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Mittwoch, 06.11.2019
Und los geht es wieder...
Im letzten Monat, welchen wir in der Ukraine verbracht hatten, fand unser ‚Winterumzug’ nach Kiev statt. Während Odessa im Frühjahr und Sommer pulsiert, wird es ab Oktober zunehmend grau, kalt und leer, nichts für mich.
Also fuhr am 20.10. der Umzugswagen vor, wir packten das Wichtigste, und der Tross aus 3 PKW und einem größeren Kastenwagen machte sich auf in Richtung Hauptstadt, wo wir unsere Winterwohnung bezogen.
Kiev hat im Vergleich zu Odessa Vor- und Nachteile – als Nachteil sei an erster Stelle der verheerende Verkehr genannt, oft benötigt man für 5 Kilometer eine Stunde und mehr. Dafür hat man ‚Leben’, bessere Supermärkte, eine größere Auswahl an Restaurants und vor allem auch im Winter gefüllte Clubs.
Für Vielflieger aber noch wichtiger: man hat durch den KBP-Flughafen eine bessere Anbindung in die Welt, die Ticketpreise sind zudem meist günstiger als bei Abflug von ODS – so wie auch bei der nun kommenden Reise.
Nein, allzu spannend wird es nicht, denn es geht – wie üblich – nach Thailand, der jährliche Männerurlaub mit meinem schwedischen Freund steht an.
Eigentlich hatte ich mich gefreut der winterlichen Kälte der Ukraine zu entkommen, doch diese fiel bisher aus, noch gestern lief ich tagsüber im T-Shirt durch die Stadt.
Das Ticket hatte ich in P-Klasse bereits vor einem guten halben Jahr gebucht, zu irgendwas um die EUR 1'500. Mit meinen zum Jahresende verfallenden zwei E-Vouchers bewaffnet rief ich nach Buchung direkt bei der SEN-Hotline an, versuchte einen Upgrade auf O-Klasse, allerdings ohne Erfolg, die Plätze waren bereits vergeben. Also setzte mich die Dame auf Warteliste, wo ich auch noch immer stehe.
Doch nun zur eigentlichen Reise:
Um 09:45 schlug mein Fahrer zuhause auf, packte den Koffer ins Auto, und brachte Valentyna und mich zuerst zum Friseur, denn in Thailand habe ich bisher nur schlechte Erfahrung in Bezug auf Haarschnitt gemacht.
Um kurz nach 11 fuhren wir aus Kiev hinaus, auf der besten Autobahn der Ukraine zum Flughafen Borispol.
Schon auf dem Weg erhielt ich die Nachricht, dass sich der Flug um 20 Minuten verspäten würde – kein Problem bei 6 Stunden Zwischenstopp in Frankfurt.
Am Business-Class Check-In war zum Glück nichts los, so dass ich umgehend mein Gepäck loswurde. Doch nun begann die Diskussion zwischen den Damen am Check-In, denn das System spuckte nur den Boarding-Pass von Kiev nach Frankfurt aus, nicht jedoch den von Frankfurt nach Bangkok. Nach einiger Diskussion wurde klar warum: wegen der Upgrade-Warteliste wüsste das System nicht welche Klasse es mir zuweisen solle, ich würde meinen Boarding-Pass FRA – BKK in Frankfurt erhalten.
‚Kein Problem’, dachte ich – bis mir die Dame mitteilte, sie könne allerdings auch nur mein Gepäck bis Frankfurt schicken, ich müsse es dort abholen und neu einchecken.
Da ich dazu aber keine Lust hatte, wurde der Supervisor hinzugezogen, welcher das Durchchecken des Gepäcks doch noch möglich machte.
Mit dem Boarding-Pass nach Frankfurt in der Hand
machte ich mich auf zur Fastlane-Security ganz rechts im Terminal, zum Glück – denn an der normalen Sicherheitskontrolle war die Hölle los, eine solche Schlange habe ich am KBP noch nie gesehen.
