Ich sage es ungern, aber du fällst aus meiner Sicht wirklich vollkommen auf die billigen Maschen der von mir gestern erwähnten Gruppe rein.
Schade das du mich in die Schublade packst und nicht die Argumente wenigstens prüfst oder in Betrachtung ziehst.
Wie kann man dir aufzeigen, dass die Endlagerung Technisch kein Problem ist? Die Endlager der Finnen, der USA, der Russen, der klare Fahrplan der Schweiz (man hat hier zurzeit übrigens Vorsprung zum Zeitplan), die ganzen Sondermüll Deponien mit technisch fast identischen Anforderungen zu KK Endlagern? Wenn Deutschland politisch wollte, wäre der ganze Müll 2040 unter der Erde und versiegelt. Dies wird natürlich nicht geschehen und von den mir genannten Gruppierungen bis aufs Blut bekämpft werden, denn mit dem Bau eines Endlagers würden sie eines ihrer stärksten Argumente gegen KK verlieren. Die sind nicht so doof und schiessen sich in den eigenen Fuss. In diesem Kontext ist auch die Deutsche Kostenberechnung zu sehen. Wenn man will kann man ein Endlager unendlich kostspielig gestalten. Der Rest der Welt macht es zu einem Bruchteil wie man gerade in Finnland sieht. Sobald man den Müll im Lager hat kann man den Deckel zu machen, den Schlüssel wegschmeissen und das Lager vergessen. Dies ist die Auslegung eines Endlagers. Ab dem Zeitpunkt entstehen also keine Kosten mehr. Wann man den Schlüssel wegschmeisst ist eine Politische Entscheidung.
Die Sorgfalt bei unseren Untersuchungen führt uns zum besten Standort für ein Tiefenlager. Gemeinsam.
www.nagra.ch
Realisierung des Vorhabensgeologische Tiefenlager in derSchweiz:Grundlagen zum Verfahren undUmsetzung der Gesamtplanung
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Kurz mal zur Einordnung wie in der Schweiz, die Suche nach einem Endlager läuft. Es stehen 3 Region zur Auswahl, in diesen soll zunächst die Möglichkeit der Lagerung theoretisch geprüft werden. Es wird mit einem Ergebnis Ende 2022 gerechnet. Es kann auch eine Schlussfolgerung kommen, das keines der 3 Regionen dafür geeignet ist. Sollte eine Region als theoretisch geeignet erscheinen, kommt die nächste Stufe der politischen und vor allem gesellschaftlichen Prüfung. Auch in der Schweiz gibt es eine große Anti-Atomkraft-Lobby, die letzten Entscheide waren alle Pro Atomausstieg, so wurde
2016/2017 mit 58,2 % Ja abgestimmt.
Nach Angaben des Schweizer Fernsehens stimmten 58,2 Prozent für die Energiewende. Damit ist der Bau neuer Atomkraftwerke in der Schweiz verboten... Das neue Gesetz soll Anfang 2018 in Kraft treten. Sein Ziel ist es, die Versorgung bis zum Jahr 2050 schrittweise auf erneuerbare Energieträger umzustellen und den Energieverbrauch bis 2035 im Vergleich zum Jahr 2000 fast zu halbieren.
Quelle
So wird geplant bis 2050 geordnet aus der KK auszusteigen. Auch ist durch die Bewegung, jeder Planung eines neuen AKW´s nach den 80ern wieder eingestellt. So auch wie auch
Kaiseraugst als Standort. Ich lese da jetzt nicht raus, das die Schweiz auch nur im Ansatz pro Atomkraft ist.
Bei dem aktuellen Stand, von einer Lösung im Endlagerstreit in der Schweiz zu sprechen, ist doch sehr weit weg von der Realität. Man müsste es eher so betrachten, das die Mehrheit der Ausschüsse und Erhebungen nach einem Endlager in einem Land in der großen Mehrheit gescheitert sind. Auch Frankreich und Deutschland haben bereits solche Erhebungen in den 1990er und 2000er Jahren bezahlt und konnten trotz Ergebnissen, keine Endlager realisieren. Ein gleiches Schicksal kann der Schweiz auch drohen, so wie Frankreich in Lothringen.
In Finnland Onkalo können wir wirklich erste Erfahrungen mit einem Endlager sammeln. Leider ist es auch bei einem Endlager für 10.000de Jahre nicht so, das man den Schlüssel wegwerfen kann. Das zeigt zum Beispiel auch Asse II als Zwischenlager. Man kann es sich aber auch recht leicht machen und wirklich sagen, Deckel drauf und es soll bitte keiner mehr die nächsten 10.000 Jahre digital den Abbau der Radioaktivität beobachten. Sicherlich wird keiner dort täglich die 420m in die Tiefe steigen und jeden Castor einzeln kontrollieren.
