Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

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atcler

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20.10.2010
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Der Lotsenberuf braucht kein Studium, richtig, Und? Was heißt das schon? Dass die Ausbildung einfach ist und risikolos? Nein, dass ist sie nicht, man wird dabei schon ganz gut beschäftigt und auf Trab gehalten. Viele heutige Studiengänge sind kürzer als die Ausbildung zum Lotsen. Ein Studium macht niemanden zu einem besseren Menschen. Es eröffnet nur viele Möglichkeiten. Weiterhin wird während einer Ausbildung nunmal ein Gehalt gezahlt, da ist die Flugsicherung nichts außergewöhnliches.

Deine Informationen zu den Pausen, Urlaub, usw. kommen wahrscheinlich aus der Bildzeitung. Ich kann Dir sagen, dass diese Zahlen, gelinde gesagt, etwas schön gerechnet sind.
Ein Fluglotse ohne Lizenz ist nichts, nada. Keine Lizenz(en), kein Job, aus der Traum. Der Weg dahin ist lang und nicht einfach, falls dies in Deiner Vorstellung so sein sollte.
 
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flysurfer

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06.03.2009
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Also von mir aus verdienen Lotsen 1 Mio. pro Monat, wenn sie das wert sind, warum nicht? Nur sollte man solche Verhandlungen, wer dem Arbeitgeber unter welchen Umständen wie viel wert ist, nicht auf dem Rücken Unbeteiligter austragen. Insbesondere nicht in dieser Gehalts- und Qualifikationsklasse, die der von Führungskräften entspricht. Da sollte man sich auch wie eine solche verhalten, und nicht einen auf armer, ausgebeuteter Müllmann machen, der sich gegen übermächtige Kapitalinteressen nicht anders als mit einem Streik zu wehren und zu helfen weiß. Einfach nur peinlich.
 

west-crushing

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03.08.2010
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Der Lotsenberuf braucht kein Studium, richtig, Und? Was heißt das schon? Dass die Ausbildung einfach ist und risikolos? Nein, dass ist sie nicht, man wird dabei schon ganz gut beschäftigt und auf Trab gehalten. Viele heutige Studiengänge sind kürzer als die Ausbildung zum Lotsen. Ein Studium macht niemanden zu einem besseren Menschen. Es eröffnet nur viele Möglichkeiten. Weiterhin wird während einer Ausbildung nunmal ein Gehalt gezahlt, da ist die Flugsicherung nichts außergewöhnliches.

Mich würde mal interessieren, wie lange so eine Lotsenausbildung dauert? Selbst ein Bachelorstudiengang dauert mindestens 3 Jahre und im Regelfall brauchst du dann (um an das frühere Magisterniveau zukommen) auch noch den Master dazu. Längere Studiengänge, wie Jura oder Medizin, dauern mindestens 6-7 Jahre. In dieser Zeit verdient man nicht nur keinen Cent, sondern gibt ne Menge aus (was wenn man Glück hat die Eltern bezahlen können und wollen)
 

atcler

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20.10.2010
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Darf ich bei Dir unterschreiben? :)

Glaub mir einfach, dass sich kein Kollege wohl fühlt beim Gedanken, demnächst zu streiken. Dies ist einfach Fakt. Es gibt aber immer auch einen Verhandlungspartner, nur ist hier die Partnerschaft nicht mehr gegeben. Meiner Meinung nach siehst Du es etwas zu einseitig - nur die bösen Lotsen - aber es gibt auch die Geschäftsführung. Diese trägt auch nicht zur Deeskalation bei.
Dein Bild vom armen, ausgebeuteten Müllmann: herrlich, schön bunt und perfekt, jeder zeigt Verständnis. Ich übrigens auch. Aber auch sein Streik trifft Unschuldige. Und ich meine es ernst, wenn ich schreibe - Leider!
 

atcler

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20.10.2010
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Mich würde mal interessieren, wie lange so eine Lotsenausbildung dauert? Selbst ein Bachelorstudiengang dauert mindestens 3 Jahre und im Regelfall brauchst du dann (um an das frühere Magisterniveau zukommen) auch noch den Master dazu. Längere Studiengänge, wie Jura oder Medizin, dauern mindestens 6-7 Jahre. In dieser Zeit verdient man nicht nur keinen Cent, sondern gibt ne Menge aus (was wenn man Glück hat die Eltern bezahlen können und wollen)

