Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

ANZEIGE

haakona

Erfahrenes Mitglied
23.12.2009
348
3
ANZEIGE
Kein Problem, dann holt man sich als AG diese Leistung halt in Indien oder sonstwo, dort reicht das Geld dann auch zum Leben. Dort kaufen ja auch meistens schon die Konkurrenten des Arbeitgebers solche Leistungen ein.

Der komplett arbeitslose Deutsche ist damit sicherlich viel glücklicher.

Natürlich. Demnächst werden unsere Fabriktore also von Chinesen überw... ach geht ja nich, weil die sind ja nicht in China. Paketboten? Regalauffüller? Fachkräfte für Gebäudereinigung? Altenpfleger? Friseure? Gib doch mal ein paar Beispiele von auslagerbaren Niedrigjobs bitte.
 

Wombert

Erfahrenes Mitglied
20.03.2010
3.770
7
MUC
Tatsache ist hier einfach, dass Arbeitgeber nicht bereit sind, ihren Angestellten einen Lohn zu zahlen, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können und diese Arbeitgeber (die zu unserm Glück nicht in der Mehrzahl sind) dann für die restliche Gehaltszahlung die Allgemeinheit in Anspruch nehmen. Das durch den Mindestlohn Stellen wegfallen ist die Desinformation unserer Zeit, denn die outsurcbaren Niedriglöhne sind schon längst in China&Co. Bei uns werden die 3,50€ Löhne und ähnliches im Dienstleistungsgewerbe bezahlt. Diese Dienstleistungen werden auch in Zukunft benötigt und werden hier benötigt, du kannst Altersheime, Krankenhäuser, Hotels und ähnliches eben nicht nach China outsourcen.

Da ist der Durschnittsbürger ganz genauso Schuld dran, denn der will nicht mehr ausgeben. Schönstes Beispiel: SB-Bäckereien. Die mit chinesischem Mehl im Ostblock vorgebackene und bei der 400-Euro-Kraft (keine Sozialabgaben!) an der Kasse bezahlte Semmel kostet fünf Cent weniger als beim richtigen Bäcker an der Ecke, der noch Lehrlinge ausbildet und seine Mitarbeiter gescheit bezahlt. Wo kauft der Bild-lesende Depp und beklagt sich hinterher, keinen gescheiten Job oder angemessene Bezahlung zu haben?

Inzwischen gehe ich am liebsten in Begleitung von Bekannten an Filialen von Backwerk und Co vorbei. Dann kann ich nämlich stehen bleiben, mit dem Finger auf die debilen Trottel zeigen, die da einkaufen, und mit lauter Stimme die Umstände erläutern. Hilft aber leider auch nix.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Natürlich. Demnächst werden unsere Fabriktore also von Chinesen überw... ach geht ja nich, weil die sind ja nicht in China. Paketboten? Regalauffüller? Fachkräfte für Gebäudereinigung? Altenpfleger? Friseure? Gib doch mal ein paar Beispiele von auslagerbaren Niedrigjobs bitte.

Gibt's entweder nicht mehr oder werden von Leiharbeitern durchgeführt, das ist dann echte Ausbeutung. Wirklich unverzichtbare Jobs wird man immer angemessen bezahlen müssen, das liegt am Merkmal "unverzichtbar". Alternativlos wie unsere "LH-Fans". Ohne Bezahlung würden sie ja verschwinden.

Aber hey, wo sind sie denn, die Barbiere, Schuhputzer etc. der guten alten Zeit? Verschwunden! Heute rasiert, putzt und wäscht man selbst. Also vielleicht doch nicht so unverzichtbar gewesen. Künftig werden wir unsere Pakete also wohl selbst abholen dürfen – oder für den "Extraservice" zur Kasse gebeten werden. Und unsere Büros selber sauber halten, wir schreiben mangels Sekretärin ja auch unsere E-Mails selbst. Und Alte pflegen zukünftig auch Roboter und nur noch wenige echte Menschen. Friseure? Schau dir Mumielein an, die hat seit Jahren keinen mehr gesehen. Geht auch.
 
