Auf ein Neues !!! Wintersaison 2019/20

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tortuga

Aktives Mitglied
21.01.2011
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Ich wünsche ebenfalls eine gute Reise und freu mich auf Anregungen für meine im Februar!
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Noch ein Update zur Umbuchung von AR:

Vergangenen Mittwoch rief ich, ohne große Erwartungen, die Frankfurter Nummer an. Eine sehr freundliche Dame verstand sogar mein Anliegen (was bei AI eine echte Herausforderung war), nahm meine gewünschten Flüge auf und meinte, dass sie es nach Argentinien weiterleiten werde, ich innerhalb von 24 Stunden Bescheid bekommen würde, ob man die Änderung so durchführe.

Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag - nichts ! Ich hatte die Hoffnung bereits aufgegeben als heute (Montag) die Email mit den neuen Flugdaten, exakt wie von mir gewünscht, hereinflatterte.

Somit nur 2 Stunden Warten am AEP, statt 5.
 

oschkosch

Erfahrenes Mitglied
14.08.2016
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Falls der Kollege HON/UA über MUC heute fliegt, ich lümmel gerade in der H C Lounge rum und würde mich über eine gemeinsame Zigarette freuen.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
Montag, 16.12.2019; Teil 1

Nach einer guten Woche zuhause beginnt sie nun, die nächste Reise, und die letzte für dieses Jahr.

Nein, es geht nicht nach Asien, eher in die entgegengesetzte Richtung, nach Südamerika. Von Valentyna hatte ich einen zeitlichen Maximalrahmen erhalten, 5 Wochen, welchen ich dann aber noch um die Zeit des Hin- und Rückflugs eigenmächtig ‚aufgestockt‘ hatte, was nun insgesamt 38 Reisetage bedeutet.

In Bezug auf das Erstellen des Reiseberichtes habe ich mich entschlossen, diesen, wie schon auf dem Kurztrip nach Deutschland, auf dem Mobiltelefon zu verfassen, die Fotos dann später, zeitnah, groß einzufügen. Diese Vorgehensweise hat mir wesentlich mehr zugesagt, da man frei Zeit nutzen kann, statt nachts noch stundenlang zu tippen.

Die Woche in Kiev hatten wir intensiv genutzt, viel Zeit mit unserem Mädchen und Freunden verbracht, vergangenen Freitag und Samstag das Nachtleben Kievs unsicher gemacht. Wie immer waren die Parties im ‚SPARKS‘ hervorragend, man musste uns sozusagen hinauskehren.

Nun aber zur Reise:
Als erster Schritt erfolgt der Flug von Kiev über München nach São Paulo, mit Lufthansa, auch um die letzten benötigten 7‘000 Meilen für die SEN Verlängerung bis 02/23 mitzunehmen.

Gebucht hatte ich diesmal nicht über die LH-Website sondern über ‚onetravel.com‘, da der Preisunterschied zwischen P- und P-Klasse bei immerhin US$ 500/Person lag.

Um 12 Uhr erschien mein Fahrer, verlud unsere 3 Gepäckstücke mit je 23 kg im Auto. 30 Minuten später saßen auch wir im Fahrzeug, wurden vom Balkon aus verabschiedet.


Für mich ging es auf dem Weg zum Flughafen noch schnell zum Friseur, bevor wir bei schönstem Frühlingswetter aus der Stadt hinausfuhren.


Gegen 14 Uhr errichten wir den KBP-Flughafen, mein Fahrer ging uns noch mit dem Gepäck bis zum Check-In zur Hand.


Trotz Vorweihnachtszeit war am Flughafen fast nichts los, gähnende Leere. So erhielten wir unsere Boardingpässen bis São Paulo.


kamen gänzlich ohne Anstehen durch Security- und Passkontrolle, gingen nach oben in die, wie schon vor eineinhalb Wochen weihnachtlich geschmückte Lounge.

