Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

ANZEIGE

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
ANZEIGE
Seltsam, der wirtschaftliche Dienst des deutschen Bundestages kommt 2021 auf die Summe von staatlichen Fördermitteln von real 169,4 Mrd Euro in dem Zeitraum 1955 bis 2022.
B1984074-EFF2-42B2-B6B1-8FABAD1C0ECD.jpeg

in den tieferen Quellen wird auch unterschieden zwischen Subventionen und staatlichen Fördermitteln. Hierunter zählen z.b auch steuerliche Erleichterung, Transferzahlungen, in Anspruch nehmen von staatlichen Dienstleistungen usw. In den Quellen wird auch darauf hingewiesen, das argumentiert wird das KK keine Subventionen erhalten hat, sondern lediglich 169,4 Mrd. staatliche Fördermittel.
Ich würde also deine Quelle noch einmal prüfen. Aber auch wenn du ein wenig an der Diskussion Interesse hast, wirst du anmerken müssen, das in keinem Land der Welt die KK ohne Subvention/Fördermittel und der militärischen Nutzung betrieben wird. So weltfremd sind schließlich die Verfechter von EE auch nicht, das die Energiewende nicht ohne Subventionen oder Fördermittel vollzogen werden kann.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.271
3.711
Seltsam, der wirtschaftliche Dienst des deutschen Bundestages kommt 2021 auf die Summe von staatlichen Fördermitteln von real 169,4 Mrd Euro in dem Zeitraum 1955 bis 2022.
Anhang anzeigen 184559

in den tieferen Quellen wird auch unterschieden zwischen Subventionen und staatlichen Fördermitteln. Hierunter zählen z.b auch steuerliche Erleichterung, Transferzahlungen, in Anspruch nehmen von staatlichen Dienstleistungen usw. In den Quellen wird auch darauf hingewiesen, das argumentiert wird das KK keine Subventionen erhalten hat, sondern lediglich 169,4 Mrd. staatliche Fördermittel.
Ich würde also deine Quelle noch einmal prüfen. Aber auch wenn du ein wenig an der Diskussion Interesse hast, wirst du anmerken müssen, das in keinem Land der Welt die KK ohne Subvention/Fördermittel und der militärischen Nutzung betrieben wird. So weltfremd sind schließlich die Verfechter von EE auch nicht, das die Energiewende nicht ohne Subventionen oder Fördermittel vollzogen werden kann.
Und wieder liest du nicht genau, was da steht und was die Fragestellung war. Aber selbst wenn wir die 170 Milliarden annehmen: die sind ein Klacks verglichen mit den Kosten der Energiewende, die bei 500 Milliarden + stehen, damit 6% der Primärenergieleistung in Deutschland unsicher und nicht grundlastfähig erzeugt werden. Denn bei den EE sind die Backupkosten NICHT mit eingerechnet, weil die System schon seit Jahrzehnten stehen und Deutschland sich an der Substanz bedient, u.a. AKW.

Inzwischen werden PV und Windräder in der Fläche wieder abgebaut, weil sich die EE für Betreiber nicht lohnen, siehe SpiegelTV Bericht von gestern Abend. Dazu gab den Hinweis, dass man 60x mal regelnd eingreifen musste, weil entweder zu wenig oder zu viel Strom erzeugt wurde. Zuwenig Strom ist schlecht, weil dannn Dunkelfleute, zu viel Strom auch schlecht, weil er mit Verlust nach Österreich und die Schweiz verkauft wird, die ihre Pumpenspeicherwerke damit betreiben und doppelt Gewinn machen, wenn sie den Strom wieder nach Deutschland verkaufen.

Das ist schon seit Jahren so und, oh Wunder, SpiegelTV kommt JETZT drauf. Überraschung.

Ja, ich weiß, Wahrheiten tun weh.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.263
10.175
irdisch
Das läuft ja schon unter psychischer Erkrankung, wenn man jeden Morgen wieder neu gegen die alten Geister kämpft, die einem die geliebte Kernkraft kaputt gemacht haben. Alles Geisterfahrer.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ja die Entwicklung tut weh, aber es wird ja hier zum Glück was gemacht dagegen.
E6931AE7-2D19-4271-94AF-1D41A823D60A.jpeg Zum Beispiel soll die Bürokratie für den Bau abgebaut werden. Ich glaube dies gilt in Deutschland nur für die EE und nicht für die Atomkraft.


