Sieh dir die Projekte an:
Betriebsstättenkonzept am Beispiel Düsseldorf nach Langen: dort "wird mit einem Radarsystem alles besser". Bis heute stehen zwei getrennte Systeme in einem Raum, die Zusammenlegung wird nie kommen, zu teuer, technisch eigentlich gar nicht machbar.
Hunderte von Menschen sind umgezogen- betrieblich gesehen- bis heute für NICHTS!
Das Center in Langen ist bis heute nicht "im Griff"- zu groß, zu chaotisch der Übergang. Die ehemaligen Düsseldorfer EBGen sind DIE Problem-EBGen der DFS.
Horrende Kosten, intransparent vergraben in irgendwelchen Kostenstellen, damit niemand beweisen kann, wie ineffizient die Maßnahme eigentlich war.
Sollte Flugsicherung besser werden? Nein, nur billiger. Nebenbei wurde ein perfektes Terrorziel geschaffen: den Ausfall dieser Zentrale würde Deutschland über Jahre nicht verkraften.
Beispiel Flugdatenbearbeitung: seit 20 Jahren erklärt man einem ganzen Berufsstand, er werde in Kürze unnötig. Verunsicherte Mitarbeiter wollen der in Aussicht gestellten Entlassung zuvor kommen, kündigen oder bewerben sich zwangsläufig auf andere Stellen, um nicht irgendwann auf der Strasse zu stehen. Die Technik sie zu ersetzen läuft immer noch nicht, jetzt werden neue (!) Flugdatenbearbeiter ausgebildet, weil es durch den Aderlass einfach nicht mehr ging.
PSS, das System, das die Menschen ersetzen sollte, ist seit vielen Jahren überfällig, stösst auf ungeahnte Probleme, weil es für jede Approach- Unit völlig neu aufgesetzt werden muss (hat keiner geahnt, waren nicht genug Operative beteiligt), hat Unsummen verschlungen, erhöht definitiv nicht die Kapazität- und braucht immer noch Flugdatenbearbeiter.
Viel Schlimmer: es werden dafür derart viele Ressourcen gebunden, dass es für die Systempflege von P1 keine Kapazitäten mehr gibt.
Sollte Flugsicherung besser werden? Nein, nur billiger.
Beispiel Einfachbesetzung von Arbeitsplätzen: Seit über 20 Jahren ist die "Einfachbesetzung" von Arbeitsplätzen (ja, genau wie in Überlingen!) gang und gäbe. Die DFS lässt unbeeindruckt erklären, das gebe es hier nicht! Der Unterschied wird im "Kleingedruckten" gesucht: es sei ja mehr als eine Person im Raum. Stimmt, das war in Zürich anders. Nur, was das praktisch für einen Unterschied macht erklärt niemand: überhaupt keinen! Niemand plant, daran etwas zu ändern. Die Verantwortung wälzt man durch perfide Formulierungen auf die Wachleiter ab.
Soll Flugsicherung besser werden? Nein, nur billiger.
Beispiel Pläne zur Primärradar- Abschaltung: Jeder nicht-Operative kann gar nicht abschätzen, was das bedeutet! Ach, deshalb sollen Praktiker von den Entscheider- Stellen weg?
Beispiel Pläne zur bundesweiten Peiler- Abschaltung (sollte zum Ende Juli erfolgen, wurde kurzfristig auf Eis gelegt...wie lange ist unklar): Jeder nicht-Operative kann gar nicht abschätzen, was das bedeutet! Ach, deshalb sollen Praktiker von den Entscheider- Stellen weg?
WIR LOTSEN sind dann diejenigen, die dem Notfall-Flug mit Stromausfall erklären können, dass jetzt nur noch beten hilft, weil wir ihn leider jetzt gar nicht mehr orten können. Piloten und Passagiere, lest genau!
Soll Flugsicherung besser werden? Nein, nur billiger.
Wer sollte gefeuert werden, als Ryanair Niederrhein wegen Personalmangel nicht anfliegen konnte? Der Wachleiter, der die Entscheidung zur Luftraumschliessung treffen musste weil er keine Leute mehr hatte - nicht die, die den Personalmangel zu verantworten haben!
