Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

ANZEIGE

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.200
17.951
FRA
ANZEIGE
Eine andere Stellschraube als die Produktion (KK, EE, Gas, Kohle, Import) ist natürlich der Konsum von Strom.
 
  • Like
Reaktionen: Heinzkarl

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Die Strommärkte interessieren nur die Angrbotene Menge Strom, insbesondere gesicherte Leistung, also nicht Wetterabhängig. Und da kann man die Menge in den nächsten Monaten halt nur mit KKW 3+3 signifikant ausweiten verglichen zu den aktuellen Plänen. Alles andere sind nur Nebelkerzen.

Ein weiter so wie bisher in der Energiewende ist total schwachsinnig. Dies da die Fossile Abhängigkeit wegen Backup von Sonne und Wind fest im System eingebaut ist. Du kannst dich noch dumm und dämlich um das Problem herumreden, die Physikalischen Voraussetzungen werden sich nicht ändern da Naturgesetzte🤷‍♂️
So sieht es aus, das Angebot regelt den Markt. Aber es gibt halt 2 Energieformen, welche das Angebot gerade 2022 stark reglementieren. Ist es da die richtige Entscheidung auf eines dieser Form zu setzen? Das ist doch eher schwachsinnig, zumal man bei der einen Form der Energieerzeugung, gerne die Augen nach dem abbrennen zu macht und die ganzheitliche Betrachtung leugnet. Dann kommt das Argument, das an der weltweiten ganzheitlichen Leugnung die Deutsche Grüne Ideologie schuld ist. 🤦🏼‍♂️Über den Versuchsstatus sind die diversen Versuche noch nicht hinausgekommen. Das gilt für WIPP, Asse2 aber auch Onkalo. (Vom Ärmelkanal reden wir lieber nicht, oder?) Hinzu kommt noch immer die gegenläufige Entwicklung bei den Kosten der KK im Vergleich zu den Alternativen. Man sollte halt doch einsehen, das an der aktuellen Stromsituation zum großen Teil an 2 Faktoren liegt, das eine ist der Gasmangel aufgrund des Krieges. Und das Zweite ist eben die Nuklear-Krise und der verpennten Infrastruktur. Zur Entlastung kann man über den Streckbetrieb nachdenken, den Wiedereinstieg oder gar weltweiten Ausbau kann man nur ideologisch verblendet aus den aktuellen Fakten herauslesen.

Dann bleiben eher diese aktuell ungelösten Probleme
Es bleiben damit immer noch folgende offene Fragen:
- Unwirtschaftlichkeit im Neubau
- Unwirtschaftlichkeit im Bestand, aufgrund keiner Einbeziehung der Endlagerung, mit gutem Willen bildet man Rücklagen für die Zwischenlagerung
- Endlagerungsproblematik, siehe die Äußerungen von Herrn König, Erfahrungen aus Finnland fehlen
- weltweite marode Infrastruktur, man hat hier den Ausbau oder wenigstens das halten des Bestandsniveaus an AKW verschlafen, aber das resultiert ja aus den 3 Gründen von oben.
- Standortprobleme in Zukunft aufgrund Wassermangels, damit verbundene temporäre AKW Flaute in Europa/Welt
- Ressourcenproblem, außer man macht die Minen wieder auf deutschem Boden auf, fehlende Unabhängigkeit nicht beim Bau (das haben wir ja auch bei den EE) aber eben auch während des Betriebes.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.276
3.715
Mit elektrischer Mobilität, z.B. meinst du?
Das hast du richtig bemerkt, aber das wird eh nicht funktionieren, da weder genug Strom da ist noch genug Rohstoffe für neue Fahrzeuge in der geforderten Größenordnung. Verbrenner wird es noch 20-30 Jahre in massiven Größen (insbesondere weltweit) geben.

Er meint wahrscheinlich zunächst und vermehrt die Decarbonisierung der Schwer- und Leichtindustrie, die eine Vermehrfachung der Strommenge benötigt. Wer soll diesen Strom erzeugen? Kleiner Tipp: Die EE sind es definitiv nicht.

Wir sind natürlich (auch wenn Politiker was anderes behaupten) wieder voll in der Wiedereinstiegsdebatte. Und ich natürlich sind umso mehr Bürger für den Wiedereinstieg, je höher die Stromkosten und Produktkosten steigen. Ohne Strom geht in einer modernen (digitalen) Welt nichts.

Sparen ist der komplett falsche Weg, weil man physikalisch nicht gegen den (steigenden) Verbrauch ansparen kann. Warum? Das hat seinen Kern im Dritten Newtonschen Gesetz. Aber woher sollen Politiker und die Bürger (wenn man den letzten Pisa-Ergebnissen glauben kann) auch wissen?