Hier mal ein guter Beitrag, was bei den EE inkl EEG Umlage subventioniert wird. Aber ich kann schon verstehen, das man hier mit wilden Zahlen 500 Mrd+ um sich wirft um den weltweiten Ausbau der EE zu relativieren. Da redet man sich gerne ein, das ja nur Deutschland auf dem Holzweg ist und vergisst zu sehen, das die ganze Welt hier investiert. Jetzt kann man sich gegenseitig weiter seine „Fakten“ vorwerfen, am Ende wird man die Entwicklung auf der Welt zu EE inkl. Speicher kaum aufhalten können. Es wird Regionen in der Welt gegen, welche noch mit Atomkraft einen Teil dazu beitragen, aber auch der Teil wird immer kleiner werden.

Deutschland wird nicht wieder einsteigen, maximal 3-4 Monate verlängern, ohne die Bestellung neuer Brennelemente. Aber auch nur dann, wenn die FDP vom Tempolimit abrückt. Man hat sich da wohl in eine unglückliche Situation manövriert.

Schade ist, das man die letzten Jahre beim Ausbau der EE verpennt hat, hier hat man einen wirklichen Fehler begangen. Jetzt noch einen Fehler mit dem Wiedereintritt in die Atomkraft zu machen, so doof kann ja wirklich keiner sein, oder?
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
EE Bruttostromerzeugung hat keine Relevanz bezüglich Versorgungssicherheit und Lastverteilung.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
EE Bruttostromerzeugung hat keine Relevanz bezüglich Versorgungssicherheit und Lastverteilung.
Ja weil durch die grossen Energieversorger und ihren Lobbyismus es konsequent verhindert wurde, dass in Deutschland vernünftige Speicherlösungen entwickelt worden sind. Lieber wollte man Gaskraftwerke die bei erhöhtem Strombedarf hochgefahren werden. Genau das hat zu unserer aktuellen grossen Abhängigkeit von russischem Gas geführt.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Nein, wegen der Physik (Nacht, Windstille, Schnee im Winter), den Erzeuger-Verbraucher-Location Gaps, der fehlenden Speichermöglichkeit.
Wenn jetzt gerade Rekord-PV-Strom erzeugt wird, bringt das im Winter bei Nacht nix.
Und wo sonst in der Welt gibt es denn Speicherlösungen, die im großem Maßstab funktionieren, bezahlbar sind und nicht auf Lithium basieren?
Und Gas nicht gleich russisches Gas. Selbst DE hätte genügend Eigenerzeugung. Aber böses Fracking. Soll doch der Russe und der Ami seine Umwelt zerstören. Wir sind grün.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.271
3.711
Ja weil durch die grossen Energieversorger und ihren Lobbyismus es konsequent verhindert wurde, dass in Deutschland vernünftige Speicherlösungen entwickelt worden sind. Lieber wollte man Gaskraftwerke die bei erhöhtem Strombedarf hochgefahren werden. Genau das hat zu unserer aktuellen grossen Abhängigkeit von russischem Gas geführt.
Kurz und knapp: nein.

Weder gibt es bezahlbare Speicher in der Größenordnung, die man brauchen würde (Energieleistung Tag/Stunde vs. Gesamtleistung) noch gibt es künftige Speicherlösung am Zeithorizont <5 Jahre, die das können werden. Plus Bauzeit, die oben drauf kommt.

Nicht umsonst nutzt die gesamte Welt fossile- oder Kernbrennstoffe, um Grundlast und Energiesicherheit zu haben. 100% EE sind ein Wunschtraum, die realistisch, physikalisch und finanztechnisch nicht erreichbar sind, weil man immer ein 100% Backup braucht. Und die wird irgendwann nur mit Wasserstofferzeugung gehen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ja die Entwicklung tut weh, aber es wird ja hier zum Glück was gemacht dagegen.
Anhang anzeigen 184561 Zum Beispiel soll die Bürokratie für den Bau abgebaut werden. Ich glaube dies gilt in Deutschland nur für die EE und nicht für die Atomkraft.


Hier mal ein guter Beitrag, was bei den EE inkl EEG Umlage subventioniert wird. Aber ich kann schon verstehen, das man hier mit wilden Zahlen 500 Mrd+ um sich wirft um den weltweiten Ausbau der EE zu relativieren. Da redet man sich gerne ein, das ja nur Deutschland auf dem Holzweg ist und vergisst zu sehen, das die ganze Welt hier investiert. Jetzt kann man sich gegenseitig weiter seine „Fakten“ vorwerfen, am Ende wird man die Entwicklung auf der Welt zu EE inkl. Speicher kaum aufhalten können. Es wird Regionen in der Welt gegen, welche noch mit Atomkraft einen Teil dazu beitragen, aber auch der Teil wird immer kleiner werden.

