Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

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trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
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Ich wollte eigentlich morgen MUC FRA LAX fliegen.

Wenn das heute Abend nicht noch abgeblasen wird würde ich per Bahn oder Auto nach FRA fahren, die Langstrecke geht bestimmt noch verspätet raus...
 

Oli73

Erfahrenes Mitglied
26.03.2011
882
0
VIE oder 76K
Frankfurt/Main – Im Arbeitsgerichtsverfahren um den Fluglotsenstreik sagte die Richterin, sie halte eine Lösung des Konflikts ohne Schlichtung für unmöglich. Eine Entscheidung zur Rechtmäßigkeit des für Donnerstagmorgen geplanten Lotsenstreiks fällte sie zunächst nicht. Der Anwalt der Deutschen Flugsicherung (DFS) machte klar, dass das Unternehmen vor einer Entscheidung des Gerichts die Schlichtung nicht anrufen werde. Damit könnte ein Streik in letzter Minute verhindert werden.
 

Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
70
PAD/HAJ/KSF
Danke für die offenen Worte. Ziel ist es also den Familien die morgen in den Jahresurlaub nach Malle wollen so richtig weh zu tun. Wär sonst echt alles sinnlos.

Immer noch :sick:

Ne das ist sicher nicht der sinn diesen familien den Urlaub zu vermiesen, aber wie soll man streiken ohne das es die falschen trifft? Und wir reden über 6 Stunden Streik und keine Woche. Das ist denk ich besser handhabbar als ein Vulkanausbruch
 
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foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Die Richterin ist grade zur Beratung ins Hinterzimmer.
Allerdings scheint sich abzuzeichnen das der Streik im Schnellverfahren erstmal abgeblasen wird. Jedoch scheint sich auch abzuzeichnen dass die DFS wohl keine Schlichtung will - verstehe das wer will.....

Aber: Alles nur Augenzeugeberichte von Anwesenden. Wir warten auf die Verlautbarung der Richterin die der Meinung ist dass dies eigentlich alles viel zu komplex ist um das mal eben jetzt so zu entscheiden.....

Keep iu informed!
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
Ich finde es unverantwortlich von der DFS, dass die Schlichtung nicht angerufen wird. Wenn DFS ernsthaft einen Kompromiss wollte, dann hätten sie das schon längst tun können.

Die Entwicklung der Nischengewerkschaften ist doch ein Ergebnis der bewussten Ausdifferenzierung bei der personalintensiven Wertschöpfung in der Industrie und im Servicebereich. Das Outsourcing der letzten Jahre in den back-office Tätigkeiten hat die "Solidarität" unter der Stammbelegschaft deutlich geschwächt. Ich habe 1998 meinen ersten Job in der Versorgungswirtschaft angetreten und damals waren von der Küchenfrau bis zum Vorstandsvorsitzenden alle beim gleichen Unternehmen angestellt. Heute wuseln dort so viele Mitarbeiter von Fremdfirmen durch die Hauptverwaltung, das wirklich nur noch die Kernmannschaft feste Mitarbeiter sind. Die Optimierung der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass jetzt jeder verbliebende Mitarbeiter gebraucht wird. Es fehlt die Reservekapazität um nicht ggü. einzelnen Gruppen "erpressbar" zu sein. Denn gerade die teueren Truppenteile (Marketing/Vertrieb, Finance/Controlling + file&rank) laufen schon im Normalbetrieb auf 110%. Meine Führungskraft hat es mal ganz trocken als "Rache des kleinen Manns" bezeichnet, dass durch das outsourcen und verschlanken der Struktur auf einmal Druckmöglichkeiten bestehen, die sich bestimmte Truppenteile früher nie gewagt hätten. Denn da gab es einen ÖTV bzw. IG Metall Betriebsrat der dafür gesorgt hat, dass auch auf der Arbeitnehmerseite Disziplin zwischen den einzelnen Bereichen herrschte.

