Wirecard: Es gibt Hinweise auf Milliardenbetrug!
vor 27 Minuten
Für Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro fehlen offenbar Belege und es wurden "zu Täuschungszwecken" unrichtige Saldenbestätigungen vorgelegt, wie Wirecard mitteilt. Das Unternehmen hat die Vorlage der Bilanz erneut verschoben.
Update: Wirecard hat die Vorlage der Bilanz erneut verschoben.
Über die Existenz von insgesamt 1,9 Milliarden Euro Bankguthaben auf Treuhandkonten (dies entspricht in etwa einem Viertel der Konzernbilanzsumme) gebe es "noch keine ausreichenden Prüfungsnachweise", so das Unternehmen.
"Es bestehen Hinweise, dass dem Abschlussprüfer von einem Treuhänder bzw. aus dem Bereich der Banken, welche die Treuhandkonten führen, unrichtige Saldenbestätigungen zu Täuschungszwecken vorgelegt wurden, damit dieser ein unrichtiges Vorstellungsbild über das Vorhandensein der Bankguthaben bzw. die Führung von Bankkonten zugunsten der Wirecard-Gesellschaften erhalte.*Der Vorstand arbeitet mit Hochdruck daran, den Sachverhalt in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer weiter aufzuklären", erklärte das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung.
Wie Wirecard weiter mitteilte, können*Kredite der Wirecard AG in Höhe von ca. 2 Milliarden Euro gekündigt werden, wenn ein testierter Jahres- und Konzernabschluss nicht bis zum 19. Juni 2020, also morgen, vorgelegt wird.
In einer weiteren Unternehmensmitteilung teilte das Unternehmen mit: "Die Wirecard AG wurde von dem Wirtschaftsprüfer EY darüber informiert, dass ein Testat des Jahresabschlusses für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 weiterer Prüfungen bedarf. Der Grund liegt in aktuellen Mitteilungen der beiden die Treuhandkonten seit 2019 führenden Banken, wonach die betreffenden Kontonummern nicht zugeordnet werden konnten. Der verantwortliche Treuhänder steht in kontinuierlichem Kontakt mit den Banken und der Wirecard AG.
Die jeweiligen Tochtergesellschaften der Wirecard AG haben auf diese Treuhandkonten erhebliche Sicherheitsleistungen von insgesamt 1,9 Mrd. Euro eingezahlt, um für das Risikomanagement für teilnehmende Händler zu garantieren. Bei den die Treuhandkonten führenden Banken handelt es sich um zwei asiatische Banken. Beide Institute verfügen über Investmentgrade Ratings. Der seit 2019 amtierende Treuhänder nimmt in Asien zahlreiche Mandate wahr.
Markus Braun, CEO Wirecard AG: 'Wir stehen im Austausch mit dem vor Ort anwesenden Treuhänder. Frühere erteilte Bestätigungen der Banken wurden vom Wirtschaftsprüfer nicht mehr anerkannt. Alle Beteiligten sind um schnellstmögliche Aufklärung bemüht. Ob betrügerische Vorgänge zum Nachteil der Wirecard AG vorliegen, ist derzeit unklar. Die Wirecard AG wird Anzeige gegen unbekannt erstatten.'"
Die Aktien brachen in Folge der Neuigkeiten dramatisch ein.
Quelle Guidants