Auch hier Totentanz, wir nahmen einen Tisch am Fenster, holten uns hungrig ein paar Schnittchen,


denn die warme Speisenauswahl war wir üblich nicht sehr anregend, Reis oder verkochte Nudeln mit entweder Sahnesauce mit Pilzen oder Frikadellen.


Um 15:40 erschien die Anzeige ‚Boarding‘ - wir gingen hinunter zu Gate D-06 und waren die Letzten. Das ist mir auch noch nicht passiert.

Direkt nach unserem Einsteigen erfolgte ‚Boarding completed‘, wir nahmen auf unseren Sitzen in Reihe 2 Platz. Auslastung 124 Paxe, die Business Class (5 Reihen) zu 2/3 gefüllt.

Zügig dockten wir ab und ruckzuck waren wir in der Luft, so schnell, dass ich nichtmal Zeit hatte einzuschlafen.

Kaum in der Luft auch schon die mittlerweile normale Ansage ‚wegen Problemen mit unserem Catering-Zulieferer gibt es heute in der Economy-Class keine Verpflegung‘ - mir schwante Böses für mein erhofftes Mittagessen.

Und es kam wie es kommen musste: statt dem Tablett mit Vor-, Haupt- und Nachspeise kam eines mit 3 Minischälchen kalter Vorspeisen plus einem Minifertigkuchen.


Nicht nur dass das Ganze für einen 2 1/2-Stunden-Flug recht wenig war, es hat auch noch ziemlich schlecht geschmeckt. Selbst zum Aufwärmen der Brötchen war diese Spohrhansa-Crew zu faul.

Auch der Getränkeservice war der Crew entsprechend, begann nachdem wir unser Essen schon verspeist hatten und der Engländer in Reihe 1 langsam pampig wurde, fragte was das denn bitte für ein Service sei. Die Stewardess antwortete Lufthansatypisch, dass sie für die Sicherheit zuständig sei, nicht für den Service. Da war nicht nur der Engländer erstaunt ob dieser Ansage.

Nachdem wir eine Weile geschlafen hatten, waren wir schon im Landeanflug auf MUC, links unter uns Salzburg.


Am MUC machten wir am Satelliten fest, liefen zur Security und gingen direkt in die Lounge, alles leer, das Terminal, die Lounge selbst.


Valentyna betitelt diese Lounge als ‘Deutsch’, alles in Reih und Glied aufgestellt, sauber - aber ohne Charakter.

Da wir beide Hunger hatten, vergriffen wir uns zuerst am Buffet,


zuerst relativ geschmacksneutraler Tafelspitz mit Meerettichsauce und ausgetrockneten Spätzle,


dann den ordentlichen Leberkäs mit dem was LH kann, Kartoffelsalat.

Ich sprach die LH-Mitarbeiterin auf Kompensation wegen fehlendem Essen auf dem Flug an, welche mir zu meiner Verwunderung mitteilte, dass man sich gerade heute über die Minderkosten des aktuellen Essens unterhalten hätte, ich eine Beschwerde schreiben solle.
 
Zuletzt bearbeitet:

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Montag, 16.12.2019; Teil 2

Nachdem wir etwas von unseren knapp 5 Stunden in der Satelliten-Lounge totgeschlagen hatten, fuhren wir hinüber ins alte Terminal, besorgten ein Weihnachtsgeschenk


und gingen weiter in die alte SEN-Lounge.


Hätten wir uns drüben doch nur mehr Zeit belassen, den die alte SEN-Lounge ist kein Vergleich zur neuen, zwar irgendwann mal teilweise renoviert, aber, speziell hinten, dunkel, mit alten Sesseln und abgewetzten Teppichboden, auch vorne die neueren Sessel nicht mehr in Bestzustand - und zudem bretthart.


Zusätzlich zum Weihnachtsgeschenk musste ich noch Bücher besorgen, doch die Auswahl im internationalen Bereich war ziemlich schlecht. Also schnell durch die Passkontrolle nach unten, Lesestoff gekauft


Leider aber auch hier weder ‘Das Lustige Taschenbuch’ noch den neuesten Asterix.

und wieder durch die automatisierte Passkontrolle in die Lounge.

