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Bonpflicht ab Januar 2020

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gowest

Erfahrenes Mitglied
15.02.2012
12.405
7
2245 Betriebe wurden von der Finanzverwaltung überprüft. 84 Straf- und Bußgeldverfahren wurden eingeleitet - das entspricht 3,75% der geprüften Unternehmen - und ich dachte 99,9% betrügen?

Irgendwas stimmt da nicht.

Also benehmen sich so gut wie alle recht ehrlich, die Nachzahlungen entstehen ja nicht durch Betrug, sondern durch Fehler in der Buchhaltung (und oft werden diese Fehler unterstellt bzw. ergeben sich aus unterschiedlicher Interpretation der Gesetze). Ich hatte mal nach einer Nachprüfung einen Nachforderung in Höhe eines sechsstelligen Betrages, nach Widerspruch und Einschaltung eines Anwaltes musste ich noch knapp 4000€ nachzahlen.

Wenn du bei den geprüften Gastronomen die 10 größten Fälle abziehst - dann bleiben pro Prüfung ca. 20000€ - diese werden in der Regel über 3 Jahre oder mehr entstanden sein, macht also ca. 500€ im Monat - das passiert schnell durch eine Unachtsamkeit oder eine Ungenauigkeit (es reicht ja wenn Eingangsrechnungen lt. Prüfer der Form nicht entsprechen - das Problem hatte ich z.B.). Es ist auch möglich das der Prüfer der Meinung ist das das Verhältnis In-Haus/Ausser-Haus anders ist - wenn er dann 5000€/Monats Umsatz entsprechend umbucht, werden über drei Jahre eben diese ca. 20000€ fällig - und das wird auch mit einem Bon möglich sein.

Wirklich interessant wäre auch zu wissen welche Summe da schon rechtskräftig ist, oder ob man aus PR Gründen erst einmal die Summe der verschickten Bescheide nennt - wenn da noch Widersprüche möglich sind, wird sich das nochmals deutlich reduzieren.


Wenn man da weniger Fehler haben möchte muss man die Gesetze und Regeln schlanker und übersichtlicher gestalten.

https://www.bz-berlin.de/berlin/95-prozent-aller-berliner-wirte-betruegen-bei-der-steuer

Um da erstmal aufzufallen muss man ziemlich dumm sein
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5

Es bleibt dabei du verstehst die Thematik nicht, Zitat aus dem verlinkten Artikel:

Es ist ein Hammer: Von den bereits 689 ausgewerteten Fällen waren bis zu 95 Prozent nicht steuerehrlich! Gegen 27 Gastronomen wurde bereits ein Straf- bzw. Bußgeldverfahren eingeleitet.

Der Anteil der strafbaren Handlungen lag also auch 2018 bei unter 4% - mit 3,92% leicht über dem Wert von 2019. Es waren also nicht 95% der Wirte nicht steuerehrlich - sondern nur ca. 4% - die restlichen 91% waren nicht steuerrichtig - und das ist schon ein großer Unterschied.

Dieser Satz kann so nicht stimmen, er muss so heissen:

Es ist ein Hammer: Von den bereits 689 ausgewerteten Fällen wurden bei bis zu 95 Prozent Fehler in der Buchhaltung gefunden! Gegen 27 Gastronomen wurde ein Straf- bzw. Bußgeldverfahren eingeleitet weil sie gegen geltende Gesetze verstossen haben.


Heisst also das jeder geprüfte Betrieb im Jahr ca 15.000€ nachzahlen durfte - bei einem angenommen Prüfungszeitraum sind das dann ca. 430€ im Monat - Wahnsinn - des Entspricht (also wenn unterstellt das es nur um Umsatzsteuer geht) einen nicht erfassten Umsatz von ca. 2700€ im Monat - da da aber auch jede Menge Zuschläge drin sind und auch noch andere Steuern eine Rolle spiele liegt der relevante Umsatz dann bei (geschätzt) 1500€. Erneut: WAHNSINN.

Den bei nahezu jeder Betriebsprüfung kommt es zu Nachzahlungen weil es Fehler in der Buchhaltung gab - das ist erstmal nicht strafbar sondern ärgerlich und ist auch ohne Vorsatz Standard - das hat nichts mit Steuerhinterziehung zu tun sondern mit Fehlern die meist vom Unternehmer, Mitarbeitern oder Steuerberatern gemacht werden. Im übrigen suchen die Prüfer nur nach Fehlern zu Ungunsten des Steuerpflichtigen - nicht nach Fehlern zu Gunsten des FAs - und davon dürfte es auch einige geben.

Alleine beim Thema "Verfahrensdokumentation" dürften die allermeisten kleine Betriebe Fehler machen, die Folge 5% - 15% Umsatz wird hinzugeschätzt.