Deutschland wird nicht wieder einsteigen, maximal 3-4 Monate verlängern, ohne die Bestellung neuer Brennelemente. Aber auch nur dann, wenn die FDP vom Tempolimit abrückt. Man hat sich da wohl in eine unglückliche Situation manövriert.

Schade ist, das man die letzten Jahre beim Ausbau der EE verpennt hat, hier hat man einen wirklichen Fehler begangen. Jetzt noch einen Fehler mit dem Wiedereintritt in die Atomkraft zu machen, so doof kann ja wirklich keiner sein, oder?
Du ziehst ernsthaft das iwr als Quelle heran? Alleine die Behauptung, dass das EEG kein Subvention darstellt, weil es nur eine Untergrenze festlegt, ist so falsch, dass man drüber lachen muss. Natürlich ist das eine Subvention, wenn der Marktpreis einen betriebswirtschaftlichen Betrieb der EE nicht zulassen würde oder (!) die gewünschte "Lenkungswirkung" politisch (Ausbau der EE) nicht erzielt wird.
 
  • Like
Reaktionen: ro2020

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Kurz und knapp: nein.

Weder gibt es bezahlbare Speicher in der Größenordnung, die man brauchen würde (Energieleistung Tag/Stunde vs. Gesamtleistung) noch gibt es künftige Speicherlösung am Zeithorizont <5 Jahre, die das können werden. Plus Bauzeit, die oben drauf kommt.

Nicht umsonst nutzt die gesamte Welt fossile- oder Kernbrennstoffe, um Grundlast und Energiesicherheit zu haben. 100% EE sind ein Wunschtraum, die realistisch, physikalisch und finanztechnisch nicht erreichbar sind, weil man immer ein 100% Backup braucht. Und die wird irgendwann nur mit Wasserstofferzeugung gehen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Du ziehst ernsthaft das iwr als Quelle heran? Alleine die Behauptung, dass das EEG kein Subvention darstellt, weil es nur eine Untergrenze festlegt, ist so falsch, dass man drüber lachen muss. Natürlich ist das eine Subvention, wenn der Marktpreis einen betriebswirtschaftlichen Betrieb der EE nicht zulassen würde oder (!) die gewünschte "Lenkungswirkung" politisch (Ausbau der EE) nicht erzielt wird.
Spannend welchen Unsinn man so erzählen kann. Pumpspeicherwerke sind wunderbare Stromspeicher und werden so schon seit Jahrzehnten genutzt. Die grossen Energieversorger haben diese jedoch in Deutschland zu Gunsten der schnell hoch fahrbaren Gaskraftwerke stillgelegt bzw. nicht weiter ausgebaut. Im übrigen ist ein AKW jetzt nicht wirklich ein gutes Beispiel für Anpassung der Leistung an den jeweiligen Bedarf. Auch das Thema Gigabatterie wurde ja weiter oben bereits erläutert. Dezentrale Stromspeicher in den Haushalten sind ein weiteres Beispiel und gerne auch die von der TU Dresden entwickelten Rotationsspeicher. Aber klar kann man gerne sagen “Was nicht sein darf, existiert nicht”
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Ja, gegen Pumpspeicher gibt es Widerstände:

Ansonsten scheint die der Unterschied zwischen Forschungsprojekten und industrieller Umsetzung nicht klar zu sein. Und dezentrale Pumpspeicher? Oder meinst du Lithium Batterien? Oder der Bärbockschen "Netzspeicher" für Strom? ;)
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Nein, wegen der Physik (Nacht, Windstille, Schnee im Winter), den Erzeuger-Verbraucher-Location Gaps, der fehlenden Speichermöglichkeit.
Wenn jetzt gerade Rekord-PV-Strom erzeugt wird, bringt das im Winter bei Nacht nix.
Und wo sonst in der Welt gibt es denn Speicherlösungen, die im großem Maßstab funktionieren, bezahlbar sind und nicht auf Lithium basieren?
Und Gas nicht gleich russisches Gas. Selbst DE hätte genügend Eigenerzeugung. Aber böses Fracking. Soll doch der Russe und der Ami seine Umwelt zerstören. Wir sind grün.
Dann bitte nochmal schauen, was die anderen so alles machen.
Kurz und knapp: nein.

