Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

ANZEIGE

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
ANZEIGE
Leuten die keine Ahnung vom Thema haben passiert es oft, dass sie Fakten nicht von Propaganda unterscheiden können. Der eine User beweist das sehr deutlich in gleich mehreren Threads. So ist das halt wenn man selbst nur eine Meinung aber keine Ahnung hat…
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Ich glaube, es haben jetzt alle verstanden, dass Du persönlich für Kernenergie bist. Das bringt aber nichts, jeden Tag ein paar Seiten Propaganda hier einzustellen. Diese abgeschlossene Debatte will mit Dir hier keiner nochmal führen.
Ich kann dich sogar sehr gut verstehen. Ich bin eigentlich weder ein KKW Fanatiker noch ein Klimaaktivist. Was mich glaube ich an dem Thema so triggert, ist die aus meiner Sicht Verlogenheit und unprofessionalität diverser Politiker, NGOs und Journalisten.
Die Klimaaktivisten machen einen riesen Aufstand wegen dem Klimawandel und folgedessen der Klimaziele. Ihr Leitspruch ist "follow the science" mit Verweis auf IPCC und dessen Schlussfolgerung zur Dringlichkeit des Klimaproblems. Der IPCC sagt, es gibt 4 Pfade um die Klimaziele zu erreichen. Keines der Szenarien kommt ohne KKWs, aus gutem Grund. Dieselben Leute welche den IPCC Bericht quasi zu deren Bibel erhoben haben, verneinen nun die Notwendigkeit der KKWs mittels alternativen Fakten. Das ist verlogen und stört mich extrem. Wie man es richtig macht, zeigen zum Beispiel die Finnischen Grünen. Die sind auch nicht begeistert wegen der KKWs, wissen jedoch, dass dies die Pille zu schlucken ist, wenn man die Klimaziele einhalten will, und kommunizieren das auch entsprechend.
In Deutschland ist die Meinungselite in dem Fall vom Pfad abgekommen. Für sich pusht man Gas, welches man von einem Diktator beziehen will welcher nächstens wieder in die Ukraine einmarschieren wird. Man baut bei sich Gas und behält Kohle und verbietet den Drittweltländern in Afrika den Bau von Gaskraftwerke oder Ölkraftwerke um überhaupt die Möglichkeit einer Wirtschaftlichen Entwicklung zu ermöglichen. Dies wohlgemerkt, obwohl Deutschland einen um mindestens eine Grössenordnung höheren pro Kopf CO2 Ausstoss als in den Entwicklungsländern hat. So ein Verhalten und Verlogenheit kann ich nicht ausstehen.

Greenpeace Deutschland führt sich als Moralische Instanz auf, mit oben genannten Widerspruch zu follow the science und alternativen Fakten. Zusätzlich verkaufen sie in Deutschland nachhaltiges Gas, unter der Marke Prowindgas, als klimaneutrales Gas. In Wahrheit ist es jedoch in 2020 99% stinknormales klimaschädliches Erdgas. In 2021 immerhin nur noch 89% klimaschädliches Erdgas. Und diese Institution kämpft mit genau derselben Ehrlichkeit gegen KKWs aus rein Opportunistischen Gründen. Ich könnte 🤮
Screenshot_20211228-105233_Chrome.jpg
Screenshot_20211228-105241_Chrome.jpg

Die Ampel dasselbe Gefasel... Im Koalitionsvertrag wird geschrieben es wird Technologieoffen eine Lösung zur Klimaneutralität gesucht. Im nächsten Satz wird jedoch der Atomausstieg festgeschrieben. Dem sage ich mal Technologieoffen...
Screenshot_20211230-000428_Adobe Acrobat.jpg

Es wird auch gerne behauptet, die Mehrheit sei pro Atomausstieg. Dies hat sich geändert und in den letzten Monaten hat die pro KKW Fraktion wahrscheinlich auch wegen den Umweltkatastrophen und der Energiekrise eine satte Mehrheit. Dies wird natürlich entgegen deren Job, von den Journalisten nicht erwähnt oder sogar unterschlagen. Auch erwähnen sie nicht, wie utopisch eine Dekarbonisierung der Wirtschaft ohne KKWs in der Praxis ist und was diese bedeutet. Flächenverbrauch, Ressourcenverbrauch, Strompreis, Netzstabilität, Angebotsprientierte und nicht Nachfrageorientiete Energieproduktion. Will heissen, es ist normal, dass man nicht immer Strom hat. Im Kosovo ist das jetzt schon so, weil sie sich den Strom nicht mehr dauerhaft leisten können, haben sie rollende Blackouts.
Für die Politik habe ich eine kleine Hoffnung, dass jetzt mit Merz als CDU Vorsitz, wenigstens wieder eine Diskussion und kein Monolog mehr herrscht bei dem Thema. Er beginnt sich und die CDU jedenfalls in diese Richtung zu positionieren.

Ich hätte kein Problem mit einer Position wie zum Beispiel: Kohle ist günstiger und zuverlässig, Klimawandel können wir sowieso nicht verhindern.

Zuletzt möchte ich festhalten, dass ich @br33s nicht in obengenannten Gruppen sehe, allerdings benutzt er deren Quellen und Argumente. Da überkommt es mich dann...
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.257
10.168
irdisch
Dass die benötigte Energie irgendwo her kommen muss, ist klar. Erst recht, wenn man alles bestehende abschaffen will. Deswegen ist mein Verdacht schon sehr lange, dass Greta ein Vehikel der Atomindustrie ist, da ihr unangreifbares Wirken Atomstrom erforderlich macht, und da sie persönlich sich erstaunlicherweise schon sehr früh und klar pro Atomkraft geäußert hat. Die ideologisierte und selektive Definition bestimmter "Treibhausgase" als neues Ober-Übel, statt des Ziels Umweltschutz allgemein, deutet auch in diese Richtung.

Was anderes ist es, hier Atomstrom als "billiger", Strahlung als "harmlos" und Entsorgung als "gelöst" zu propagieren. Und das als Murmeltierschleife.
 
Zuletzt bearbeitet:

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.797
4.384
FRA
Was anderes ist es, hier Atomstrom als "billiger", Strahlung als "harmlos" und Entsorgung als "gelöst" zu propagieren. Und das als Murmeltierschleife.
Solange andere Diskuttanten Atomstrom als „zu teuer“, Strahlung als „Werk des Teufels“ und Entsorgung als „unlösbares Problem“ hinstellen, und das noch als Murmeltierschleife, ist es auch gerechtfertigt diese Personen immer wieder auf die Widersprüche in ihren Aussagen hinzuweisen.

Atomstrom IST der günstigste Strom aktuell.
Strahlung IST in gewissen Mengen harmlos (Röntgenstrahlung; Höhenstrahlung; natürlich vorkommende radioaktive Strahlung)
Entsorgung IST theoretisch lösbar (nur ideologisch nicht durchzusetzen)
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Warum scheitert es dann noch einmal nach der „Lehre von den Ideen“ fast weltweit an der Entsorgung? Außer natürlich man geht davon aus, es muss gar nicht "entsorgt" werden. Sollte hier nicht nach fast 60 Jahren mit "Erfahrungen", wenigsten eine Lösung in Planung sein?

