Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

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west-crushing

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03.08.2010
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CGN
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Wir müssen uns daran gewöhnen, dass nicht jede Tätigkeit einen zum Leben ausreichenden Verdienst bieten kann und in Zukunft bieten wird. Allerdings bietet dies zumindest eine Tätigkeit und die Allgemeinheit muss nur für die Differenz aufkommen, nicht für 100% Transferleistungen wegen Arbeitslosigkeit. Wenn bestimmte politische Gruppierungen tatsächlich irgendwann einen Mindestlohn einführen, dann wird entweder die Aufstockung für den AG bezuschusst oder die Stellen werden wegfallen und der Staat muss dann wieder komplett für die Transferleistungen aufkommen.

Ausbeutung ist für mich, wenn die Angestellten mit dem niedrigen Lohn alleine auskommen müssten, der zum Leben nicht reicht. Aber in Deutschland ist man meines Wissens ganz gut abgefedert und erhält z.B. Aufstockungen und Transferleistungen, was ja auch dem Prinzip eines Sozialstaates entspricht. Allerdings ist es allemal besser nur 40% des Lebensunterhalts vom Staat zu bezuschussen und nicht 100%.

Tatsache ist hier einfach, dass Arbeitgeber nicht bereit sind, ihren Angestellten einen Lohn zu zahlen, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können und diese Arbeitgeber (die zu unserm Glück nicht in der Mehrzahl sind) dann für die restliche Gehaltszahlung die Allgemeinheit in Anspruch nehmen. Das durch den Mindestlohn Stellen wegfallen ist die Desinformation unserer Zeit, denn die outsurcbaren Niedriglöhne sind schon längst in China&Co. Bei uns werden die 3,50€ Löhne und ähnliches im Dienstleistungsgewerbe bezahlt. Diese Dienstleistungen werden auch in Zukunft benötigt und werden hier benötigt, du kannst Altersheime, Krankenhäuser, Hotels und ähnliches eben nicht nach China outsourcen.

Mir geht es aber ehrlich gesagt weniger um den Mindestlohn, als darum, dass ich hier noch zur jungen Generation gehöre, und mit den riesigen Schulden Deutschlands später den Müll abbezahlen darf, denn die jetzt regierende (in Wirtschaft und Politik) Generation angerichtet hat. Und da fände ich es nur angebracht, wenn nun mal angefangen wird, die Schulden abzubezahlen, ein guter Weg dazu, ist einfach Subventionen zu streichen, und da kann man eben gleich mal beim größten Block loslegen: Die ganzen Aufstocker, deren Gehalt die Allgemeinheit mitfinanzieren muss.

Das aber nur am Rande, es trifft auf die Lotsen sicher nicht zu (hat glaub ich auch niemand behauptet).
 
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atcler

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20.10.2010
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Ausbeutung ist für mich, wenn die Angestellten mit dem niedrigen Lohn alleine auskommen müssten, der zum Leben nicht reicht. Aber in Deutschland ist man meines Wissens ganz gut abgefedert und erhält z.B. Aufstockungen und Transferleistungen, was ja auch dem Prinzip eines Sozialstaates entspricht. Allerdings ist es allemal besser nur 40% des Lebensunterhalts vom Staat zu bezuschussen und nicht 100%.

Jetzt mische ich mich doch mal ein:

Es ist wohl Ausbeutung, wenn ein Arbeitnehmer Vollzeit arbeitet und das Gehalt nicht zum Leben ausreicht. Wenigstens dazu muss es reichen, ich rede nicht von Luxus.
Aufstockungen zahlt der Staat, damit jeder einzelne Bürger, der einzige, der profitiert ist der Arbeitgeber. Wenn jemand eine Arbeitsleistung benötigt, soll er sie zumindest so bezahlen, dass man nicht auf Transferleistungen angewiesen ist. Alles andere ist nur Ausnutzen der Gesellschaft und der sozialen Sicherungssysteme, die nicht zur Gewinnmaximierung von Unternehmern gedacht sind, sondern in Not befindliche Menschen unterstützen soll.
 

flysurfer

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Wenn jemand eine Arbeitsleistung benötigt, soll er sie zumindest so bezahlen, dass man nicht auf Transferleistungen angewiesen ist.