Wie ich schon weiter oben geschrieben habe verständlichere Gesetze und Regeln würden die Sache einfacher machen.

https://www.sueddeutsche.de/wirtsch...erne-rechnen-sich-beim-finanzamt-arm-1.825139

Es sind vor allem die großen Konzerne die auffällig sind (evtl. weil da einfach mehr zu holen ist)

Die 11.000 Steuerprüfer durchleuchteten im vorigen Jahr mehr als zweihunderttausend Unternehmen. Wie schon in den Vorjahren wurden sie dabei insbesondere bei den Großbetrieben fündig: Diese mussten 10,87 Milliarden Euro an Steuern nachzahlen, weitere 2,7 Milliarden Euro trieben die Prüfer bei Mittelständlern und Kleinbetrieben ein.

Der Anteil der Umsatzsteuer war insgesamt relativ niedrig.
 
Zuletzt bearbeitet:

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Funfact:

Heute nacht wurde uns von unserem Softwareanbieter ein Update für die Belegausgabepflicht zur Verfügung gestellt - das soll jetzt downgeloaded und installiert werden. Über also zig tausende Händler haben jetzt einen Werktag um die Software zu aktualisieren - was man den in der Beschreibung lesen kann lässt einen nur noch den Kopf schütteln.

Was ist neu ab Version 7.0.124[FONT=&quot]
[/FONT]​

  1. Kassenbons werden im TSE Standard ausgegeben, sie sind länger als bisher.
  2. Kassenbons werden immer ausgegeben, entweder gedruckt oder digital.
  3. Vorbereitung Digitaler Kassenbon
[FONT=&quot]Der Button "Digitaler Kassenbon" ist vorbereitet und kann voraussichtlich ab Februar 2020 aktiv eingesetzt werden, wir informieren sobald die App verfügbar ist.[/FONT]
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.099
1.716
Parkservice in München schient ziemlich gestresst heute - viel los gerade! Bei den Parkenplätzen-only (offizieller Hotelbetrieb incl. Park&Fly&Sleep) gibt's ne eigene "Kasse" (riesen Geldbeutel wie früher die Bedienungen hatten oder teils heute in DE immer noch), es gibt einen "Zahlungsbeleg" vom Quittungsblock "+19%" MwSt ist eingetragen und dann der Gesamtbetrag.

Nachdem mich der Capo etwas ruppig angefahren hatte, ich soll bitte sofort meinen alten Golf vom Parkplatz des Shuttles wegfahren, bin ich etwas lauter geworden. War ja soeben fertig mit dem checkin beim Mitarbeiter und das "Parkverbot" ist ein handgeschriebenes Plakat in Schwarz auf öffentlichem Weg - in manchen Städten heisst das "Amtsanmassung" (Strafe 350€!) ... den Hinweis mit "Finanzamt schicken" habe ich mir verkniffen, auch weil der Typ gleich sagte "Stornieren wir halt den Parkplatz" (war aber schon bezahlt).

Aber genau diese Bargeld Geschäfte sollte das Finanzamt genauer untersuchen: Schwarzgeld, Mindestlohn etc.
 
Zuletzt bearbeitet:

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Bei den Parkenplätzen-only gibt's ne eigene "Kasse" (riesen Geldbeutel wie früher die Bedienungen hatten oder teils heute in DE immer noch), es gibt einen "Zahlungsbeleg" vom Quittungsblock "+19%" MwSt ist eingetragen und dann der Gesamtbetrag.

Das ist doch vollkommen OK, die Quittungsblocks sind durchnummeriert und tragen alle erforderlichen Angaben - dann kann auch das FA nichts sagen.
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
LOL, denkst du? auf meinem Beleg steht keine Nummer "Avery Zweckform Quittung"

Genau da gibt es ein Feld mit Nummer, wenn da die richtige steht ist alles in Ordnung:cool:, du stellst es aber so da als ob dies kein korrektes Vorgehen ist. Und der Parkplatzbetreiber kann das so in 2020 weiter machen - und erfüllt sogar die "Bonpflicht". Und wenn er einen Block kauft der schon nummeriert ist kann er da auch keine Fehler mehr machen:D

Das ist doch genau eines der Bsp. warum die Bonpflicht so wie geplant nichts bringt.

Warum meldest du das jetzt nicht dem FA? Einfach eine Kopie der Quittung ans FA senden und nachfragen ob das seine Richtigkeit hat.

Und zum Thema "Amtsanmassung" auf dem Parkplatz hat der "Capo" das Hausrecht und der kann dir natürlich sagen das du an bestimmten Stellen nicht parken darfst - weil du sonst den Betriebsablauf störst. Du kannst dich ja auch nicht mit Freunden in den Eingang eine McDonalds Filliale setzen - wenn der Security Mann euch da wegscheucht ist das keine Amtsanmassung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.551
239
Point Place, Wisconsin
...]

Es sind vor allem die großen Konzerne die auffällig sind (evtl. weil da einfach mehr zu holen ist)....

Ich denke da geht es hauptsächlich um Transferpreis Bewertungen internationaler Konzerne sowie Auslegungen von BAPAs.
(Bilateral Advanced Pricing Agreements).

Was dann an einer Stelle nachgezahlt wird, wird an anderer Stelle wieder geltend gemacht.
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Ich denke da geht es hauptsächlich um Transferpreis Bewertungen internationaler Konzerne sowie Auslegungen von BAPAs.
(Bilateral Advanced Pricing Agreements).