Problem ist doch, das man der Meinung ist, das KK günstig wäre, aber kaum einer mehr diese als wirtschaftlich ansieht. Da eben kaum einer neue AKW‘s baut. Der Boom der 70-80 Jahre ist zumindest in Europa vorbei und aufgrund der 90-2012 Jahre und der zunehmenden Skepsis in der breiten Bevölkerung, wurde einfach keine weitere Infrastruktur dafür geplant.
55F38AF6-4233-49E7-BA22-EFCCC0A8B964.png
Jetzt kommt man auf die Idee, das man doch die „aktuellen“ Werke statt 60 Jahre auch 80 Jahre weiterlaufen lassen kann. Theoretisch ist dies mit Auflagen möglich, aber leider machen es die Auflagen auch wieder unrentabel (siehe Frankreich und der Streit mit der ASN), das einzig rentable an der KK ist doch, das man den Groh der wirtschaftlichen Abschreibung hinter sich hat. Das auch noch mit einem „Buchwert“ aus der Kaufkraft der 70-80 Jahre. Gutes Beispiel ist hier Neckarwestheim 2, 1983 Baukosten damals von 2,8 Mrd Euro für eine Bruttoleistung von 1400 MWh. Vergleichbar soll hier Flamanville (1600 MWh mit einer neueren Technologie, obwohl Neckarwestheim2 damals auch schon die „neue“ Technologie war) kostet nun ca. 21 Mrd, wenn es Ende 2022 ans Netz gehen kann. In Europa müssen 90% der laufenden AKW‘s zwischen 2030-2050 ausgetauscht und zurückgebaut werden. (Hier ist schon mit die Verlängerung eingerechnet, ausser natürlich man verlängert erneut von 80 auf 100 Jahre)

Eine Firma, welche Geld mit der Erzeugung von Strom verdienen will, wird wohl eher eine wirtschaftliche Betrachtung anstellen.
Wenn man nun Flamanville (13,1 Mio. Euro je MW) mal außen vor lässt und lieber das in UK gebaute Hinkley Point C nimmt, kostet dort 1MW alleine für den Bau ca. 8,4 Mio Euro ( 3.200MW zu 27 Mrd. Euro) oder nimmt man die russischen Kleinkraftwerke ( wovon allerdings noch keines Final gebaut ist und man die Kosten nur schätzt) kostet hier 1 MW 7 Mio. Euro ( 300MW zu 2,1 Mrd. Euro). Das AKW in VAE Bakaraha mit 37 Mrd. USD für 2.800MW lasse ich auch mal außen vor, weil einfach zu teuer mit 11,8 Mio Euro je MW.
Hier sind noch keine Kosten für die Unterhaltung, die Wartung, den Rückbau und die Entlagerung enthalten.

Aktuell kostet der Bau von 1MW aus WKA zwischen 600.000-870.000 Euro. Der Bau von Offshore WKA kostet 1,1 Mio Euro je MW. (Stand 2007) Der Bau 1MW aus PVA kostet ca. 800.000 Euro. Der Bau 1MW aus Wasserkraftanalgen kostet ca. 5.600.000 Euro.
Ich denke auch die Unterhaltungs-, Wartungs-, Rückbau- und vor allem Endlagerungskosten, könnten bei EE viel geringer sein als bei KK. Dies kann ich allerdings nicht mit Zahlen belegen, ist eher ein Gefühl. (ich glaube die Schätzung der Bundesregierung mit ihren 168 Mrd. Euro bis 2100 für den bis 2022 angefallenen Atommüll, werden viel zu gering sein.)

Die aktuelle Entwicklung von 2000-heute zeigt auch, das die Baukosten sich bei der Erzeugung von Stromherstellungsanlagen nicht gleich entwickelt hat. Die KK wird konstant teurer ( sicherlich auch aufgrund der gestiegenen Auflagen ) die EE (zumindest PV und WKA) werden immer günstiger.
Sollten jetzt Ingenieursleistungen dafür aufgewendet werden, um die KK günstiger zu bekommen oder sollte man nun lieber daran planen, wie man den Überschuss der EE so speichert, das man durch den Windstillen Winter kommt und eine Grundlast für das Netz garantieren kann?
Rein von den Baukosten her, könnten wir x Fach weniger Kosten für 400% (400% würde bedeuten, das man bei heutigen Tagen mit nur 25% an regenerativen Strom den heutigen 100% Bedarf decken kann) an EE Leistung vorhalten, selbst wenn man die WKA und PVA nur mit einer Lebensdauer von unter 20 Jahren ansetzt, bleibt eben immer noch eine Ersparnis bei der Umrüstung auf 400% EE auf einem Zeitfenster von z.b. 100 Jahren. Die Ersparnis muss nun für den Umbau der Infrastruktur und der Speicherung herhalten. Im Endeffekt werden die Kosten nur für den Bau inkl. Umbau der Infrastruktur und den Speicheranlagen gleich sein. (EE vs. KK)
Hier scheinen dann aber nach einer Umstellung auf CO2 freie Stromerzeugung, die Vorteile der EE zu überwiegen.

Was soll nun ein Unternehmen, welches sich mit der Erzeugung von Strom beschäftigt eurer Meinung nach machen? Und dabei muss man eben den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Aspekt berücksichtigen. In UK z.b. muss die kWh aus Hinkley zu 11,3 Cent GBP über 60 Jahre verkauft werden, damit es sich für die Investoren (mit einem Ertrag von 100 Mrd. GBP über 60 Jahre verteilt) lohnt. Dies klappt allerdings nur, weil der Staat den Bau mit 7Mrd GBP subventioniert hat, ohne die Subventionen wäre der kWh Preis noch weitaus höher, für die erwarteten 1.500 Mrd. kWh in der Lebensdauer von 60 Jahren. Das gleiche Problem haben natürlich auch die EE, das macht auch keiner, wenn es sich nicht wirtschaftlich lohnt dazu kommt der ohne Zweifel viel größere Platzbedarf der EE. (ich gehe jetzt davon aus, das the Guardian sich von den links grün versifften NGO´s nicht beeinflussen hat lassen)

Ich persönlich denke auch, hier liegt der Unterschied der verlinkten „Vollkosten“ die eine Quelle wird sich hier auf historische Preise ( einfach die Summe aller Kosten für den Bau der bisher laufenden AKW´s durch die daraus resultierende Leistung, leider berücksichtigt man damit eben nicht, das 90% der AKW´s nicht zu annähernd heute noch realistischen Kosten gebaut werden könnten) berufen, die andere könnte sich auf die skizzierten Kosten unter der Berücksichtigung der aktuellen Kosten für vor kurzen ans Netz gegangene AKW‘s orientieren (hier nehme ich wieder das Beispiel Hinkley). Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen, aber selbst dann bleibt KK leider unrentabel.

Auch die EE bleiben wirtschaftlich sinnfrei im Vergleich zum aktuellen Strommix. Wenn es jetzt also darum geht, doch nur die Stromerzeugung an der Wirtschaftlichkeit auszurichten, dann sollten wir lieber nichts neues tun. Die Umstellung auf EE oder einen Mix aus EE und KK wird den Geldbeutel des Bürgers nur unnütz mehr belasten.

Die KK bringt große Vorteile und deren Entwicklung wird auch noch nicht abgeschlossen sein, nur bin ich der Meinung das der heutige Stand mit den aktuellen Bedürfnissen der "Weltrettung" noch nicht zusammen passen. Sicherlich wenn es eine Kernfusion endlich gibt oder doch der Dual Fluid Reaktor für die zivile Stromerzeugung wirklich vorhanden ist, dann kann man darüber nachdenken. Die Brutreaktoren aber auch die Druckwasserreaktoren brauchen einen extremen Kostensprung nach unten, damit Sie auch nur annähernd rentabel sind, den sehe ich aktuell leider nicht, persönlich gehe ich hier weiter von einer Kostensteigerung in den nächsten Jahrzehnten aus.

Hier bietet ja Habeck offensiv den Weg zurück zur Atomkraft an.

Ein Politiker, der den Wiederaufbau der Atomenergie fordere, „müsste dann ja auch sagen, das Atommüll-Endlager möchte ich gern in meinem Wahlkreis haben. Sobald das jemand sagt, werde ich mich wieder mit dem Thema befassen.“ Er sehe nicht, dass der Anti-Atom-Konsens in Deutschland aufweiche.
ist aber alles auch nur eine kalkulierte Aussage, da er genau weiß, das es eben keiner irgendeinem Wahlkreis verkaufen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Dass die benötigte Energie irgendwo her kommen muss, ist klar. Erst recht, wenn man alles bestehende abschaffen will. Deswegen ist mein Verdacht schon sehr lange, dass Greta ein Vehikel der Atomindustrie ist, da ihr unangreifbares Wirken Atomstrom erforderlich macht, und da sie persönlich sich erstaunlicherweise schon sehr früh und klar pro Atomkraft geäußert hat. Die ideologisierte und selektive Definition bestimmter "Treibhausgase" als neues Ober-Übel, statt des Ziels Umweltschutz allgemein, deutet auch in diese Richtung.

