Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

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MultiiSaft

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
301
0
EDDS
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Mal zurück zum Thema!

Nachdem die GDF in Revision gegangen ist und man mit einem Ergebnis nicht vor Mitternacht gerechnet hat, wurde der Streik für Morgen abgesagt, da die GDF einen 24 Stunden Vorlauf versprochen hat.

Daraufhin hat die DFS ihren Antrag auf einstweilige Verfügung vor Gericht wieder zurückgezogen und der Fall ist erstmal wieder beendet.

Man kann aber damit rechnen, das bei der nächsten Streikandrohung (morgen im Laufe des Tages) das Ganze von Vorne beginnt. :(
vermutlich. ausser die GdF zieht Teile der Forderung zurück, die im mündlichen Verfahren als "kritisch" angesehen wurden. Dann besteht die Möglichkeit, dass die DFS nicht mal eine einstweilige Verfügung erwirken kann. Also Streik. Dann hat die DFS aber immer noch die Möglichkeit, die Schlichtung anzurufen. das heisst dann erneut: Streik vertagt. Ein einziges rumgeeiere...
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Kann man Lotsen/Gewerkschaftler und DFS-Verantwortliche nicht mal bei Anne Will oder einer ähnlichen gezähmten Politik-Krawallshow aufeinander loslassen? Das gäbe sicher eine gute Darbietung.

Klar, das Publikum wäre anschließend genauso schlau wie am Anfang, aber das ist ja bei fast allen diesen Sendungen der Fall. Letztlich "gewinnt" dort der, der sympathischer "rüberkommt", der "glaubwürdiger" wirkt oder dem Pöbel charmant nach dem Mund (bzw. dem Bauch) redet.

Die meist vollkommen widersprüchlichen Zahlen und Fakten, die sich die Kontrahenten bei solchen Diskussionen regelmäßig um die Ohren fetzen, kann ohnehin keiner der Zuschauer nachprüfen, auch die Moderatoren und Redaktionen offenbar nicht, sonst würden sie Falschangaben ja noch in der Sendung ad hoc richtigstellen. Tun sie aber nicht, man schaut stattdessen dem stets gleichen Spektakel zu, bei dem sich immer gleiche Fronten mit immer gleichen Argumenten gegenüberstehen – erstaunlicherweise ziemlich unabhängig davon, welches konkrete Thema die jeweilige Sendung hat.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.888
135
im Paralleluniversum
Kann man Lotsen/Gewerkschaftler und DFS-Verantwortliche nicht mal bei Anne Will oder einer ähnlichen gezähmten Politik-Krawallshow aufeinander loslassen? Das gäbe sicher eine gute Darbietung.

Klar, das Publikum wäre anschließend genauso schlau wie am Anfang, aber das ist ja bei fast allen diesen Sendungen der Fall. Letztlich "gewinnt" dort der, der sympathischer "rüberkommt", der "glaubwürdiger" wirkt oder dem Pöbel charmant nach dem Mund (bzw. dem Bauch) redet.

Die meist vollkommen widersprüchlichen Zahlen und Fakten, die sich die Kontrahenten bei solchen Diskussionen regelmäßig um die Ohren fetzen, kann ohnehin keiner der Zuschauer nachprüfen, auch die Moderatoren und Redaktionen offenbar nicht, sonst würden sie Falschangaben ja noch in der Sendung ad hoc richtigstellen. Tun sie aber nicht, man schaut stattdessen dem stets gleichen Spektakel zu, bei dem sich immer gleiche Fronten mit immer gleichen Argumenten gegenüberstehen – erstaunlicherweise ziemlich unabhängig davon, welches konkrete Thema die jeweilige Sendung hat.

...wobei ich befürchte, dass das wirklich eher dem Unterhaltungswert dient als der Sachdebatte.

Du sprichst übrigens ein in meinen Augen sehr wichtiges Thema an: Wie ist die "Außenwirkung" der streikbeteiligten Parteien? Denn die entscheidet für mich maßgeblich über die Erfolgsquote eines Streiks. Zuletzt wurde uns das mal sehr spannend vor Augen geführt bei dem Bahnstreik. Hier haben letztendlich alle nur noch mit dem Kopf geschüttelt, weil sich zwei Personen eine persönliche Fehde geliefert haben. Sprich: Das eigentlich Streikthema ist in den Augen der Außenstehenden immer mehr in den Hintergrund gerückt.