Also, sie dauert länger als ein Bachelor. Es ist natürlich etwas individuell, je nach Luftraum und sicherlich auch Können, manchmal kommen auch Umstände hinzu, die man als Trainee nicht selbst zu verantworten kann. Normalerweise macht es niemand unter 3 Jahren, tendenziell geht es eher richtig 3,5 bis sicherlich auch mal 4 Jahren. In Einzelfällen auch darüber.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
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Jetzt hat's mich interessiert, ich beantworte also mal meine eigene Frage: Laut Wikipedia dauert die Ausbildung 1-2 Jahre danach 1-2 Jahre training on the job

Fluglotse – Wikipedia

Macht 2 bis 4 Jahre, d.h. die Aussage, viele heutige Studiengänge seien kürzer als die Lotsenausbildung ist bei einer Minimumstudiendauer von 3 Jahren falsch.
 

flysurfer

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Dein Bild vom armen, ausgebeuteten Müllmann: herrlich, schön bunt und perfekt, jeder zeigt Verständnis. Ich übrigens auch. Aber auch sein Streik trifft Unschuldige. Und ich meine es ernst, wenn ich schreibe - Leider!

Ich finde ja auch die Streiks im öffentlich Dienst falsch, allerdings verstehe ich noch eher, dass sich kleine Angestellte mit auswechselbaren Jobs gewerkschaftlich organisieren, weil bei solchen schlecht bezahlten Arbeiten in der Tat die Gefahr besteht, bei einem übermächtigen Arbeitgeber an den Rand des Existenzminimums gedrängt zu werden oder unter gesundheitsschädliche bzw. gefährliche Arbeitsbedingungen arbeiten zu müssen – wenn nicht in Deutschland, dann zumindest in anderen Ländern.

Wer dagegen bewusst die nicht einfach und nicht risikolose (siehe #726) Ausbildung zum gut bezahlten Lotsen macht, der muss eben wie jede andere gut bezahlte Führungskraft das Risiko tragen, dass sich die Zeiten ändern, dass Verträge neu verhandelt werden und die Zukunft nicht mehr so gut aussieht wie die Vergangenheit. Das ist im Management tägliches Brot, und ich habe deshalb zum Beispiel auch noch nie von einem "Streik der Produktmanager in einem großen deutschen Lebensmittelkonzern" oder ähnlichem gehört – die würden einen mit großen Augen anschauen, wenn man denen bloß von dieser Idee erzählen würde. Absurd und peinlich in dieser Gehalts-, Ausbildungs- und Verantwortungsklasse.
 

atcler

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20.10.2010
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Hm, nur weil man als Lotse vielleicht viel verdient, habe ich keine Rechte mehr. Ab welchem Gehalt habe ich diesen Anspruch nicht mehr?
Dass Schichtdienst und Stress gesundheitsschädlich sein kann, brauche ich nicht weiter auszuführen.

Ja, ich habe mich bewusst dazu entschieden und ich bereue diese Entscheidung überhaupt nicht. Wenn es aber darum geht, bis zu 350 Stunden pro Jahr zusätzlich zu arbeiten, dann frage ich mich schon, warum. Die Antwort kenne ich nicht, ich denke, niemand kennt sie, nicht mal die Geschäftsführung. Doch, eine gibt es: billiger wird es, die Frage nach der Sicherheit stellt aber niemand.
Und nochmal, nein, nicht jeder verdient so viel bei der DFS wie ein Lotse; nicht wenige verdienen mehr. Nochmals, es geht nicht um die Kohle, auch wenn Euch das nicht passt. Es ist so einfach, nur die Kohle in den Vordergrund zu stellen, schön plakativ, simpel. Ich persönlich werde niemals für mehr Geld das Mikro aus der Hand legen.
 

flysurfer

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Ja, ich habe mich bewusst dazu entschieden und ich bereue diese Entscheidung überhaupt nicht. Wenn es aber darum geht, bis zu 350 Stunden pro Jahr zusätzlich zu arbeiten, dann frage ich mich schon, warum. Die Antwort kenne ich nicht, ich denke, niemand kennt sie, nicht mal die Geschäftsführung. Doch, eine gibt es: billiger wird es, die Frage nach der Sicherheit stellt aber niemand.