Was anderes ist es, hier Atomstrom als "billiger", Strahlung als "harmlos" und Entsorgung als "gelöst" zu propagieren. Und das als Murmeltierschleife.
Ich darf dich enttäuschen, Greta hat mit KK leider nichts mehr am Hut. Nachdem sie zu Beginn mal den Fehler gemacht hatte, KK positiv zu erwähnen, wurde sie von ihren Anhänger fast gelyncht. Seither vertritt sie stramm die Parteilinie der Grünen Gilde.... Vor ein paar Tagen hat sie sogar ein Pamphlet unterschrieben, dass die KK keinesfalls Teil der EU Taxonomie sein darf.

Die gesamte Nuklearindistrie in unseren Breiten ist leider zu doof Lobbyismus zu betreiben. Der einzige Lobbyismus findet hier von ein paar Ehrenamtlichen Privatpersonen statt. Das Klima ist in einem Grossteil von Europa zu vergiftet um sich als Manager für Kernenergie zu exponieren. Die Stromkonzerne haben akzeptiert, dass die Rahmenbedingungen für KK aktuell einfach nicht gegeben ist. Zu kleine Politische Akzeptanz und vorallem fehlt das Vertrauen in die Stabilität einer Politischen Entscheidung, da ein KKW eine Investition über ca. 60 Jahre ist. Da ist man von Natur aus vorsichtig.
 
  • Like
Reaktionen: br33s

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Warum scheitert es dann noch einmal nach der „Lehre von den Ideen“ fast weltweit an der Entsorgung? Außer natürlich man geht davon aus, es muss gar nicht "entsorgt" werden. Sollte hier nicht nach fast 60 Jahren mit "Erfahrungen", wenigsten eine Lösung in Planung sein?

Problem ist doch, das man der Meinung ist, das KK günstig wäre, aber kaum einer mehr diese als wirtschaftlich ansieht. Da eben kaum einer neue AKW‘s baut. Der Boom der 70-80 Jahre ist zumindest in Europa vorbei und aufgrund der 90-2012 Jahre und der zunehmenden Skepsis in der breiten Bevölkerung, wurde einfach keine weitere Infrastruktur dafür geplant.
Anhang anzeigen 168122
Jetzt kommt man auf die Idee, das man doch die „aktuellen“ Werke statt 60 Jahre auch 80 Jahre weiterlaufen lassen kann. Theoretisch ist dies mit Auflagen möglich, aber leider machen es die Auflagen auch wieder unrentabel (siehe Frankreich und der Streit mit der ASN), das einzig rentable an der KK ist doch, das man den Groh der wirtschaftlichen Abschreibung hinter sich hat. Das auch noch mit einem „Buchwert“ aus der Kaufkraft der 70-80 Jahre. Gutes Beispiel ist hier Neckarwestheim 2, 1983 Baukosten damals von 2,8 Mrd Euro für eine Bruttoleistung von 1400 MWh. Vergleichbar soll hier Flamanville (1600 MWh mit einer neueren Technologie, obwohl Neckarwestheim2 damals auch schon die „neue“ Technologie war) kostet nun ca. 21 Mrd, wenn es Ende 2022 ans Netz gehen kann. In Europa müssen 90% der laufenden AKW‘s zwischen 2030-2050 ausgetauscht und zurückgebaut werden. (Hier ist schon mit die Verlängerung eingerechnet, ausser natürlich man verlängert erneut von 80 auf 100 Jahre)

Eine Firma, welche Geld mit der Erzeugung von Strom verdienen will, wird wohl eher eine wirtschaftliche Betrachtung anstellen.
Wenn man nun Flamanville (13,1 Mio. Euro je MW) mal außen vor lässt und lieber das in UK gebaute Hinkley Point C nimmt, kostet dort 1MW alleine für den Bau ca. 8,4 Mio Euro ( 3.200MW zu 27 Mrd. Euro) oder nimmt man die russischen Kleinkraftwerke ( wovon allerdings noch keines Final gebaut ist und man die Kosten nur schätzt) kostet hier 1 MW 7 Mio. Euro ( 300MW zu 2,1 Mrd. Euro). Das AKW in VAE Bakaraha mit 37 Mrd. USD für 2.800MW lasse ich auch mal außen vor, weil einfach zu teuer mit 11,8 Mio Euro je MW.
Hier sind noch keine Kosten für die Unterhaltung, die Wartung, den Rückbau und die Entlagerung enthalten.

Aktuell kostet der Bau von 1MW aus WKA zwischen 600.000-870.000 Euro. Der Bau von Offshore WKA kostet 1,1 Mio Euro je MW. (Stand 2007) Der Bau 1MW aus PVA kostet ca. 800.000 Euro. Der Bau 1MW aus Wasserkraftanalgen kostet ca. 5.600.000 Euro.
Ich denke auch die Unterhaltungs-, Wartungs-, Rückbau- und vor allem Endlagerungskosten, könnten bei EE viel geringer sein als bei KK. Dies kann ich allerdings nicht mit Zahlen belegen, ist eher ein Gefühl. (ich glaube die Schätzung der Bundesregierung mit ihren 168 Mrd. Euro bis 2100 für den bis 2022 angefallenen Atommüll, werden viel zu gering sein.)

Die aktuelle Entwicklung von 2000-heute zeigt auch, das die Baukosten sich bei der Erzeugung von Stromherstellungsanlagen nicht gleich entwickelt hat. Die KK wird konstant teurer ( sicherlich auch aufgrund der gestiegenen Auflagen ) die EE (zumindest PV und WKA) werden immer günstiger.
Sollten jetzt Ingenieursleistungen dafür aufgewendet werden, um die KK günstiger zu bekommen oder sollte man nun lieber daran planen, wie man den Überschuss der EE so speichert, das man durch den Windstillen Winter kommt und eine Grundlast für das Netz garantieren kann?
Rein von den Baukosten her, könnten wir x Fach weniger Kosten für 400% (400% würde bedeuten, das man bei heutigen Tagen mit nur 25% an regenerativen Strom den heutigen 100% Bedarf decken kann) an EE Leistung vorhalten, selbst wenn man die WKA und PVA nur mit einer Lebensdauer von unter 20 Jahren ansetzt, bleibt eben immer noch eine Ersparnis bei der Umrüstung auf 400% EE auf einem Zeitfenster von z.b. 100 Jahren. Die Ersparnis muss nun für den Umbau der Infrastruktur und der Speicherung herhalten. Im Endeffekt werden die Kosten nur für den Bau inkl. Umbau der Infrastruktur und den Speicheranlagen gleich sein. (EE vs. KK)
Hier scheinen dann aber nach einer Umstellung auf CO2 freie Stromerzeugung, die Vorteile der EE zu überwiegen.

Was soll nun ein Unternehmen, welches sich mit der Erzeugung von Strom beschäftigt eurer Meinung nach machen? Und dabei muss man eben den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Aspekt berücksichtigen. In UK z.b. muss die kWh aus Hinkley zu 11,3 Cent GBP über 60 Jahre verkauft werden, damit es sich für die Investoren (mit einem Ertrag von 100 Mrd. GBP über 60 Jahre verteilt) lohnt. Dies klappt allerdings nur, weil der Staat den Bau mit 7Mrd GBP subventioniert hat, ohne die Subventionen wäre der kWh Preis noch weitaus höher, für die erwarteten 1.500 Mrd. kWh in der Lebensdauer von 60 Jahren. Das gleiche Problem haben natürlich auch die EE, das macht auch keiner, wenn es sich nicht wirtschaftlich lohnt dazu kommt der ohne Zweifel viel größere Platzbedarf der EE. (ich gehe jetzt davon aus, das the Guardian sich von den links grün versifften NGO´s nicht beeinflussen hat lassen)

Ich persönlich denke auch, hier liegt der Unterschied der verlinkten „Vollkosten“ die eine Quelle wird sich hier auf historische Preise ( einfach die Summe aller Kosten für den Bau der bisher laufenden AKW´s durch die daraus resultierende Leistung, leider berücksichtigt man damit eben nicht, das 90% der AKW´s nicht zu annähernd heute noch realistischen Kosten gebaut werden könnten) berufen, die andere könnte sich auf die skizzierten Kosten unter der Berücksichtigung der aktuellen Kosten für vor kurzen ans Netz gegangene AKW‘s orientieren (hier nehme ich wieder das Beispiel Hinkley). Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen, aber selbst dann bleibt KK leider unrentabel.