Irgendwann waren auch die 5 Stunden Wartezeit totgeschlagen und wir machten uns um 21:45 zum Gate - wobei Valentyna mich einen Zwischenstopp im Duty-Free-Shop einlegte, ein neues Parfum erwarb.

Die Schlange an H-28 war etwas chaotisch, auch weil es irgendwie an Platz fehlt. Trotzdem verlief das Einsteigen zügig, dies sollte unser erster Flug in einem Airbus 350-900 werden - wir waren gespannt und ich wollte so gerne mal wieder positiv von einem Lufthansa-Flug berichten, in der Art der QR-Fanboys.

Beim eingesetzten A350-900 handelte es sich um die Version mit der großen Business-Class, also Reihen 1 bis 6 vor der Galley, Reihen 7 und 8 dahinter. Wegen der Ruhe reserviere ich immer im kleinen Anteil, am liebsten Mittelblock wegen Zugang zum Gang, auch wenn man Pech haben kann mit Kindern in der ersten Reihe der Y+.


Schnell in die Schlafklamotten gewechselt bevor sich Schlangen vor den Toiletten bildeten.


Lustigerweise war der hintere Teil in Russischer Hand, von 12 Passagieren waren 9 Russischsprachig.

Da es einem Passagier vor Abflug nicht gut ging musste ein Arzt kommen, der Betroffene wurde ausgeladen, wie auch sein Gepäck. Leider verzögerte dies den Ablauf um 1 1/2 Stunden, so dass wir erst gegen Mitternacht in der Luft waren. Zum Glück habe ich unseren Puffer in São Paulo großzügig gewählt.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
Da ich nun etwas Zeit habe und per PN nach den Veränderungen des Lebens in der Ukraine angefragt wurde, ob sich eine Reise lohnt, schweife ich hier mal vom Reisebericht ab, sozusagen Off-Topic - aber da für die meisten die Ukraine ein Reiseland ist eben doch wieder On-Topic:

Während die Ukraine nach dem System-Change (gerne ‘Revolution’ genannt) durch den extremen Währungsverfall (vorher 1 US$ = 8 Grivna, dann in der Spitze 1 US$ = 33 Grivna) und die dadurch sinkenden Löhne bei überproportional steigenden Energiepreisen für Europäer und Amerikaner ein sehr günstiges Reiseland war, hat sich dies nach dem lawinenartigen Absturz unseres ehemaligen Präsidenten geändert.

Seit einem Jahr steigt der Wert der Währung, und damit auch der Gehälter, kontinuierlich - insgesamt um ca. 20% im Vergleich zu unserer Referenzwährung, dem US$.
Adjustments.jpg

Die Preise sind allerdings nicht gesunken, denn es wird gerne vergessen, dass eben nicht alles importiert wird, die Kosten für Gehälter (Beispiel: Haushälterin vor 2 Jahren US$ 300/Monat, aktuell US$ 520) Mieten etc. proportional gestiegen sind.

Eher im Gegenteil, die Preise in Grivna haben, wegen der besseren wirtschaftlichen Lage, sogar noch angezogen. So lag die Miete für ein renoviertes, möbliertes Studio im Stadtzentrum (ca. 25 - 30 qm) vor einem Jahr bei ca. 10’500 Grivna (ca. US$ 370) plus Nebenkosten, heute bei 12’500 (ca. US$ 530).

Und den wirtschaftlichen Aufschwung, den Glauben an eine bessere Zukunft, merkt man deutlich: Straßen und Infrastruktur werden renoviert wie noch nie, und das obwohl der IWF die letzten Tranchen nicht ausbezahlt hat. Auch der von Spezialisten vorhergesagten Verfall der Währung ab November wegen anfallender Schulden- und Zinszahlungen ist nicht eingetreten, auch hier im Gegenteil. Dies hat natürlich wiederum einen Hebeleffekt, denn der Staatshaushalt hatte mit 33 Grivna pro US$ für Zahlungen gerechnet, muss aber aktuell nur 23,50 aufbringen.