Weder gibt es bezahlbare Speicher in der Größenordnung, die man brauchen würde (Energieleistung Tag/Stunde vs. Gesamtleistung) noch gibt es künftige Speicherlösung am Zeithorizont <5 Jahre, die das können werden. Plus Bauzeit, die oben drauf kommt.

Nicht umsonst nutzt die gesamte Welt fossile- oder Kernbrennstoffe, um Grundlast und Energiesicherheit zu haben. 100% EE sind ein Wunschtraum, die realistisch, physikalisch und finanztechnisch nicht erreichbar sind, weil man immer ein 100% Backup braucht. Und die wird irgendwann nur mit Wasserstofferzeugung gehen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Du ziehst ernsthaft das iwr als Quelle heran? Alleine die Behauptung, dass das EEG kein Subvention darstellt, weil es nur eine Untergrenze festlegt, ist so falsch, dass man drüber lachen muss. Natürlich ist das eine Subvention, wenn der Marktpreis einen betriebswirtschaftlichen Betrieb der EE nicht zulassen würde oder (!) die gewünschte "Lenkungswirkung" politisch (Ausbau der EE) nicht erzielt wird.
Ja ich zitiere das IWR. Und im Gegensatz zu anderen behaupte ich nicht, das EE nicht subventioniert werden. Ich will lediglich das Verhältnis in die richtige Region rücken. Dieses sagt nun einmal aus, das Atomkraft mit ca. 2.000€ je installiertes Kilowatt und EE mit ca. 600€ je installiertes Kilowatt subventioniert wird. Und damit wird die Atomkraft aufwendiger subventioniert und hatte nie den Stellenwert beim Strommix oder Gesamtenergiebedarf. Und das unabhängig ob Subvention oder Förderung. Da kommt doch ein Kollege hier im Forum und behauptet tatsächlich, das die Atomkraft noch keine Subvention in der Vergangenheit noch in der Zukunft bekommen hat. Das lässt einen schon ein wenig zweifeln, oder?

Es ist traurig, das die Welt/Europa/Deutschland nicht mehr aus der Kernkraft gemacht hat, in der Regel sind die Reaktoren in Europa älter als 40 Jahre und weltweite weit über 30 Jahre alt und damit näher am Ablauf dran als an der Inbetriebnahme. Dies gründet einzig und allein an der Unwirtschaftlichkeit und dem Umweltrisiko, hierfür hat man einfach seit 60 Jahren keine Lösung gefunden und das Engagement hat einfach mit zunehmender Hoffnungslosigkeit abgenommen. Man sucht vergeblich nach dem wirtschaftlichen AKW, welches in den letzten 10-20 Jahren ans Netz gegangen ist. Und nein auch das in VAE ist zu Teuer und vor allem nur mit Sicherheitsabstrichen ans Netz gegangen. Dann hilft halt leider auch wenig das Argument, das die CO2 Belastung geringer als Kohle oder Gas ist, wenn es dennoch andere Umweltschäden (Sellafield und Co.) und die Endlagerlagerungsproblematik gibt. Wenn man dann doch wirtschaftliche andere Option hat, welche inkl. Speicher attraktiver und bezahlbarer sind. Das will man auf der Kernkraftseite nicht hören und kommt dann immer mit der „Grundlast“. Dabei meinen die gar nicht Grundlast sondern Residuallast, aber auch das hatten wir hier vor ein paar Seiten schon. Da hilft ja zum Glück Biomasse, Wasser und Geothermie muss man halt nur ausbauen, oder? Speicher ist auch kein Hexenwerk, sieht man ja bei den anderen Teilnehmern auf der Welt.
Aber Atomkraft war gut für das Statusquo nach 1950, mit all seinen Gegebenheiten, hat aber sicherlich ausgedient, dem muss man sich auch als Befürworter irgendwann beugen. So war es ja auch mit den fossilen Energieträgern und dem Wirkungsgrad während der Industrialisierung. Das hat ja auch alles Wohlstand geschaffen. Jetzt muss man halt diesen Wohlstand dafür nutzen, um die Form zu nutzen, welche nach dem aktuellen Wissensstand für die Zukunft die wenigstens Belastungen für zukünftige Generationen bietet und dabei bezahlbar bleibt. Hier ist sich ja auch die Wissenschaft einig, das eben Kernkraft zu viele Beeinträchtigungen für zukünftige Generationen bieten und deswegen nicht die Lösung sein kann. Und da können auch einzelnen kommen und sagen, in meinem Garten können gerne kleinere AKW‘s inkl. Endlager installiert werden. Das zeigt dann eigentlich nur ein wenig mehr die „Blauäugigekeit“.
Viel Spaß dran an der Atomkraft festzuhalten, aber…