Kein Problem, dann holt man sich als AG diese Leistung halt in Indien oder sonstwo, dort reicht das Geld dann auch zum Leben. Dort kaufen ja auch meistens schon die Konkurrenten des Arbeitgebers solche Leistungen ein.

Der komplett arbeitslose Deutsche ist damit sicherlich viel glücklicher.
 

flysurfer

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Ich nehme erfreut zur Kenntnis, dass Du meine Aussage unterstützt. Das Geld soll zum Leben reichen.

Tut es dann eben in Indien, und die deutschen Steuerzahler (die verbliebenen) gleichen das dann aus. Bis es sie selbst erwischt.

Es ist wirklich vollkommen egal, wer genau das Gehalt des AN bezahlt und wie sich das zusammensetzt. Die Endsumme muss zum Leben reichen, alles andere ist irrelevant und reine bekloppte Ideologie.
 

atcler

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20.10.2010
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Es ist wirklich vollkommen egal, wer genau das Gehalt des AN bezahlt und wie sich das zusammensetzt. Die Endsumme muss zum Leben reichen, alles andere ist irrelevant und reine bekloppte Ideologie.

Ist es das? Nein!
Die Endsumme muss zum Leben reichen, stimmt, nur wenn ich als Unternehmer eine Leistung benötige, muss ich sie auch alleine bezahlen.
 

flysurfer

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Ist es das? Nein!
Die Endsumme muss zum Leben reichen, stimmt, nur wenn ich als Unternehmer eine Leistung benötige, muss ich sie auch alleine bezahlen.

Klar, in Indien dann halt, wenn bornierte Ideologen es verhindern, dass es auch in Deutschland möglich ist, die Leistung zu konkurrenzfähigen Weltmarktpreisen zu erhalten.
 
R

riga

Guest
stimm ich Dir im gewissen Maße auch zu.
nur, für die paar Mal, die man einen benötigen Würde, wie jetzt im Moment, lohnt es sich nciht, einen anzustellen (das kann sich diese kleine Gewerkschaft wohl nicht leisten). und kurzfristig einem PR-Profi die Einzelheiten der Flugsicherung (und man sieht das bereits wie komplex das ist) beizubringen, ist schlicht nicht möglich. Und somit kann man auch niht adäquat und authentisch bei doofen Fragen im TV rüber kommen.
Das ist/war (bisher) der Grund.

Und genau das ist der große Fehler auf Seiten der Gewerkschaft!
Natürlich braucht man jemanden langfristig und nicht nur "die paar Mal".
Langfristig deshalb, damit er "die paar Mal" mit Kontakten agieren kann, die er sich vorher, also langfristig, aufgebaut hat.

Wie ich vorher schon schrieb: Jetzt ist es ganz leicht, die Fluglotsen als gierige Typen hinzustellen, die armen Menschen den Urlaub versauen wollen. Diesen "medialen Krieg" werdet ihr verlieren, weil ihr auf dem Sektor wie die Amateure arbeitet.

Wenn das Thema Nachwuchs schon seit so vielen Jahren brennt und immer Gegenstand von Verhandlungen war, dann wäre ein PR-Fachmann in der Lage gewesen, dieses Thema immer wieder vorab in der Öffentlichkeit zu platzieren.
Und während der Tarifauseinandersetzung wäre es viel einfacher, den eigenen Standpunkt öffentlich bekannter zu machen: Weil der PR-Fachmann bekannt ist und die Journalisten kennt, weil er das Thema seit Jahren pflegt usw.

Und was das Geld angeht: Wenn sich die "kleine Gewerkschaft" mit durchaus finanzpotenten Mitgliedern keinen eigenen PR-Fachmann leisten kann, dann kommen mir die Tränen. Soll ich was in die Spendenbüchse werfen? Vielleicht verschieben sich auch die finanziellen Vorstellungskräfte, wenn man bei der Flugsicherung arbeitet, aber so teuer sind PR-Fachleute nicht. Gute sind nicht ganz billig, aber günstiger als Fluglotsen allemal.
 

flysurfer

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Und genau das ist der große Fehler auf Seiten der Gewerkschaft!
Natürlich braucht man jemanden langfristig und nicht nur "die paar Mal".
Langfristig deshalb, damit er "die paar Mal" mit Kontakten agieren kann, die er sich vorher, also langfristig, aufgebaut hat.

