Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.946
2.898
CGN
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Mein Kommentar enthielt keine inhaltliche Bewertung, ich wollte lediglich darstelle, wie dich (Rechts-)lage ist.
 

foldi

Reguläres Mitglied
24.07.2011
83
0
Karl's Ruhe
Ich wage zu behaupten, das ein Schweizer/Österreicher/Dänischer Kollege keine 3 Jahre Ausbildung braucht.. aber vielleicht habe ich ja wirklich keine Ahnung, und der Lotse in Friedrichshafen macht einen total komplett anderen Beruf als sein Kollege in Altenrhein und braucht deshalb locker 3 Jahre Einarbeitung.. :rolleyes:

Oh mann, oh mann, oh mann...
skyguide Internet Da, bitteschön. Auch die Schweizer brauchen 2,5 Jahre. Auf Friedrichshafen / Altenrhein bestimmt nicht, aber da fliegt ja nun mal auch nicht so viel. Wenn du aber an hochbelasteten Arbeitsplätzen eingesetzt wirst (MUC, FRA, ZRH Tower z.B., oder Center München, Karlsruhe, Langen und auch Zürich) brauchst du diese 2,5 - 3 Jahre bis zum eigenverantwortlichen arbeiten.

und bei den Fantasiegehältern ist der deutsche Lotsenberuf nunmal für ALLE Fluglotsen weltweit attraktiv. Weshalb es da an der Neuverpflichtung happert, kann ich mir nicht ausrechnen - wenn die britischen Kollegen zB gerade mal die Hälfte verdienen, müsste doch Halb London Tower ( :D ) bereits gen Frankfurt unterwegs sein..

sprechen leider (meistens) kein deutsch... Thema erledigt.

Also entweder ist da völlige Unfähigkeit am Werk seitens Rekrutierung (Die Fluglotsen schreien ja, sie wären überarbeitet, was sie aber eigentlich nicht sein dürften -> Wenn da also wirklich was im Management/HR nicht klappt, dann müsste man dort ansetzen, und zwar radikal.. aber dann hätte man das schon lange machen müssen, und jetzt ein solcher Streik ist völlig kontraproduktiv.)

Tja, der Lotsenmangel herrscht nun schon etliche Jahre, aber die Geschäftsführung wollte ja immer "die Braut hübsch machen" für die herbeigesehnte Komplettprivatisierung. Die kam aber nicht.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
40
www.vielfliegertreff.de
Du hast dich gefragt, wie es mit solchen OBC Flügen aussieht und ich habe dir gesagt, wie es damit (rechtlich) aussieht. Damit war keine Aussage verbunden, ob ich persönlich das gut oder schlecht finde.

Ich verstehe deinen Satz ehrlich nicht nicht, ich habe doch in keiner Weise auch nur andeutungsweise dir gegenüber irgendein Wort geschrieben, in dem ich dich persönlich auf das Thema anspreche, eine persönliche Meinung deinerseits impliziere oder diese (ohnehin nicht implizierte, weil von dir auch nicht gepostete) persönliche Meinung gar in irgendeiner Form bewerte, am Ende gar kritisch, negativ oder abschätzig? :confused:

Hättest du schreiben wollen, ob du das gut oder schlecht findest, hättest du dies vermutlich getan, und möglicherweise hätte ich oder ein anderer darauf dann auch Bezug genommen, aber so...?

Oder hältst du mich für so primitiv, dass ich den Boten erschieße? ;) Das fände ich allerdings außerordentlich gemein.
 
Zuletzt bearbeitet:

herward1

Erfahrenes Mitglied
02.04.2011
2.946
600
Studie zeigt, dass deutsche Fluglotsen am meisten verdienen - Schweiz - Limmattaler Zeitung

Deutsche Fluglotsen verdienen anscheinend bereits weltweit am Besten... (sogar deutlich mehr als in der Schweiz)

Aber eine "Einsatzzeit" von unter 30 Stunden, gigantische Löhne, Pensionierung mit 55 (bei vollem Lohn) reicht den Jungs wohl noch nicht.. ?!

Mein absolutes Verständnis, wenn Busfahrer mit 1200€ netto streiken.. aber wenn die bestbezahltesten Fluglotsen der Welt (und in Deutschland ist das Lebenshaltungsniveau deutlich geringer als zB in der Schweiz) mit einem der geringsten Stundenanzahl pro Woche, grossem Ferienetat und toller Frühpensionierungsregeln streiken, nein, dann fehlt mir wirklich das Verständnis.