Hier mal kurz skizziert, wie den die Endlagerung in Finnland geplant ist. (so beschreibt es ein betreuende Ingenieurin, welche in die Planung involviert ist: Johanna Hansen) Aufgrund der Kühlung, müssen die Castoren über ca. 120 Jahre in der Empfangshalle gelagert werden. Diese werden digital kontrolliert und überwacht. Ab einer gewissen Zeit, können die Castoren dann endlich in die Deponielöcher einbetoniert werden, dies soll vollautomatisch und ferngesteuert durch Aufzüge und Kräne realisiert werden. Das Fassungsvermögen soll 6.500 T betragen, es ist errechnet das eben nach 120 Jahren 3.250 Castoren einbetoniert sind, dann kann man von Deckel drauf und gut ist sprechen. Zudem müssen aus der "Empfangshalle" jeden Tag 43 Kubikmeter Schwitzwasser abgepumpt werden, zudem müssen die Schächte jährlich auf Veränderung kontrolliert werden. Dies soll dann also die Lösung sein nach +60 Jahren Atommüll. Im Verhältnis, man kann dort 6.500T über 120 Jahre einlagern.
Die ganze Welt produziert pro Jahr 1.000T Atommüll, wenn man die Menge an AKW´s von 2020 für die Zukunft zugrunde legt. Das bedeutet, die Welt braucht aller 6,5 Jahre ein solches Endlager, nur um den neu angefallen Müll zu lagern.
Die heute schon 300.000T hochradioaktiven Atommüll zu lagern, brauchen wir nur 46 mal Onkalo. Der Bau (nicht der Betrieb und die Unterhaltung) von Onkalo kostet der Firma
Posiva 3,5 Mrd Euro. Sie rechnen damit, das man
konstant 100 Leute für den Betrieb bis zum endgültigen Verschluss in 120 Jahren beschäftigten muss. Wenn wir jetzt mal die Kosten nur für den Bau ins Verhältnis zum vorhanden Atommüll setzen, kostet der Bau eines Endlagers je Tonne ca. 540.000 Euro. Jetzt kommen noch die laufenden Kosten für die 120 Jahre bis zum endgültigen Verschluss dazu. Fairerweise muss man natürlich dazu sagen, das die 300.000T aktueller Müll nicht ausschließlich aus dem Betrieb von AKW´s stammt, sondern auch ein gewisser Teil aus der militärischen Nutzung stammt.
Schweden hat zudem ein ähnliches Lager wie Onkalo aus wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gründen abgelehnt.
Deine Kostenbetrachtungen sind im Bestfall einseitig und im schlechtesten Fall einfach nur falsch. Dass der Bau von KKWs, nachdem man das ganze Wissen durch jahrelange Pausen verloren hat, aktuell sehr teuer ist, ist logisch. Einen ersten Anhaltspunkt wie es sein könnte werden wir wohl erst in ein paar Jahren (Jahrzehnten?) haben nachdem die Franzosen wieder eine signifikante Anzahl in kurzer Abfolge gebaut haben. Bis dahin können wir nur zu den Chinesen schauen, aber die sind wohl durch das politische System insbesondere in Sachen Bewilligungen durch die Diktatur nicht voll repräsentativ. Der Bau selbst, also der technische Teil sollte bei uns in ähnlicher Form machbar sein.
Schade, das deine Schlussfolgerung, aus den von mir verlinkten Zahlen ist, das diese Falsch bzw. einseitig sein müssen, ohne das du sagst, warum diese Falsch sein könnten.
Frankreich plant bis 2050 6 neue AKW´s (noch keines dieser 6 AKW´s ist auch nur in einer Planungs- oder Genehmigungsphase) und die Abschaltung von ca. 25 bestehender AKW´s, damit will man dann die Abhängigkeit von der Atomkraft von +70% auf unter 50% senken. Das diese 6 AKW´s günstiger gebaut werden können, als z.b. Flamanville kann man leider davon nicht ableiten. Frankreich plant zudem nur kleinere Thorium AKW´s zu bauen, die Frage ist, ob die absoluten Kosten bei geringer Ausbringung fallen. Hier wissen wir vielleicht 2025 mehr, da sollen ja die ersten kleineren AKW´s der Russen ans Netz gehen, mal sehen ob die Russen die geplanten Kosten von 2,1 Mrd. Euro für 300MW auch nur im Ansatz einhalten können. Übrigens muss der Staat Frankreich, den Bau der 6 AKW´s massiv fördern, damit ein Betreiber überhaupt auf die Idee kommt, hier etwas zu investieren. Das müsste Deutschland wohl auch so machen. Es wird kein Betreiber freiwillig kommen und auch nur 1 Euro investieren, bei der Ungewissheit der Planungssicherheit und der Ertragschancen. Wenn man dann als Betreiber die kWh nicht zu einem kostendeckenden Preis anbieten darf, da sonst der Mob auf der Straße ist und der Staat, welcher ja Mrd. an Fördermittel zum Bau dazugeben hat, am Ende den Preis so reglementiert, das es nicht wirtschaftlich ist. (Siehe Frankreich)
Hier mal ein Bild der genehmigten neuen AKW´s, welche bis 2030 in den Bau gehen sollen (Bauzeit zwischen 3-10 Jahre)
Geplant sind also Weltweit 108 neue AKW´s ans Netz zu bringen. Aktuell liefern 431 AKW´s weltweit ca. 10,6% des gesamten Strombedarfs.