der SpiegelTV Beitrag zeigt ja auch schön, das es kein technisches Problem mit den EE gibt sondern ein bürokratisches Problem ist. Und daran muss man arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Weltreisender

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Seltsam, der wirtschaftliche Dienst des deutschen Bundestages kommt 2021 auf die Summe von staatlichen Fördermitteln von real 169,4 Mrd Euro in dem Zeitraum 1955 bis 2022.
Anhang anzeigen 184559

in den tieferen Quellen wird auch unterschieden zwischen Subventionen und staatlichen Fördermitteln. Hierunter zählen z.b auch steuerliche Erleichterung, Transferzahlungen, in Anspruch nehmen von staatlichen Dienstleistungen usw. In den Quellen wird auch darauf hingewiesen, das argumentiert wird das KK keine Subventionen erhalten hat, sondern lediglich 169,4 Mrd. staatliche Fördermittel.
Ich würde also deine Quelle noch einmal prüfen. Aber auch wenn du ein wenig an der Diskussion Interesse hast, wirst du anmerken müssen, das in keinem Land der Welt die KK ohne Subvention/Fördermittel und der militärischen Nutzung betrieben wird. So weltfremd sind schließlich die Verfechter von EE auch nicht, das die Energiewende nicht ohne Subventionen oder Fördermittel vollzogen werden kann.
Ich schlage vor, du liest dir mal die Stellungnahme zur FÖS Studie durch.
Peinlich, dass sich der Wissenschaftlicher Dienst auf solche "Studien " und zusammengewürfelte Zeitungsartikel und Quarks Sendungen bezieht. Wäre es es nicht vielmehr die Aufgabe des Wissenschaftlichen Dienstes Daten zu generieren welche dann von Zeitungen und Fernsehen benutzt werden können?
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Ja die Entwicklung tut weh, aber es wird ja hier zum Glück was gemacht dagegen.
Anhang anzeigen 184561 Zum Beispiel soll die Bürokratie für den Bau abgebaut werden. Ich glaube dies gilt in Deutschland nur für die EE und nicht für die Atomkraft.


Hier mal ein guter Beitrag, was bei den EE inkl EEG Umlage subventioniert wird. Aber ich kann schon verstehen, das man hier mit wilden Zahlen 500 Mrd+ um sich wirft um den weltweiten Ausbau der EE zu relativieren. Da redet man sich gerne ein, das ja nur Deutschland auf dem Holzweg ist und vergisst zu sehen, das die ganze Welt hier investiert. Jetzt kann man sich gegenseitig weiter seine „Fakten“ vorwerfen, am Ende wird man die Entwicklung auf der Welt zu EE inkl. Speicher kaum aufhalten können. Es wird Regionen in der Welt gegen, welche noch mit Atomkraft einen Teil dazu beitragen, aber auch der Teil wird immer kleiner werden.

Deutschland wird nicht wieder einsteigen, maximal 3-4 Monate verlängern, ohne die Bestellung neuer Brennelemente. Aber auch nur dann, wenn die FDP vom Tempolimit abrückt. Man hat sich da wohl in eine unglückliche Situation manövriert.

Schade ist, das man die letzten Jahre beim Ausbau der EE verpennt hat, hier hat man einen wirklichen Fehler begangen. Jetzt noch einen Fehler mit dem Wiedereintritt in die Atomkraft zu machen, so doof kann ja wirklich keiner sein, oder?
Was du Bürokratieabbau nennst, würden andere Abbau von Natur- und Artenschutz nennen. Genau das Gegenteil wofür die Grünen eigentlich stehen. Oder auch eine Beschränkung von Bürgerrechten. Oder bist du dafür, dass man Bürokratieabbau im selben Stil betreibt für den Neubau von KKWs oder eines Endlagers? Ich denke da würden dieselben Leute schnell auf die Barrikaden springen.