Auch die EE bleiben wirtschaftlich sinnfrei im Vergleich zum aktuellen Strommix. Wenn es jetzt also darum geht, doch nur die Stromerzeugung an der Wirtschaftlichkeit auszurichten, dann sollten wir lieber nichts neues tun. Die Umstellung auf EE oder einen Mix aus EE und KK wird den Geldbeutel des Bürgers nur unnütz mehr belasten.

Die KK bringt große Vorteile und deren Entwicklung wird auch noch nicht abgeschlossen sein, nur bin ich der Meinung das der heutige Stand mit den aktuellen Bedürfnissen der "Weltrettung" noch nicht zusammen passen. Sicherlich wenn es eine Kernfusion endlich gibt oder doch der Dual Fluid Reaktor für die zivile Stromerzeugung wirklich vorhanden ist, dann kann man darüber nachdenken. Die Brutreaktoren aber auch die Druckwasserreaktoren brauchen einen extremen Kostensprung nach unten, damit Sie auch nur annähernd rentabel sind, den sehe ich aktuell leider nicht, persönlich gehe ich hier weiter von einer Kostensteigerung in den nächsten Jahrzehnten aus.

Hier bietet ja Habeck offensiv den Weg zurück zur Atomkraft an.


ist aber alles auch nur eine kalkulierte Aussage, da er genau weiß, das es eben keiner irgendeinem Wahlkreis verkaufen kann.
Ich sage es ungern, aber du fällst aus meiner Sicht wirklich vollkommen auf die billigen Maschen der von mir gestern erwähnten Gruppe rein.

Wie kann man dir aufzeigen, dass die Endlagerung Technisch kein Problem ist? Die Endlager der Finnen, der USA, der Russen, der klare Fahrplan der Schweiz (man hat hier zurzeit übrigens Vorsprung zum Zeitplan), die ganzen Sondermüll Deponien mit technisch fast identischen Anforderungen zu KK Endlagern? Wenn Deutschland politisch wollte, wäre der ganze Müll 2040 unter der Erde und versiegelt. Dies wird natürlich nicht geschehen und von den mir genannten Gruppierungen bis aufs Blut bekämpft werden, denn mit dem Bau eines Endlagers würden sie eines ihrer stärksten Argumente gegen KK verlieren. Die sind nicht so doof und schiessen sich in den eigenen Fuss. In diesem Kontext ist auch die Deutsche Kostenberechnung zu sehen. Wenn man will kann man ein Endlager unendlich kostspielig gestalten. Der Rest der Welt macht es zu einem Bruchteil wie man gerade in Finnland sieht. Sobald man den Müll im Lager hat kann man den Deckel zu machen, den Schlüssel wegschmeissen und das Lager vergessen. Dies ist die Auslegung eines Endlagers. Ab dem Zeitpunkt entstehen also keine Kosten mehr. Wann man den Schlüssel wegschmeisst ist eine Politische Entscheidung.

Deine Kostenbetrachtungen sind im Bestfall einseitig und im schlechtesten Fall einfach nur falsch. Dass der Bau von KKWs, nachdem man das ganze Wissen durch jahrelange Pausen verloren hat, aktuell sehr teuer ist, ist logisch. Einen ersten Anhaltspunkt wie es sein könnte werden wir wohl erst in ein paar Jahren (Jahrzehnten?) haben nachdem die Franzosen wieder eine signifikante Anzahl in kurzer Abfolge gebaut haben. Bis dahin können wir nur zu den Chinesen schauen, aber die sind wohl durch das politische System insbesondere in Sachen Bewilligungen durch die Diktatur nicht voll repräsentativ. Der Bau selbst, also der technische Teil sollte bei uns in ähnlicher Form machbar sein.

Du kannst bei einer Kostenbetrachtung verschiedener Stromerzeugungsformen nicht auf die Leistung, MW, schauen. 1MW PV, WKA, KKW, Gas sind total unterschiedlich. Bei PV und WKA wird in der Praxis nur ein Bruchteil der installierten Leistung erreicht. 1MW KKW ist wahrscheinlich vergleichbar zu 4-5MW PV oder WKA. Und hier ist der Abschlag dafür noch nicht einbezogen, dass der Strom nicht immer dann geliefert werden kann wenn man in braucht. In der Praxis heisst das soviel, dass PV und WKA die tieferen Gestehungskosten als KKWs haben, von der Industrie jedoch dennoch KKW und Fossil der Vorrang bei Abnahmeverträgen gegeben wird, weil sie den Strom eben brauchen wenn sie ihn brauchen und nicht nur wenn Sonne scheint oder Wind weht. In Deutschland sind ohne EEG die meisten PVs und WKAs nicht überlebensfähig. Viele Anlagen werden nach auslaufen der EEG abgerissen, da es sich eben nicht rechnet. Auch gehen aktuell gerade eine ganze Reihe WKA Betreiber pleite. Wie ist das möglich wenn EE doch solch einen Kostenvorteil und Einspeisevorrang hat? Kleiner Wink, der Kostenvorteil wurde eben durch verschiedene Tricks nur schöngerechnet... Zum Beispiel durch Unterschlagung der Systemkosten.

Wie du gemerkt hast, muss die Energiewende bezahlbar sein. Ansonsten wird Deutschland seinen Status als Industriestaat nicht halten können. Als Konsequenz folgt hohe Arbeitslosigkeit, eine Senkung der Kaufkraft und des Sozialstaates und das begleitet durch Massenunruhen. Schau dir die Gelbwesten Proteste in Frankreich als Beispiel an. Bevor dies in Deutschland geschieht, wird die Energiewende wahrscheinlich begraben.

Der Habeck ist in Sachen Energiewende ein Schaumschläger. Ich attestiere ihm durchaus eine sehr hohe Politische Intelligenz. Nur halt das nichts mit den Physikalischen Möglichkeiten und Limiten zu tun. Man könnte im übrigen noch überrascht sein wie viele sich wirklich bewerben würden für einen Endlager Standort wenn sie nur könnten und Monetär durch Abgaben profitieren könnten. Siehe auch wieder Finnland oder auch Kanada als Beispiel. Auch in der Schweiz sieht man, dass an den KKW Standorten die Sache viel entspannter gesehen wird.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Ich habe gerade realisiert, dass zusätzlich zu den 3 KKWs, am 31.12.2021 auch 11 Kohlekraftwerke vom Netz gehen sollen. Im Gegensatz zu den KKWs, gehen die Kohlekraftwerke jedoch in die Notreserve und dürfen nicht abgebaut werden. Die Bundes Netzagentur darf den Kraftwerken Betrieb befehlen wenn dies für die Netzstabilität notwendig ist. Das heisst in der Praxis werden diese 11 Kraftwerke grösstenteils normal weiterlaufen, schon nur um die KKWs zu kompensieren. Genau dasselbe geschah übrigens auch mit den letzten Kohlekraftwerken welche "abgeschaltet " wurden...

Hier noch ein interessanter Faden bei Twitter zu dem Thema:
Dem ist nicht viel zuzufügen...
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.271
3.711
Ich glaube, es haben jetzt alle verstanden, dass Du persönlich für Kernenergie bist. Das bringt aber nichts, jeden Tag ein paar Seiten Propaganda hier einzustellen. Diese abgeschlossene Debatte will mit Dir hier keiner nochmal führen.
Wer sagt, dass sie abgeschlossen ist? Ich wette, dass die Ampel den Weg zur Kernkraft wiederfinden wird. Entweder nach den ersten Stromausfällen, den ersten verlorenen Wahlen, weil die Menschen ihren Strom/Gas/Benzin/Energie nicht mehr bezahlen können oder dann, wenn klar wird, wie viel CO2 Gas- und Kohlekraftwerke tatsächlich (noch) emitieren werden.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.257
10.168
irdisch
Es ist immerhin zehn Jahre her, dass die Bundesregierung den Ausstieg beschlossen hat, der seitdem umgesetzt wird. This ship has sailed, wie man so schön sagt. Es stimmt aber, dass D durchaus Atomstrom von woanders kauft und das nicht zu knapp.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.797
4.384
FRA
Es ist immerhin zehn Jahre her, dass die Bundesregierung den Ausstieg beschlossen hat, der seitdem umgesetzt wird. This ship has sailed, wie man so schön sagt. Es stimmt aber, dass D durchaus Atomstrom von woanders kauft und das nicht zu knapp.
Naja, man kann auch Meinungen revidieren. Leider ist der Ausstieg aus der KK nicht meinungsgetrieben, sondern ideologisch.

