken, aber dieser Unfall macht absolut deutlich, dass wir noch mehr zu tun haben», so Calhoun

Er bittet die Mitarbeitenden, sich sofort zu melden bei allem, was die Sicherheit und Qualitätssicherung betrifft.


Erst schmeißt man genau solches Personal raus, jetzt soll das Personal Probleme melden…

 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.285
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Hat jemand den Seattle Times Bericht, in dem dieses Zitat steht? Das kam wohl beim 1-tägigen Security Workshop (hab’s aus nem Kommentar bei aerotelegraph)

They were then told to memorize the phrase: “righty tighty, lefty loose”. None of the employees with less than 5 years on the job had heard that phrase before and they remarked how helpful the training was.

Da gefriert einem das Eis in den Adern
 

FCL

Erfahrenes Mitglied
02.04.2020
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浪人
Hat jemand den Seattle Times Bericht, in dem dieses Zitat steht? Das kam wohl beim 1-tägigen Security Workshop (hab’s aus nem Kommentar bei aerotelegraph)

They were then told to memorize the phrase: “righty tighty, lefty loose”. None of the employees with less than 5 years on the job had heard that phrase before and they remarked how helpful the training was.

Da gefriert einem das Eis in den Adern

Boeing. We don't need to lose an actual door plug in midair. We can just talk about quality and safety instead, and your blood will already freeze.

There is no better way to lie. Ops. We mean of course fly.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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They were then told to memorize the phrase: “righty tighty, lefty loose”. None of the employees with less than 5 years on the job had heard that phrase before and they remarked how helpful the training was.

Da gefriert einem das Eis in den Adern
Nun gut, von Zeit zu Zeit wird man mal in absolut lächerliche Trainings geschickt, weil halt nun mal ein entsprechender Trainingsplan aufgestellt wurde.
Was da einem Computerfreak der ersten Stunde zum Thema Cybersecurity für Banalitäten beigebracht werden, da gibt man auch schon mal so ironische Kommentare von wegen "super sinnvolles Training, ab sofort nutze ich 1234 nicht mehr als mein Standardpasswort und bappe es nicht mehr als Post-it an meinen Monitor"... Nicht jeder versteht, dass das ironisch gemeint war.

Ich denke, die Boeing-Mitarbeiter wollten hier auch ironisch sein. Und so Merksätze wie "Solang´ das Deutsche Reich besteht, wird rechtsrum alles festgedreht" kennt der moderne Mechaniker wohl auch hierzulande nicht mehr...
 

Tupolew

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27.09.2012
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Ist doch ein bekanntes Schema:
- Hinweise auf Probleme sanktionieren
- Keiner sagt mehr was
- Qualität wird schlechter
- "Bitte sagt uns, was falsch läuft"
- Keiner sagt mehr was

Das Vertrauen der Belegschaft als Management zurückgewinnen kostet unendlich viel Arbeit und Zeit und mit den gleichen Gestalten, die es überhaupt erst zerstört haben eigentlich auch nicht zu fixen.
 
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Tupolew

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27.09.2012
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Whoopsie:

Wäre ja cool wenn die Medien mal mit dazuschreiben würden, was für ein Manager er war... Facility Manager? Lavatory Technology Manager?

Wenn man sucht findet man immerhin "737 program manager" und dann beschwert er sich über zu viel Druck in den Fabriken?! Dann hat er ja zumindest einen Beitrag zu dem Desaster mitgeliefert... dass er danach "Aviation Safety Advocat" wurde kann natürlich einerseits eine Konsequenz aus den Missständen sein, die er dort erlebt hat, oder aber er will hier mit seiner öffentlichkeitswirksamen Stellungnahme Gelder für seine Foundation einsammeln...
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Davon gehe ich bei der Max auch aus. Der Türdeckel mag vielleicht zukünftig nicht mehr rausfliegen, aber da wird es sicher noch unzählige andere bisher noch nicht entdeckte Fehler, Pfusch und Schwachstellen geben. Grundsätzlich meide ich den Flieger wenn es möglich ist.
“This is a culture where money is everything. They measure success by how many airplanes are delivered, instead of how many quality airplanes are delivered. … When you factor all of this together, it’s just a disaster waiting to happen.”
 
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Volume

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01.06.2018
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Boeing kann halt das Mäxchen nur über den Preis losschlagen, bei allem anderen ist der A320 überlegen.
Und dann müssen sie in einem vergleichsweise hochpreisigen Land das Flugzeug mit einer sehr geringen Automatisierungsquote in guten alten Stil des 60er Jahre Flugzeugbaus zusammennieten.
Das kann nur zusammenpassen, wenn du bei der Qualität maximale Abschläge machst, und deine Belegschaft richtig unter Druck setzt.

