Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

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spftl

Erfahrenes Mitglied
06.11.2009
498
43
NUE
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FREITAG, 16. SEPTEMBER 2011, 11:51 UHR
Deutsche Flugsicherung nimmt Schlichterspruch an

Langen - Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat den Schlichterspruch im Tarifstreit mit der Fluglotsengewerkschaft GdF angenommen. Das teilte die DFS am Freitag in Langen mit. Eine Entscheidung der GdF steht allerdings noch aus. Im Falle eines Scheiterns der Schlichtung drohen Streiks.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Ablehnung- auf jeden Fall !!

Wie kann man denn was ablehnen was man noch gar nicht kennt?

Zugegeben: Wenn die DFS dem Schlichterspruch zugestimmen konnte kann da nicht viel drinstecken was uns weiterbringt. Aber immer schön bei den Fakten bleiben, und NOCH kennt man den Schlichterspruch nicht - also kann ich auch nicht darüber urteilen.
 
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herward1

Erfahrenes Mitglied
02.04.2011
2.946
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Bekannt ist, daß die Schlichtung ohne Ergebnis beendet wurde. Es gibt also eine Empfehlung der Schlichterseite : jedoch wird diese wohl nicht von Arbeitnehmerseite getragen - hoffen wir auf eine Lösung.
 

donaldml

Erfahrenes Mitglied
10.05.2010
2.099
1
Berlin
eben bei n-tv:

Im Tarifstreit mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) lehnen die Fluglotsen den Kompromissvorschlag des Schlichters ab. Das teilt die Fluglotsen-Gewerkschaft GdF mit. Die Schlichtungsgespräche würden aber weitergehen. In dieser Zeit herrsche Friedenspflicht.
 
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spftl

Erfahrenes Mitglied
06.11.2009
498
43
NUE
Pressemitteilung vom 16.09.2011

16.09.2011

GdF zu weiteren Gesprächen bereit

Die Tarifkommission der GdF hatte sich heute mit der Schlichterempfehlung von Prof. Dr. jur. Volker Rieble, im laufenden Tarifstreit mit der DFS bezüglich des Eingruppierungstarifvertrags (ETV) und Vergütungstarifvertrags (VTV), zu befassen.

Die Tarifkommission nimmt den Schlichterspruch in der vorliegenden Form nicht an.

Gleichzeitig erklärt sich die Tarifkommission jedoch dazu bereit, die vom Schlichter angeregten weiterführenden Gespräche mit der DFS, auf Basis der Schlichterempfehlung, unter der Moderation des Schlichters aufzunehmen.

Da die Friedenspflicht bis zur Beendigung dieser Gespräche weiterhin gilt, sind Arbeitskampfmaßnahmen in diesem Zeitraum nicht vorgesehen.

Matthias Maas
Sprecher der GdF
 
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roeggelzoeg

Guest
Hier: Fluglotsen wollen nach Schlichterspruch... - Finanztreff liest sich das etwas anders:

Fluglotsen wollen nach Schlichterspruch weiterverhandeln
16.09.2011 - 15:59
FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Der im Sommer angedrohte Streik der Fluglotsen ist in noch weitere Ferne gerückt. Nach der Deutschen Flugsicherung GmbH erklärte sich am Freitagnachmittag auch die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) zu weiteren Verhandlungen auf der Grundlage des Schlichterspruchs bereit.

EDIT: Bezug auf vorvorigen Beitrag. War zu langsam :)
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Was für ein Artikel:

Laut Gewerkschaft sterben die meisten Fluglotsen im Alter zwischen 48 und 62 Jahren.

Kommt das vielleicht daher, dass Fluglotsen nachdem sie 62 sind keine Fluglotsen mehr sind?

Da würde ich ja zu gerne mal Vergleichszahlen mit anderen Bevölkerungsgruppen sehen.
 
R

roeggelzoeg

Guest
Ich muss jetzt erst mal los und Tempo-Taschentücher kaufen. Einfach herzerweichend. Was für ein Schicksal! Beruf MIT Verantwortung! Und dann ein Hungerlohn von 9000 € im Monat. Ja - da müssen MINDESTENS 6,6% her! Kein Vergleich zu all den anderen Luschen, die 45 Stunden die Woche für 1/2 oder 1/3 des Gehaltes ihre Eier schaukeln. Kranführer, Polizisten, LKW-Fahrer, IT-Leute.
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
6
MUC
Ich muss jetzt erst mal los und Tempo-Taschentücher kaufen. Einfach herzerweichend. Was für ein Schicksal! Beruf MIT Verantwortung! Und dann ein Hungerlohn von 9000 € im Monat. Ja - da müssen MINDESTENS 6,6% her! Kein Vergleich zu all den anderen Luschen, die 45 Stunden die Woche für 1/2 oder 1/3 des Gehaltes ihre Eier schaukeln. Kranführer, Polizisten, LKW-Fahrer, IT-Leute.