Wie ich vorher schon schrieb: Jetzt ist es ganz leicht, die Fluglotsen als gierige Typen hinzustellen, die armen Menschen den Urlaub versauen wollen. Diesen "medialen Krieg" werdet ihr verlieren, weil ihr auf dem Sektor wie die Amateure arbeitet.

Wenn das Thema Nachwuchs schon seit so vielen Jahren brennt und immer Gegenstand von Verhandlungen war, dann wäre ein PR-Fachmann in der Lage gewesen, dieses Thema immer wieder vorab in der Öffentlichkeit zu platzieren.
Und während der Tarifauseinandersetzung wäre es viel einfacher, den eigenen Standpunkt öffentlich bekannter zu machen: Weil der PR-Fachmann bekannt ist und die Journalisten kennt, weil er das Thema seit Jahren pflegt usw.

Und was das Geld angeht: Wenn sich die "kleine Gewerkschaft" mit durchaus finanzpotenten Mitgliedern keinen eigenen PR-Fachmann leisten kann, dann kommen mir die Tränen. Soll ich was in die Spendenbüchse werfen? Vielleicht verschieben sich auch die finanziellen Vorstellungskräfte, wenn man bei der Flugsicherung arbeitet, aber so teuer sind PR-Fachleute nicht. Gute sind nicht ganz billig, aber günstiger als Fluglotsen allemal.

In der Tat alles richtig, eine gute Gewerkschaft vertritt ihre Interessen permanent professionell, nicht nur in besonderen Krisenzeiten, sie pflegt andauernd Kontakte und profitiert davon dann in besagtem Krisenfall. Und natürlich betreibt sie ständig professionelle Lobbyarbeit. Aber hier wäre man ja schon froh, wenn wenigstens im konkreten Krisenfall professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden würde. Was du schilderst, ist der Normalfall, was ich fordere, ist der Minimalfall. Was tatsächlich passiert, ist unsäglich.
 

tyrolean

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18.03.2009
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Tut es dann eben in Indien, und die deutschen Steuerzahler (die verbliebenen) gleichen das dann aus. Bis es sie selbst erwischt.

Es ist wirklich vollkommen egal, wer genau das Gehalt des AN bezahlt und wie sich das zusammensetzt. Die Endsumme muss zum Leben reichen, alles andere ist irrelevant und reine bekloppte Ideologie.

Stimmt. Wobei zum leben reichen sehr variabel und sehr subjektiv ist. Mir fällt das Zitat von Helmut Schmidt dass die Einrichtungen und Lebensstandards der heute als sozial benachteiligt geltenden Bevölkerung früher als bescheidener Wohlstand bezeichnet wurde.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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Ist es das? Nein!
Die Endsumme muss zum Leben reichen, stimmt, nur wenn ich als Unternehmer eine Leistung benötige, muss ich sie auch alleine bezahlen.
Als Unternehmer kann ich nur das ausgeben was ich auch einnehme und in Verbindung mit dem unternehmerischen Risiko muss auch noch eine Rendite übrig bleiben, sonst lohnt sich die Investition nicht und ich lasse es besser.

Es ist völlig absurd zu glauben, dass ein Unternehmen beliebig Spielraum hat. Viele einfache Tätigkeiten können einfach nicht mit einem Gehalt bezahlt werden, welcher zum Leben reicht. Dementsprechend gibt es diese Jobs eben für einen geringeren Bruttolohn und der Staat stockt mittels Transferleistungen auf, oder es gibt dieses Jobs gar nicht. So oder so muss der Staat einspringen und im Sinne der Allgemeinheit finde ich es sehr zweckdienlich, dass der Staat hier Kostenminimierung betreibt und gleichzeitig auch noch zusätzliche Steuereinnahmen durch die Gewinne des Unternehmens hat.

Ein Unternehmen in diesem Umfeld pauschal als Ausbeuter zu bezeichnen, obwohl in schwierigem Umfeld mit entsprechendem Risiko Arbeitsplätze geschaffen werden ist Kampfsprache der Linken. Wie immer allerdings weit an der Realität vorbei.
 