Zuletzt bearbeitet:

haakona

Erfahrenes Mitglied
23.12.2009
348
3
Ohne groß Nachzudenken: Hilfskräfte im Bau, Transport, produzierendes und verarbeitendes Gewerbe. Hier können ungelernte Kräfte (von denen es leider immer noch sehr viele gibt) einfache Tätigkeiten ausführen und haben somit einen Job und der Staat muss nur noch einen Teil der Transferleistungen übernehmen. Sobald diese Tätigkeiten mit dem oft diskutierten Mindestlohn von 8€ oder höher bezahlt werden sollen werden diese Jobs komplett wegfallen und müssen von der qualifizierten Belegschaft dann "nebenbei" mitgemacht werden.

Wenn diese Hilfskräfte für den Arbeitgeber keine notwendige Leistung erbringen würden, da hätten sie ja jetzt auch schon keinen Job.
 

haakona

Erfahrenes Mitglied
23.12.2009
348
3
Gibt's entweder nicht mehr oder werden von Leiharbeitern durchgeführt, das ist dann echte Ausbeutung. Wirklich unverzichtbare Jobs wird man immer angemessen bezahlen müssen, das liegt am Merkmal "unverzichtbar". Alternativlos wie unsere "LH-Fans". Ohne Bezahlung würden sie ja verschwinden.

Aber hey, wo sind sie denn, die Barbiere, Schuhputzer etc. der guten alten Zeit? Verschwunden! Heute rasiert, putzt und wäscht man selbst. Also vielleicht doch nicht so unverzichtbar gewesen. Künftig werden wir unsere Pakete wohl selbst abholen dürfen. Und unsere Büros selber sauber halten, wir schreiben mangels Sekretärin ja auch unsere E-Mails selbst. Und Alte pflegen zukünftig auch Roboter und nur noch wenige echte Menschen. Friseure? Schau dir Mumielein an, die hat seit Jahren keinen mehr gesehen. Geht auch.

Die werden ja auch jetzt schon von Leiharbeitern ausgeführt, das ändert doch aber nichts daran das diese Leiharbeiter dann zumindest mehr netto erhalten sollten, als sie vom Amt kriegen könnten.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Die werden ja auch jetzt schon von Leiharbeitern ausgeführt, das ändert doch aber nichts daran das diese Leiharbeiter dann zumindest mehr netto erhalten sollten, als sie vom Amt kriegen könnten.

Da höre ich ganz andere Sachen, wie wenig die da oft bekommen. Wenn sie anständig bezahlt werden, davon leben können und es sich trotzdem für den Auftraggeber (den Ausleiher) rechnet, ist das doch toll.
 

haakona

Erfahrenes Mitglied
23.12.2009
348
3
Ich glaub da hast du jetzt was mißverstanden. Oder deine Meinung um 180 Grad gedreht ..

Um grad mal zu den Paketzustellern zu kommen, weils auch neulich in den Nachrichten war, bei Hermes kriegt der Paketbote angeblich €0,60 für jedes ausgelieferte Paket.
Also minimal 2000 Pakete für einen ansatzweise Lebenshaltungskostendeckenden Lohn, das sind 100 pro Arbeitstag. Von 10 Stunden ausgegangen also 10 Pro Stunde. Das funktioniert eventuell in Berlin, in jeder normalen Klein oder kleinen Großstadt aber definitiv nicht.

Mich wundert allerdings auch das tatsächlich noch jemand mit denen Pakete verschickt, das ist ja nichtmal nennenswert billiger.
 
Zuletzt bearbeitet:

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Ich glaub da hast du jetzt was mißverstanden. Oder deine Meinung um 180 Grad gedreht ..

Ich fürchte, das ist eher bei dir der Fall.