Man sollte halt konsequent sein. Wenn die EEG keine Subvention ist, dann ist der garantierte Abnahmepreis für Sizewell C auch keine Subvention. Ich denke du würdest nicht zustimmen, dass der garantierte Abnahmepreis keine Subvention ist. Bei den Subventionen für die EE in Deutschland, ist es eigentlich egal ob 500 Milliarden oder 300 Milliarden Subventionen. Der Punkt ist, dass es ein Signifikanter Beitrag für die erhaltene Leistung der EE ist. Insbesondere wenn doch behauptet wird, dass EE günstiger als KK und Kohle seien. Das geht offensichtlich nicht auf...

Um es nochmal klarzustellen, ich bin pro EE, aber ich bin dagegen, diese als alleinige Lösung zu verkaufen. Diversifikation ist fast immer eine gute Sache.
 
  • Like
Reaktionen: ThoPBe

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Ja weil durch die grossen Energieversorger und ihren Lobbyismus es konsequent verhindert wurde, dass in Deutschland vernünftige Speicherlösungen entwickelt worden sind. Lieber wollte man Gaskraftwerke die bei erhöhtem Strombedarf hochgefahren werden. Genau das hat zu unserer aktuellen grossen Abhängigkeit von russischem Gas geführt.
Spannend welchen Unsinn man so erzählen kann. Pumpspeicherwerke sind wunderbare Stromspeicher und werden so schon seit Jahrzehnten genutzt. Die grossen Energieversorger haben diese jedoch in Deutschland zu Gunsten der schnell hoch fahrbaren Gaskraftwerke stillgelegt bzw. nicht weiter ausgebaut. Im übrigen ist ein AKW jetzt nicht wirklich ein gutes Beispiel für Anpassung der Leistung an den jeweiligen Bedarf. Auch das Thema Gigabatterie wurde ja weiter oben bereits erläutert. Dezentrale Stromspeicher in den Haushalten sind ein weiteres Beispiel und gerne auch die von der TU Dresden entwickelten Rotationsspeicher. Aber klar kann man gerne sagen “Was nicht sein darf, existiert nicht”
Pumpspeicher sind für Deutschland vernachlässigbar auf die benötigten oder möglichen Speichermengen. Dennoch sind blockierte oder verhinderte Pumpspeicher sehr bedauerlich. Wegen der Geographischen Gegebenheiten hat Deutschland nicht die geringste Chance genügend Pumpspeicher bauen zu können. Selbst in der Schweiz und Österreich mit einer um Welten besseren Geographie in dieser Hinsicht wird es bei weitem nicht reichen. Es müssen also andere Lösungen her, nur fehlen diese im Grossindustriellen Massstab zurzeit. Mehr als Konzepte sind da zurzeit nicht. Also muss man noch mindestens 10 Jahre warten, bis diese Speicher genug entwickelt sind für Grossindustriellen Massstab. Wenn man in den 2030ern mit ernsthaftem bauen von Langzeitspeichern beginnt, kann man sich in etwa vorstellen, wann sie in ausreichender Menge vorhanden sein werden. Kommt dazu, dass der Strombedarf bei einer richtigen Dekarbonisierung via Energiewende der Strombedarf mindestens verdreifacht wird!
 
  • Like
Reaktionen: ThoPBe

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Dann bitte nochmal schauen, was die anderen so alles machen.

Ja ich zitiere das IWR. Und im Gegensatz zu anderen behaupte ich nicht, das EE nicht subventioniert werden. Ich will lediglich das Verhältnis in die richtige Region rücken. Dieses sagt nun einmal aus, das Atomkraft mit ca. 2.000€ je installiertes Kilowatt und EE mit ca. 600€ je installiertes Kilowatt subventioniert wird. Und damit wird die Atomkraft aufwendiger subventioniert und hatte nie den Stellenwert beim Strommix oder Gesamtenergiebedarf. Und das unabhängig ob Subvention oder Förderung. Da kommt doch ein Kollege hier im Forum und behauptet tatsächlich, das die Atomkraft noch keine Subvention in der Vergangenheit noch in der Zukunft bekommen hat. Das lässt einen schon ein wenig zweifeln, oder?


der SpiegelTV Beitrag zeigt ja auch schön, das es kein technisches Problem mit den EE gibt sondern ein bürokratisches Problem ist. Und daran muss man arbeiten.
Wer eine installierte kW von einem KKW mit einem installierten kW von EE vergleicht macht schon mal etwas sehr grundsätzliches falsch. Aber nehmen wir mal an die Zahlen stimmen, dann kommt man bei einem CF in Deutschland für EE von bestenfalls 20% auf einen Wert von 3000€ oder 50% mehr als bei einem KKW. Und da sind benötigtes Backup oder Speicher wahrscheinlich noch gar nicht mit eingerechnet.