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atcler

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20.10.2010
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Danke für den freundlichen Beitrag.
Ich bezeichne keinen Unternehmer pauschal als Ausbeuter, noch bin ich der linken Kampfsprache zugeneigt.
Zum Glück gibt es Menschen, die das Risiko als Unternehmer übernehmen. Als Unternehmer habe ich aber auch Verantwortung meinen Mitarbeitern und der Gesellschaft gegenüber.

Ich gebe zu, dass ich wohl die genauen Zusammenhänge nicht verstehe, wenn es darum geht, sich einen Mitarbeiter teilweise mit Steuergeldern o.ä. bezahlen zu lassen. Diesen Anspruch habe ich auch nicht. Nur, wenn ich mir einen Elektriker nach Hause bestelle, wird auch nicht die Gesellschaft einen Teil meiner Rechnung übernehmen. Und so, zugegeben wohl zu einfach gedacht, erwarte ich es auch von Unternehmern.
 

west-crushing

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03.08.2010
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Es ist völlig absurd zu glauben, dass ein Unternehmen beliebig Spielraum hat. Viele einfache Tätigkeiten können einfach nicht mit einem Gehalt bezahlt werden, welcher zum Leben reicht. Dementsprechend gibt es diese Jobs eben für einen geringeren Bruttolohn und der Staat stockt mittels Transferleistungen auf, oder es gibt dieses Jobs gar nicht. So oder so muss der Staat einspringen und im Sinne der Allgemeinheit finde ich es sehr zweckdienlich, dass der Staat hier Kostenminimierung betreibt und gleichzeitig auch noch zusätzliche Steuereinnahmen durch die Gewinne des Unternehmens hat.

Zum besseren Verständnis: Welche einfachen Tätigkeiten meinst du hier? Konkrete Beispiele fände ich hilfreich:)
 

economyflieger

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22.02.2010
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Ostsee
Um sowas habe ich mich ehrlich gesagt noch nie gekümmert und hier hat auch noch keiner angeklopft und mit sowas gewedelt. Keine Ahnung was dieses Flächentarifdingens an Zahlen enthält aber ich gehe davon aus, dass meine MA alle besser stehen. Insbesondere die Tantiemenregelung wird in der Belegschaft allgemein sehr geschätzt und in guten Jahren kommt dabei für jeden richtig gut was an Bonuszahlung dazu. Deswegen zählt hier auch keiner die Stunden und trotzdem schafft sich keiner krumm.

Falls Du mal eine Job freihast, PN danke
 

SleepOverGreenland

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09.03.2009
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Zum besseren Verständnis: Welche einfachen Tätigkeiten meinst du hier? Konkrete Beispiele fände ich hilfreich:)
Ohne groß Nachzudenken: Hilfskräfte im Bau, Transport, produzierendes und verarbeitendes Gewerbe. Hier können ungelernte Kräfte (von denen es leider immer noch sehr viele gibt) einfache Tätigkeiten ausführen und haben somit einen Job und der Staat muss nur noch einen Teil der Transferleistungen übernehmen. Sobald diese Tätigkeiten mit dem oft diskutierten Mindestlohn von 8€ oder höher bezahlt werden sollen werden diese Jobs komplett wegfallen und müssen von der qualifizierten Belegschaft dann "nebenbei" mitgemacht werden.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.951
2.921
CGN
Ohne groß Nachzudenken: Hilfskräfte im Bau, Transport, produzierendes und verarbeitendes Gewerbe. Hier können ungelernte Kräfte (von denen es leider immer noch sehr viele gibt) einfache Tätigkeiten ausführen und haben somit einen Job und der Staat muss nur noch einen Teil der Transferleistungen übernehmen. Sobald diese Tätigkeiten mit dem oft diskutierten Mindestlohn von 8€ oder höher bezahlt werden sollen werden diese Jobs komplett wegfallen und müssen von der qualifizierten Belegschaft dann "nebenbei" mitgemacht werden.