Fakt ist: Viele einfache Tätigkeiten rentieren sich für einen AG nur, wenn sie minimal bezahlt werden. Ansonsten ist es billiger, die Tätigkeiten auszulagern (etwa nach Indien), sie von Automaten erledigen zu lassen oder sie von besser ausgebildeten MAs nebenbei "miterledigen" zu lassen (so wie das Schreiben der eigenen Mails vs. dem Diktieren von Briefen über die Sekretärin). In allen Fällen gehen dabei Arbeitsplätze für Einheimische verloren, außer man subventioniert solche Tätigkeiten, indem sich AG und Staat ein Gehalt teilen, von dem der AN leben kann. Die Alternative wäre, dass der AN überhaupt keinen Job mehr findet und den Rest seines Lebens lang vom Staat lebt. Denn dass es für viele dieser Leute praktisch keine Möglichkeiten der Weiterqualifikation gibt, ist leider eine traurige Tatsache. Es gibt einfach einen bestimmten Prozentsatz ungebildeter, lernschwacher Menschen, die nur für einfach praktische Tätigkeiten geeignet sind. Früher gab es solche Tätigkeiten massenhaft, heute immer weniger. Wenn man diese Menschen trotzdem nicht abservieren möchte, sollte man für sie ein Modell finden, das sie in die Arbeitswelt integriert. Das geht aber nur, wenn der AG diese Tätigkeiten nicht überbezahlen muss, leider sind wir heutzutage rationalisiert und globalisiert, es gelten für viele Tätigkeiten also Weltmarktpreise, oder Automaten sind die Konkurrenz. Selbst Foxconn wirft ja nun anscheinend Heerscharen von chinesischen Arbeitern raus, um sie durch Roboter zu ersetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Ich lese hier immer, Unbeteiligte wären von dem Streik unverhältnismäßig stark betroffen. Dieses ist natürlich Bullshit! Denn als Fluggast bin ich am Ende der Kette Nutznießer einer Dienstleistung (die der Fluglotsen) und keineswegs im Wertschöpfungsprozess unbeteiligt!

Als Unbeteiligten könnte ich den ansich Bahnreisenden gelten lassen, der sich durch die Flugausweichler nun in seiner persönlichen Freiheit eingeengt fühlen könnte. Der hat in seinem normalen Verbrauchsverhalten schließlich nur wenig mit Fluglotsen am Hut.

Wenn es zu einem Streik kommt, von dem ich als Verbraucher betroffen bin, muss ich mir die Frage stellen, welche Dienstleister zwischen den Streikenden und mir stehen und wo hier das Problem liegt, welches zu einem Streik führte.

Nur zu schreien, die Unbeteiligten werden vom Streik unverhältnismäßig getroffen, empfinde ich persönlich als äußerst egoistisch!
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.682
9.754
Dahoam
Inwiefern soll die Meinung der Öffentlichkeit eigentlich für die Gewerkschaft interessant sein? Es wird gestreikt bis es ein akzeptables Angebot gibt und basta.

Die Meinung der Öffentlichkeit sollte aber die Gewerkschaft interessieren. Je nachdem hinter welchem von beiden die öffentliche Meinung steht hat der andere immer schlechtere Karten. Entweder heißt es "die hochbezahlten Fluglotsen wollen noch mehr Gehalt" oder "die überarbeiteten Fluglotsen sollen noch mehr Zusatzschichten schieben". Beides trifft wohl auf die aktuelle Auseinandersetzung zu, nur ersteres unterstützt die DFS, letzteres die Gewerkschaft. Daher wäre es eher sinnvoll es sich nicht mit der breiten Öffentlichkeit zu verscherzen. Bei den Streiks der LH-Piloten und der Lokführer sind die Gewerkschaften auch nicht grade gut dagestanden mit ihrer Politik. Und die Fluglotsen machen das im Moment genauso ungeschickt.
 
R

riga

Guest
Sitze grad im Flieger und es geht bereits morgens um 7 Uhr in DUS etwa 25 Min. spaeter los, weil die Lotsen laut Kapitaen einen Bummelstreik machen.

Das finde ich nicht tricky, sondern asig.

Entweder arbeiten oder legal streiken. So aber nicht.

Die Politik koennte ja mal darueber diskutieren, die Lotsen entweder wieder zu Beamten zu machen oder aber mittelfristig eine private Konkurrenz mit regelmaessigen Ausschreibungen zu foerdern und zuzulassen. Wenn schon privatisiert, dann auch real mit allen Folgen und nicht nur den Vorteilen...
 
Zuletzt bearbeitet:
T

tosc

Guest
Das ist kein Bummelstreik, sondern seit mehreren Jahren praktisch Normalzustand wegen Lotsenmangels und vollen Lufträumen.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Genau, danke tosc.

Kann man übrigens wunderbar stets aktuell auf dem CFMU-Portal nachlesen. In Düsseldorf ist das leider leider bittere Normalität.