Ob uns diese Diskussion wirklich weiterbringt? :rolleyes:

Neben all den "Neidfaktoren", die so gerne hier und in der Presse aufgezählt werden (hohes Gehalt, frühe Pensionierung) darf man halt auch nicht vergessen, in welcher Position sich die Lotsen im Moment befinden:
Der Arbeitgeber hat es verpennt, für Nachwuchs zu sorgen, somit herrscht chronischer Arbeitskräftemangel. Daß aus so einem Mangel für die jetzt aktiven Lotsen eine Mehrbelastung in Form von Überstunden oder nicht genommenem Urlaub entsteht, kann ich somit nachvollziehen und es wurde uns ja auch hier im Thread von mindestens einem Lotsen so geschildert. Wenn Du jetzt also auf Grund der Belastung als Lotse die Schnauze voll hast, kannst Du aber leider nicht so einfach woanders arbeiten, denn Deine Ausbildung gilt halt leider nur sehr spezifisch. Ist doch klar, daß man dann versucht, die eigenen Forderungen am aktuellen Arbeitsplatz durchzusetzen.

Ob die jetzt noch 500.-€ mehr verdienen ist mir Wurscht, ich finde den Job mehr als gut bezahlt. Aber nicht egal ist mir, wenn die DFS durch ihre Sparmaßnahmen irgendwelche Dinge durchzieht, die am Ende zu Lasten der Sicherheit gehen. Und das ist heute bereits teilweise der Fall, da muß man sich mal mit einem Lotsen unterhalten, der weiß, wie die FIS teilweise besetzt ist.
 

haakona

Erfahrenes Mitglied
23.12.2009
348
3
Leider verstehen nicht alle, daß bei einer prozentualen Forderung die absolute Gehaltshöhe nicht die geringste Rolle spielt ...
 

noclue

Aktives Mitglied
27.04.2011
222
1
Leider verstehen nicht alle, daß bei einer prozentualen Forderung die absolute Gehaltshöhe nicht die geringste Rolle spielt ...

Ich neide hier keinem das Gehalt aber die Aussage ist nach meiner Ansicht nicht korrekt.
Ich denke gerade bei hohen Gehältern argumentiere ich gerne mit Prozenten da sie doch eine große absolute Erhörung gut überdecken können / nicht so groß aussehen lassen.

Meinst du in der Öffentlichkeit würde es besser ankommen wenn man anstatt über 6% über 6.000 Euro Gehaltserhöhung im Jahr sprechen würde (bei 100k Jahresgehalt)?
 
R

roeggelzoeg

Guest
Ob uns diese Diskussion wirklich weiterbringt? :rolleyes:

Neben all den "Neidfaktoren", die so gerne hier und in der Presse aufgezählt werden (hohes Gehalt, frühe Pensionierung) darf man halt auch nicht vergessen, in welcher Position sich die Lotsen im Moment befinden:
Der Arbeitgeber hat es verpennt, für Nachwuchs zu sorgen, somit herrscht chronischer Arbeitskräftemangel. Daß aus so einem Mangel für die jetzt aktiven Lotsen eine Mehrbelastung in Form von Überstunden oder nicht genommenem Urlaub entsteht, kann ich somit nachvollziehen und es wurde uns ja auch hier im Thread von mindestens einem Lotsen so geschildert. Wenn Du jetzt also auf Grund der Belastung als Lotse die Schnauze voll hast, kannst Du aber leider nicht so einfach woanders arbeiten, denn Deine Ausbildung gilt halt leider nur sehr spezifisch. Ist doch klar, daß man dann versucht, die eigenen Forderungen am aktuellen Arbeitsplatz durchzusetzen.

Ob die jetzt noch 500.-€ mehr verdienen ist mir Wurscht, ich finde den Job mehr als gut bezahlt. Aber nicht egal ist mir, wenn die DFS durch ihre Sparmaßnahmen irgendwelche Dinge durchzieht, die am Ende zu Lasten der Sicherheit gehen. Und das ist heute bereits teilweise der Fall, da muß man sich mal mit einem Lotsen unterhalten, der weiß, wie die FIS teilweise besetzt ist.

Natürlich kann man solche Forderungen aufstellen! Da habe ich nichts dagegen. Ich habe auch eine sehr gute Vorstellung von dem Stress und der Verantwortung. (Habe den Job selbst mal im militärischen Bereich gemacht und möchte das nicht über längere Zeit tun!)
Mir geht es ausschließlich darum, dass diese kleine Gruppe von Angestellten, die deutlich besser bezahlt wird als die meisten Krankenhausärzte (und die haben heftige Dienste und extremen Stress und Riesenverantwortung und eine deutlich(!!!) aufwändigere Ausbildung) damit droht, ihre Machtposition auszunutzen und zu meinen Lasten zu streiken. Und wenn ich dann die Forderungen und das sehe, was vom Schlichterspruch durchgesickert ist, kann ich nur sagen - mein Verständnis haben diese Leute NICHT!