Die De-Karbonisierung wird ohne Nutzung von Atomstrom nicht funktionieren. Es wird immer mehr Strom benötigt, PV und Windkraft sind aus vielen Gründen keine Alternativen.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ich sage es ungern, aber du fällst aus meiner Sicht wirklich vollkommen auf die billigen Maschen der von mir gestern erwähnten Gruppe rein.
Schade das du mich in die Schublade packst und nicht die Argumente wenigstens prüfst oder in Betrachtung ziehst.

Wie kann man dir aufzeigen, dass die Endlagerung Technisch kein Problem ist? Die Endlager der Finnen, der USA, der Russen, der klare Fahrplan der Schweiz (man hat hier zurzeit übrigens Vorsprung zum Zeitplan), die ganzen Sondermüll Deponien mit technisch fast identischen Anforderungen zu KK Endlagern? Wenn Deutschland politisch wollte, wäre der ganze Müll 2040 unter der Erde und versiegelt. Dies wird natürlich nicht geschehen und von den mir genannten Gruppierungen bis aufs Blut bekämpft werden, denn mit dem Bau eines Endlagers würden sie eines ihrer stärksten Argumente gegen KK verlieren. Die sind nicht so doof und schiessen sich in den eigenen Fuss. In diesem Kontext ist auch die Deutsche Kostenberechnung zu sehen. Wenn man will kann man ein Endlager unendlich kostspielig gestalten. Der Rest der Welt macht es zu einem Bruchteil wie man gerade in Finnland sieht. Sobald man den Müll im Lager hat kann man den Deckel zu machen, den Schlüssel wegschmeissen und das Lager vergessen. Dies ist die Auslegung eines Endlagers. Ab dem Zeitpunkt entstehen also keine Kosten mehr. Wann man den Schlüssel wegschmeisst ist eine Politische Entscheidung.
Kurz mal zur Einordnung wie in der Schweiz, die Suche nach einem Endlager läuft. Es stehen 3 Region zur Auswahl, in diesen soll zunächst die Möglichkeit der Lagerung theoretisch geprüft werden. Es wird mit einem Ergebnis Ende 2022 gerechnet. Es kann auch eine Schlussfolgerung kommen, das keines der 3 Regionen dafür geeignet ist. Sollte eine Region als theoretisch geeignet erscheinen, kommt die nächste Stufe der politischen und vor allem gesellschaftlichen Prüfung. Auch in der Schweiz gibt es eine große Anti-Atomkraft-Lobby, die letzten Entscheide waren alle Pro Atomausstieg, so wurde 2016/2017 mit 58,2 % Ja abgestimmt.

Nach Angaben des Schweizer Fernsehens stimmten 58,2 Prozent für die Energiewende. Damit ist der Bau neuer Atomkraftwerke in der Schweiz verboten... Das neue Gesetz soll Anfang 2018 in Kraft treten. Sein Ziel ist es, die Versorgung bis zum Jahr 2050 schrittweise auf erneuerbare Energieträger umzustellen und den Energieverbrauch bis 2035 im Vergleich zum Jahr 2000 fast zu halbieren.
Quelle

So wird geplant bis 2050 geordnet aus der KK auszusteigen. Auch ist durch die Bewegung, jeder Planung eines neuen AKW´s nach den 80ern wieder eingestellt. So auch wie auch Kaiseraugst als Standort. Ich lese da jetzt nicht raus, das die Schweiz auch nur im Ansatz pro Atomkraft ist.

Bei dem aktuellen Stand, von einer Lösung im Endlagerstreit in der Schweiz zu sprechen, ist doch sehr weit weg von der Realität. Man müsste es eher so betrachten, das die Mehrheit der Ausschüsse und Erhebungen nach einem Endlager in einem Land in der großen Mehrheit gescheitert sind. Auch Frankreich und Deutschland haben bereits solche Erhebungen in den 1990er und 2000er Jahren bezahlt und konnten trotz Ergebnissen, keine Endlager realisieren. Ein gleiches Schicksal kann der Schweiz auch drohen, so wie Frankreich in Lothringen.

In Finnland Onkalo können wir wirklich erste Erfahrungen mit einem Endlager sammeln. Leider ist es auch bei einem Endlager für 10.000de Jahre nicht so, das man den Schlüssel wegwerfen kann. Das zeigt zum Beispiel auch Asse II als Zwischenlager. Man kann es sich aber auch recht leicht machen und wirklich sagen, Deckel drauf und es soll bitte keiner mehr die nächsten 10.000 Jahre digital den Abbau der Radioaktivität beobachten. Sicherlich wird keiner dort täglich die 420m in die Tiefe steigen und jeden Castor einzeln kontrollieren. Hier mal kurz skizziert, wie den die Endlagerung in Finnland geplant ist. (so beschreibt es ein betreuende Ingenieurin, welche in die Planung involviert ist: Johanna Hansen) Aufgrund der Kühlung, müssen die Castoren über ca. 120 Jahre in der Empfangshalle gelagert werden. Diese werden digital kontrolliert und überwacht. Ab einer gewissen Zeit, können die Castoren dann endlich in die Deponielöcher einbetoniert werden, dies soll vollautomatisch und ferngesteuert durch Aufzüge und Kräne realisiert werden. Das Fassungsvermögen soll 6.500 T betragen, es ist errechnet das eben nach 120 Jahren 3.250 Castoren einbetoniert sind, dann kann man von Deckel drauf und gut ist sprechen. Zudem müssen aus der "Empfangshalle" jeden Tag 43 Kubikmeter Schwitzwasser abgepumpt werden, zudem müssen die Schächte jährlich auf Veränderung kontrolliert werden. Dies soll dann also die Lösung sein nach +60 Jahren Atommüll. Im Verhältnis, man kann dort 6.500T über 120 Jahre einlagern. Die ganze Welt produziert pro Jahr 1.000T Atommüll, wenn man die Menge an AKW´s von 2020 für die Zukunft zugrunde legt. Das bedeutet, die Welt braucht aller 6,5 Jahre ein solches Endlager, nur um den neu angefallen Müll zu lagern. Die heute schon 300.000T hochradioaktiven Atommüll zu lagern, brauchen wir nur 46 mal Onkalo. Der Bau (nicht der Betrieb und die Unterhaltung) von Onkalo kostet der Firma Posiva 3,5 Mrd Euro. Sie rechnen damit, das man konstant 100 Leute für den Betrieb bis zum endgültigen Verschluss in 120 Jahren beschäftigten muss. Wenn wir jetzt mal die Kosten nur für den Bau ins Verhältnis zum vorhanden Atommüll setzen, kostet der Bau eines Endlagers je Tonne ca. 540.000 Euro. Jetzt kommen noch die laufenden Kosten für die 120 Jahre bis zum endgültigen Verschluss dazu. Fairerweise muss man natürlich dazu sagen, das die 300.000T aktueller Müll nicht ausschließlich aus dem Betrieb von AKW´s stammt, sondern auch ein gewisser Teil aus der militärischen Nutzung stammt.
Schweden hat zudem ein ähnliches Lager wie Onkalo aus wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gründen abgelehnt.