Jetzt fehlt das Korrektiv auf beiden Seiten. Der Arbeitgeber hat nur noch Mitarbeiter, die de facto unentbehrlich sind und die Arbeitnehmer wissen, dass sie auf Kollegen aus der Putzkolonne/Kantine etc. keine Rücksicht mehr nehmen müssen, da sie von denen keine Unterstützung erwarten können. Am Ende verlieren beide Seiten solange das gegenseitige Vertrauen fehlt. Die Spieltheorie hat das schön im Gefangegendilemma Gefangenendilemma – Wikipedia aufbereitet.

Ich denke, dass es die Schlichtung braucht und aus meiner Erfahrung kommt es das Unternehmen langfristig billiger Reservekapazität vorzuhalten. Die Bewertung der Handlungsspielräume macht deutlich, dass DFS die öffentliche Meinung beeinflussen kann aber seit der GdL wissen wir, dass das am Ende nur bedingt massgebend ist. Denn am Ende muss sich die DFS mit der GdF einigen und je stärker die Blessuren sind, desto teurer wird es für beide Seiten.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.385
11.585
FRA/QKL
WIe schon geschrieben trifft es halt auch Unbeteiligte bei einem Streik. Einem Streik der keinem weh tut ist nahezu sinnlos.
Das ist doch Schwachfug. (n)

Streik ist aus meiner Sicht ein historisches Überbleibsel aus vergangenen Jahrhunderten. In grauer Vorzeit haben gerne mal Metaller, Bau und öffentlicher Dienst gestreikt. In diesem Jahrhundert scheinen nur noch diejenigen Kleinstgewerkschaften zu streiken, die ein große Zahl Unbeteiligter quasi als Geiseln nehmen können, um damit maximalen Druck (aka Erpressung) aufzubauen.

Die heutige Gesellschaft sollte in der Lage sein vernünftig miteinander umzugehen. Wenn zwei Parteien sich nicht einig werden müsste es zwangsweise eine Schlichtung durch Unbeteiligte und/oder ein Schiedsgericht geben. Beide Parteien dürfen ihre Sachargumente vortragen und eine neutrale Instanz fällt eine Entscheidung mit der beide Seiten leben können. Daran sind Gewerkschaften natürlich nicht interessiert, da es nicht so medienwirksam ist und somit nicht vertriebswirksam im Sinne der Mitgliedergewinnung und Mitgliedererhalt.

Die volkswirtschaftlilchen Schäden durch Streiks stehen inzwischen in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen und sind im globalen Wettbewerb absolut schädlich. Nur Monopolisten und Quasi Monopolisten sehen das noch anders und können das noch anders sehen, da die Schäden sie ja mittelfristig kaum treffen können.

Selbstverständlich mögen viele der Forderungen der Fluglotsen berechtigt sein und es mag auch sein, dass die DFS viele Fehler gemacht hat und nicht mehr akzeptabele Forderungen stellt. Mit Hilfe eines neutralen und von beiden Seiten akzeptierten Schiedsgerichts wäre das aber auch ohne Streik feststellbar und könnte im Sinne beider Parteien ohne viel Staub aufzuwirbeln geregelt werden.

Aber wie gesagt, es ist nicht im Sinne von machtgeilen Apparatschicks und auch eine Schlichtung wird nicht immer von allen Beteiligten anerkannt (Wie momentan im Ländle ersichtlich ist), obwohl wir eigentlich in einer Demokratie leben und somit auch andere Meinungen und Ergebnisse gelernt haben sollten zu akzeptieren.

Die Politik sollte endlich Rahmenparameter schaffen, die allen Beteiligten und der Gesellschaft gerecht wird, um Schaden vom Volk möglichst abzuwenden. Aber das dürfte leider ein Traum bleiben... :sick:
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.946
2.898
CGN
Danke für die offenen Worte. Ziel ist es also den Familien die morgen in den Jahresurlaub nach Malle wollen so richtig weh zu tun. Wär sonst echt alles sinnlos.