Trotzdem dauerte etwas bis ich zur Passkontrolle kam, auch dort: Menschenmassen. Ich dachte ‚was ein Glück, dass es eine Fastlane für Mastercard-Platinum-Inhaber (nur ukrainische Kreditkarten) gibt’ und begab mich dorthin. Leider wollte der Scanner meine Karte nicht akzeptieren, auch ein Zeigen der Karte brachte nichts – also zurück in die Schlange.
Doch es ging recht zügig voran, nach 10 Minuten war ich durch, lief durch den Duty-Free-Shop zur Rolltreppe, welche mich nach oben zu den Lounges brachte.
LH teilt sich die Lounge mit UIA und anderen, zu meiner Überraschung hatte man die unbequemen, rutschigen, abgewohnten, schwarzen Ledersofas durch eine freundlichere Variante ersetzt.
Da ich außer ein paar Blinis mit Kirschfüllung noch nichts gegessen hatte, holte ich mir erstmal ein paar Butterbrote (so heißen Sandwiches im russischen Sprachraum) und machte es mir mit einer Coke Zero bequem.
Für mich ist es immer wieder verwunderlich, was sich die Leute am frühen Mittag an Alkohol in die Birne hauen, kaum dass sie ihn umsonst bekommen.
Zu meiner positiven Überraschung wurden beide Lounges am KBP-Flughafen um eine ‚Raucherterrasse’
mit Blick auf das Vorfeld erweitert.
Gegen 13:30 erfolgte bereits der Boardingaufruf, ich ging hinunter zu Gate D5, wo das Einsteigen bereits begonnen hatte. Zügig ging es am Priority-Zugang hinein in den Finger – um mich dann am Ende einer ziemlich langen Schlange zu finden, welche sich vor dem Zugang zum Flugzeug gebildet hatte.
Ich war fast am Flugzeug angekommen, als mein Vordermann und ich einen Herrn bemerkten, der rüde alle Wartenden zur Seite drängte, um an der Schlange vorbei ins Flugzeug zu gelangen.
Bis zu uns kam er auch durch – aber dann war Schluss. Mein Vordermann fragte ihn wieso er dies mache, die Antwort war ‚ich darf das, ich fliege Business-Class’. Nee, das durfte er nicht, an uns kam er nicht vorbei. Er versuchte es dann noch mit ‚die Damen am Zugang haben gesagt, dass ich das darf’ und dann ‚ich bin krank, kann nicht so lange stehen’. Er saß dann im Flugzeug eine Reihe vor mir, die Medizin, 3 Gin-Tonic, schien geholfen zu haben.
Egal, man soll sich nicht zu sehr über Deppen ärgern, und so überließ ich einem freundlichen Schweizer Pärchen meinen Sitzplatz 1F, damit diese zusammensitzen konnten, ich begab mich auf 3A.
Mit 20 Minuten Verspätung waren wir in der Luft, mit eindrucksvollem Ausblick über die süd-westlichen Ausläufer Kievs.
Trotz Full-House war der Service sehr freundlich, das Essen überraschend gut, das Kalbfleisch noch schön saftig.
Trotz Verspätung beim Abflug landeten wir 10 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit auf der Nordbahn in Frankfurt,
rollten zu einem A-Gate, um dann in Busse gepfercht zu werden.
Da die Bundespolizei eine Passkontrolle direkt am Flugzeug durchführte,
dauerte es ewig, knapp über 20 Minuten. Der Drängler vom Einsteigen fluchte lautstark über den miesen Service in Deutschland.
Aber auch dies ging um, ich begab mich durch die automatische Passkontrolle zum Ausgang. Da ich beim Anflug den Verkehr auf der Autobahn gesehen hatte, entschied ich mich in die City mit der S-Bahn statt einem Taxi zu fahren, begab mich hinunter zu den S-Bahn-Steigen.
Nix war’s, die waren gesperrt – und so musste ich wieder 2 Stockwerke nach oben, hinüber zum Fernbahnhof, ein Ticket lösen,
um dann auf einen ICE zu warten, der mich zum Hauptbahnhof brachte,
einem wirklich hässlichen und deprimierenden Ort, wenn ich diesen mit Bahnhöfen in Großstädten der Ukraine, Russlands, Armeniens und auch Usbekistans vergleiche.