Jeder, der streikt, soll abgemahnt werden, falls möglich direkt fristlos gekündigt. Notfallplan aktiviert, neues Personal das nicht so verwöhnt ist, wird den Job liebend gern machen.. das dürfte für ein paar Wochen sicher hart werden, aber mit internationaler Hilfe (Fluglotsen müssen ja nur englisch sprechen können -> Rekrutierung im Ausland) kann man den Luxuslotsen schön die rote Karte zeigen.

Tolle Stammtischparolen von einem, der absolut KEINEN Durchblick in der Sache hat:
-Frühpensionierung "bei vollem Gehalt" : stimmt nicht !
-fristlos kündigen: dann fehlen noch mehr Lotsen, besonders, wenn 90% entlassen werden !
-neues Personal: woher nehmen? Die Durchfallquote bei ersten Tests liegt bei über 90%
-Rekrutierung im Ausland: wurde schon probiert-wieder nachhause geschickt!
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Wenn ein OBC offiziell ganz wichtige Organe oder sowas transportiert, (natürlich auch oihne OBC!) dann bekommt der Flug einen Status (medical/hospital). Mit diesem Status wird er abgefertigt - punkt.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.797
891
Bayern & Tirol
Wenn ein OBC offiziell ganz wichtige Organe oder sowas transportiert, (natürlich auch oihne OBC!) dann bekommt der Flug einen Status (medical/hospital). Mit diesem Status wird er abgefertigt - punkt.

Naja, ein OBC ist auf einer LH 747 nach New York unterwegs. Die Crew dafür steht aber in TXL weil die keine Priorität hatte. Fettes Sorry!
Leider fliegen die Stammzellen nicht PJ.

Also nix mit Punkt!

Da ich ja immer noch kein Verständnis für den Streik habe (und nie haben werde):
Tarifgespr

Nur zur Info: Massenbeförderung-->Höhere Personalkosten-->Weniger Personal-->Weniger Neueinstellungen
Es geht hier nicht um zusätzliche Lotsen sondern, um mehr Kohlen!
Aber Lotsen sind halt keine Betriebswirte...

Mir fällt da der Gewerkschaftswitz aus dem Jahr 2050 ein.
"Und nun haben wir es erreicht, dass wir nur noch einen Tag in der Woche arbeiten müssen!"

Frage des Generalsekretärs:
"Vormittags oder Nachmittags?"
 

atcler

Aktives Mitglied
20.10.2010
162
1
Nur zur Info: Massenbeförderung-->Höhere Personalkosten-->Weniger Personal-->Weniger Neueinstellungen
Es geht hier nicht um zusätzliche Lotsen sondern, um mehr Kohlen!
Aber Lotsen sind halt keine Betriebswirte...

Anders: Genug Personal - weniger Überstunden - alle Sektoren geöffnet - verbesserte Pünktlichkeit - höherer Benefit für die Gesamtwirtschaft und angenehmeres Reisen.

Aber ich bin ja nur Lotse und kein Betriebswirt.
 

Wombert

Erfahrenes Mitglied
20.03.2010
3.770
7
MUC
Anders: Genug Personal - weniger Überstunden - alle Sektoren geöffnet - verbesserte Pünktlichkeit - höherer Benefit für die Gesamtwirtschaft und angenehmeres Reisen.

Aber ich bin ja nur Lotse und kein Betriebswirt.

Ach was, da kann man doch ohne Ende optimieren und jedes Jahr ein paar Prozent mehr Rendite rausholen...

Wer meint, der Luftraum liesse sich "bewirtschaften" muss echt irre sein.
 