Ich kenne mich mit rechtlichen Dingen nicht so aus, aber einem Kapitän der sowas öffentlich zu seinen Paxen sowasbehauptet begibt sich nicht nur auf dünnes Eis, sondern dem kann man ganzschön Probleme bereiten.
Leider ist man als „die Flugsicherung” fast immer DIE Ausrede schlechthin bei den passagieren, obwohl es soist dass kein Pusvher bestellt wurde, einen schlechten Slot hat weil man den eigenen wegen späten Boardings verpasst hat oder sonstwas ist. Aber es ist eben für den Pax im Normalfall nicht überprüfbar.
Immer her mit dem schwarzen Peter!

Habt ihr schon malgehört dass ein Pilot ne Ansage gemacht hat dassman wegen ATC 10 Minuten früher da ist oder weil ein engagierter Lotse das eigentlich geblockte Flightlevel mit viel Koordinationsaufwand freigeacht und sozusagen hergezaubert hat und man somitsoundsoviel Hundert Kilo Sprit gespart hat?
Nein?
Komisch, gell?
Es kommt aber dauernd vor weil ich das jeden Tag so zu erreichen versuche und mit mir alle anderen Kollegen nämlich auch!
 
  • Like
Reaktionen: peter42

OliverLHFan

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
1.314
61
NUE (fast)
Habt ihr schon malgehört dass ein Pilot ne Ansage gemacht hat dassman wegen ATC 10 Minuten früher da ist oder weil ein engagierter Lotse das eigentlich geblockte Flightlevel mit viel Koordinationsaufwand freigeacht und sozusagen hergezaubert hat und man somitsoundsoviel Hundert Kilo Sprit gespart hat?

Nicht in dieser Ausführlichkeit, aber ist schon mal vorgekommen, ja! ;)

Oliver
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.682
9.754
Dahoam
Leider ist man als „die Flugsicherung” fast immer DIE Ausrede schlechthin bei den passagieren, obwohl es soist dass kein Pusvher bestellt wurde, einen schlechten Slot hat weil man den eigenen wegen späten Boardings verpasst hat oder sonstwas ist. Aber es ist eben für den Pax im Normalfall nicht überprüfbar.
Immer her mit dem schwarzen Peter!

Genau deswegen hätte eine gute Öffentlichkeitsarbeit einen hohen Wert für euch. Im Moment kann jeder munter reinprügeln und kaum ein Passagier wird das kritisch hinterfragen sondern einfach sehen als dass die Fluglotsen jetzt alle beleidigt sind weil sie nicht streiken dürfen. Verständnis bekommt ihr auf diese Weise kaum mehr wenn ihr dann richtig streikt.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.951
2.921
CGN
Habt ihr schon malgehört dass ein Pilot ne Ansage gemacht hat dassman wegen ATC 10 Minuten früher da ist oder weil ein engagierter Lotse das eigentlich geblockte Flightlevel mit viel Koordinationsaufwand freigeacht und sozusagen hergezaubert hat und man somitsoundsoviel Hundert Kilo Sprit gespart hat?

Ja, allerdings, von dem guten Herrn "crzkkkrstschk" (so jedenfalls klang sein Name durch die Bordlautsprecher), seines Zeichens Kapitän auf der A320 Flotte der Swiss. Er informierte mich direkt vor der Runway in HAM (nachdem wir bereits 20 Min delay wegen "verspäteter Ankunft des Flugzeuges" hatten), dass wir leider unseren Slot verpast hätten, und daher eigentlich nun hier 35 Minuten warten müssten, aber wegen irgendeiner Aktion des Fluglotsen es jetzt bereits in 5 Minuten losgehen könne. Mehr noch, wir könnten aufgrund eines Direkt irgendwas (die technischen Details sind mir da nicht so bekannt) sogar mit nur 15 Minuten Verspätung in ZRH ankommen.

Die Piloten sagen also durchaus manchmal auch positive Sachen:)
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Habt ihr schon malgehört dass ein Pilot ne Ansage gemacht hat dassman wegen ATC 10 Minuten früher da ist oder weil ein engagierter Lotse das eigentlich geblockte Flightlevel mit viel Koordinationsaufwand freigeacht und sozusagen hergezaubert hat und man somitsoundsoviel Hundert Kilo Sprit gespart hat?