Deine Kostenbetrachtungen sind im Bestfall einseitig und im schlechtesten Fall einfach nur falsch. Dass der Bau von KKWs, nachdem man das ganze Wissen durch jahrelange Pausen verloren hat, aktuell sehr teuer ist, ist logisch. Einen ersten Anhaltspunkt wie es sein könnte werden wir wohl erst in ein paar Jahren (Jahrzehnten?) haben nachdem die Franzosen wieder eine signifikante Anzahl in kurzer Abfolge gebaut haben. Bis dahin können wir nur zu den Chinesen schauen, aber die sind wohl durch das politische System insbesondere in Sachen Bewilligungen durch die Diktatur nicht voll repräsentativ. Der Bau selbst, also der technische Teil sollte bei uns in ähnlicher Form machbar sein.
Schade, das deine Schlussfolgerung, aus den von mir verlinkten Zahlen ist, das diese Falsch bzw. einseitig sein müssen, ohne das du sagst, warum diese Falsch sein könnten.
Frankreich plant bis 2050 6 neue AKW´s (noch keines dieser 6 AKW´s ist auch nur in einer Planungs- oder Genehmigungsphase) und die Abschaltung von ca. 25 bestehender AKW´s, damit will man dann die Abhängigkeit von der Atomkraft von +70% auf unter 50% senken. Das diese 6 AKW´s günstiger gebaut werden können, als z.b. Flamanville kann man leider davon nicht ableiten. Frankreich plant zudem nur kleinere Thorium AKW´s zu bauen, die Frage ist, ob die absoluten Kosten bei geringer Ausbringung fallen. Hier wissen wir vielleicht 2025 mehr, da sollen ja die ersten kleineren AKW´s der Russen ans Netz gehen, mal sehen ob die Russen die geplanten Kosten von 2,1 Mrd. Euro für 300MW auch nur im Ansatz einhalten können. Übrigens muss der Staat Frankreich, den Bau der 6 AKW´s massiv fördern, damit ein Betreiber überhaupt auf die Idee kommt, hier etwas zu investieren. Das müsste Deutschland wohl auch so machen. Es wird kein Betreiber freiwillig kommen und auch nur 1 Euro investieren, bei der Ungewissheit der Planungssicherheit und der Ertragschancen. Wenn man dann als Betreiber die kWh nicht zu einem kostendeckenden Preis anbieten darf, da sonst der Mob auf der Straße ist und der Staat, welcher ja Mrd. an Fördermittel zum Bau dazugeben hat, am Ende den Preis so reglementiert, das es nicht wirtschaftlich ist. (Siehe Frankreich)
Hier mal ein Bild der genehmigten neuen AKW´s, welche bis 2030 in den Bau gehen sollen (Bauzeit zwischen 3-10 Jahre)
Bildschirmfoto 2021-12-31 um 14.35.29.png
Geplant sind also Weltweit 108 neue AKW´s ans Netz zu bringen. Aktuell liefern 431 AKW´s weltweit ca. 10,6% des gesamten Strombedarfs.
Bildschirmfoto 2021-12-31 um 14.44.40.png
Dazu muss man aber auch sagen, das der Bestand der AKW´s weltweit überaltert ist und die weltweite Deckung des Strombedarfs durch KK weiter abnehmen wird. Bis es wahrscheinlich irrelevant wird, da einfach zu unwirtschaftlich, da immer weniger Teilnehmer an der Forschung und Entwicklung von kostendeckenden AKW´s arbeiten.

China z.b. deckt seinen Bedarf an 5.935 TWh schon heute zu 31% (1.836 TWh) aus EE.

Du kannst bei einer Kostenbetrachtung verschiedener Stromerzeugungsformen nicht auf die Leistung, MW, schauen. 1MW PV, WKA, KKW, Gas sind total unterschiedlich. Bei PV und WKA wird in der Praxis nur ein Bruchteil der installierten Leistung erreicht. 1MW KKW ist wahrscheinlich vergleichbar zu 4-5MW PV oder WKA. Und hier ist der Abschlag dafür noch nicht einbezogen, dass der Strom nicht immer dann geliefert werden kann wenn man in braucht. In der Praxis heisst das soviel, dass PV und WKA die tieferen Gestehungskosten als KKWs haben, von der Industrie jedoch dennoch KKW und Fossil der Vorrang bei Abnahmeverträgen gegeben wird, weil sie den Strom eben brauchen wenn sie ihn brauchen und nicht nur wenn Sonne scheint oder Wind weht. In Deutschland sind ohne EEG die meisten PVs und WKAs nicht überlebensfähig. Viele Anlagen werden nach auslaufen der EEG abgerissen, da es sich eben nicht rechnet. Auch gehen aktuell gerade eine ganze Reihe WKA Betreiber pleite. Wie ist das möglich wenn EE doch solch einen Kostenvorteil und Einspeisevorrang hat? Kleiner Wink, der Kostenvorteil wurde eben durch verschiedene Tricks nur schöngerechnet... Zum Beispiel durch Unterschlagung der Systemkosten.
Aus diesem Grund habe ich auch gesagt, das man eben 400% ausbauen muss um den Vergleich zu 1MW an KK zu bekommen. Dann noch die kürzere Nutzungsdauer von EE von unter 20 Jahren. Selbst dann wird der Ausbau an EE kostengünstiger als mit den heutigen Entstehungskosten von Flamanville, Hinkley oder Bakaraha. Jetzt kannst du als Argument ins Feld führen, das in Zukunft das MW aus KK im Bau billiger werden kann, das wir aber sicherlich auch das MW bei den EE.
Ja es gingen Anbieter von WKA in den letzten 10 Jahren in die selbstregulierte Insolvenz. Gründe hierfür sind die Planungsunsicherheit, Bürokratie und die günstigeren Anbieter aus Dänemark oder China. Leider sind unsere Unternehmen wie Senvion, Nordex und Enercon nicht Marktführer bei WKA, hier liegt der Technologievorsprung in China. China ist was die EE angeht Weltmarktführer und ja China setzt dennoch auf Kohle und AKW. Persönlich denke ich, ist China uns in der gesellschaftlichen Entwicklung und vom persönlichen Wohlstand noch 10+ Jahre hinterher, das ist auch der Grund, warum man sich weigert 100% auf eine Lösung zu setzen, da man als größter Produzent der Welt für die Breite Masse noch Wohlstand erzeugen muss. Unser "Level" an Wohlstand erlaubt es jeden in DE eine gewisse soziale Absicherung zu bieten, davon ist China noch Jahre entfernt. Aber man kann davon ausgehen, das mit weiter wachsenden Wohlstand auch das Potential der EE als Wirtschaftsmarkt immer mehr entdeckt wird.
Um nun die Quote 4 mal mehr MW an EE vorzuhalten im Vergleich zu AKW zu verringern, liegt ein Treiber beim Ausbau der Speichermöglichkeit, schafft man es dies in signifikanter Größer auszubauen, dann wird sich auch das Verhältnis 4:1 auf 3:1 oder gar 2:1 verbessern. Selbst der Ausbau der Speichertechnologie "fällt" im Vergleich zum Ausbau an AKW mit ab. Da leider heute das MW an neuer Atomkraft für Betreiber total unwirtschaftlich ist. (siehe meine Zahlen von oben)
Von den Unterhaltungskosten, Wartungskosten, Rückbaukosten und Endlagerungskosten will ich gar nicht erst anfangen. In der Regel sollte jede Gemeinkosten Stelle bei EE vs. AKW zugunsten von ... besser sein.
Wie du gemerkt hast, muss die Energiewende bezahlbar sein. Ansonsten wird Deutschland seinen Status als Industriestaat nicht halten können. Als Konsequenz folgt hohe Arbeitslosigkeit, eine Senkung der Kaufkraft und des Sozialstaates und das begleitet durch Massenunruhen. Schau dir die Gelbwesten Proteste in Frankreich als Beispiel an. Bevor dies in Deutschland geschieht, wird die Energiewende wahrscheinlich begraben.

Ist dein Gefühl, das der Protest in Deutschland größer ist, da man gegen den Ausbau von EE ist oder könnte er größer sein, wenn es um die Neuplanung von neuen AKW Standorten geht? Wenn es um den bezahlbaren Strom geht, ist das AKW für die Zukunft von Deutschland wirklich eine Alternative? Bitte berücksichtige den aktuellen Stand in DE und die anfallenden Kosten für den Bau neuer Werke. Schau dir mal an, für welchen Preis das MW in Frankreich von der EDF an der Börse gehandelt wird. Schließlich müssen 75% der Leistung der AKW´s in FR zu einem so hohen Preis angeboten werden, damit die Regierung die Preisgarantie (46 USD pro MW) der 25% realisieren kann.