Beispiel MODE-S enhanced Transponder: um uns herum nutzt es Brüssel seit Jahren, Maastricht seit Jahren, NATS (GB) seit Jahren- und die DFS? im unteren Luftraum evtl. Ende des Jahres, aufgesetzt, nicht integriert ins System! Der Sicherheits- und Kapazitätsgewinn wäre, gemessen an allen anderen vergleichbaren Massnahmen, schier unglaublich- weil wir uns aber mit PSS blockieren haben wir keine Zeit über HMI(human-machine-interface)-optimierte Systeme nachzudenken. Dabei nutzen es alle um uns herum!
Soll Flugsicherung besser werden? Nein, nur billiger.
In dieser Firma hat jeder, der keine Lizenz zum Arbeiten braucht Angst um seinen Job. Generell gilt (Gott sei Dank gibt es -wenige- Nischen): Nicht Leistung, sondern Willfährigkeit wird belohnt, wer Rückgrat hat wird rausgeworfen oder -geekelt (in Memoriam Peter Graf) oder klein gemacht (das klappt allerdings nicht immer; die Hoffnung stirbt zuletzt!). Wohin uns das gebracht hat sieht man am Beispiel Personalplanung. JEDER Operative hat es gewusst (ist ja auch echt einfach: nur mal die Geburtsdaten ansehen, dann kann man ganz leicht ausrechnen, wann die Pensionierungswellen kommen)!
Die zu "Führungskräften" beförderten Jasager haben lieber Erfolgsprämien kassiert als für die Zukunft zu planen.
Dies entspringt der Arroganz der Führung zu glauben, man wisse alles besser: noch nie hat ein Entscheider auf Bedenken oder Vorschläge des Betriebspersonals gehört (doch, es gibt Ausnahmen, z.B. Herr M. aus L.!); falls doch, erhält er "von oben" für jedes Detail Anweisungen. Alle mittleren Führungskräfte, ja, auch die Niederlassungsleiter und COSe, sind entweder Marionetten in einer unglaublich hierarchischen Firma, in der sich nur eine Handvoll Manager für kompetent genug hält echte Entscheidungen zu treffen (deshalb dürfen es auch nur diese), oder sie (die "Mittleren") agieren im vorauseilenden Gehorsam, im besten Fall aber so weggeduckt dass sie keine Treffer von oben kassieren. Die Kompetenz, die hier vergeudet wird, ist gewaltig.
Und Herr Bergmann fragt sich, warum sich keiner mit der DFS identifiziert...er ist halt selbst einer der Wenigen!
Dem Fass den Boden in einer m.E. desolaten Firma schlägt aber sein Bereich "Personal" mit seinen Oberjuristen aus: Erwähnt seien hier nur die Drohbriefe, die jeder MA im privaten Briefkasten hatte. Das zuständige Arbeitsgericht stöhnt unter der immer weiter anschwellenden Prozessflut, die von dieser Abteilung provoziert wird.
Meines Wissens führt keine Firma mit derartiger Begeisterung Prozesse um ALLES, und sucht NIE den Kompromiss.
Selbst im Tarifkonflikt werden diese Spielchen gespielt: NEIN, man ist - entgegen diverser Ankündigungen - nicht an der Wahrheit interessiert. Sonst hätte man ja die Berufungsverhandlung abwarten können; da die Niederlage drohte hat man den Antrag zurückgezogen- Was sagen eigentlich die Kunden zu dieser Art der Geldverschwendung? Ist ja immerhin Gebührenfinanziert...
Denn sie wissen nicht, was sie tun... Falls doch wäre es schon fast kriminell, wie hier die grundsätzlich hohe Motivation besonders der Operativen Mitarbeiter, die eh' nur noch am seidenen Faden hängt, endgültig riskiert wird.
Ich könnte ewig weiter schreiben, das ist noch lange nicht alles. Für mich ist klar: eine Zukunft haben wir mit diesen Protagonisten nicht, aus den oben genannten Gründen, und weil mittlerweile viel zu viel verbrannte Erde zwischen den oberen Führungsetagen und den Mitarbeitern liegt.
Würde mal bitte jemand für einen Neuanfang sorgen?! Ronald Reagan? Peter Ramsauer? Der Aufsichtsrat? Hilfe!!!