Ich habe schon zahllose Ansagen gehört, in denen das Cockpit darauf hingewiesen hat, dass sie einen direkten Anflug bekommen hätten, sodass Zeit bei einer Verspätung aufgeholt werden konnte oder man früher als geplant eintrifft. Ich erinnere mich freilich auch an Ansagen, in denen darauf hingewiesen wurde, dass ein besserer Anflugweg leider nicht genehmigt wurde. Es kommt, wie es kommt.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Ich lese hier immer, Unbeteiligte wären von dem Streik unverhältnismäßig stark betroffen. Dieses ist natürlich Bullshit! Denn als Fluggast bin ich am Ende der Kette Nutznießer einer Dienstleistung (die der Fluglotsen) und keineswegs im Wertschöpfungsprozess unbeteiligt!

Als Unbeteiligten könnte ich den ansich Bahnreisenden gelten lassen, der sich durch die Flugausweichler nun in seiner persönlichen Freiheit eingeengt fühlen könnte. Der hat in seinem normalen Verbrauchsverhalten schließlich nur wenig mit Fluglotsen am Hut.

Wenn es zu einem Streik kommt, von dem ich als Verbraucher betroffen bin, muss ich mir die Frage stellen, welche Dienstleister zwischen den Streikenden und mir stehen und wo hier das Problem liegt, welches zu einem Streik führte.

Nur zu schreien, die Unbeteiligten werden vom Streik unverhältnismäßig getroffen, empfinde ich persönlich als äußerst egoistisch!

Verstehe, wenn ich durch einen Streik meinen gebuchten Urlaub verliere, bin ich also Beteiligter und das Ganze ist höhere Gewalt und keinesfalls unverhältnismäßig. Wenn ich mich darüber beklage, ist das egoistisch.
Die von den amerikanischen "Smart Bombs" getöteten Kinder sind dann natürlich auch Beteiligte und das Ganze ist höhere Gewalt und keinesfalls unverhältnismäßig. Wenn ich mich darüber beklage, ist das egoistisch.
In einem Lager unschuldig von der CIA gefoltert zu werden macht mich auch zum Beteiligten und das Ganze ist höhere Gewalt und keinesfalls unverhältnismäßig. Wenn ich mich darüber beklage, ist das egoistisch.

Schließlich muss ich mir als Verbraucher, Bombardierter und Gefolterter die Frage stellen, welche Dienstleister (bzw. Regierungen und Militärs) zwischen den Streikenden (bzw. Terroristen) und mir stehen und wo hier das Problem liegt, welches zu einem Streik (bzw. zu Bombardierungen oder Folter) führte.

Alles klar.

Mein Rat: Den Kopf nicht in die Mikrowelle stecken, weil das beeinträchtigt das Denkvermögen.

Nur zu schreien, die Unbeteiligten werden vom Streik unverhältnismäßig getroffen, empfinde ich persönlich als äußerst egoistisch!

Wie unverhältnismäßig solche Streiks sieht, erkennt man ja leicht daran, dass es für die Volkswirtschaft billiger wäre, Lösegeld zu sammeln und den Streikdrohern (aka Erpressern) sämtliche Forderungen zu erfüllen bzw. zu bezahlen. Der volkswirtschaftliche Schaden einer solchen vollumfänglichen Lösegeldzahlung wäre deutlich geringer als der Schaden, den Dritte durch nur einen Streiktag kumuliert erleiden.

Letztlich ist es ja immer eine Frage des Geldes, auch die DFS stellt sicher liebend gerne neues Personal ein und reduziert die Arbeitszeiten bestehender Mitarbeiter (selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich), wenn sie die damit verbundenen Mehrkosten nicht selbst tragen muss, sondern diese aus einem Lösegeldtopf kommen, mit denen man den Erpressern ihre Forderungen quasi abkaufen kann, um noch größeren Schaden von der Allgemeinheit abzuwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:

atcler

Aktives Mitglied
20.10.2010
162
1
Lieber Fly,

so langsam muss ich an Dir zweifeln.
Bei diesen Vergleichen frage ich mich, wer zu lange den Kopf in der Mikrowelle hatte.
Einen sechsstündigen Streik mit "Smart Bombs" und Folter zu vergleichen, entbehrt wohl jeder Grundlage.
Die Welt geht vom Streik nicht unter, glaub mir.
Meine Güte, hol einfach mal Luft und lese Deine Beiträge vorm Senden.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Einen sechsstündigen Streik mit "Smart Bombs" und Folter zu vergleichen, entbehrt wohl jeder Grundlage..