Wenn ungelernte angelernt werden ist das Ausbildung. In allen anderen Bereichn zB im Transportbereich müssen die Dienstelsitungen hier vor Ort erbracht werden. Ein Ende der staatlichen Subventionen führt allerhöchstens zu höhren Preisen. Das finde ich in Ordnung, da ich es ablehne, dass weiter Schulden in dieser Höhe aufgenommen werden, die spätere Generationen dann ausbaden sollen.
 

SleepOverGreenland

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09.03.2009
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Wenn ungelernte angelernt werden ist das Ausbildung.
D.h. du gehst davon aus, dass jede Ausbildung erfolgreich verläuft. Dem ist leider nicht so. Die Quote der Menschen in Deutschland, die weder richtig Lesen/Schreiben noch Rechnen können ist erschreckend hoch. Mit der Möglichkeit Hilfstätigkeiten auszuführen gibt man diesen Menschen eine Chance. Wenn die Hilfstätigkeiten für die AG aber unbezahlbar werden beraubt man dagegen diesen Menschen aller Chancen mit der Folge höherer Kosten und noch höherer Schulden für spätere Generationen.
 
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Huey

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06.04.2009
4.484
-2
Klar, in Indien dann halt, wenn bornierte Ideologen es verhindern, dass es auch in Deutschland möglich ist, die Leistung zu konkurrenzfähigen Weltmarktpreisen zu erhalten.

Bei Ryanair nicht gern gesehen, hier aber sehr wohl. Die Schraube nach unten. Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.:sick:


Wer meint, durch sein Geschäftsmodell kein Mindestlohn zahlen zu können, wird sich ebend seine benötigten Arbeitnehmer (unter Mindestlohn) bei der Gesellschaft, vertreten durch die ARGE, nur noch ausleihen. Zum Mindesteinkommen bleiben sie bei der ARGE beschäftigt. Aber glaube mir, wer ein solches Geschäftsmodell betreiben will, wird es schwer haben, sich als GF einen Porsche Cayenne auf den Hof zu stellen. Wer will da schon Unternehmer sein.:cool:

Will er dennoch den Porsche Cayenne fahren, muss er ebend ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln, was sowohl den Mindestlohn, als auch den Porsche Cayenne trägt. Das nenne ich dann verschärften Wettbewerb unter Unternehmern oder unternehmerisches Prekariat. Wie werden Sie alle schreien. :D


Sorry für OT
 

peter42

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09.03.2009
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peter42

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Als Unternehmer kann ich nur das ausgeben was ich auch einnehme und in Verbindung mit dem unternehmerischen Risiko muss auch noch eine Rendite übrig bleiben, sonst lohnt sich die Investition nicht und ich lasse es besser.

Es ist völlig absurd zu glauben, dass ein Unternehmen beliebig Spielraum hat. Viele einfache Tätigkeiten können einfach nicht mit einem Gehalt bezahlt werden, welcher zum Leben reicht. Dementsprechend gibt es diese Jobs eben für einen geringeren Bruttolohn und der Staat stockt mittels Transferleistungen auf, oder es gibt dieses Jobs gar nicht. So oder so muss der Staat einspringen und im Sinne der Allgemeinheit finde ich es sehr zweckdienlich, dass der Staat hier Kostenminimierung betreibt und gleichzeitig auch noch zusätzliche Steuereinnahmen durch die Gewinne des Unternehmens hat.

Ein Unternehmen in diesem Umfeld pauschal als Ausbeuter zu bezeichnen, obwohl in schwierigem Umfeld mit entsprechendem Risiko Arbeitsplätze geschaffen werden ist Kampfsprache der Linken. Wie immer allerdings weit an der Realität vorbei.

Stimmt in Teilen, es gibt eben gerade im Pflege- und Servicebereich Tätigkeit, die eben nicht verlagerbar sind und da sollte es möglich sein Löhne zu zahlen von denen der AN leben kann. Bei anderen Tätigkeiten hast Du völlig recht. Und die SED/PDS/WASG/Linke kann man eh nicht ernst nehmen - ich fürchte aber man wird es müssen.
 

haakona

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23.12.2009
348
3
Deren Regeln gelten dann nämlich für alle, nicht nur die DFS, sodass kein potenzieller DFS-Konkurrent einen Vorteil dadurch hat, dass er den legalen Rahmen im Gegensatz zur DFS voll ausnutzt.