Im vorliegenden Fall ist es nach meiner unmaßgeblichen Meinung so, dass die Fluglotsen um so eher Erfolg haben werden, wenn sie es schaffen , die hauptsächlich Leidtragenden (ergoe die Fluggäste) mental und emotional auf ihre Seite zu ziehen. Aktuell haben Sie im - nennen wir es mal - Streikmarketing noch erheblichen Verbesserungsbedarf.

Unter diesem Aspekt stellt sich auch die Frage, ob die Absage des Streiks nicht eine geschickte Marketingmaßnahme war. Denn unabhängig von dem, was ich in den Posts bisher gelesen habe (z.B. Aussage, dass man ja 24 Stunden bekannt geben würde. Eine Aussage, die an anderer Stelle auch schon verneint wurde) stellt sich mir schon die Frage, ob die Gewerkschaft das jetzt nicht so darstellen wird, dass man natürlich die Fluggäste im Blickfeld hatte und dass man natürlich die Fluggäste nicht unnötig leiden lassen wollte und dass man natürlich deswegen vom Streik wieder Abstand genommen habe. Insofern: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Sollte das bereits diskutiert sein, dann bitte sorry für Wiederholungen...
Ich hab leider nicht die Zeit, die ganzen 22 Seiten hier jezt durchzulesen...
 

Hase

Hasenator
19.11.2010
1.756
4
THF
Man ey, ich will am Freitag nach Paris fliegen und diese blöde Gewerkschaft raubt mir echt den letzten Nerv!

ABER .... es wird eine Zeit kommen ... da werden wir alle ... Vielflieger und Gewerkschafter ... einfach nur TOT sein ... und uns in einer sehr flauschig-wolkigen Himmels-Lounge gegenübersitzen. Und wenn uns dann George Clooney verwegen einen Nespresso anbieten wird, werden wir Flieger antworten: Nein danke George, wir sind eigentlich nur hier um diesen stinkenden, gesichtslosen Gewerkschaftern endlich für damals gepfelgt eins in die Fresse zu hauen!

Tschuldigung ... :sick:
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.888
135
im Paralleluniversum
Man ey, ich will am Freitag nach Paris fliegen und diese blöde Gewerkschaft raubt mir echt den letzten Nerv!

ABER .... es wird eine Zeit kommen ... da werden wir alle ... Vielflieger und Gewerkschafter ... einfach nur TOT sein ... und uns in einer sehr flauschig-wolkigen Himmels-Lounge gegenübersitzen. Und wenn uns dann George Clooney verwegen einen Nespresso anbieten wird, werden wir Flieger antworten: Nein danke George, wir sind eigentlich nur hier um diesen stinkenden, gesichtslosen Gewerkschaftern endlich für damals gepfelgt eins in die Fresse zu hauen!

Tschuldigung ... :sick:

na wenn schon denn schon: Eigentlich müsste doch George Clooney mithauen. Schließlich fliegt der doch mehr als wir alle zusammen :D

Sorry, ist OT.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Man ey, ich will am Freitag nach Paris fliegen und diese blöde Gewerkschaft raubt mir echt den letzten Nerv!

ABER .... es wird eine Zeit kommen ... da werden wir alle ... Vielflieger und Gewerkschafter ... einfach nur TOT sein ... und uns in einer sehr flauschig-wolkigen Himmels-Lounge gegenübersitzen. Und wenn uns dann George Clooney verwegen einen Nespresso anbieten wird, werden wir Flieger antworten: Nein danke George, wir sind eigentlich nur hier um diesen stinkenden, gesichtslosen Gewerkschaftern endlich für damals gepfelgt eins in die Fresse zu hauen!

Tschuldigung ... :sick:

Selten einen so unqualifizierten Kommentar gehört. Jemand der sich selbst am nächsten ist und keine Rücksicht auf die Interessen der Anderen (Lotsen) nehmen möchte erwartet aber das diese seine Interessen berücksichtigt.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.385
11.586
FRA/QKL
Darüber hinaus übergeht das auch den durchaus richtigen Ansatz, dass die Konfliktparteien miteinander eine Lösung finden sollen.
Und genau das ist nicht mehr gegeben, wenn zig Tausende Menschen in Geiselhaft genommen werden und Kollateralschäden in nicht bestimmbarer Höre verursacht werden. Den Konfliktpartner schädigen ist eines, unbeteiligte Dritte schädigen ist und bleibt für mich nicht mehr akzeptabel in der heutigen Zeit.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Und genau das ist nicht mehr gegeben, wenn zig Tausende Menschen in Geiselhaft genommen werden und Kollateralschäden in nicht bestimmbarer Höre verursacht werden. Den Konfliktpartner schädigen ist eines, unbeteiligte Dritte schädigen ist und bleibt für mich nicht mehr akzeptabel in der heutigen Zeit.