Nun aber zu den Kosten, und hier sei gesagt, dass die Schere riesig ist. Noch heute kann man in der Ukraine sehr günstig Urlaub machen, aber eben nicht mehr so billig wie vor 2 oder 3 Jahren. Es gibt viele günstige Hostels und Cafés, aber eben auch das genaue Gegenteil - für jeden nach seinen Wünschen und Ansprüchen.

Ausländer zahlen mehr, auch wenn dies nicht so offensichtlich ist. So kostet in einem unserer besten Nachtclubs (SPARKS) ein Rum-Cola regulär umgerechnet US$ 7, wir zahlen knapp US$ 4 oder auch mal nichts. Auch Essengehen ist in jeder Preisklasse möglich, speziell bei importiertem Wein wird es teuer.

Odessa im Sommer ist wieder eine ganz andere Nummer, Touristenabzocke ohne Ende. So rief das IBIZA im letzten Sommer US$ 2’400 für eine Loge (Max. 8 Personen) auf, davon die Hälfte zum Konsumieren. Geht man allerdings einfach so, zahlt man ca. US$ 22 Eintritt (Frauen US$ 4), Getränke liegen bei ca. US$ 6. Wer den Trubel an der Bar nicht möchte, kann statt einer Loge auch einen Tisch nehmen, dieser liegt dann bei US$ 500, welche man mit bis zu 6 Personen vollständig konsumieren kann.

Einen Bekannten von mir traf es ganz hart, er ließ sich von zwei Mädels in einen Club ‘zerren’ - dort bestellten diese Essen, Getränke und Wasserpfeife. Die Rechnung kam in Verbindung mit zwei Bodyguards um 03:30 morgens: knapp über US$ 3’000 !!! Ein anderes Mal traf er sich mit einem anderen Mädel in einer Party-Bar. Dort tranken und tanzten sie ausgelassen, bis das Mädchen ‘zufällig’ einen auf dem Bartresen stehenden Computer hinunterwarf, für welchen er dann US$ 1’800 berappen durfte. Und so geht es lustig weiter, Mädels bekommen Provision in Restaurants, bringen Parfums zurück etc. Also, Augen auf und immer alles hinterfragen.

Wenn man aber aufpasst, dann kann man in der Ukraine, egal ob Kiev im Winter oder Odessa im Sommer, eine unglaublich gute Zeit verbringen, und das zu humanen Preisen (jedoch keine XT 5,99-Preise mehr).

Ich kann die Ukraine als Reiseland sehr empfehlen, es ist sehr sicher, man kann auch nachts problemlos mit teuren Uhren durch die Stadt laufen, Straßenkriminalität habe ich in 18 Jahren noch nicht erlebt.

Ich hoffe ich konnte eine kleinen, aktuell durchaus positiven Eindruck zu meiner Wahlheimat vermitteln.
 

MrBingham

Reguläres Mitglied
07.02.2011
92
0
KSF
Danke für den kurzen Einblick. Tatsächlich hatte ich gestern überlegt auch einen Abstecher nach Kiew zu unternehmen. :)
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.707
3.879
BER
Danke auch von mir für den Eindruck der aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Ukraine.

Mich wundert allerdings keineswegs, dass die Kosten für Eigentum und Wohnungsmieten (und für alles andere) gerade steigen, wo doch die Hrivnya wieder an Wert gewinnt. Ich war jetzt gerade für einige Wochen in Almaty und war recht erstaunt, wie da der Wohnungsmarkt abgeschmiert ist. Vor der Krise 2008 (und mitten im Öl- und Gasboom) war z.B. eine klassische (unsanierte) Plattenbauwohnung in Zentrumsnähe (ein Zimmer, Küche, Bad/WC, ca. 25m²) für 150 bis 200k USD zu bekommen. Danach ging es allerdings kontinuierlich bergab aufgrund von Abschwung, Russlandsanktionen, damit zusammenhängenden heftigen Währungsabwertungen etc. Heute wird man dieselbe Wohnung nichtmal für 40-50k USD los. Was aber auch damit zusammenhängt, dass recht viel gebaut wird und generell mehr Angebot und weniger Nachfrage herrscht.