Tschuldigung, aber das ist Blödsinn. Natürlich ist ein Streik der beispielsweise eine längere Ruhezeit als die gesetzliche fordert, legitim. In sehr vielen Tarifverträgen sind 30 Tage Urlaub vereinbart, glaubst du die sind da ohne Streik reingekommen? Das hätte man nicht gedurft, weils zwei Wochen mehr sind als im Gesetz?

Was ich noch nicht ganz verstanden hab: Im Tarifvertrag steht drin, das X Überstunden genehmigt sind ohne das der Betriebsrat beteiligt werden muß?
 

flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
26.000
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Tschuldigung, aber das ist Blödsinn. Natürlich ist ein Streik der beispielsweise eine längere Ruhezeit als die gesetzliche fordert, legitim. In sehr vielen Tarifverträgen sind 30 Tage Urlaub vereinbart, glaubst du die sind da ohne Streik reingekommen? Das hätte man nicht gedurft, weils zwei Wochen mehr sind als im Gesetz?

Die Leute können in Verhandlungen herausschlagen was sie wollen. Leute, die sich persönlichen Luxus wie 30 Tage Urlaub, 10% mehr Gehalt etc. auf dem Rücken der Allgemeinheit "erstreiken", haben dagegen nur meine tiefste Verachtung. Ich halte sie für unmoralische Egosten, auf exakt dem moralischen Niveau wie Leute, die eine Bombe auf ein Haus mit 10 Menschen (Frauen, Kinder inklusive) abwerfen, weil sie dort auch 2 Terrorführer vermuten und damit "unschädlich" machen können. Kollateralschaden, der "leider nicht vermeidbar ist", und natürlich auch "gesetzlich gedeckt", die Herrn Massenmörder vom Militär gehen ja auch stets straffrei aus, alles rechtlich einwandfrei, wenn nicht sogar heroisch und vorbildlich. Am Ende gibt's dafür noch einen Orden.

Moralisch besteht zwischen einem Streik zu Lasten Unbeteiligter und einem militärischen Vorgehen zu Lasten Unbeteiligter überhaupt kein Unterschied, in beiden Fällen leiden Unschuldige und Unbeteiligte unter einem Konflikt, mit dem sie nichts zu tun haben, bei dem sie keine Partei ergreifen. Sie sind schlicht und einfach Opfer. Entsprechend viel oder wenig halte ich von den dafür Verantwortlichen. Und danke, auf die üblichen Ausreden wie "das ist aber rechtlich alles einwandfrei" und "das lässt sich eben nicht vermeiden" verzichte ich gerne, auch die Folter der CIA in diversen Lagern war ja rechtlich einwandfrei, dafür hat man vorher schon gesorgt. Und es lässt sich ja offenbar auch nicht vermeiden, jede Nacht ein paar Familien mit Drohnenangriffen auszulöschen, um irgendwelche Kombattanten "auszuschalten." Toll, danke, ohne mich, da spucke ich drauf. Genauso wie auf Streiks, die Unbeteiligte ausbaden müssen.
 

haakona

Erfahrenes Mitglied
23.12.2009
348
3
Dann sollte aber eure Gewerkschaftsführung den Arbeitskampf anders fahren. Statt eine große Lohnerhöhung zusätzlich zu den Arbeitsbedingungen zu fordern würde es in der Öffentlichkeit wesentlich besser aussehen wenn ihr auf eine Erhöhung verzichtet wenn die Bedingungen geändert werden. Dann könnt ihr auch wesentlich mehr Zustimmung in der Öffentlichkeit erwarten. Momentan sieht das doch für die breite Masse so aus, dass jemand der 100k im jahr bekommt (eine Zahl die ein Großteil der Bevölkerung niemals bekommen wird!) noch mehr will. Musst ja nur in die Medien schauen...

Inwiefern soll die Meinung der Öffentlichkeit eigentlich für die Gewerkschaft interessant sein? Es wird gestreikt bis es ein akzeptables Angebot gibt und basta.
ich versteh nur nicht warum die DFS das Angebot nicht gleich auf den Tisch legt, man muß doch nicht erst warten bis drei Wochen lang nichts mehr gestartet ist?