Montag, 16.12.2019; Teil 1
Nach einer guten Woche zuhause beginnt sie nun, die nächste Reise, und die letzte für dieses Jahr.
Nein, es geht nicht nach Asien, eher in die entgegengesetzte Richtung, nach Südamerika. Von Valentyna hatte ich einen zeitlichen Maximalrahmen erhalten, 5 Wochen, welchen ich dann aber noch um die Zeit des Hin- und Rückflugs eigenmächtig ‚aufgestockt‘ hatte, was nun insgesamt 38 Reisetage bedeutet.
In Bezug auf das Erstellen des Reiseberichtes habe ich mich entschlossen, diesen, wie schon auf dem Kurztrip nach Deutschland, auf dem Mobiltelefon zu verfassen, die Fotos dann später, zeitnah, groß einzufügen. Diese Vorgehensweise hat mir wesentlich mehr zugesagt, da man frei Zeit nutzen kann, statt nachts noch stundenlang zu tippen.
Die Woche in Kiev hatten wir intensiv genutzt, viel Zeit mit unserem Mädchen und Freunden verbracht, vergangenen Freitag und Samstag das Nachtleben Kievs unsicher gemacht. Wie immer waren die Parties im ‚SPARKS‘ hervorragend, man musste uns sozusagen hinauskehren.
Nun aber zur Reise:
Als erster Schritt erfolgt der Flug von Kiev über München nach São Paulo, mit Lufthansa, auch um die letzten benötigten 7‘000 Meilen für die SEN Verlängerung bis 02/23 mitzunehmen.
Gebucht hatte ich diesmal nicht über die LH-Website sondern über ‚onetravel.com‘, da der Preisunterschied zwischen P- und P-Klasse bei immerhin US$ 500/Person lag.
Um 12 Uhr erschien mein Fahrer, verlud unsere 3 Gepäckstücke mit je 23 kg im Auto. 30 Minuten später saßen auch wir im Fahrzeug, wurden vom Balkon aus verabschiedet.
Für mich ging es auf dem Weg zum Flughafen noch schnell zum Friseur, bevor wir bei schönstem Frühlingswetter aus der Stadt hinausfuhren.
Gegen 14 Uhr errichten wir den KBP-Flughafen, mein Fahrer ging uns noch mit dem Gepäck bis zum Check-In zur Hand.
Trotz Vorweihnachtszeit war am Flughafen fast nichts los, gähnende Leere. So erhielten wir unsere Boardingpässen bis São Paulo.
kamen gänzlich ohne Anstehen durch Security- und Passkontrolle, gingen nach oben in die, wie schon vor eineinhalb Wochen weihnachtlich geschmückte Lounge.
Auch hier Totentanz, wir nahmen einen Tisch am Fenster, holten uns hungrig ein paar Schnittchen,
denn die warme Speisenauswahl war wir üblich nicht sehr anregend, Reis oder verkochte Nudeln mit entweder Sahnesauce mit Pilzen oder Frikadellen.
Um 15:40 erschien die Anzeige ‚Boarding‘ - wir gingen hinunter zu Gate D-06 und waren die Letzten. Das ist mir auch noch nicht passiert.
Direkt nach unserem Einsteigen erfolgte ‚Boarding completed‘, wir nahmen auf unseren Sitzen in Reihe 2 Platz. Auslastung 124 Paxe, die Business Class (5 Reihen) zu 2/3 gefüllt.
Zügig dockten wir ab und ruckzuck waren wir in der Luft, so schnell, dass ich nichtmal Zeit hatte einzuschlafen.
Kaum in der Luft auch schon die mittlerweile normale Ansage ‚wegen Problemen mit unserem Catering-Zulieferer gibt es heute in der Economy-Class keine Verpflegung‘ - mir schwante Böses für mein erhofftes Mittagessen.
Und es kam wie es kommen musste: statt dem Tablett mit Vor-, Haupt- und Nachspeise kam eines mit 3 Minischälchen kalter Vorspeisen plus einem Minifertigkuchen.
Nicht nur dass das Ganze für einen 2 1/2-Stunden-Flug recht wenig war, es hat auch noch ziemlich schlecht geschmeckt. Selbst zum Aufwärmen der Brötchen war diese Spohrhansa-Crew zu faul.
Auch der Getränkeservice war der Crew entsprechend, begann nachdem wir unser Essen schon verspeist hatten und der Engländer in Reihe 1 langsam pampig wurde, fragte was das denn bitte für ein Service sei. Die Stewardess antwortete Lufthansatypisch, dass sie für die Sicherheit zuständig sei, nicht für den Service. Da war nicht nur der Engländer erstaunt ob dieser Ansage.
Nachdem wir eine Weile geschlafen hatten, waren wir schon im Landeanflug auf MUC, links unter uns Salzburg.
Am MUC machten wir am Satelliten fest, liefen zur Security und gingen direkt in die Lounge, alles leer, das Terminal, die Lounge selbst.
Valentyna betitelt diese Lounge als ‘Deutsch’, alles in Reih und Glied aufgestellt, sauber - aber ohne Charakter.
Da wir beide Hunger hatten, vergriffen wir uns zuerst am Buffet,
zuerst relativ geschmacksneutraler Tafelspitz mit Meerettichsauce und ausgetrockneten Spätzle,
dann den ordentlichen Leberkäs mit dem was LH kann, Kartoffelsalat.
Ich sprach die LH-Mitarbeiterin auf Kompensation wegen fehlendem Essen auf dem Flug an, welche mir zu meiner Verwunderung mitteilte, dass man sich gerade heute über die Minderkosten des aktuellen Essens unterhalten hätte, ich eine Beschwerde schreiben solle.