Dein Bekannter hat aber ein ganz feines Näschen beim Aufspüren kritischer Situationen:)
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
Dienstag, 17.12.2019; Teil 1

Der Start verlief sehr ruhig, aber irgendwie hatte ich es mir noch leiser vorgestellt. Mir kam es jedoch lauter vor als im Oberdeck eines A380.

Ich scrolle mich durch das Filmangebot, entschied mich für den neuen ‘Fast & Furios’, ein Fehler wie ich nach 45 Minuten feststellte. So wechselte ich zu ‘Wendezeit’, ein Streifen der mir wesentlich besser gefiel.

Schon bald merkte ich, dass das mit der nur positiven Berichterstattung leider nichts werden würde. Angefangen hatte es damit, dass die vor Start ausgegebene Speisekarte mit der auf FRA - BKK vor über einem Monat identisch war.


Und der Service war, nett ausgedrückt ‚behäbig‘.

Über eine Stunde nach Abflug gab es endlich ein heißes Tuch, 10 Minuten später auch kalte Nüsse zu Coke Zero.

Nach weiteren 15 Minuten endlich etwas zu essen, es war fast 01:30.

Ich wählte diesmal die geräucherte Lachsforelle (furchtbar, seifenartig im Geschmack)


und im Anschluss wieder der Heilbutt (essbar - mehr nicht).


Auch das Dessert, wieder eine Ausgeburt an Einfalsslosigkeit, einfach eine Zimtcreme und Kompott.

Ich sehe immer bei Mitforisten was andere Airlines, vor allem aus dem Sandkasten, aber auch Fernost anbieten - und im Vergleich dazu finde ich den Kantinenfrass bei LH geradezu peinlich.

Gegen 2 Uhr war der Service durch, ich baute mein Bett und begab mich ins Reich der Träume.

Lange ging dies aber nicht gut, denn irgendwo über Afrika wurde es sehr, sehr unruhig, die Anschnallzeichen gingen an, der Captain machte eine Ansage: ‘heftige Turbulenzen für 30 Minuten’. Ich bin einiges gewöhnt, aber diese waren besonders heftig, Valentyna gestand, dass sie ziemlich Angst hatte.

3 1/2 Stunden vor Landung war ich wach, machte mich frisch solange die Waschräume noch erträglich waren (an einem Waschbecken funktionierte der Abfluss bereits nicht mehr).

Denn das wusste ich aus dem Forum bereits, nur 2 Toiletten für die gesamte Business-Class sind ein Problem, nochmals gesteigert in der hier eingesetzten Variante mit 48 statt 36 Sitzen. Aber, also ob dies nicht schon schlimm genug wäre, die Paxe der Y+ benutzen diese ebenfalls. Dauernd wir der Vorhang aufgezogen, es herrscht Durchgangsverkehr. Zwar ist dies wohl so nicht gewünscht, doch die selten wird jemand wieder nach hinten geschickt.

90 Minuten vor Landung wurde das Frühstück serviert, Pfannkuchen waren bereits aus, so gab es Rührei mit Pilzen, Aufschnitt, Müsli und Croissant.


Da wir beide hungrig waren, wurde alles verputzt, Valentyna machte sich sogar über das Müsli her.

35 Minuten vor der im Bordsystem angezeigten Landezeit gingen wir von knapp über 40‘000 ft in den Sinkflug, landeten laut Anzeige um 08:42. Der Captain informierte uns jedoch, dass die Anzeige falsch sei, denn der Zeitunterschied würde 4 Stunden betragen, und nicht 3. Somit war es real erst 07:42, massig Zeit um unseren Anschlussflug zu erreichen.