In welcher Branche kann denn gestreikt werden, ohne das ein unbeteiligter Dritter geschädigt wird?
 

chris-99

Moderator Mitgliedertreff & Payback
Teammitglied
08.03.2009
8.953
2.129
MUC
In welcher Branche kann denn gestreikt werden, ohne das ein unbeteiligter Dritter geschädigt wird?

Man könnte z.B. die Buchhaltung bestreiken, so daß Zahlungseingänge nicht mehr kontrolliert werden und Lastschriften nicht mehr eingezogen werden.

LH hat aber meines Wissens diesen Bereich an ein externes Unternehmen ausgelagert.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.385
11.586
FRA/QKL
In welcher Branche kann denn gestreikt werden, ohne das ein unbeteiligter Dritter geschädigt wird?
Die Konfliktparteien sollen miteinander eine Lösung suchen. Ein Streik sehe ich nicht als Miteinander. Prinzipiell sollte bei einem Streik jeder geschädigte unbeteiligte Dritte die Möglichkeit haben seinen Schaden bei den verbohrten Konfliktpartnern recht unbürokratisch geltend tu machen. Dann wäre das Thema Streik ganz schnell vom Tisch und die die würden sich ganz sicher ohne Streik einigen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.112
10.048
irdisch
Vielleicht würde es auch erstmal ein kurzer Warnstreik tun? Man will ja zunächst nur Aufmerksamkeit für das Thema erreichen. Warum gleich den Holzhammer rausholen?
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.282
1.107
Vielleicht würde es auch erstmal ein kurzer Warnstreik tun? Man will ja zunächst nur Aufmerksamkeit für das Thema erreichen. Warum gleich den Holzhammer rausholen?

6h Stunden sind ja auch nur ein etwas längerer Warnstreik. Ich kann mich noch gut an wochelange Streiks im Metall- oder öD-Bereich erinnern.

Die echten Alternativen zum Streik hat bisher noch keiner aufgezeigt, wenn es eben keine Bewegung auf der AG-Seite gibt.

Nicht umsonst ist es ein Grundrecht und auch von BVerfG als nur gegen andere Rechte mit Verfassungsrang abwägbar bezeiichnet worden.

Wie gesagt ich finde Streiks auch nicht gut, aber es gibt eben leider Situationen in denen es ohne Druck scheinbar nicht weitergeht.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.888
135
im Paralleluniversum
Buchhaltung ist aber keine Branche...

Lass das meinen Steuerberater nicht hören...
Aber im Ernst: Du hast recht.

Die Frage ist hier aber eher: Wie schädige ich Dritte: Fällt der Nahverkehr aus, kann ich irgendwie - mit Einschränkungen z.B. durch Stau - mit dem Auto, dem Rad oder sonst wie versuchen zur Arbeit zu kommen. Streikt die Bahn, fahre ich Auto oder Mietwagen. Fällt mein Langsreckenflug der LH aus, weil die Piloten streiken (und glaubt mir, ich habe einem Piloten der LH, der mir mal erzählen wollte, wie gerechtfertigt diese 30% Lohnerhöhung doch sei, mal ziemlich meine Meinung gegeigt), kann ich mit einer anderen Fluglinie fliegen. Kostet mich vielleicht Geld aber geht. Streiken die Fluglotsen, streikt das Herz. Dann geht gar nichts mehr.
 
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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Lass das meinen Steuerberater nicht hören...
Aber im Ernst: Du hast recht.

Die Frage ist hier aber eher: Wie schädige ich Dritte: Fällt der Nahverkehr aus, kann ich irgendwie - mit Einschränkungen z.B. durch Stau - mit dem Auto, dem Rad oder sonst wie versuchen zur Arbeit zu kommen. Streikt die Bahn, fahre ich Auto oder Mietwagen. Fällt mein Langsreckenflug der LH aus, weil die Piloten streiken (und glaubt mir, ich habe einem Piloten der LH, der mir mal erzählen wollte, wie gerechtfertigt diese 30% Lohnerhöhung doch sei, mal ziemlich meine Meinung gegeigt), kann ich mit einer anderen Fluglinie fliegen. Kostet mich vielleicht Geld aber geht. Streiken die Fluglotsen, streikt das Herz. Dann geht gar nichts mehr.