Weiter mit der U-Bahn zum Theaterplatz, nochmals umsteigen, um zur Station ‚Grüneburgweg’ zu gelangen.
Der ganze Akt nahm zwar nur knapp über 30 Minuten in Anspruch, ein Taxi wäre aber sicher bequemer gewesen.
Nachdem ich eine Stunde mit -2 gequatscht hatte, bestellte ich mir ein UBER zurück zum Flughafen.
Die Fahrt war sehr angenehm, die Unterhaltung erfolgte auf Russisch, den der Afghanische Fahrer hatte als Techniker für die sowjetische Armee gearbeitet.
Am Flughafen direkt ins Terminal 1A, zum SEN-Check-In.
Die Dame bestätigte meine Befürchtung, alle 8 F-Paxe hätten bereits eingecheckt – und so wurde nix mit meinem Upgrade und FCT, es blieb bei 22D und der SEN-Lounge in Z.
Was ich allerdings dann erblickte verschlug mir den Atem: die Schlange vor der Sicherheitskontrolle ging durch das komplette Terminal bis fast auf die Straße. So etwas hatte ich noch nie gesehen – außer am Flughafen auf Kreta.
Ich denke noch ‚Glück gehabt!’, denn ich musste mich nicht in diese Schlange anstellen, mit der Rolltreppe nach oben zur Security vor den Z-Gates.
Gesagt, getan, durch die Passkontrolle in die relativ kurze Schlange für den Z-Gate-Zugang.
Ich hatte mich aber getäuscht... die Schlange war zwar keine 50 Meter, dafür hatte aber nur eine einzige Linie geöffnet, es ging und ging nicht voran. Nachdem ich bereits 50 Minuten stand und noch nicht in der Nähe des Zugangs war, kam langsam bei einigen Reisenden Panik auf den Flug zu verpassen. Nach einer Stunde kippte die erste Dame um, ein Notarzt kam, dann die Sanitäter mit Sichtschutz und Trage.
Aus Panik den Flug zu verpassen versuchten die ersten zu drängeln – was allerdings in der eh schon angespannten Situation keine gute Idee war.
Bis ich nach 1 ½ Stunden endlich zur Security-Kontrolle kam, waren insgesamt 3 Personen zusammengebrochen.
Wäre dies alles in Laos oder Mozambique so abgelaufen, ich hätte mich nicht groß gewundert. Aber in Deutschland...
Ich besorgte mir noch kurz meine Ausfuhrstempel, kaufe noch schnell Bücher und Gürtel,
begab mich dann in die Lounge,
wo mir noch ganze 15 Minuten blieben, bis ich gegen 21:10 zu Gate Z66 musste. Also keine Zeit für Kartoffelsalat und Würstchen.
Um 21:30 wurde zum Einsteigen aufgefordert, der A380 war ausgebucht bis auf den letzten Platz.
Ich machte es mir auf 22D bequem,
wurde dann von meinem eintreffenden Sitznachbarn gefragt, ob ich bitte mit seiner Gattin den Platz tauschen könnte, damit er mit ihr zusammensitzen könne.
Normalerweise mache ich dies gerne, doch hatte sie einen ‚C-Platz’, also Gang am äußeren Sitzblock, wo der Pax vom Fensterplatz über einen drübersteigen muss. Ich nehme extra immer Mittelblock, so dass ich Gangzugang habe, keiner über mich und ich über keinen drübersteigen muss. So lehnte ich diesmal freundlich ab, auch der Sitznachbar seiner Gattin wollte nicht vom Fenster weg.
Die Crew, für LH-Verhältnisse sehr freundlich und engagiert.
Vor Abflug gab es die übliche Getränkerunde, dazu die Speisekarte.
Nachdem wir mit einer kleinen Verspätung fast auf Reiseflughöhe angekommen waren, startete der Cocktail-Service mit ziemlich kalten Mandeln.
Zwischen Cocktail und Essen verging allerdings ziemlich viel Zeit. Ich hätte mir dies fixer gewünscht, denn mir fielen schon die Augen zu.