Wer sagt, dass sie abgeschlossen ist? Ich wette, dass die Ampel den Weg zur Kernkraft wiederfinden wird. Entweder nach den ersten Stromausfällen, den ersten verlorenen Wahlen, weil die Menschen ihren Strom/Gas/Benzin/Energie nicht mehr bezahlen können oder dann, wenn klar wird, wie viel CO2 Gas- und Kohlekraftwerke tatsächlich (noch) emitieren werden.
Sie können aber auch ihren Strom nicht mehr bezahlen, sollten wir neue AKW´s bauen. Die Energiewende wird den Bürger Geld kosten. Wer das verneint, der lügt. Die Frage ist doch, will sich der Bürger dies leisten, oder will er lieber weiter CO2 emittieren. Wenn die Mehrheit für CO2 und dafür geringere Stromkosten ist, dann müssen wir Kohle und Gas weiter betreiben. Will die Mehrheit CO2 verhindern, muss sie entweder auf EE oder auf KK setzen. Will die Mehrheit CO2 verhindern und dazu noch langfristig günstigeren oder preislich konstanten Strom haben, kommt man um den signifikanten Ausbau an EE nicht herum. Eine weitere Option kommt mir leider nicht in den Kopf.

Den Meisten fehlt die Vorstellungskraft, das man eben 200% des Bedarfs (so das jeden Tag 100% vorliegen) aus EE gewinnen kann. Physikalisch ist es möglich, einzig kann es am Geld scheitern. Hier aber zu skizzieren, dass das wirtschaftliche Problem der Umstellung der Stromerzeugung (inkl. der Dekarbonisierung der Industrie) auf CO2 Neutralität günstiger wäre, wenn man zurück zur Atomkraft geht, das stimmt einfach nicht. Dies würde die Umstellung auf der Kostenseite nur noch mehr belasten. Leider ist in der westlichen Welt die Atomkraft verschlafen worden und damit absolut unwirtschaftlich im Bereich des Neubaus, im Bestand sieht das schon anders aus (wie von mir weiter oben erklärt) leider ist der Bestand allerdings so überaltert, man hat einfach 30 Jahre verschlafen Infrastruktur zu erhalten, jetzt diese Versäumnisse aufzuholen sind leider utopisch teuer. (Beispiele sind ja genügend hier im Thread aufgeführt)

Gebt doch dem Ausbau der EE auf 100% einfach mal eine Chance, man hat es ja schließlich z.b. in DE schon geschafft von 3% auf +40% (über das Jahr gerechnet) innerhalb von 30 Jahren zu kommen.
Hier mal ein Bild, wie die Welt die zukünftige Stromerzeugung plant. Es ist auch immer ein wenig kurz gedacht, das ja Deutschland nur alleine hier immer auf das falsche Pferd setzt. Die Welt Investiert wohl in Zukunft 75% in ausschließlich EE.
Bildschirmfoto 2021-12-31 um 15.12.31.png
Quelle
 
  • Like
Reaktionen: chickenorpasta

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
8.370
11.315
der Ewigkeit
Atomstrom IST der günstigste Strom aktuell.
...und Atomstrom wird eine Renaissance erleben, wie sich die ganzen ehrenamtlichen Hobby-Ideologen
schwer vorstellen können, aber akzeptieren müssen.
Deutschland braucht da noch länger, aber alle Länder um Deutschland herum setzen perspektivisch verstärkt auf den Atomstrom,
der große erst der Welt sowieso.
Recht haben sie!
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81 und Simineon

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Huch Frank, da ist deine Meinung aber wirklich exklusiv. 😁
Die meisten Länder um uns herum (einzig Polen) oder auch anderswo planen einen kleineren Ausbau an AKW‘s, als sie in Zukunft abschalten werden/müssen. Weltweit ist der produzierte Strom aus Atomkraft von 1990 30% auf 10% gesunken. 😳 Komisch das es sich doch so hartnäckig hält, das irgendwer glaubt, das die Erzeugung von Strom mit neuen AKW‘s im Ansatz wirtschaftlich wäre.

Anteil Atomstrom weltweit:
2016 13,1%
2017 11,7%
2018 11%
2019 ca. 10%
Quelle
Der weltweite Bedarf wächst immer mehr, die AKW Infrastruktur baut sich in Zukunft weiter ab.

Die Glorifizierungen der Kernenergie erinnert mich an den Film auf Netflix Don‘t Look up. 😂😂😂
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Bilbo

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.797
4.384
FRA
Es ist wohl unbestreitbar, dass AtomStrom einen deutlich geringeren CO2-Ausstoss verursacht als Kohlekraftwerke (im übrigen auch weniger Feinstaub, weniger NOx, etc.).
Es ist wohl unbestreitbar, dass wir mit Sonne; Wind und Wasser nicht genug Strom erzeugen können.

Also sollten wir die paar AKWs noch etwas laufen lassen, zumindest solange bis genug Windräder die Landschaften verschandelt haben. Zumindest, wenn wir an CO2-Einsparungen interessiert sind.
Sollte jemand dagegen an ideologischen Anti-Atomkraft-Slogans festhalten wollten, dann könnten wir ja auch noch Kohlekraftwerke laufen lassen und uns die CO2-Einsparung schenken.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.257
10.168
irdisch
Atomstrom könnte mit Fusionsreaktoren mal eine neue Zukunft erleben. Soweit sind wir aber noch nicht. Das können sogar die Stammtischbrüder hier begreifen.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Es ist wohl unbestreitbar, dass AtomStrom einen deutlich geringeren CO2-Ausstoss verursacht als Kohlekraftwerke (im übrigen auch weniger Feinstaub, weniger NOx, etc.).
Es ist wohl unbestreitbar, dass wir mit Sonne; Wind und Wasser nicht genug Strom erzeugen können.

Also sollten wir die paar AKWs noch etwas laufen lassen, zumindest solange bis genug Windräder die Landschaften verschandelt haben. Zumindest, wenn wir an CO2-Einsparungen interessiert sind.
Sollte jemand dagegen an ideologischen Anti-Atomkraft-Slogans festhalten wollten, dann könnten wir ja auch noch Kohlekraftwerke laufen lassen und uns die CO2-Einsparung schenken.
Warum ist es unbestreitbar, dass wir aus Sonne, Wind und Wasser nicht genügend Strom erzeugen können? Ja mit der aktuellen Infrastruktur ist es nicht möglich. Mit einem Ausbau der EE und Speicheroptionen ist es physikalisch möglich.
Wir lassen ja auch Kohlekraftwerke weiterlaufen, um die 8,545 MW an Atomstrom auszugleichen. (wie ich öfter betont habe, finde ich das auch nicht gut)
Warum konnte sich die Atom-Bewegung nicht bei der Endlagerungsproblematik durchsetzen? Konnte man nicht mit Argumenten überzeugen? Hätten wir hier eine Lösung in Deutschland, könnte man den Bestand ja auch ohne Probleme weiterlaufen lassen. Haben wir aber leider nicht, komisch oder?

Zu unserem Nachbar Polen nochmal kurz.
Die Regierung plant ja bis zu 6 AKW‘s.
Nur findet sich kein Betreiber oder Finanzieren.
Die PO/PSL Regierung hatte die Gesellschaft PGE EJ1 2008 gegründet, geplant war bis 2020 in Zarnowiec ein AKW mit 2 Meilern zu erstellen. Bekanntlich scheiterten die Pläne an der Finanzierung. Der polnische Rechnungshof hatte für den Zeitraum 2014-2017 alleine für die Planung 776 Mio. Zloty verzeichnet. Jetzt hat die PiS Partei mit Staatssekretär Piotr Naimski als Ziel 2033 für den ersten eigenen Meiler ausgerufen und bis 2040 sogar 6. 2018 wurde die Betreiberfirma PGE EJ1 wieder abgewickelt und in die Staatshände gegeben, da die Versorger Tauron, KGHM und Enea kein wirtschaftliches Konzept gefunden haben. Die Regierung plante übrigens für alle 6 Meiler 17,4 Mrd. Euro (80 Mrd. Zloty) der Rest sollte fremdfinanziert werden, nur hat sich keiner dafür gefunden, selbst der Ami Westinghouse winkt ab. Zum Vergleich Flamanville kostet 21 Mrd. Euro. Es gibt nach 12 Jahren Planung noch nicht einen einzigen genehmigten Standort.
Quelle

Eine Option kann es jetzt sein, das Polen die EU "erpresst", um die Kohle doch abzuschaffen, dafür soll die EU die AKW´s in Polen mit finanzieren. Die Frage wird sein, lässt sich die EU "erpressen"?
 