Wenn dir der neue Vertrag nicht mehr gefällt (was ich bestens nachvollziehen kann, ich hege ja große Sympathien für eure Forderungen und würde an eurer Stelle auch nichts andere fordern), kannst du ihn ja (wie jeder andere Führungskraft in dieser Gehaltsklasse in anderen Branchen) ablehnen und dein Glück anderswo versuchen, das habe ich auch schon desöfteren gemacht, in jeweils ganz unterschiedlichen Branchen und Funktionen. So ist das halt. Wenn genug Lotsen ablehnen (weil genug Lotsen den neuen Vertrag scheiße finden) und ihre Kündigung einreichen, wird die DFS sicherlich rasch nachbessern, weil der Job ohne Lotsen nicht erledigt werden wird. Wenn ihr so toll ausgebildet und unverzichtbar seid, habt ihr doch das perfekte Druckmittel in der Hand: "Gebt uns, was wir wollen, oder wir arbeiten nicht mehr für euch." So macht man das unter Erwachsenen auf Augenhöhe. Und dann zeigt sich, wie wichtig und unverzichtbar man tatsächlich ist. Aber Streikaktionen, die die Wirtschaft und die Passagiere treffen? Auf so einer Ebene einfach nur schändlich und infantil.
 

atcler

Aktives Mitglied
20.10.2010
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Weißt Du, ich habe auch keine Lust auf diesen, wie Du sagst, schändlichen und infantilen Konflikt. Genau das trifft es auch. Es gehören immer zwei Seiten dazu.
Und ich bin nicht alleine mit dieser Meinung, auch wenn ich der einzige bin, der hier noch schreibt. Ich hoffe auch auf die Schlichtung, ich bin mir sicher, diese wird und muss auch kommen. Ob das Ergebnis dann ein anderes wird, ich weiß es nicht. Ich kann Deine Meinung durchaus nachvollziehen, persönlich muss ich eine andere Sicht haben, aus eigenem Interesse. Ob ich unverzichtbar bin, keine Ahnung, momentan sicherlich schon, sonst würde sich mein Überstundenkonto nicht schon im dreistelligen Bereich befinden. Diese Position darf man aber auch in der momentanen Situation nutzen, nein, nicht ausnutzen. Die Forderungen der DFS sind widerlich und ich bin überzeugt, gibt man den kleinen Finger, ist bald die ganze Hand ab.
Ich hoffe, ich darf nächste Woche viel arbeiten, damit ihr alle sicher reisen könnt. JA, mein Ernst!
 

flysurfer

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Weißt Du, ich habe auch keine Lust auf diesen, wie Du sagst, schändlichen und infantilen Konflikt. Genau das trifft es auch. Es gehören immer zwei Seiten dazu.
Und ich bin nicht alleine mit dieser Meinung, auch wenn ich der einzige bin, der hier noch schreibt. Ich hoffe auch auf die Schlichtung, ich bin mir sicher, diese wird und muss auch kommen. Ob das Ergebnis dann ein anderes wird, ich weiß es nicht. Ich kann Deine Meinung durchaus nachvollziehen, persönlich muss ich eine andere Sicht haben, aus eigenem Interesse. Ob ich unverzichtbar bin, keine Ahnung, momentan sicherlich schon, sonst würde sich mein Überstundenkonto nicht schon im dreistelligen Bereich befinden. Diese Position darf man aber auch in der momentanen Situation nutzen, nein, nicht ausnutzen. Die Forderungen der DFS sind widerlich und ich bin überzeugt, gibt man den kleinen Finger, ist bald die ganze Hand ab.
Ich hoffe, ich darf nächste Woche viel arbeiten, damit ihr alle sicher reisen könnt. JA, mein Ernst!

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.
 
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Wombert

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20.03.2010
3.770
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MUC
Die hohe Belastung habe ich nie bestritten, nur nicht das Alleinstellungsmerkmal.
Die "Belastung" ist eine relativ subjektive Erscheinung. Ich messe die nicht mit "ich bin ja so abgespannt". Was ist, wenn jemanden die Arbeit auch noch Spaß macht und nicht als Belastung empfindet. Für Belastung und Stress gibt es interessante Scoring Modelle. Nur dann kann kann man vergleichen dass der Neuro-Chirurg gestresster ist als der Fluglotse.

Ich habe mit "kognitiver Belastung" genau diese gemeint, und nicht individuelles Streßempfinden. Diese Form der Belastung kann man relativ genau messen, und auch den rapiden Abfall des Konzentrationsniveaus bei Überschreitung (bei Lotsen sind das eben 2h).
 