Na ja, das Herz von einigen wenigen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Im Prinzip fliegt doch nur eine Minderheit regelmäßig die Masse (der Flugreisenden) fliegt einmal im Jahr in den Urlaub. Wenn ich also nicht einmal mehr eine Minderheit durch einen Streik behindern darf, führt das doch das Streikrecht ad absurdum.

Flugreisende 2010: 166 Mio
Bahnreisende 2011 1HJ: 972,5 Mio
 
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haakona

Erfahrenes Mitglied
23.12.2009
348
3
ja, vielleicht Wunschvorstellung.
Geb Dir in sofern Recht, als dass das BetrVG "lediglich" vom "Arbeitgeber" spricht, der mit dem Betriebsrat verhandeln soll.
nach §74 haben die Parteien aber "über strittige Fragen mit dem ernsten Willen zur Einigung zu verhandeln..."
Eine Einigung setzt Verhandlungspartner "auf Augenhöhe" voraus, das heisst ausgestattet mit Befugnissen. Sonst kann eine Einigung nie erreicht werden, und das führt wiederum zwangsläufig zu gerichtlichen Auseinandersetzungen.
Der von mir genannte Zustand dient also nicht zwangsläufig der "vertrauensvollen Zusammenarbeit" gem. §2 Abs 1 BertVG.

Im vorherigen Post gings aber um die Gesamtbetriebsratssitzung, da wunderte ich mich sicherlich nicht alleine warum da ein AG-Vertreter eingeladen wird.
Befugnisse im Monatsgespräch sind auch nicht unbedingt wichtig, da der BR dort ja wohl auch keine Erklärungen abgeben wird. Über die sollte er ja vorher nochmal beschließen ...
 
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trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Nicht umsonst ist es ein Grundrecht und auch von BVerfG als nur gegen andere Rechte mit Verfassungsrang abwägbar bezeiichnet worden.

Wie gesagt ich finde Streiks auch nicht gut, aber es gibt eben leider Situationen in denen es ohne Druck scheinbar nicht weitergeht.

Das Streikrecht selber ist ja auch gut und richtig. Leider wird es aber viel zu häufig (auch in Deutschland) genutzt und zu oft bei - wie ich finde - banalen Anlässen. Wenn Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz kämpfen, z.B. gegen eine Auslagerung weil die Höhe des Profits von 7 auf 15% gesteigert werden soll haben die mein vollstes Verständnis, wenn denn auch die Vorwarnzeiten stimmen. Bei existentiellen Arbeitskämpfen ist Streik eben das letzte und auch voll legitime Mittel. Nun ist es schwer zu entscheiden wann denn ein solcher Arbeitskampf gerechtfertigt ist und wann nicht. Als Unbeteiligter ist das schwer zu überblicken. Ich habe aber im Falle der Lotsen nichts gehört was in die Kategorie wirklich wichtig fällt und daher bleibe ich dabei, dass dieser Streik überflüssig ist/war, sprich für die Kollateralschäden sollte man den handelnden Personen/Organisationen eine Rechnung schicken.

Leider ist das aber nicht so...
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.888
135
im Paralleluniversum
Na ja, das Herz von einigen wenigen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Im Prinzip fliegt doch nur eine Minderheit regelmäßig die Masse (der Flugreisenden) fliegt einmal im Jahr in den Urlaub. Wenn ich also nicht einmal mehr eine Minderheit durch einen Streik behindern darf, führt das doch das Streikrecht ad absurdum.

Flugreisende 2010: 166 Mio
Bahnreisende 2011 1HJ: 972,5 Mio

Stop! :stop:

Ich will nicht das Streikrecht in Frage stellen. Siehe hierzu auch meine Post weiter oben. http://www.vielfliegertreff.de/airl...-fuer-unbefristeten-streik-22.html#post496092
Im Gegenteil, ich argumentiere doch sogar, was aus meiner Sicht die Lotsen besser machen könnten um ihren Streik besser "zu verkaufen"...