Hinaus aus dem Flugzeug und innerhalb von weniger als 2 Minuten durch die Passkontrolle zum Gepäckband, wo unsere Koffer bereits ihre Runden drehten.

Gepäckwagen standen zum Glück kostenlos zur Verfügung, so dass wir durch das Labyrinth aus Zoll und Duty-Free-Shop Landside kamen.

Zuerst mit Sack und Pack hinaus aus dem Terminal, etwas Nikotin getankt.

Zu meiner Überraschung befand sich der Baggage-Drop von LATAM direkt in der Ankunftshalle,


so dass wir, trotz Schlange, innerhalb von 15 Minuten unsere 3 Gepäckstücke loswurden, die Bordingpässe erhielten.


Gebucht hatte ich den Flug São Paulo - Natal als ein separates One-Way-Ticket, weshalb ich einen ordentlichen Puffer von 4 Stunden und 45 Minuten, welcher sich wegen der verspäteten Ankunft um eine Stunde reduziert hatte, eingeplant hatte.

Innerhalb Brasiliens wird von keiner Airline Business Class angeboten, und so buchte ich, auch wegen unseres Gepäcks, die höchste Economy-Klasse ‚Plus‘ zu ca. US$ 340/Person inkl. je 2x 23 kg Aufgabegepäck und Plus-Sitzen mit mehr Beinfreiheit.

Da ich mit LATAM keine Status habe gibt es auch keinen Loungezugang, und so setzten wir uns noch etwas vors Terminal


statt die gesamte Wartezeit wieder in einem Innenraum zu verbringen.
 
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Bayer59

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
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"Und der Service war, nett ausgedrückt ‚behäbig‘.

Über eine Stunde nach Abflug gab es endlich ein heißes Tuch, 10 Minuten später auch kalte Nüsse zu Coke Zero.

Nach weiteren 15 Minuten endlich etwas zu essen, es war fast 01:30."

Das ist mehr als schade und "behäbiger Service" noch nett ausgedrückt! Da würde ich gerne mal das Statement von Herrn Spohr dazu lesen! Mit Service hat das in meinen Augen nichts zu tun. Aber das erleben wir ja gerade innerdeutsch und innereuropäisch.

Euch eine schöne Zeit und viele spannende Eindrücke in Südamerika! :)
 
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Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Das ist mehr als schade und "behäbiger Service" noch nett ausgedrückt! Da würde ich gerne mal das Statement von Herrn Spohr dazu lesen! Mit Service hat das in meinen Augen nichts zu tun. Aber das erleben wir ja gerade innerdeutsch und innereuropäisch.
Die Purserin teilte mir mit, dass man nun eine Stewardess eingespart hätte, dadurch noch mehr Arbeit pro Person entstehen würde.

Ich muss aber sagen, dass zwei Stewardessen sehr bemüht waren, ihr Bestes gegeben haben. Der Rest machte Dienst nach Vorschrift, ohne jegliche Motivation.
 

Alex6

Erfahrenes Mitglied
03.01.2016
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So ähnliche Zeiten vom Service hatte ich vor kurzem auf LH576, aber in Eco.
 
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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Dienstag, 17.12.2019; Teil 2

Irgendwann hatten wir genug, machten uns auf von Terminal 3 in Richtung Terminal 2, wo die nationalen Abflüge von LATAM erfolgen. Lange Wege, durch den kompletten Check-In-Bereich und wieder durch eine ziemlich überlaufene Securitykontrolle, wobei man hier sogar Getränke mitführen darf.

Der Flughafen versprüht den Charme der 70er - aber nicht im positiven Sinne, zu viel ist schlecht umgebaut oder billig renoviert.




Wir bekamen langsam Hunger, in der Nähe unseres Abfluggates befand sich ein Starbucks (so hungrig kann ich garnicht sein) sowie ein Burgerladen.