So sah ich zum Abendessen, bestehend aus Kalbfleisch,
Heilbutt (den LH-Gänsebraten brauche ich nicht mehr)
und Dessert,
die Servicedauer genau auf meinen Film abgestimmt.
Schnell Zähne geputzt, das Bett gerichtet und schon war ich im Reich der Träume, wenigstens solange ich von recht heftigen Turbulenzen nicht aufgeweckt wurde – denn es schüttelte einige Male schon kräftig.
Und los geht es wieder...
Im letzten Monat, welchen wir in der Ukraine verbracht hatten, fand unser ‚Winterumzug’ nach Kiev statt. Während Odessa im Frühjahr und Sommer pulsiert, wird es ab Oktober zunehmend grau, kalt und leer, nichts für mich.
Also fuhr am 20.10. der Umzugswagen vor, wir packten das Wichtigste, und der Tross aus 3 PKW und einem größeren Kastenwagen machte sich auf in Richtung Hauptstadt, wo wir unsere Winterwohnung bezogen.
Kiev hat im Vergleich zu Odessa Vor- und Nachteile – als Nachteil sei an erster Stelle der verheerende Verkehr genannt, oft benötigt man für 5 Kilometer eine Stunde und mehr. Dafür hat man ‚Leben’, bessere Supermärkte, eine größere Auswahl an Restaurants und vor allem auch im Winter gefüllte Clubs.
Für Vielflieger aber noch wichtiger: man hat durch den KBP-Flughafen eine bessere Anbindung in die Welt, die Ticketpreise sind zudem meist günstiger als bei Abflug von ODS – so wie auch bei der nun kommenden Reise.
Nein, allzu spannend wird es nicht, denn es geht – wie üblich – nach Thailand, der jährliche Männerurlaub mit meinem schwedischen Freund steht an.
Eigentlich hatte ich mich gefreut der winterlichen Kälte der Ukraine zu entkommen, doch diese fiel bisher aus, noch gestern lief ich tagsüber im T-Shirt durch die Stadt.
Das Ticket hatte ich in P-Klasse bereits vor einem guten halben Jahr gebucht, zu irgendwas um die EUR 1'500. Mit meinen zum Jahresende verfallenden zwei E-Vouchers bewaffnet rief ich nach Buchung direkt bei der SEN-Hotline an, versuchte einen Upgrade auf O-Klasse, allerdings ohne Erfolg, die Plätze waren bereits vergeben. Also setzte mich die Dame auf Warteliste, wo ich auch noch immer stehe.
Doch nun zur eigentlichen Reise:
Um 09:45 schlug mein Fahrer zuhause auf, packte den Koffer ins Auto, und brachte Valentyna und mich zuerst zum Friseur, denn in Thailand habe ich bisher nur schlechte Erfahrung in Bezug auf Haarschnitt gemacht.
Um kurz nach 11 fuhren wir aus Kiev hinaus, auf der besten Autobahn der Ukraine zum Flughafen Borispol.
Schon auf dem Weg erhielt ich die Nachricht, dass sich der Flug um 20 Minuten verspäten würde – kein Problem bei 6 Stunden Zwischenstopp in Frankfurt.
Am Business-Class Check-In war zum Glück nichts los, so dass ich umgehend mein Gepäck loswurde. Doch nun begann die Diskussion zwischen den Damen am Check-In, denn das System spuckte nur den Boarding-Pass von Kiev nach Frankfurt aus, nicht jedoch den von Frankfurt nach Bangkok. Nach einiger Diskussion wurde klar warum: wegen der Upgrade-Warteliste wüsste das System nicht welche Klasse es mir zuweisen solle, ich würde meinen Boarding-Pass FRA – BKK in Frankfurt erhalten.
‚Kein Problem’, dachte ich – bis mir die Dame mitteilte, sie könne allerdings auch nur mein Gepäck bis Frankfurt schicken, ich müsse es dort abholen und neu einchecken.
Da ich dazu aber keine Lust hatte, wurde der Supervisor hinzugezogen, welcher das Durchchecken des Gepäcks doch noch möglich machte.
Mit dem Boarding-Pass nach Frankfurt in der Hand
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machte ich mich auf zur Fastlane-Security ganz rechts im Terminal, zum Glück – denn an der normalen Sicherheitskontrolle war die Hölle los, eine solche Schlange habe ich am KBP noch nie gesehen.
