Das ist schon klar, aber da würde ein grosses Display zum Kunden gedreht reichen und schon könnte der Kunde verifizieren das der Verkauf erfasst wurde.
Ähm nein. Aber ich habe den Eindruck, Du willst das gar nicht verstehen.
Aber schauen wir uns die Realität an, in der Vergangenheit gab es böse Buben die haben die Software manipuliert - warum sollte das in Zukunft anders sein?
Die bösen Buben wird es weiterhin geben, aber sie werden es deutlich schwerer haben. Aktuell reicht eine Software, die dem Anwender (Personal, Kunde auf großem zu ihm gedrehten Display, ggf. gedruckter Fake-Bon) suggeriert, dass der Umsatz in die Kasse eingebucht worden wäre.
Zukünftig müsste diese Software auch noch einen Bon erzeugen, deren Prüfziffern zu denen einer zertifizierten Kasse passen und einer zumindest oberflächlichen Analyse standhalten, was - wenn es denn überhaupt möglich ist - sowohl von der kriminellen Energie, als auch der kryptographischen Komplexität eine ganz andere Liga ist (wodurch diese Art der Steuerhinterziehung einfach unwirtschaftlich wird).
Dann gab es nicht ganz so böse Buben die haben die Kassenschublade aufstehen gehabt und dann nur so jeden zweiten oder dritten Verkauft erfasst - warum sollte das in Zukunft anders sein?
Weil es eine Kassenbonpflicht gibt und dem Kunden, aber auch den anderen wartenden Kunden auffallen würde, wenn kein Kassenbon ausgehändigt wird. Sicherlich wird es solche Kandidaten auch weiter geben. (Aber das sind vermutlich die, die das Finanzamt auch heute schon auf dem Schirm hat - in welcher Form auch immer sie damit umgehen). Aber die Läden, von denen Du es heute niemals glauben würdest, dass sie bisher bescheißen, die haben es demnächst schwerer.
Wenn eine Bonpflicht dann müsste zuerst eine Kassenpflicht her und das vergessen des Bons müsste mit einer Geldstrafe einher gehen.
Da bin ich völlig Deiner Meinung. Aber einerseits maulst Du, dass das jetzt schon alles zu weit geht, andererseits forderst Du noch mehr. Was denn jetzt?
Jede Waage die in Deutschland im Handel betrieben wird muss regelmässig geeicht werden - warum ein solches System nicht für Kassen?
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob Du inzwischen rumtrollst, oder ob Du wirklich, weil IT-fremd, diese Frage ernst meinst.
Aktuell sind Kassensysteme in ihrer Ausgestaltung relativ frei. Hard- und Software kann man komplett getrennt betrachten, hast Du ja selbst schon so gemacht. Integration in alle Arten von eigener IT-Landschaft sind kein Problem.
Ein derartiges IT-System auf "Vertrauenswürdigkeit" zu prüfen ist nahezu unmöglich. Selbst mit genauen Kenntnissen, wie der Soll-Zustand sein muss (d.h. entsprechender Vorarbeit durch die Kassensystem-Hersteller) liegt der Aufwand im Bereich von zig Manntagen, weil man ja nicht weiß, wonach man suchen soll. Neben irgend einer Art von Software auf dem PC selbst könnte es auch einfach ein kleiner Mini-Rechner (RaspberryPi o.ä), der irgendwo in der Ladentheke verbaut ist sein, der per HDMI und USB zwischen dem Kassen-Bedienterminal und dem Rechner hängt. So eine Form der Kontrolle willst Du sicherlich nicht haben
Also, wie könnte man so eine Prüfung vereinfachen: In dem Du das komplette Kassensystem als geschlossene Einheit ansiehst, die festgelegte Schnittstellen (die darfst Du nutzen, wenn Dir das nicht reicht - Pech) anbietet und alles andere ist verplombt und kann maximal vom Servicetechniker geöffnet werden o.ä. Mal ein Beispiel aus meiner Branche: Wenn ich ein solches Gerät brauche, dann bestelle ich das beim Hersteller. Der schickt es an die zuständige Behörde, die machen die Abnahme, versehen es mit einer SmartCard mit der Konfiguration und schicken es mir zu. Ich darf es einbauen. Änderungswünsche erfolgen durch Rückversand des Gerätes an den Hersteller, der schickt es danach zur Behörde, die prüfen es erneut, packen eine neue SmartCard rein und schicken es wieder zu mir. Hersteller gibt es übrigens nur einen einzigen, und bereits die jährliche Wartungspauschale ist teurer als das, was andere Hersteller für derartige Hardware aufrufen würden. Glaube mir, sowas möchtest Du bei Kassensystemen nicht haben.
Mit der TSE wurde offensichtlich (ich bin nicht genau im Thema, nur oberflächlich angelesen) ein guter Mittelweg gewählt: Statt dass das komplette Kassensystem einschließlich jedem Stromkabel zertifiziert/geprüft werden muss, braucht man "nur" die TSE. Aber damit sichergestellt ist, dass die auch zum Einsatz kommt (und nicht an ihr vorbeigearbeitet wird), braucht es den Bon und die auf ihm abgedruckten Signaturinformationen.