Ich habe hier isoliert nur auf eine Frage geantwortet. Nicht mehr.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.282
1.107
Das Streikrecht selber ist ja auch gut und richtig. Leider wird es aber viel zu häufig (auch in Deutschland) genutzt und zu oft bei - wie ich finde - banalen Anlässen. Wenn Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz kämpfen, z.B. gegen eine Auslagerung weil die Höhe des Profits von 7 auf 15% gesteigert werden soll haben die mein vollstes Verständnis, wenn denn auch die Vorwarnzeiten stimmen. Bei existentiellen Arbeitskämpfen ist Streik eben das letzte und auch voll legitime Mittel. Nun ist es schwer zu entscheiden wann denn ein solcher Arbeitskampf gerechtfertigt ist und wann nicht. Als Unbeteiligter ist das schwer zu überblicken. Ich habe aber im Falle der Lotsen nichts gehört was in die Kategorie wirklich wichtig fällt und daher bleibe ich dabei, dass dieser Streik überflüssig ist/war, sprich für die Kollateralschäden sollte man den handelnden Personen/Organisationen eine Rechnung schicken.

Leider ist das aber nicht so...


Erstmal ist Deutschland ein Land mit relativ wenig Streiks. Siehe z.B. http://www.wko.at/statistik/eu/europa-streikdauer.pdf - sogar die gelobte Schweiz hat mehr. Daher ist schonmal der Punkt es wird ständig gestreikt so nicht haltbar.

Die Sicherheit im Luftverkehr ist nicht wirklich wichtig - interesant!
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Das Streikrecht selber ist ja auch gut und richtig. Leider wird es aber viel zu häufig (auch in Deutschland) genutzt und zu oft bei - wie ich finde - banalen Anlässen. Wenn Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz kämpfen, z.B. gegen eine Auslagerung weil die Höhe des Profits von 7 auf 15% gesteigert werden soll haben die mein vollstes Verständnis, wenn denn auch die Vorwarnzeiten stimmen. Bei existentiellen Arbeitskämpfen ist Streik eben das letzte und auch voll legitime Mittel. Nun ist es schwer zu entscheiden wann denn ein solcher Arbeitskampf gerechtfertigt ist und wann nicht. Als Unbeteiligter ist das schwer zu überblicken. Ich habe aber im Falle der Lotsen nichts gehört was in die Kategorie wirklich wichtig fällt und daher bleibe ich dabei, dass dieser Streik überflüssig ist/war, sprich für die Kollateralschäden sollte man den handelnden Personen/Organisationen eine Rechnung schicken.

Leider ist das aber nicht so...

Ich bin immer noch der Meinung, dass hier das Management versagt hat. Es gibt Beispiele in anderen Branchen wo Streiks wirkungslos bleiben, weil das Management es über Jahre verstanden hat die Mitarbeiter so zu "managen" das es nur eine sehr geringe organisierten Quote gibt und das obwohl dort seit Jahren Personal abgebaut wird. Bei den Banken.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.797
891
Bayern & Tirol
ja, vielleicht Wunschvorstellung.
Geb Dir in sofern Recht, als dass das BetrVG "lediglich" vom "Arbeitgeber" spricht, der mit dem Betriebsrat verhandeln soll.
nach §74 haben die Parteien aber "über strittige Fragen mit dem ernsten Willen zur Einigung zu verhandeln..."
Eine Einigung setzt Verhandlungspartner "auf Augenhöhe" voraus, das heisst ausgestattet mit Befugnissen. Sonst kann eine Einigung nie erreicht werden, und das führt wiederum zwangsläufig zu gerichtlichen Auseinandersetzungen.
Der von mir genannte Zustand dient also nicht zwangsläufig der "vertrauensvollen Zusammenarbeit" gem. §2 Abs 1 BertVG.


Bitte! Bei solchen Vorgängen gibt es doch eine Vorgeschichte. Das schwelt doch schon seit Jahren!
Ein wenig Infos dazu habe ich schon. Die Flugsicherung hat ja einige Baustellen: Privatisierung, Single European Sky. Die betreffen halt auch meine Kunden.

Die Gewerkschaft will auch schon seit Jahren mehr Einfluss und Mehrarbeiten verhindern. Irgendwann ist dann halt Schluss.

Das ist wie bei einem Streit zwischen zwei Kindern: Die Kleine zwickt und ärgert die Große in einer Tour ohne Ende. Nach Langer Zeit platzt der Großen der Geduldsfaden und haut einmal zu: "Mamma, die Große hat mich ohne Grund gehauen!".
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Die echten Alternativen zum Streik hat bisher noch keiner aufgezeigt, wenn es eben keine Bewegung auf der AG-Seite gibt.

Dann könnte der AG ja bei keiner Bewegung auf der AN Seite auch einfach mal streiken und die Gehaltszahlung verweigern?