Es geht bei der Endlagersuche nicht um Gefahren wie Explosion oder Hitzeprobleme. Diese Gefahren müssen eher bei dem Betrieb von AKW´s berücksichtigt werden und ein schwerer Unfall aller 10-11 Jahre in den letzten 40 Jahren ist nicht viel, aber auch nicht von der Hand zu weisen. Es geht hier um die Vermeidung der Vergiftung von Natur und Lebewesen. Das aktuelle Konzept geht auch nicht von einer Lagerung von 500 Jahren aus, sondern von +10.000 Jahren.
Die zur Lagerung verwendeten Kupfer Castoren haben eine
Genehmigung von 40 Jahren und laut Hersteller eine Lebensdauer von unter 100 Jahren. In Finnland wird übrigens der Castor mit Bentonit in einem Schacht vergraben. In den USA wird im militärischen Endlager übrigens Katzenstreu zur Absicherung verwendet.
Der natürlich Feind der Endlagerung ist Wasser. Wasser hat die Eigenschaft Gifte zu verdünnen, aber nicht abzubauen oder zu neutralisieren, zudem bleibt Wasser in der Regel nicht fest an einem Ort. Den Verdünnungseffekt mit den Folgen hat man im Ärmelkanal gesehen, hier wurde eine Rückholung aktuell nicht geplant, man weiß das ca.
28.500 Castoren der 1 Generation mit schwach- und mittelstarken Atommüll im Hurd Depp Graben von Belgien und GB versenkt wurden. Aktuell geht man davon aus, das nur ca. 5% der Castoren beschädigt sind und Müll verlieren, mit zunehmender Dauer und Korrosion wird die Quote steigen. Aber selbst mit den 5% kann man erhöhte Strahlungsvergiftung auf den Kanalinseln feststellen, alles noch nicht im bedenklichen Bereich und keiner weiß, ob oder wann die Grenzwerte je Liter überschritten werden.
Problem bei der Diskussion ist eben, das man sich wenige bis gar keine Fehler bei der Endlagerung erlauben kann, die Vergiftung wäre dann nur schwer Regional begrenzt zu halten, und die Verdünnung ist auch eine beschränkte Option, da die Ressource Wasser in Zukunft weiter an Wichtigkeit gewinnen wird. Zudem die Folgen der Ausbreitung der Vergiftung um ein vielfaches Höher erscheinen, als zum Beispiel bei einem schweren Unfall in einem AKW.
Ich kann die Haltung schon verstehen, das wir aktuell andere Probleme haben, um die Erde die nächsten 1000 Jahre Lebenswert zu behalten. Hier ist sicherlich CO2 ein extrem großes Problem und daran muss gearbeitet werden, aber ich persönlich würde hier lieber auf eine Technologie setzen, die nicht auch noch ein weiteres (aus heutiger Sicht) unkalkulierbares Problem schafft. Es ist schon Problematisch, den bereits angefallen Müll zu lagern, selbst hierfür sind die Lösungen vor allem mit Erfahrungswerten mehr als überschaubar bis enttäuschend. (Ärmelkanal, Asse II und z.b. WIPP) Aus Onkalo und die Kombination von Kupfer Castor und Bentolit, kann man leider noch keine Erfahrungen oder Schlüsse ziehen. Ein Indiz für die Schwierigkeit der Endlagerung sollte auch sein, das es eben Länder gibt, welche historisch mehr auf Kernkraft gesetzt haben und dennoch an die biologischen und geologischen Grenzen einer Endlagerung stoßen. Bei den EE ist die tatsächlich heute schon mögliche recycling Quote zunächst höher als bei Kernkraft. Hier kann man mal nachlesen, wozu wir aktuell zum Beispiel
Arsen benötigen.
Nur mal das aktuellste Statement der IAEA zur Planung der Bergung aus dem Ärmelkanal: "wenn es nicht zu viele Umstände macht". Die Britische Regierung (von welcher der Großteil kommt) lehnt die Bergung unter anderem aus Kosten und Lagerungsproblemen ab. Man hätte gar keine Lagerungsmöglichkeit an Land. Aber immerhin ist die Endlagerung im Meer seit ca. 30 Jahren verboten.
Man darf sich dennoch nicht dem Problem verschließen, sondern sollte dringend eine Lösung hierfür finden, schon alleine für den bereits vorhanden Müll. Der
NABU hat mal die Folgen anhand eines Super-Gaus auf die Pflanzen- und Tierwelt skizziert. Bei einem schweren Unfall eines AKW´s geht es vergleichsweise um eine geringe Anzahl an hochradioaktiven Belastungen im Vergleich zu einem Problem in einem mit hochradioaktiven Müll konzentrierten Endlager. Wenn es doch auch bei Pro Atommüll Experten Lösungen für eine sichere Endlagerung gibt, warum kann man davon dann die Behörden eines Landes, welches auf Atomkraft setzt nicht überzeugen?