MultiiSaft

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
301
0
EDDS
noch ein Punkt zur "Taktik" der DFS:
Es existierte bis Ende 2010 eine sog. "Notdienstvereinbarung", die regelte, dass 25% des planmäßigen Verkehrs auch bei einem Streik abgewickelt wird. Diese wurde gekündigt. In den Verlautbarungen der DFS zu diesem Thema wurde allerdings verschwiegen (oder vergessen), dass die GdF die DFS im Jahr 2010 mehrfach zu Gesprächen zu einer Neugestaltung dieser Vereinbarung aufgefordert hat. Ohne Erfolg. Erst kurz vor dem Jahreswechsel fiel dann doch jemandem auf, dass man ab Januar 2011 ohne Notdienstvereinbarung dastehen würde. In den dann kurzfristig angesetzten Gesprächen wurde von der DFS, in diesem Fall direkt von der Geschäftsführung, erklärt, dass die bisherige Quotierung von 25 % des anstehenden Verkehrs, welcher während eines Streiks abgearbeitet werden würde, nicht mehr notwendig sei. Danach entschied man einvernehmlich keine gemeinsame Notdienstvereinbarung neu gestalten zu wollen. Auch verschwiegen wurde, dass daraufhin die GdF einseitig (am 18.01.11) eine Erklärung gegenüber der DFS abgab, in welcher diese zusagten, im Falle eines Streiks diesen weiterhin 24 Stunden vorher anzukündigen. Des Weiteren ebenfalls, welche Arten von Flügen auch in dieser Zeit abgewickelt werden. (Statusflüge, ambulance, state, military etc.)
25% als Angebot zur Chance der "Schadensbegrenzung" - von Seiten der DFS nicht angenommen.
EIN Beispiel - aber sehr typisch für die DFS. Ist das im Sinne der Kunden und Endkunden? Ob das wirklich im Sinne der Anteilseigner ist? Aber was will man von einem Ramsauer auch erwarten hinsichtlich Tellerrand...???!!!
 

MUCSEN

Erfahrenes Mitglied
12.06.2009
1.215
3
GVA/BRN
Wieso wird diese Diskussion mit ihren mittlerweile leider inzwischen auch hier vorherrschenden Stammtisch- (um nicht zu sagen: Scheißhaus-)parolen eigentlich nur bei deutschen drohenden Fluglotsenstreiks geführt
....
Nein, die kommt IMHO genau so auch beim Piloten-Streik, beim Flugbegleiter-Streik und natürlich auch beim Bodenpersonal-Streik
Ist wohl ein Viel (und Wenig-) flieger-Reflex. :rolleyes::rolleyes:
 
R

roeggelzoeg

Guest
Nein, die kommt IMHO genau so auch beim Piloten-Streik, beim Flugbegleiter-Streik und natürlich auch beim Bodenpersonal-Streik
Ist wohl ein Viel (und Wenig-) flieger-Reflex. :rolleyes::rolleyes:
Nein, es ist die Reaktion auf die de facto Geiselnahme.

Es gibt nun mal Allerweltsberufe und solche mit besonderer Bedeutung für das öffentliche Leben. Das sollte sich im Gehalt ausdrücken und im verantwortungsvollen Umgang mit Themen wie Streik etc.
Stattdessen wird aber ebendiese besondere Bedeutung als Druckmittel verwendet, um Forderungen durchzusetzen, die unter normalen Umständen illusorisch wären.

Dazu kommt, dass jede dieser Kleinstgruppen eine eigene Sparten-Gewerkschaft besitzt deren wichtigstes Interesse die eigene Bedeutung ist. So wird dann munter reihum die Bevölkerung in Stress versetzt, und dies über Monate: Lokführer, Piloten, Kabinenpersonal, Bodenpersonal, Zugbegleiter, Fluglotsen...

Da so etwas mittlerweile jedes Jahr mehrfach passiert, haben die Leute einfach die Nase voll davon.

Letzten Endes wäre die beste Lösung, für diese Posten zum Beamtenrecht zurückzukehren.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.109
10.044
irdisch
Wenn beide Seiten sich wirklich nicht einigen wollen/können, sollte man vielleicht einfach mal private Konkurrenz zur DFS zulassen.
So in der Art: ein Konsortium um die Telekom/Siemens, eins EADS/Thales, eins Samsung/Toshiba und eins Raytheon/Boeing.
 

rampant

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
740
10
Naja, ein OBC ist auf einer LH 747 nach New York unterwegs. Die Crew dafür steht aber in TXL weil die keine Priorität hatte. Fettes Sorry!
Leider fliegen die Stammzellen nicht PJ.

Wirklich wichtige und eilige "Sachen" (wer immer das entscheidet) fliegen auch PJ! Damit mit Status und werden abgefertigt.
Punkt!
 
Zuletzt bearbeitet:
R

riga

Guest
Von dem ganzen Bullshit hier mal abgesehen, wenn man von der absurden Idee der Privatisierung der DFS Abstand nehmen und - wieder - Fluglotsen verbeamten würde, wäre bereits viel gewonnen ...