Das Essen war gemeinsam mit unserem Boardingaufruf aufgetragen, mein Burger war durchaus essbar, Hot-Dog und Fritten jedoch vor allem wegen der unsäglichen orangefarbenen Käsesauce, welche zu 100% niemals Käse gesehen hat, unter aller Kanone.


So aßen wir in Windeseile bis wir nicht mehr hungrig waren, liefen zum Gate und boardeten den Airbus A320 in Richtung Norden.

Man konnte durchaus von Full-House sprechen, wenigstens hatten wir genügend Beinfreiheit


und sogar Lademöglichkeiten fürs Mobiltelefon - hat LH das eigentlich bei den neuen A320 ?

Relativ pünktlich waren wir in der Luft


und wir im Reich der Träume, nur zur Getränkerunde, serviert mit ein paar Keksen wurden wir kurz wach.

So ganz langsam wurde es zäh, die Landschaft unter uns nicht gerade spannend,


mittlerweile 30 Stunden unterwegs - da möchte man nur noch ankommen und so waren wir froh als Flug Nummer 3 in den Sinkflug überging.

Die Landschaft unter uns war trocken, irgendwas zwischen Steppe und Wüste, nicht viel Grünes.

Mit einer Verspätung von 20 Minuten kamwn wir am NAT-Flughafen an,


rollten zum Recht neuen Terminal, wo wir eine Gate-Position bekamen.


Dies war er also nun, der letzte Flug in 2019.

Der Flughafen sieht definitiv besser aus als der in São Paulo, die Wege sind kurz - nur auf unser Gepäck mussten wir warten.

Draußen erwartete schon unser Fahrer, wir gingen hinaus auf den Parkplatz, verstauten unsere Koffer in einem Fiat Kastenwagen.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Dienstag, 17.12.2019; Teil 3

Nun mussten wir Geld tauschen. Von zuhause sind wir gewohnt, dass man an jeder Ecke Geld zu einem guten Kurs wechseln kann - in Natal muss man jedoch in die Stadt, um eine Wechselstube zu finden. Dies war für uns leider ein ziemlicher Umweg, die Shopping Mall war auch nicht gerade mit denen in Asien zu vergleichen,


alles ziemlich runtergekommen und nichts besonders günstig.

Weiter ging es,


die letzten 60 Kilometer nach Rio do Fogo,


wo unsere portugiesischen Freunde, bei welchem ich mich im April habe ‚optimieren‘ lassen, ein Haus am Strand haben.


Hier war unsere Anreise


nun nach knapp 34 Stunden Reisezeit und ca. 13‘800 Kilometern beendet.


Wir wurden bereits erwartet, denn unsere Freunde kamen am Vorabend mit dem Direktflug Lissabon - Natal (7 Stunden Flugzeit) an, etwas bequemer als unsere Odyssee.

Wir brachten unsere Koffer in unser geräumiges Zimmer mit Ankleide und en-suite Badezimmer, gingen dann nach draußen auf die Terrasse


und hinunter zum Strand -


und erinnerte alles, die Umgebung, der Strand, die Kühe, an Goa.

Dankbar nahmen das für uns bereitstehende Abendessen an, Pasta, leicht scharf, mit Shrimps,


welche wenige Stunden vorher noch im Ozean geschwommen sind, dazu eiskalte Coke Zero
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Erinnert ihr Euch noch an den ‚Saucen-Service‘, Pfeffer aus der Mühle ? Das ist doch noch garnicht so lange her, dass man damit den Service und das Essen etwas aufpäppen wollte, groß angekündigt. Aber dafür hat man das wohl heimlich, still und leise auch wieder abgespohrt, hat wohl 50 Cent mehr gekostet.

Auch dass es keine Schlappen gab finde ich unmöglich. Nach Asien (zu billigeren Ticketpreise) gibt es die, nach Südamerika aber nicht. Wieder 20 Cent gespohrt und damit ein inkonsistentes Produkt erkauft.