EDIT: Wäre denn die Gewerkschaft bereit, von ihren Forderungen Abstand zu nehmen, damit die Flugsicherung neue Kollegen einstellen kann? Der Sicherheit wegen?
 
Zuletzt bearbeitet:

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
6
MUC
Natürlich kann man solche Forderungen aufstellen! Da habe ich nichts dagegen. Ich habe auch eine sehr gute Vorstellung von dem Stress und der Verantwortung. (Habe den Job selbst mal im militärischen Bereich gemacht und möchte das nicht über längere Zeit tun!)
Mir geht es ausschließlich darum, dass diese kleine Gruppe von Angestellten, die deutlich besser bezahlt wird als die meisten Krankenhausärzte (und die haben heftige Dienste und extremen Stress und Riesenverantwortung und eine deutlich(!!!) aufwändigere Ausbildung) damit droht, ihre Machtposition auszunutzen und zu meinen Lasten zu streiken. Und wenn ich dann die Forderungen und das sehe, was vom Schlichterspruch durchgesickert ist, kann ich nur sagen - mein Verständnis haben diese Leute NICHT!

Das würde bedeuten, daß z.B. die IG Metall für Arbeiter am Fließband eines Autobauers durchaus die gleichen 6,6% fordern dürfte? Und wenn diese Forderung dann nicht erfüllt wird und die Arbeiter streiken (das konnten die ja früher ganz gut), dann wäre Dir das egal, da Du ja gerade nicht auf Deinen nächsten Neuwagen wartest und daher nicht persönlich betroffen wärst?

Die "Machtposition" hat jeder gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer in gleichem Maße: Streiken.

Wenn es allerdings so weit kommen muß, ist vorher wohl schon was falsch gelaufen.
 
R

roeggelzoeg

Guest
Nein! Bezüglich des Drohpotentials haben 90% der Arbeitnehmer nahezu keine Macht. Das ist ja das, was ich kritisiere: Wer wie Lokführer, Piloten, Müllfahrer, Fluglotsen, Ärzte in seinem Job eine besondere Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit hat, soll dafür angemessen bezahlt werden aber sich auf der anderen Seite seiner Verantwortung entsprechend verhalten. Neuerdings passiert aber das Gegenteil: Spartengewerkschäftchen winziger Beschäftigtengruppen mit hohem Schadenspotential entsolidarisieren sich und versuchen, für sich das Beste rauszuholen, unter Geiselnahme möglichst vieler Unbeteiligter.

Welche Macht hat die Sekretärin der DFS? Die Bäckereifachverkäuferin? Der (Schein-)selbstständige? Von Ärzten wird - mir Recht! - erwartet, dass sie im Streikfall einen Notbetrieb gewährleisten.

Ich bin aber ohnehin dafür, strategisch wichtige Posten (wieder) mit Beamten zu besetzen. Dann hat sich das Problem erledigt.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
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Großherzogtum
Hallo Roeggelzoeg!

... Ich habe auch eine sehr gute Vorstellung von dem Stress und der Verantwortung. (Habe den Job selbst mal im militärischen Bereich gemacht und möchte das nicht über längere Zeit tun!)
Echt krass dass du sogar mit fachlichem Hintergrund hier mit den Stammtischparolen um die Prozentzahlen argumentierst und es alleine aufs Geld schiebst.

Hast du irgendwas aus der wirklichen Diskussion verfolgt?
Hast du irgendwas hier im Thread gelesen, es wurde sehr detailiert alles mögliche durchdiskutiert und auch mehrfach gesagt dass es hauptsächlich bis komplett NICHT ums Geld geht?
Hast du vergessen dass es nicht die Gewerkschaft der Fluglotsen ist sondern die Gewerkschaft der Flugsicherung und dass die Tariferhöhung um soundsoviel Prozent auch für andere Arbeitnehmer als für Lotsen gilt?
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
...

Welche Macht hat die Sekretärin der DFS? Die Bäckereifachverkäuferin? Der (Schein-)selbstständige? Von Ärzten wird - mir Recht! - erwartet, dass sie im Streikfall einen Notbetrieb gewährleisten.
....

Auch das Thema Notdienstvereinbarung wurde zu Genüge hier dargestellt und diskutiert!
Eine klitzkleine Zusammenfassung extra für dich: Die Firma (DFS) wollte keine!
 
R

roeggelzoeg

Guest
Und deswegen ist es ok, dass ich - als vollkommen Unbeteiligter - als Geisel genommen werde? Was würdest du sagen, wenn dein Haus brennt und die Feuerwehr gerade - zur Verbesserung der Sicherheit - streikt? Oder dein Notarzt?