Das Resultat ist wenig überraschend.
 

marcus67

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17.01.2015
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Dafür muss die 60er Jahre Konstruktion auch nur die Sicherheitsstandards der 60er erfüllen. Spart beim Rumpf ein paar Tonnen Gewicht. Dafür bricht er halt bei Landeunfällen auseinander, was man bei einem FBW Airbus so noch nie gesehen hat.
 

juliuscaesar

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12.06.2014
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FRA
Boeing Zulieferer Spirit bohrt mal wieder in der Nase falsch an „ein paar, noch nicht ausgelieferten“ Mäxchen:

 

Travel4Fun

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15.04.2020
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Auch wenn der Text wahrscheinlich nicht von Boeing stammt, zeigt er aber doch irgendwie ein bedenkliches Qualitätsempfinden (bei Boeing und den Medien):
"... nach aktueller Einschätzung des Konzerns nur an rund 50 bislang nicht ausgelieferten Maschinen..."
Das entspricht bei der aktuellen Produktionstrate der Dauer von ca. 1,5 Monaten - solange ist das also niemanden aufgefallen! :doh:

Und natürlich ist Löcher bohren in der Flugzeugproduktion anspruchsvoller als zuhause beim Bilder aufhängen aber das ist bei der 737 nun auch irgendwie eine der elementarsten Tätigkeiten seit Beginn des Flugzeugbaus mit "Alurümpfen" - also keineswegs Rocket-Science mit neumodischen Materialen. Wenn eine Hersteller nicht mal das fehlerfrei hinbekommt ...
 
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FCL

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02.04.2020
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Und natürlich ist Löcher bohren in der Flugzeugproduktion anspruchsvoller als zuhause beim Bilder aufhängen

whoa whoa whoa... Quellenangaben erforderlich!

also was ich da schon alles beim Bohren, Dübeln, Hämmern, usw. erlebt habe...

und runtergefallen ist am Ende bei mir bisher noch nie was – bei Boeing schon...

;-)
 
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Travel4Fun

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15.04.2020
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...
also was ich da schon alles beim Bohren, Dübeln, Hämmern, usw. erlebt habe...
und runtergefallen ist am Ende bei mir bisher noch nie was – bei Boeing schon...
...
Also falls du mal einen neuen Job suchst, hättest du schon mal einen echten Qualifikationsvorteil bei Boeing/Spirit! 😁

Edit: Oder wärst du damit evtl. sogar überqualifiziert bei Boeing/Spirit? :unsure:
 
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mbraun

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09.07.2011
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Es ist ja nun nicht so, dass sie nicht bohren können - sie bohren eher zuviel…

//Edit: Falsch gelesen bzw. verstanden. Sie können doch nicht bohren…
 
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01.06.2018
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Tja, Amerikaner sind halt keine Japaner...
Bei Mitsubishi hatten sie sogar Lochbohr-Simulatoren mit denen Mechaniker üben mussten. Die Dinger waren echt faszinierend.
 
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ek046

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29.05.2013
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Das beste ist ja immer der sofortige Beißreflex Boeing mit immer dem gleichen Standardsatz:

"Der Chef der Passagierflugzeug-Sparte, Stan Deal, betonte zugleich, dass das "potenzielle Problem" kein unmittelbares Problem für die Flugsicherheit darstelle und die 737-Flugzeuge weiter in Betrieb bleiben könnten."
 
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odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Und natürlich ist Löcher bohren in der Flugzeugproduktion anspruchsvoller als zuhause beim Bilder aufhängen aber das ist bei der 737 nun auch irgendwie eine der elementarsten Tätigkeiten seit Beginn des Flugzeugbaus mit "Alurümpfen" - also keineswegs Rocket-Science mit neumodischen Materialen. Wenn eine Hersteller nicht mal das fehlerfrei hinbekommt ...
Ähhh nein, isses nicht. Zuhause musst das alles selbst machen, bei Flugzeugteilen fallen die meistens von was CNC gesteuertem runter. ;)
 

Travel4Fun

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15.04.2020
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Ähhh nein, isses nicht. Zuhause musst das alles selbst machen, bei Flugzeugteilen fallen die meistens von was CNC gesteuertem runter. ;)
Offensichtlich nicht, sonst wären ja nicht so viele Löcher falsch bei Spirit.
Und Post wohl nicht ganz verstanden (anspuchsvoll<>aufwändig): zuhause sind - vereinfacht gesagt - die Vorgaben, wo genau und wie tief die Löchwer zu sein haben deutlich lockerer, als in einem Flugzeugrumpf. Darauf bezog sich das "anspruchsvoll" und weniger auf den Aufwand.
 
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Volume

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01.06.2018
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die Vorgaben, wo genau und wie tief die Löchwer zu sein haben deutlich lockerer, als in einem Flugzeugrumpf.
"wie tief" ist beim Flugzeugbau für gewöhnlich "bis man durchgucken kann" (oder bis man einen Niet durchstecken kann).
Da ist es fast schon anspruchsvoller zuhause ein Loch tief genug für einen Dübel zu bohren...

Mit dem CNC ist das bei Boeing so eine Sache...
Boeing drops automation system used to build 777 jets
Boeing Co has abandoned a key automation system used to make fuselage sections for its 777 jetliners amid reports of reliability issues, and will instead partially switch back to mechanics
The company began to build 777 fuselages in 2015 in an upright orientation, with robots drilling holes and installing fasteners, an initiative known as fuselage automated upright build (FAUB).

The world's biggest planemaker said it had stopped using the system which, according to industry sources, caused problems with reliability and rework issues.
 
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