Wenn ich € 5‘000 (für 2 Personen) ausgebe, dann erwarte ich schon etwas mehr als das von LH aktuell Gebotene. Aber der Flieger war voll - und somit scheint LH alles richtig zu machen.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Mittwoch, 18.12.2019; Teil 1

Die Tage so nah am Äquator beginnen so früh wie sie enden, was uns die Zeitumstellung recht einfach macht.

Als ich gegen 05:45 erwachte herrschte draußen bereits Tageslicht, unsere Freunde hatten uns erklärt, dass sie hier sozusagen von 6 bis 6 leben, um den Tag völlig auszuschöpfen.

So schwang ich mich schnell unter die Dusche, ging hinaus auf die Terrasse, warf einen Blick auf den morgendlichen Ozean.


Auch unsere Freunde waren schon wach, selbst Valentyna schaffte es vor 7 Uhr auf die Terrasse, wo von der Köchin das Frühstück, bestehend aus Früchten, Eierspeisen und Kuchen mit hausgemachter, zuckerfreier Erdbeermarmelade, serviert wurde.

Nach dem Frühstück traf mein ‘Mietwagen’ ein, Marke Honda, 4x4, diesmal nicht von SIXT, sondern von einem lokalen Anbieter, zu US$ 65/Tag.


Ich bin bisher ein Quard nur in Thailand auf normalen Straßen gefahren, dazu mit Automatik. Hier musste ich erstmal lernen wie man schaltet, vor allem den Rückwärtsgang einlegt.

Schon ging es den Strand entlang, mein Freund voraus, ich zuerst noch etwas zaghaft hinterher. Schon rief er mir zu: 4x4 einschalten, 2. Gang, und es ging es Vollgas auf einem steilen Sandweg einen Hügel nach oben. Ich war sowas von stolz als ich ohne hängenzubleiben oben ankam - sein Gesichtsausdruck verriet, dass er etwas verwundert war.


Oben hatten wir einen tollen Ausblick auf den kilometerlangen wilden Strand, in der Entfernung der Leuchtturm von Touros, angeblich die östlichste Stelle Südamerikas.


Weiter auf normalen Straßen durch Vororte hinein ins Zentrum von Touros, einer Stadt mit ca. 40’000 Einwohnern. Hier hatten wir die männlichste aller Aufgaben: Essen besorgen.

In einer engen Gasse mit Kopfsteinplaster und bunten Häuschen steuerten wir einen Fischhändler an,


wo wir uns einen 5 kg-Fisch aussuchten (US$ 30).




Weiter durch die Stadt, Quards vollgetankt, im lokalen Supermarkt riesige Avocados, Mangos und andere Kleinigkeiten besorgt - und schon heizten wir wieder die knapp 10 Kilometer über den Strand zurück zu unseren besseren Hälften. Es macht einen riesigen Spaß über die Dünen zu fahren, das muss ich zugeben.

Wir wurden erwartet und so ging es gemeinsam zum Strand, wahrscheinlich der Schönste, welchen ich bisher mit Valentyna besucht hatte, komplett ursprünglich (bis auf den Plastikmüll), mit Puderzuckersand, angenehmem Wind und erfrischendem Wasser.

So früh aufzustehen hat seine Vorteile. Wir hatten schon so viel erlebt - und es war erst 11 Uhr. Für den ‘Kleinen Hunger’ gab es ein paar frittierte Fische mit Limone und selbstgemachter Mayonnaise,


bevor wir nun zu viert wieder am Strand entlangrasten,


um von den Fischern, welche gerade ihre Netze eingezogen hatten, ein paar frische Shrimps zu erwerben (1 kg = US$ 8.50).
 
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Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
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363
ZRH
War einige Male in Südamerika und hat mich nie wirklich gepackt (im Gegenteil zu Asien). Sieht aber sehr gut aus auf den Fotos. Bin gespannt, was dein Fazit am Schluss ist gegenüber Asien. Wir fliegen übrigens noch ein paar Tage nach Indien.
 
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330

Erfahrenes Mitglied
06.01.2015
3.338
1.043
BER / COR
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