Ich lese hier immer, Unbeteiligte wären von dem Streik unverhältnismäßig stark betroffen. Dieses ist natürlich Bullshit! Denn als Fluggast bin ich am Ende der Kette Nutznießer einer Dienstleistung (die der Fluglotsen) und keineswegs im Wertschöpfungsprozess unbeteiligt!
Als Unbeteiligten könnte ich den ansich Bahnreisenden gelten lassen, der sich durch die Flugausweichler nun in seiner persönlichen Freiheit eingeengt fühlen könnte. Der hat in seinem normalen Verbrauchsverhalten schließlich nur wenig mit Fluglotsen am Hut.
Wenn es zu einem Streik kommt, von dem ich als Verbraucher betroffen bin, muss ich mir die Frage stellen, welche Dienstleister zwischen den Streikenden und mir stehen und wo hier das Problem liegt, welches zu einem Streik führte.
Nur zu schreien, die Unbeteiligten werden vom Streik unverhältnismäßig getroffen, empfinde ich persönlich als äußerst egoistisch!
Verstehe, wenn ich durch einen Streik meinen gebuchten Urlaub verliere, bin ich also Beteiligter und das Ganze ist höhere Gewalt und keinesfalls unverhältnismäßig. Wenn ich mich darüber beklage, ist das egoistisch.
Die von den amerikanischen "Smart Bombs" getöteten Kinder sind dann natürlich auch Beteiligte und das Ganze ist höhere Gewalt und keinesfalls unverhältnismäßig. Wenn ich mich darüber beklage, ist das egoistisch.
In einem Lager unschuldig von der CIA gefoltert zu werden macht mich auch zum Beteiligten und das Ganze ist höhere Gewalt und keinesfalls unverhältnismäßig. Wenn ich mich darüber beklage, ist das egoistisch.
Schließlich muss ich mir als Verbraucher, Bombardierter und Gefolterter die Frage stellen, welche Dienstleister (bzw. Regierungen und Militärs) zwischen den Streikenden (bzw. Terroristen) und mir stehen und wo hier das Problem liegt, welches zu einem Streik (bzw. zu Bombardierungen oder Folter) führte.
Alles klar.
Mein Rat: Den Kopf nicht in die Mikrowelle stecken, weil das beeinträchtigt das Denkvermögen.
Nur zu schreien, die Unbeteiligten werden vom Streik unverhältnismäßig getroffen, empfinde ich persönlich als äußerst egoistisch!
Wie unverhältnismäßig solche Streiks sieht, erkennt man ja leicht daran, dass es für die Volkswirtschaft billiger wäre, Lösegeld zu sammeln und den Streikdrohern (aka Erpressern) sämtliche Forderungen zu erfüllen bzw. zu bezahlen. Der volkswirtschaftliche Schaden einer solchen vollumfänglichen Lösegeldzahlung wäre deutlich geringer als der Schaden, den Dritte durch nur einen Streiktag kumuliert erleiden.
Letztlich ist es ja immer eine Frage des Geldes, auch die DFS stellt sicher liebend gerne neues Personal ein und reduziert die Arbeitszeiten bestehender Mitarbeiter (selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich), wenn sie die damit verbundenen Mehrkosten nicht selbst tragen muss, sondern diese aus einem Lösegeldtopf kommen, mit denen man den Erpressern ihre Forderungen quasi abkaufen kann, um noch größeren Schaden von der Allgemeinheit abzuwenden.