Trotzdem dauerte etwas bis ich zur Passkontrolle kam, auch dort: Menschenmassen. Ich dachte ‚was ein Glück, dass es eine Fastlane für Mastercard-Platinum-Inhaber (nur ukrainische Kreditkarten) gibt’ und begab mich dorthin. Leider wollte der Scanner meine Karte nicht akzeptieren, auch ein Zeigen der Karte brachte nichts – also zurück in die Schlange.
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Doch es ging recht zügig voran, nach 10 Minuten war ich durch, lief durch den Duty-Free-Shop zur Rolltreppe, welche mich nach oben zu den Lounges brachte.
LH teilt sich die Lounge mit UIA und anderen, zu meiner Überraschung hatte man die unbequemen, rutschigen, abgewohnten, schwarzen Ledersofas durch eine freundlichere Variante ersetzt.
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Da ich außer ein paar Blinis mit Kirschfüllung noch nichts gegessen hatte, holte ich mir erstmal ein paar Butterbrote (so heißen Sandwiches im russischen Sprachraum) und machte es mir mit einer Coke Zero bequem.
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Für mich ist es immer wieder verwunderlich, was sich die Leute am frühen Mittag an Alkohol in die Birne hauen, kaum dass sie ihn umsonst bekommen.
Zu meiner positiven Überraschung wurden beide Lounges am KBP-Flughafen um eine ‚Raucherterrasse’
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mit Blick auf das Vorfeld erweitert.
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Gegen 13:30 erfolgte bereits der Boardingaufruf, ich ging hinunter zu Gate D5, wo das Einsteigen bereits begonnen hatte. Zügig ging es am Priority-Zugang hinein in den Finger – um mich dann am Ende einer ziemlich langen Schlange zu finden, welche sich vor dem Zugang zum Flugzeug gebildet hatte.
Ich war fast am Flugzeug angekommen, als mein Vordermann und ich einen Herrn bemerkten, der rüde alle Wartenden zur Seite drängte, um an der Schlange vorbei ins Flugzeug zu gelangen.
Bis zu uns kam er auch durch – aber dann war Schluss. Mein Vordermann fragte ihn wieso er dies mache, die Antwort war ‚ich darf das, ich fliege Business-Class’. Nee, das durfte er nicht, an uns kam er nicht vorbei. Er versuchte es dann noch mit ‚die Damen am Zugang haben gesagt, dass ich das darf’ und dann ‚ich bin krank, kann nicht so lange stehen’. Er saß dann im Flugzeug eine Reihe vor mir, die Medizin, 3 Gin-Tonic, schien geholfen zu haben.
Egal, man soll sich nicht zu sehr über Deppen ärgern, und so überließ ich einem freundlichen Schweizer Pärchen meinen Sitzplatz 1F, damit diese zusammensitzen konnten, ich begab mich auf 3A.
Mit 20 Minuten Verspätung waren wir in der Luft, mit eindrucksvollem Ausblick über die süd-westlichen Ausläufer Kievs.
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Trotz Full-House war der Service sehr freundlich, das Essen überraschend gut, das Kalbfleisch noch schön saftig.
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Trotz Verspätung beim Abflug landeten wir 10 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit auf der Nordbahn in Frankfurt,
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rollten zu einem A-Gate, um dann in Busse gepfercht zu werden.
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dauerte es ewig, knapp über 20 Minuten. Der Drängler vom Einsteigen fluchte lautstark über den miesen Service in Deutschland.
Aber auch dies ging um, ich begab mich durch die automatische Passkontrolle zum Ausgang. Da ich beim Anflug den Verkehr auf der Autobahn gesehen hatte, entschied ich mich in die City mit der S-Bahn statt einem Taxi zu fahren, begab mich hinunter zu den S-Bahn-Steigen.
Nix war’s, die waren gesperrt – und so musste ich wieder 2 Stockwerke nach oben, hinüber zum Fernbahnhof, ein Ticket lösen,
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um dann auf einen ICE zu warten, der mich zum Hauptbahnhof brachte,
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einem wirklich hässlichen und deprimierenden Ort, wenn ich diesen mit Bahnhöfen in Großstädten der Ukraine, Russlands, Armeniens und auch Usbekistans vergleiche.