Dazu muss man aber auch sagen, das der Bestand der AKW´s weltweit überaltert ist und die weltweite Deckung des Strombedarfs durch KK weiter abnehmen wird. Bis es wahrscheinlich irrelevant wird, da einfach zu unwirtschaftlich, da immer weniger Teilnehmer an der Forschung und Entwicklung von kostendeckenden AKW´s arbeiten.
China z.b. deckt seinen Bedarf
an 5.935 TWh schon heute zu
31% (1.836 TWh) aus EE.
Du kannst bei einer Kostenbetrachtung verschiedener Stromerzeugungsformen nicht auf die Leistung, MW, schauen. 1MW PV, WKA, KKW, Gas sind total unterschiedlich. Bei PV und WKA wird in der Praxis nur ein Bruchteil der installierten Leistung erreicht. 1MW KKW ist wahrscheinlich vergleichbar zu 4-5MW PV oder WKA. Und hier ist der Abschlag dafür noch nicht einbezogen, dass der Strom nicht immer dann geliefert werden kann wenn man in braucht. In der Praxis heisst das soviel, dass PV und WKA die tieferen Gestehungskosten als KKWs haben, von der Industrie jedoch dennoch KKW und Fossil der Vorrang bei Abnahmeverträgen gegeben wird, weil sie den Strom eben brauchen wenn sie ihn brauchen und nicht nur wenn Sonne scheint oder Wind weht. In Deutschland sind ohne EEG die meisten PVs und WKAs nicht überlebensfähig. Viele Anlagen werden nach auslaufen der EEG abgerissen, da es sich eben nicht rechnet. Auch gehen aktuell gerade eine ganze Reihe WKA Betreiber pleite. Wie ist das möglich wenn EE doch solch einen Kostenvorteil und Einspeisevorrang hat? Kleiner Wink, der Kostenvorteil wurde eben durch verschiedene Tricks nur schöngerechnet... Zum Beispiel durch Unterschlagung der Systemkosten.
Aus diesem Grund habe ich auch gesagt, das man eben 400% ausbauen muss um den Vergleich zu 1MW an KK zu bekommen. Dann noch die kürzere Nutzungsdauer von EE von unter 20 Jahren. Selbst dann wird der Ausbau an EE kostengünstiger als mit den heutigen Entstehungskosten von Flamanville, Hinkley oder Bakaraha. Jetzt kannst du als Argument ins Feld führen, das in Zukunft das MW aus KK im Bau billiger werden kann, das wir aber sicherlich auch das MW bei den EE.
Ja es gingen Anbieter von WKA in den letzten 10 Jahren in die selbstregulierte Insolvenz.
Gründe hierfür sind die Planungsunsicherheit, Bürokratie und die günstigeren Anbieter aus Dänemark oder China. Leider sind unsere Unternehmen wie Senvion, Nordex und Enercon nicht Marktführer bei WKA, hier liegt der Technologievorsprung in China.
China ist was die EE angeht Weltmarktführer und ja China setzt dennoch auf Kohle und AKW. Persönlich denke ich, ist China uns in der gesellschaftlichen Entwicklung und vom persönlichen Wohlstand noch 10+ Jahre hinterher, das ist auch der Grund, warum man sich weigert 100% auf eine Lösung zu setzen, da man als größter Produzent der Welt für die Breite Masse noch Wohlstand erzeugen muss. Unser "Level" an Wohlstand erlaubt es jeden in DE eine gewisse soziale Absicherung zu bieten, davon ist China noch Jahre entfernt. Aber man kann davon ausgehen, das mit weiter wachsenden Wohlstand auch das Potential der EE als Wirtschaftsmarkt immer mehr entdeckt wird.