MANAL

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29.05.2010
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9.758
Dahoam
Wenn es euch nicht um das Geld sondern die Überstunden geht, warum kommt da von der Gewerkschaft denn nicht mal ein Angebot von einer Gehaltskürzung bei gleichzeitiger drastischer Verringerung von Überstunden?
Damit würdet ihr vermutlich die Geschäftsführung in der Öffentlichkeit ziemlich in die Ecke drängen. Dann würde wohl keiner behaupten dass es um das Geld geht. Aber ist wohl wie hier im Forum, jeder maximiert bis es kracht...
 

atcler

Aktives Mitglied
20.10.2010
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Also, um hier mal was klarzustellen: Der Tarifvertrag gibt 80 Überstunden pro Jahr her, wurde mit Zustimmung der GDF auf 150 Stunden ausgeweitet. So weit, so gut, das trage ich mit. Nun geht es halt um eine Erweiterung auf rund 350 Stunden pro Jahr. Hm, etwas viel, finde ich, auch wenn gleich die Kommentare kommen, ich mach xxx Überstunden pro Jahr. Nur ein Lotsendienst geht halt glücklicherweise nicht 12 Stunden oder sonst wie viel, weshalb die rund 350 Stunden pro Jahr etwa 45 zusätzlichen Arbeitstagen entsprechen. Ziemlich viel, finde ich.

Eine Frage, weshalb soll die Gewerkschaft eine Gehaltsreduktion fordern? Es ist eine Gewerkschaft. Wäre doch Quatsch, vor allem, weil man zusätzliche Fluglotsen nicht auf der Straße findet. Also funktioniert dieser Plan schon mal gar nicht, weil das Personal nicht vorhanden ist. Es geht auch gar nicht um eine Verringerung der Überstunden von Seiten der Gewerkschaft, es geht darum, nicht von 150 Stunden auf rund 350 Stunden pro Jahr hochgesetzt zu werden.
Hier will einzig und allein die Geschäftsführung maximieren. Nicht die Gewerkschaft. 150 Stunden sind von mir aus noch ein, zwei Jahre ok, irgendwann muss das Personal aber da sein.
Ein kleiner Hinweis: Die DFS sagt immer wieder, es gibt einen Lotsenmangel aufgrund der Terroranschläge vom 11.9.2001. Das ist übrigens 10 Jahre her, In dieser Zeit hätte man locker 400 Fluglotsen in den Zulassungserwerb bringen können, diese wären jetzt als Vollzeitkräfte vorhanden.
 

teiring

Erfahrenes Mitglied
30.06.2011
711
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MUC
Fakt ist doch, wie flysurfer eigentlich schon erwähnt hatte, dass die GdF eine völlig destruktive PR-Strategie verfolgt oder wie man das auch immer nennen möchte, wobei von PR eigentlich keine Rede sein kann, da das einfach nur desaströs ist. Überall hört man nur: "Mehr Geld und weniger arbeiten!". Das Problem ist einfach, dass der Öffentlichkeit von Seiten der GdF nicht genügend Aufklärung über die Situation geboten wird. Irgendwie kann ich mich nicht daran erinnern einmal gelesen zu haben: "Wir wollen keine Aufstockung von 150h auf 350h Überstunden zu Ihrer Sicherheit!". Das muss man sich mal vorstellen, das wäre so einfach einmal diesen Satz fallen zu lassen und jeder würde annähernd einen Überblick über die ganze Situation bekommen. Stattdessen kommt überall nur: "Ach die Fluglotsen wollen weniger arbeiten und gleichzeitig mehr Lohn haben.". Und ja, das mag auch am Dilletantismus der GdF liegen, wobei meine Meinung von Gewerkschaften auch eher negativ ist, da die meisten Gewerkschaftler auch nur solche Pappnasen sind, die sonst nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen, weil sie zuviel Müll labern. Es ging ja hier in erster Linie nicht darum, warum gestreikt wird, sondern das die Öffentlichkeitsarbeit total misslungen ist.

Natürlich mag die Ausführung von flysurfer über moralische Kategorien sehr abstrakt gewesen sein, teilweise auch etwas überspitzt, letztlich trifft sie doch den Punkt. Wenn man jetzt streikt trifft man nur die unbeteiligten Familien, die von ihrem mühsam ersparten Geld, in den Urlaub fliegen wollen. Wie war das nochmal? Man will den Streik nicht zu Lasten Unbeteiligter durchführen?

Dann könnte man sich einerseits einen anderen Zeitpunkt auswählen um zu Streiken, wobei das wohl nicht so effektiv wäre wie jetzt. Andererseits, wie flysurfer schon erwähnt hat, einfach organisieren, dass eine große Anzahl der Lotsen, den Tarifvertrag nicht zu unterschreiben. Die Gewerkschaft wird dann schon richtig handeln oder letztlich einfach eine bessere Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Indem man einfach auch Bürger XYZ klarmacht, der keine Ahnung von dem Geschehen hat, dass das nur zu seiner Sicherheit stattfindet. Hab ich bisher nirgends gehört, außer hier im Forum!