Zuletzt bearbeitet:

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.797
4.384
FRA
Warum ist es unbestreitbar, dass wir aus Sonne, Wind und Wasser nicht genügend Strom erzeugen können? Ja mit der aktuellen Infrastruktur ist es nicht möglich. Mit einem Ausbau der EE und Speicheroptionen ist es physikalisch möglich.
Wir lassen ja auch Kohlekraftwerke weiterlaufen, um die 8,545 MW an Atomstrom auszugleichen.
Warum konnte sich die Atom-Bewegung nicht bei der Endlagerungsproblematik durchsetzen? Konnte man nicht mit Argumenten überzeugen? Hätten wir hier eine Lösung in Deutschland, könnte man den Bestand ja auch ohne Probleme weiterlaufen zu lassen. Haben wir aber leider nicht, komisch oder?
Klar rede ich von aktuell, irgendwann, in ferner Zukunft, wenn in Deutschland mehr WKA aufgebaut, als abgebaut werden, wird es mal anders aussehen (können). Wenn Deutschland CO2 einsparen will, dann ist es unlogisch AKW abzuschalten und weiterhin dreckigen Kohlestrom zu produzieren. Die Frage ist also: CO2 einsparen oder AKW abschalten, beides gleichzeitig ist aktuell nicht möglich.
Gegen Ideologien helfen keine Argumente, die Abschaltung der AKW ist rein ideologisch begründet.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Atomstrom könnte mit Fusionsreaktoren mal eine neue Zukunft erleben. Soweit sind wir aber noch nicht. Das können sogar die Stammtischbrüder hier begreifen.
... und genau deswegen sollte man AKW weiterlaufen lassen, die Forschung intensivieren, Gelder zur Verfügung stellen.

Schliesslich wurde das Auto ja auch nicht verboten, weil es zu unsicher war. Es wurden Gurte, ABS, Assistenzsysteme, entwickelt, es wurden Sicherheitstests entwickelt und nach und nach ist das Auto recht sicher geworden.
Wie war es denn in der Flugzeugindustrie, waren die ersten Passagierflugzeuge ausgereifte Technik ? Nein, auch da musste, während des Betriebes, weiterhin geforscht und entwickelt werden.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
8.370
11.315
der Ewigkeit
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchem Viertelwissen
die allzeit bekannten Dampfplauderer hier die Realität versuchen
wider besseren Wissens auszublenden.
Aber jeder gibt sich der Lächerlichkeit preis so gut er halt kann.

Die Kernkraft steht in Europa vor der Wiedergeburt
und wird grün (y)



 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Klar rede ich von aktuell, irgendwann, in ferner Zukunft, wenn in Deutschland mehr WKA aufgebaut, als abgebaut werden, wird es mal anders aussehen (können). Wenn Deutschland CO2 einsparen will, dann ist es unlogisch AKW abzuschalten und weiterhin dreckigen Kohlestrom zu produzieren. Die Frage ist also: CO2 einsparen oder AKW abschalten, beides gleichzeitig ist aktuell nicht möglich.
Gegen Ideologien helfen keine Argumente, die Abschaltung der AKW ist rein ideologisch begründet.


Man kann doch den ideologischen Bedenken mit Fakten oder Taten entgegnen. Also hätte man sich durchsetzen müssen, hat man leider nicht, man hat klein bei gegeben und muss nun mit der Ideologie kämpfen.

War es wirklich die Lösung der ganzen Anti-Atomkraft-Bewegung hilflos zuzusehen? Schade aber man ist vor dem Problem einfach nur weggerannt, indem man es immer weiter vertagt hat.

Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchem Viertelwissen
die allzeit bekannten Dampfplauderer hier die Realität versuchen
wider besseren Wissens auszublenden.
Aber jeder gibt sich der Lächerlichkeit preis so gut er halt kann.

Die Kernkraft steht in Europa vor der Wiedergeburt
und wird grün (y)



Huch Frank, hast du deine Artikel auch gelesen? Das Fazit des NZZ Artikels ist es, das die Wettbewerbsfähigkeit der Atomkraft in Frage gestellt wird.

Dein zweiter Artikel vom BMK Österreich zeigt, das in der ganzen EU nur 4 neue AKW´s in Zukunft ans Netz gehen sollen ( 2 in der Slowakei, 1 in Finnland und der besagten in Frankreich ) Die restlichen 108 AKW´s in der EU haben ein Durchschnittsalter von +35 Jahren.

Dein dritter Artikel hat als Fazit

"Geld in Kernkraft - nein danke!"​

Man geht davon aus, das die Investoren selbst bei der Einstufung der Atomenergie als grüne Energie, den Markt als nicht wirtschaftlich betrachten.

Wenn du also mitdiskutieren willst, dann lies dich erstmal in die Materie ein, okay? Hinsetzen 6, dein Beitrag qualifiziert sich leider noch nicht für den Ausdruck „Viertelwissen“. 😂
Es geht nicht darum, das Kernenergie CO2 neutral ist, es geht darum das Kernenergie nicht wirtschaftlich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.797
4.384
FRA
Es geht nicht darum, das Kernenergie CO2 neutral ist, es geht darum das Kernenergie nicht wirtschaftlich ist.
Geld ist genug da, wir vergiften den Planeten aber mit CO2, was muss also gemacht werden ? CO2 muss eingespart werden, koste es was es wolle.
Wenn wir weiterhin soviel CO2 produzieren brauchen wir uns keine Gedanken um Endlager zu machen.
Also CO2 neutrale Energiegewinnung ist der Schlüsselfaktor !
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Geld ist genug da, wir vergiften den Planeten aber mit CO2, was muss also gemacht werden ? CO2 muss eingespart werden, koste es was es wolle.
Wenn wir weiterhin soviel CO2 produzieren brauchen wir uns keine Gedanken um Endlager zu machen.
Also CO2 neutrale Energiegewinnung ist der Schlüsselfaktor !
Bin ich bei dir. Nur leider hat sich doch unser Land gegen den Weiterbetrieb der AKW‘s entschieden.
Ich hoffe du hast aus meinen Beiträgen gelesen, das ich grundsätzlich den Weiterbetrieb begrüßen würde. Ich „hab nur was gegen“ den Bau von neuen AKW‘s. Da ich bezweifle, das uns neue AKW‘s auf dem Weg zur CO2 neutralen Stromerzeugung helfen könnten oder einen wirtschaftlichen Vorteil bringen könnten. Bis wir ein AKW ans Netz mit z.b 1.600 MW bringen können, bin ich der Meinung, können wir in der gleichen Zeit auch die gleiche Menge an EE, zu weniger Geld und weniger Tumulten, ans Netz bringen.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.797
4.384
FRA
Bin ich bei dir. Nur leider hat sich doch unser Land gegen den Weiterbetrieb der AKW‘s entschieden.
Ich hoffe du hast aus meinen Beiträgen gelesen, das ich grundsätzlich den Weiterbetrieb begrüßen würde. Ich „hab nur was gegen“ den Bau von neuen AKW‘s. Da ich bezweifle, das uns neue AKW‘s auf dem Weg zur CO2 neutralen Stromerzeugung helfen könnten oder einen wirtschaftlichen Vorteil bringen könnten. Bis wir ein AKW ans Netz mit z.b 1.600 MW bringen können, bin ich der Meinung, können wir in der gleichen Zeit auch die gleiche Menge an EE, zu weniger Geld und weniger Tumulten, ans Netz bringen.
Für die schnelle Einsparung von CO2 wäre der Weiterbetrieb der letzten 6 AKW dringend nötig. Dann gesetzlich festlegen, das AKW abgeschaltet werden können, wenn genügend stabile Ersatzleistung durch EE aufgebaut wurde. Dabei die Speicherung für Dunkelflauten nicht vergessen ;)

Trotzdem zu Forschungszwecken und zur Sicherung von Grundlasten neue AKW in Angriff nehmen, die werden aber erst in 15 Jahren ans Netz gehen können.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81