Ich weiss gerade nicht welchen SpiegelTV Beitrag du meinst. Kannst du ihn mir verlinken? Würde ihn mir gerne anschauen.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Atomkraft wird wieder interessant, wenn man am Ende die Bombe will.
Das ist Quatsch. Es gibt in jüngerer Zeit Länder mit Bombe und ohne AKWs (Israel oder Nordkorea) wie auch Länder ohne Bombe aber AKWs (Südkorea, Japan). Heutzutage wird waffenfähiges Material nicht in AKWs hergestellt. Das geht viel günstiger mit zum Beispiel Zentrifugen. Also keine Verbindung zwischen AKWs und Bombe mehr.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Wenn man auf die aktuell noch immer stattfindende erhebliche Verstromung von Erdgas schaut, drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier bestimmte politische Kreise dabei sind Fakten zu schaffen um am Ende sagen zu können: „Ja tut uns leid, jetzt ist es auch zu spät.“

Auch die Tatsache, dass sämtliche Anti-Atomkraft-Argumente aus dem letzten Jahrtausend recycelt werden und der absurde "Versuch" einen Kuhhandel mit dem Tempolimit vorzutäuschen zeigt mir, dass es hier nicht um Fakten geht sondern um Ideologie.

So etwas ist historisch immer schief gegangen. Das blöde ist nur, die Verursacher werden nie zur Rechenschaft gezogen und die Betroffenen leiden trotzdem.

Wenn man ein totes Pferd reitet, sollte man absteigen, auch wenn man aus edlen Motiven handelt.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Das Kosten- und das Sicherheitsargument (Endlagerung) sprechen weiterhin dagegen. Auch wenn Du jeden Morgen wieder neu starten möchtest.
Das Sicherheitsargument hatten wir schon diskutiert und festgestellt, dass es relativ deutlich gesünder für die Menschheit und die Umwelt ist Kernkraft zu nutzen als fossile Brennstoffe. Das könnten wir langsam mal aus der Diskussion nehmen, da es irreführend ist.

Das mit dem Endlager ist tatsächlich ein Problem, aber das wird historisch lösbar sein. Und es ist auch nur in Deutschland ein verhinderndes Problem.
Der Rest der Welt hat erkannt, dass die Menschheit Probleme immer genutzt hat um sich weiter zu entwickeln.

Im übrigen hast du mich ungewollt mit deiner Antwort gerade bestätigt:
Es geht überhaupt nicht um das Thema Energienotstand, sondern um das Thema wie können wir jetzt Kernkraft verhindern.

Und ich habe noch immer keine Antwort auf die Frage, was ist denn global gesehen Kernkraft setzen soll, ohne den CO2 Eintrag zu erhöhen? Dass erneuerbare Energien alleine das nicht können hatten wir schon festgestellt. Jedenfalls nicht so lange man nicht massiv an umweltfreundlichen Speichermöglichkeiten arbeitet.

Ich gebe dir Brief und Siegel, dass nach dem ersten Blackouts das Kosten Argument keine Rolle mehr spielen wird, wenn es denn überhaupt real ist.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Bleiben "nur noch" die Kosten übrig.
Ich gebe dir Brief und Siegel, dass nach dem ersten Blackouts das Kosten Argument keine Rolle mehr spielen wird, wenn es denn überhaupt real ist.
Und jetzt noch mal zu dem Fakt, in meinem Post, den du ignoriert hattest:
Nach wie vor wird massiv Erdgas verstromt statt die Speicher zu füllen!
Aber die politische Diskussion fokussiert sich auf Duschzeiten und Pullover! Hier verfolgen Politiker oder andere interessierte Kreise eindeutig Eine ideologische Agenda.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Habe ich tatsächlich nicht. Ich würde nur ungern im Winter frieren und im Dunkeln stehen.
Aber du offenbar?
Es ist übrigens ein typisches Vorgehen in ideologischen Diskussionen, nicht auf die Inhalte einzugehen sondern die überbringende Person zu diskreditieren.
Aber das spart insofern Zeit, dass man dann weiß, mit wem man nicht diskutieren muss.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81