Im Grunde ist es ja nicht, dass niemand die Fluglotsen verstehen könnte, wenn man erstmal durch die Lage durchgeblickt hat. Jedoch bietet sich dem normalen Bürger ein völlig falsches Bild von der Situation!
 

Timtim

Erfahrenes Mitglied
29.10.2009
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STR
So, fuer Dienstag 6:00 bis 12:00 Streik angekuendigt. Mod-Action: Folgende Formulierung wegen Beleidigung gelöscht.
 
Moderiert:

Timtim

Erfahrenes Mitglied
29.10.2009
1.414
4
STR
Was man meiner Meinung nach mit diesen egoistischen ***** machen sollte schreibe ich jetzt hier lieber nicht.
 

JPS1138

Erfahrenes Mitglied
20.03.2011
264
0
HAM
Was man meiner Meinung nach mit diesen egoistischen ***** machen sollte schreibe ich jetzt hier lieber nicht.

Das meinst du jetzt aber nicht wirklich ernst oder?

Ansonsten empfehle ich sich nochmal genau zu informieren und nicht nur bei Bild.de, sondern auch bei seriösen Quellen
 
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atcler

Aktives Mitglied
20.10.2010
162
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Jetzt hat's mich interessiert, ich beantworte also mal meine eigene Frage: Laut Wikipedia dauert die Ausbildung 1-2 Jahre danach 1-2 Jahre training on the job

Fluglotse – Wikipedia

Macht 2 bis 4 Jahre, d.h. die Aussage, viele heutige Studiengänge seien kürzer als die Lotsenausbildung ist bei einer Minimumstudiendauer von 3 Jahren falsch.

Also, nach 2 Jahren ist fast niemand fertig, die Regel liegt liegt irgendwo zwischen 3 und 3,5 Jahren. Alleine schon die Aussage, die Ausbildung in Langen dauert 1-2 Jahren ist Quatsch. Sie liegt, wenn ich mich richtig erinnere bei 16 Monaten, dafür lege ich gerade meine Hand nicht ins Feuer. auf jeden Fall ist die Spanne von 1-2 Jahren nicht richtig. Nach einem weiteren Jahr alle Zulassungen zu haben, passiert auch selten, es gibt aber sicherlich diese Kollegen. Es hängt auch immer viel davon ab, wo man seine Zulassungen macht. Weiterhin wird man auch gerne mit einer Zulassung zu arbeiten eingeplant, wenn die Personalnot wieder groß ist, was die praktische Ausbildung sicherlich auch verlängert.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.895
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im Paralleluniversum
Nachdem ich diesen Thread gelesen habe, entwickele ich im Kern der Sache für die Fluglotsen ein gewisses Verständnis. Das bedeutet nicht, dass ich den Weg gut finde, der hier eingeschlagen wurde (zumal ich morgen vom Streik persönlich betroffen sein werde), aber ich glaube zumindest zu verstehen, warum dieser Arbeitskampf in der Sache "ausgefochten" wird.

Das große Problem ist in meinen Augen nach wie vor die Außenwirkung des Streiks. In Focus Online wird heute früh die GdF klar als das schwarze Schaf hingestellt. Sogar unser geliebter Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer wird als qualifizierter Kritiker zitiert. Er habe "angesichts des hohen Gehalts und der Ausgleichszeiten der Fluglotsen" überhaupt kein Verständnis für den Streik. An anderer Stelle wird lediglich eine Forderung zu einer Gehaltserhöhung von 6,5% thematisiert.

In meinen Augen versagt die Gewerkschaft in ihrer Arbeit wenn sie es nicht einmal schafft, die eigentlichen Hintergründe des Streiks und die Ziele so an die Medien zu bringen, dass die Medien das auch verstehen und so wiedergeben. Dieses Versagen spielt der DFS optimal in die Karten. Als Fluglotse würde ich mir ernsthaft überlegen, ob meine wirklichen Interessen durch diese Gewerkschaft zielgerichtet vertreten werden.

Im aktuellen Stadium schadet ein Streik den Fluglotsen mehr als er etwas bringt. Denn in den Augen der mäßig informierten breiten Masse beschweren sich die "Maden im Speck", dass der Speck nicht gut genug ist. Es geht mir hier um den bildhaften Vergleich, bitte! Eine Gleichsetzung eines Fluglotsen mit einer Made liegt mir fern!