Im Gegenteil, den Vergleich nicht zu ziehen, entlarvt deine offensichtliche Unfähigkeit, logisch zu denken.

In beiden Fällen geht es nämlich qualitativ um exakt dasselbe: um Kollateralschäden für (meist wehrlose) Unbeteiligte, die bewusst hingenommen und rechtlich entschuldigt werden.

Übrigens: Auch von ein paar Bomben auf Familien geht die Welt nicht unter, glaub mir. Wie wir jeden Tag erneut erleben.

Ich empfehle: Erst denken, dann senden, vor allem wenn man vorhat, Logik durch Gutmenschengeseier zu ersetzen. Moralische Kategorien gelten universell, wer für (gegen) das eine ist, muss auch für (gegen) das andere sein, oder den denkunfähigen Kopf aus der Mikrowelle nehmen. Kollateralschäden werden nicht erst dann unmoralisch, wenn dabei einer ums Leben kommt. Oder ein Bein verliert. Oder müssen es zwei Beine sein? Setzt du die Grenze fest? Wie widerlich. Dann beginnt Körperverletzung in deinem wirren Rechtssystem vielleicht auch erst nach zwei großen Fleischwunden und einem Knochenbruch? Alles darunter ist – höhere Gewalt und hinzunehmen, der andere wollte sich halt auch mal austoben, muss man doch verstehen?

Meine Güte!

Es geht hier um eine simple moralische Kategorie: Billige ich, dass durch meine Handlungen, die meinem Vorteil dienen, Unbeteiligte geschädigt werden. Ja oder nein? Da gibt es nichts dazwischen, kein "ja, ein bisschen geschädigt passt schon". Solche Abwägungen sind alles nur faule Ausreden und Rechtfertigungen (die bei den nächtlichen Drohnenangriffen und Folteraktionen auch sehr gerne bemüht werden), zumal wir bei Streiks ja meist von Schäden ausgehen, die weit über dem liegen, was an Vorteilen erstreikt werden soll. Sprich: 20 Mio. Mehrgehalt wird dann beispielsweise mit einem Streik erzwungen, der Unbeteiligte in der Summe mehrere 100 Mio. kostet. Wer da noch von "Verhältnismäßigkeit" labert, hat offensichtlich schwerwiegende Denkprobleme.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: l.zimmer

atcler

Aktives Mitglied
20.10.2010
162
1
Nein, ich setze bestimmt nicht die Grenze fest.
Übrigens stammt der Begriff Kollateralschaden vom Militär.
Bei einem Streik wird niemand verletzt oder getötet. Ich kenne auch keinen Lotsen, der dies vor hat oder sich gerade bewaffnet.
Also übertreibe einfach mal nicht. Das musst Du doch verstehen!
 
  • Like
Reaktionen: Mr. Burns

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Nein, ich setze bestimmt nicht die Grenze fest.
Übrigens stammt der Begriff Kollateralschaden vom Militär.
Bei einem Streik wird niemand verletzt oder getötet. Ich kenne auch keinen Lotsen, der dies vor hat oder sich gerade bewaffnet.
Also übertreibe einfach mal nicht. Das musst Du doch verstehen!

Wieder sieht man, dass da mit dem Denken einfach nicht klappen will. Denn zwei Zeilen unter deiner Lüge "Nein, ich setze bestimmt nicht die Grenze fest", setzt du willkürlich die Grenze fest: Abertausenden den Urlaub verderben und die Airlines pro Tag Millionen kosten: kein Problem. Jemand verletzen: böse. Hallo, ist da oben noch jemand zu Hause?

Ganz ehrlich, dazu kann man leider nichts mehr weiter sagen, da logische Argumente offensichtlich nicht verstanden oder bewusst ignoriert werden. Ersteres deutet auf Dummheit hin, letzteres auf Böswilligkeit.