Weiter mit der U-Bahn zum Theaterplatz, nochmals umsteigen, um zur Station ‚Grüneburgweg’ zu gelangen.
Der ganze Akt nahm zwar nur knapp über 30 Minuten in Anspruch, ein Taxi wäre aber sicher bequemer gewesen.
Nachdem ich eine Stunde mit -2 gequatscht hatte, bestellte ich mir ein UBER zurück zum Flughafen.
Die Fahrt war sehr angenehm, die Unterhaltung erfolgte auf Russisch, den der Afghanische Fahrer hatte als Techniker für die sowjetische Armee gearbeitet.
Am Flughafen direkt ins Terminal 1A, zum SEN-Check-In.
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Die Dame bestätigte meine Befürchtung, alle 8 F-Paxe hätten bereits eingecheckt – und so wurde nix mit meinem Upgrade und FCT, es blieb bei 22D und der SEN-Lounge in Z.
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Was ich allerdings dann erblickte verschlug mir den Atem: die Schlange vor der Sicherheitskontrolle ging durch das komplette Terminal bis fast auf die Straße. So etwas hatte ich noch nie gesehen – außer am Flughafen auf Kreta.
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Ich denke noch ‚Glück gehabt!’, denn ich musste mich nicht in diese Schlange anstellen, mit der Rolltreppe nach oben zur Security vor den Z-Gates.
Gesagt, getan, durch die Passkontrolle in die relativ kurze Schlange für den Z-Gate-Zugang.
Ich hatte mich aber getäuscht... die Schlange war zwar keine 50 Meter, dafür hatte aber nur eine einzige Linie geöffnet, es ging und ging nicht voran. Nachdem ich bereits 50 Minuten stand und noch nicht in der Nähe des Zugangs war, kam langsam bei einigen Reisenden Panik auf den Flug zu verpassen. Nach einer Stunde kippte die erste Dame um, ein Notarzt kam, dann die Sanitäter mit Sichtschutz und Trage.
Aus Panik den Flug zu verpassen versuchten die ersten zu drängeln – was allerdings in der eh schon angespannten Situation keine gute Idee war.
Bis ich nach 1 ½ Stunden endlich zur Security-Kontrolle kam, waren insgesamt 3 Personen zusammengebrochen.
Wäre dies alles in Laos oder Mozambique so abgelaufen, ich hätte mich nicht groß gewundert. Aber in Deutschland...
Ich besorgte mir noch kurz meine Ausfuhrstempel, kaufe noch schnell Bücher und Gürtel,
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begab mich dann in die Lounge,
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Um 21:30 wurde zum Einsteigen aufgefordert, der A380 war ausgebucht bis auf den letzten Platz.
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wurde dann von meinem eintreffenden Sitznachbarn gefragt, ob ich bitte mit seiner Gattin den Platz tauschen könnte, damit er mit ihr zusammensitzen könne.
Normalerweise mache ich dies gerne, doch hatte sie einen ‚C-Platz’, also Gang am äußeren Sitzblock, wo der Pax vom Fensterplatz über einen drübersteigen muss. Ich nehme extra immer Mittelblock, so dass ich Gangzugang habe, keiner über mich und ich über keinen drübersteigen muss. So lehnte ich diesmal freundlich ab, auch der Sitznachbar seiner Gattin wollte nicht vom Fenster weg.
Die Crew, für LH-Verhältnisse sehr freundlich und engagiert.
Vor Abflug gab es die übliche Getränkerunde, dazu die Speisekarte.
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Zwischen Cocktail und Essen verging allerdings ziemlich viel Zeit. Ich hätte mir dies fixer gewünscht, denn mir fielen schon die Augen zu.
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Schnell Zähne geputzt, das Bett gerichtet und schon war ich im Reich der Träume, wenigstens solange ich von recht heftigen Turbulenzen nicht aufgeweckt wurde – denn es schüttelte einige Male schon kräftig.