Um nun die Quote 4 mal mehr MW an EE vorzuhalten im Vergleich zu AKW zu verringern, liegt ein Treiber beim Ausbau der Speichermöglichkeit, schafft man es dies in signifikanter Größer auszubauen, dann wird sich auch das Verhältnis 4:1 auf 3:1 oder gar 2:1 verbessern. Selbst der Ausbau der Speichertechnologie "fällt" im Vergleich zum Ausbau an AKW mit ab. Da leider heute das MW an neuer Atomkraft für Betreiber total unwirtschaftlich ist. (siehe meine Zahlen von oben)
Von den Unterhaltungskosten, Wartungskosten, Rückbaukosten und Endlagerungskosten will ich gar nicht erst anfangen. In der Regel sollte jede Gemeinkosten Stelle bei EE vs. AKW zugunsten von ... besser sein.
Wie du gemerkt hast, muss die Energiewende bezahlbar sein. Ansonsten wird Deutschland seinen Status als Industriestaat nicht halten können. Als Konsequenz folgt hohe Arbeitslosigkeit, eine Senkung der Kaufkraft und des Sozialstaates und das begleitet durch Massenunruhen. Schau dir die Gelbwesten Proteste in Frankreich als Beispiel an. Bevor dies in Deutschland geschieht, wird die Energiewende wahrscheinlich begraben.
Ist dein Gefühl, das der Protest in Deutschland größer ist, da man gegen den Ausbau von EE ist oder könnte er größer sein, wenn es um die Neuplanung von neuen AKW Standorten geht? Wenn es um den bezahlbaren Strom geht, ist das AKW für die Zukunft von Deutschland wirklich eine Alternative? Bitte berücksichtige den aktuellen Stand in DE und die anfallenden Kosten für den Bau neuer Werke. Schau dir mal an, für welchen Preis das MW in Frankreich von der EDF an der Börse gehandelt wird. Schließlich müssen 75% der Leistung der AKW´s in FR zu einem so hohen Preis angeboten werden, damit die Regierung die Preisgarantie (46 USD pro MW) der 25% realisieren kann.
Wer sagt, dass sie abgeschlossen ist? Ich wette, dass die Ampel den Weg zur Kernkraft wiederfinden wird. Entweder nach den ersten Stromausfällen, den ersten verlorenen Wahlen, weil die Menschen ihren Strom/Gas/Benzin/Energie nicht mehr bezahlen können oder dann, wenn klar wird, wie viel CO2 Gas- und Kohlekraftwerke tatsächlich (noch) emitieren werden.
Sie können aber auch ihren Strom nicht mehr bezahlen, sollten wir neue AKW´s bauen. Die Energiewende wird den Bürger Geld kosten. Wer das verneint, der lügt. Die Frage ist doch, will sich der Bürger dies leisten, oder will er lieber weiter CO2 emittieren. Wenn die Mehrheit für CO2 und dafür geringere Stromkosten ist, dann müssen wir Kohle und Gas weiter betreiben. Will die Mehrheit CO2 verhindern, muss sie entweder auf EE oder auf KK setzen. Will die Mehrheit CO2 verhindern und dazu noch langfristig günstigeren oder preislich konstanten Strom haben, kommt man um den signifikanten Ausbau an EE nicht herum. Eine weitere Option kommt mir leider nicht in den Kopf.
Den Meisten fehlt die Vorstellungskraft, das man eben 200% des Bedarfs (so das jeden Tag 100% vorliegen) aus EE gewinnen kann. Physikalisch ist es möglich, einzig kann es am Geld scheitern. Hier aber zu skizzieren, dass das wirtschaftliche Problem der Umstellung der Stromerzeugung (inkl. der Dekarbonisierung der Industrie) auf CO2 Neutralität günstiger wäre, wenn man zurück zur Atomkraft geht, das stimmt einfach nicht. Dies würde die Umstellung auf der Kostenseite nur noch mehr belasten. Leider ist in der westlichen Welt die Atomkraft verschlafen worden und damit absolut unwirtschaftlich im Bereich des Neubaus, im Bestand sieht das schon anders aus (wie von mir weiter oben erklärt) leider ist der Bestand allerdings so überaltert, man hat einfach 30 Jahre verschlafen Infrastruktur zu erhalten, jetzt diese Versäumnisse aufzuholen sind leider utopisch teuer. (Beispiele sind ja genügend hier im Thread aufgeführt)
Gebt doch dem Ausbau der EE auf 100% einfach mal eine Chance, man hat es ja schließlich z.b. in DE schon geschafft von 3% auf +40% (über das Jahr gerechnet) innerhalb von 30 Jahren zu kommen.
Hier mal ein Bild, wie die Welt die zukünftige Stromerzeugung plant. Es ist auch immer ein wenig kurz gedacht, das ja Deutschland nur alleine hier immer auf das falsche Pferd setzt. Die Welt Investiert wohl in Zukunft 75% in ausschließlich EE.
Quelle