Was dann an einer Stelle nachgezahlt wird, wird an anderer Stelle wieder geltend gemacht.

Ja, das mag ein Teil sein, und bei den Kleinen geht es hauptsächlich um Fehler die größtenteils unfreiwillig gemacht werden und dann wird eben hinzu geschätzt - klar gibt Ausnahmen bei den Kleinen und bei den Konzernen. Deckt sich aber mit meiner Annahme das es meist um komplexe Gesetze und die unterschiedlichen Auslegung durch die Prüfer geht.

Das in Berlin in zwei Jahren hintereinander bei Gastronomen jeweils weniger als 4% der Bertriebe einen Bussgeldbescheid oder ein Strafverfahren spricht doch für die Steuerehrlichkeit.

Aber wenn z.B. eine Leistungsbeschreibung dem Prüfer nicht passt wird die Rechnung verworfen und die Ust nachgefordert, wenn bei der Kasse keine vollständige Verfahrensdokumentation vorliegt wird die Kasse verworfen und ein paar % hinzugefügt.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.443
3.128
Corona-Land
Warum muss ein Kassenbon ca. 40 cm lang sein?

Gestern:

Ein kleines Textil (€ 3,49) gekauft 29 cm Bon. Reclame, Gutschein, "werde Member", etc.

Einen Yoghurt beim Discounter, dito, 42 cm. Auch noch Treuepunkte und Werbung zur Ausbildung.
 

TheReal

Aktives Mitglied
18.07.2018
142
5
Bin mal gespannt wie das mit der Bonpflicht ab morgen klappen wird. Ich habe das Gefühl das wird oftmals einfach ignoriert werden...
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14

Sofern das ein echtes "Polizei Berlin" Twitter Account ist bin ich absolut perplex und sprachlos, was die Berliner Polizei am 31.12. um 19:53 so bewegt. Schließlich muss man ja Prioritäten setzen. Ein paar Stunden später wird in Neukölln Krawall gemacht aber das stört die Berliner Polizei nicht. Kommentar der Feuerwehr, die es zum Glück auch noch gibt: "Wir sind entsetzt", so die Feuerwehr.



 

Rince

Erfahrenes Mitglied
10.04.2016
758
362
Sofern das ein echtes "Polizei Berlin" Twitter Account ist bin ich absolut perplex und sprachlos, was die Berliner Polizei am 31.12. um 19:53 so bewegt. Schließlich muss man ja Prioritäten setzen. Ein paar Stunden später wird in Neukölln Krawall gemacht aber das stört die Berliner Polizei nicht. Kommentar der Feuerwehr, die es zum Glück auch noch gibt: "Wir sind entsetzt", so die Feuerwehr.




1. Das ist ein echter Account.
2. Natürlich bespielen die zu Silvester ihre Social Media Kanäle.
3. Unter dem # haben sie gemeldet, weswegen Leute die 110, ergo den Notruf(!) gewählt haben.
 
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Spaceflight

Aktives Mitglied
07.09.2019
171
1
Verstehe bis heute nicht, warum Behörden andauernd etwas über Twitter mitteilen müssen.
Wenn eine Behörde meint etwas mitteilen zu müssen, dann kann sie das ganz klassisch per Pressemitteilung machen. Mitteilungen auf Twitter & Co. sollten lediglich für Notfälle (wie z.B. Evakuierungen) vorgesehen sein.
 
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Yuwoex

Erfahrenes Mitglied
25.04.2019
1.339
2
Verstehe bis heute nicht, warum Behörden andauernd etwas über Twitter mitteilen müssen.
Wenn eine Behörde meint etwas mitteilen zu müssen, dann kann sie das ganz klassisch per Pressemitteilung machen. Mitteilungen auf Twitter & Co. sollten lediglich für Notfälle (wie z.B. Evakuierungen) vorgesehen sein.
Ein bisschen mehr Respekt, Freundchen!
Twitter ist der offizielle Nachrichtenkanal vom Weißen Haus!
;)
 
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heinz963

Erfahrenes Mitglied
05.05.2014
869
671
HAM
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Genau, lächerlich! Da hauen wir Milliarden raus für den Klimaschutz und erneuerbare Energien und dann kommt die bonpflicht und macht Müllberge, die 42 Fußballfelder mit giftigen Chemikalien an Müll verursachen, zur Pflicht. DAS ist in der Tat lächerlich.
Das Problem ist wohl eher, dass das Umweltargument eher vorgeschoben wirkt.

@Topic: In Österreich wurde bei Einführung der Bonpflicht 2016 ja auch der Untergang des Abendlandes ausgerufen, insbesondere in der Gastronomie. SPOILER: Der Untergang des Abendlandes ist ausgeblieben. Als Kunde habe ich allerdings das Gefühl, dass gerade Gasthäuser es jetzt doch etwas genauer nehmen mit der Abrechnung. Und damit vermutlich auch mit den Steuern...
 
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