Immer noch :sick:

Nuja auch ich finde, dass man die Sache am Verhandlungstisch lösen sollte. Wenn nun kein Ergebnis zu Stande kommt und es keinen Streik gibt, können die Arbeitgeber die Sache beliebig auf den Arbeitnehmern austragen, schließlich haben die ja keinerlei Druckmittel. Das ist die Konsequenz daraus.
 
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ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
102
Der Streik ist doch oft das einzige Mittel was Angestellte gegenüber dem Unternehmen in der Hand haben, wo wären die ganzen Rechte der heutigen Lohn- und Gehaltsempfänger ohne den historischen Arbeitskämpfen? Dieses Mittel sollte nicht leichtfertig aus der Hand gegeben werden nur weil es nicht "Facebook" ist. Unabhängig davon finde ich das Verhalten der DFS unverständlich, durch dieses Hin- und Her werden den Fluglinien wieder Umstände und Kosten aufgebürdet die einfach unnötig sind und am Ende bei uns Passagieren landen. Soweit liegen die doch gar nicht auseinander beide Seiten bewegen sich oder rufen die Schlichtung an und wir haben erstmal Ruhe.
Zu meiner Einleitung noch eine kleine Nachbemerkung, ich werde auf Grund meines beruflichen Status nie die Möglichkeit bekommen zu streiken (kein Beamter) trotzdem habe ich in gewissen Grenzen Verständnis für solche Kämpfe.
 
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Oli73

Erfahrenes Mitglied
26.03.2011
882
0
VIE oder 76K
'für 100.000 euro kann man auch mal überstunden machen!! schon mal gefragt was ein jurist in einer großkanzlei für seine 100.000 macht? das ist ein ein spitzengehalt und dann kann man gefälligst auch mal mehr arbeiten als man muss oder sich einen anderen job suchen wo man weniger verdient und auch weniger machen muss meine güte. augen auf bei der berufswahl!'

:D
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Keine Ahnung was eine Berufung beim LAG noch HEUTE bewirken könnte.....
Das wird wohl grade noch abgewogen, ansonsten verschiebt sich das ganze eben um ein paar wenige Tage, mehr nicht.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.946
2.898
CGN
'für 100.000 euro kann man auch mal überstunden machen!! schon mal gefragt was ein jurist in einer großkanzlei für seine 100.000 macht? das ist ein ein spitzengehalt und dann kann man gefälligst auch mal mehr arbeiten als man muss oder sich einen anderen job suchen wo man weniger verdient und auch weniger machen muss meine güte. augen auf bei der berufswahl!'

:D

In ner Großkanzlei ist das aber das Einstiegsgehalt;) (Fast).
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Keine Ahnung was eine Berufung beim LAG noch HEUTE bewirken könnte.....
Das wird wohl grade noch abgewogen,

Das wäre jetzt aber infantil, oder? So eine Atempause ist doch eher eine Chance für beide Seiten die Sache vernünftig zu regeln. Der Ernst der Lage sollte doch jetzt auch bei der DFS verstanden sein...
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.946
2.898
CGN
So eine Atempause ist doch eher eine Chance für beide Seiten die Sache vernünftig zu regeln. Der Ernst der Lage sollte doch jetzt auch bei der DFS verstanden sein...

Jap, das hoffe ich auch. Ich war ehrlich gesagt etwas entsetzt von foxyankee zu lesen, dass die DFS niemand der in den operativen Ablauf Einblick hat, zu den Verhandlungen geschickt hat. Sollte sich die DFS jetzt irgendwie zusammenraufen und einen Plan mitausarbeiten, wie deutlich mehr Lotsen eingestellt / ausgearbeitet werden kann es hoffentlich zu einer Einigung kommen.
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.946
2.898
CGN
Jetzt widersprichst Du Dir aber. Wie kann ich mir etwas durch ein Gericht entziehen lassen das mir per Gesetz zusteht? :confused:

Unabhängig davon, dass Gerichte auch mal Müll entscheiden, hat einstweiliger Rechtschutz nichts mit Hauptsacheverfahren und vor allem materielle Rechtslage nichts mit der formell wirksamen Entscheidung zu tun:)
 
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