Das ist die eine Lösung, ein wenig links-sozialdemokratisch, aber richtig.
Die andere: Privatisieren und die Leistung ausschreiben. Dann könnten sich auch Fremdfirmen, z.B. britische oder amerikanische, bewerben und den Zuschlag erhalten. Sie könnten ihre Leute einsetzen bzw. den jetzigen DFS-Mitarbeitern stünde es frei, sich bei der neuen Firma zu aktuellen Konditionen zu bewerben. Das ist Markt. Funktioniert sogar beim Rettungsdienst in der Bundesrepublik Deutschland, bevor jetzt einer weint und mit Leben und Tod argumentiert.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.109
10.044
irdisch
Wenn schon eine "Beamtenlösung", dann würde ich gleich die Bundeswehr vorschlagen. Dann hätte man wirklich einen Luftraum und volle Point-to-point Optionen.

Tariflich müsste man die Lotsen dann aber wohl jeweils zum "Luftmarschall" ernennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Y

YuropFlyer

Guest
Ich stimme riga bei. Entweder ganz oder gar nicht.

Dieses "wir privatisieren jetzt Staatsbetrieb X - aber nur ein bisschen" funktioniert nie so wirklich.

Entweder Wettbewerb, dann aber totale Privatisierung und Konkurrenz (in diesem Fall: Die einzelnen Standorte ausschreiben) - oder, man sagt, dieser Bereich ist kritisch, bleibt staatlich.

Dieses "wir müssen alles privatisieren", ist genauso Blödsinn, wie unbedingt alles in Staatshand zu lassen.. als Lösung wird dann meistens eine halbgare, halbfertige Privatisierung durchgeführt, die weder Fisch noch Vogel ist, und noch dümmer als alles andere.

Der Staat soll entscheiden, ob Branche A privatisiert wird, oder nicht. Falls sie es wird, so mit ganzer Konsequenz, falls nicht, ebenfalls. Keine halben Sachen!
 
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T

tosc

Guest
Flugsicherung ist eine ureigene hoheitliche Aufgabe, die man - z.B. aufgrund militärischer Sperrbezirke, militärischer Manöver und sonstiger derartiger Anforderungen - imho gar nicht privatisieren kann, oder zumindest sollte.

Eine Privatisierung hat letztlich 2 Dinge zur Folge: Es wird teurer und die Qualität sinkt zugleich. Zumindest letzteres ist im Bereich der Flugsicherung absolut indiskutabel, weil damit Geschehnisse wie Überlingen praktisch einkalkuliert und in Kauf genommen werden.
 
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zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
...wer entscheidet denn ob privatisiert wird? Die Kinderchen im Parlament haben doch meistens überhaupt keine Ahnung wofür oder wogegen sie stimmen. Und die "Berater" haben oft ein starkes Eigeninteressen, denn bei jeder Privatisierung läßt sich eine Menge "Staatsgeld" in private Taschen umlenken. Das der Markt versagt - oder abgeschwächt ausgerufen: sich umorientiert und somit Regulationsmechanismen nicht mehr greifen, neu entwickelt werden müssen und dies manchmal länger dauert als das Boot zum sinken braucht, ist kein Geheimnis mehr...
Wie heisst nochmal der Typ auf Seiten der DFS der als Geschäftsführender verhandelt? Wenn ich nämlich nächste Woche strande anstatt arbeiten gehen zu können ist es mir ein großes Bedürfnis dem Herrn auf den Schreibtisch zu kacken. Gerne auch live mit Webcam...
Irgendwelche Juristen hier die mich über die Folgen aufklären können...
 
T

tosc

Guest
...wer entscheidet denn ob privatisiert wird? Die Kinderchen im Parlament haben doch meistens überhaupt keine Ahnung wofür oder wogegen sie stimmen.
Genau diese von uns gewählten Volksvertreter, die auch über einen Rettungsschirm abstimmen und nicht einmal den Betrag nennen können, der für Deutschland auf dem Spiel steht. Genau die ...
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Ach was, da kann man doch ohne Ende optimieren und jedes Jahr ein paar Prozent mehr Rendite rausholen...

Wer meint, der Luftraum liesse sich "bewirtschaften" muss echt irre sein.

Und genau diese (nach deinen Worten, danke dass DU es warst und nicht ich :)) "Irren" haben jetzt aber das Sagen, zumindest in der Verhandlung.

Tja....

Das ist es ja: Es geht der Firma nur um Geld, mehr nicht.

Um mehr kann es der Firma grade auch nicht gehen, denn die Verantwortlichen haben im Moment gar keine Ahnung von "mehr", weil da nur Rechtsmenschen und BWLer das Sagen haben...