Aber wir (inkl. der EU) werden trotzdem massiv Gas die nächsten Jahrzehnte brauchen, weil bestimmte physikalische und chemische Prozesse Gas benötigen; und zwar insbesondere russisches Gas, da von der Zusammensetzung und des Preis hervorragend geeignet. Und wir werden in Russland wieder Rohstoffe im Giga-Tonnenbereich kaufen, egal, was die (heutigen) Politiker erzählen; insbesondere dann, wenn wir uns (in Europa) mit China anlegen wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Mit elektrischer Mobilität, z.B. meinst du?
Zum Beispiel wobei das noch ein kleiner Brocken ist. Wärmepumpen ist da wahrscheinlich in einer ähnlichen Grössenordnung. Interessant wird es mit Schwerindustrie wie Stahlherstellung, das verdoppelt den Strombedarf Deutschlands gleich mal. Und die Umstellung der Chemischen Industrie ist auch nochmals eine Verdoppelung. Wir sprechen nach abgeschlossener Dekarbonisierung von wahrscheinlich Faktor 3.5 zum heutigen Strombedarf! Da reicht die Fläche mit EE dann einfach nicht aus. Das Pech von Deutschland ist, dass es eine Industrienation und kein 3. Weltland ist...
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
So sieht es aus, das Angebot regelt den Markt. Aber es gibt halt 2 Energieformen, welche das Angebot gerade 2022 stark reglementieren. Ist es da die richtige Entscheidung auf eines dieser Form zu setzen? Das ist doch eher schwachsinnig, zumal man bei der einen Form der Energieerzeugung, gerne die Augen nach dem abbrennen zu macht und die ganzheitliche Betrachtung leugnet. Dann kommt das Argument, das an der weltweiten ganzheitlichen Leugnung die Deutsche Grüne Ideologie schuld ist. 🤦🏼‍♂️Über den Versuchsstatus sind die diversen Versuche noch nicht hinausgekommen. Das gilt für WIPP, Asse2 aber auch Onkalo. (Vom Ärmelkanal reden wir lieber nicht, oder?) Hinzu kommt noch immer die gegenläufige Entwicklung bei den Kosten der KK im Vergleich zu den Alternativen. Man sollte halt doch einsehen, das an der aktuellen Stromsituation zum großen Teil an 2 Faktoren liegt, das eine ist der Gasmangel aufgrund des Krieges. Und das Zweite ist eben die Nuklear-Krise und der verpennten Infrastruktur. Zur Entlastung kann man über den Streckbetrieb nachdenken, den Wiedereinstieg oder gar weltweiten Ausbau kann man nur ideologisch verblendet aus den aktuellen Fakten herauslesen.

Dann bleiben eher diese aktuell ungelösten Probleme
Du machst dich lächerlich, es gibt wohl keine Industrie wo das Abfallproblem so detailliert angeschaut wird, wie bei KK. Da könnten sich die EE mit ihrem Sondermüll noch eine Scheibe abschneiden...

Dein zweiter Fehler ist, dass du den Gasmangel als Kriegsproblem siehst. Das es Überhaupt Gas braucht ist nur der verfehlten Energiewende mit dem zwingend notwendigen Backup konventioneller Kraftwerke zu verdanken. Ausserdem vergleichst du Französische KK welche durch Missmanagement einen der tiefsten CF aller Betreiber hat mit Deutschen KKWs welche zu den zuverlässigsten, wenn nicht die zuverlässigsten Weltweit angehören.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Du machst dich lächerlich, es gibt wohl keine Industrie wo das Abfallproblem so detailliert angeschaut wird, wie bei KK. Da könnten sich die EE mit ihrem Sondermüll noch eine Scheibe abschneiden...

Dein zweiter Fehler ist, dass du den Gasmangel als Kriegsproblem siehst. Das es Überhaupt Gas braucht ist nur der verfehlten Energiewende mit dem zwingend notwendigen Backup konventioneller Kraftwerke zu verdanken. Ausserdem vergleichst du Französische KK welche durch Missmanagement einen der tiefsten CF aller Betreiber hat mit Deutschen KKWs welche zu den zuverlässigsten, wenn nicht die zuverlässigsten Weltweit angehören.
Bist du der Meinung das mit dem Atommüll verantwortungsvoll umgegangen wird? (Hier auch noch mal das riesige Platzproblem der Endlagerung, wenn man das Finnische Prinzip umsetzt, DE ca. Die Fläche von HH und FR aktuell die Fläche von 1,5 mal dem Saarland. Der Bedarf kumuliert sich aller ca. 60 Jahre)
Kann man nicht erwarten, das man bei einer Hochrisikotechnologie, verantwortungsvoll mit dem Müll umgeht. Und ja bei EE und z.b Arsen verursacht man auch Tonnen von Gift, welches ein seconde Life schon heute hat.

Auf jeden Fall wird leider soviel Gas gebraucht, weil man die Energiewende nur halbherzig angegangen ist. Dafür gibt es ja nun gerade in Deutschland genügend Beispiele. Wie kann man aber daraus schließen, das hier KK eine Alternative wäre?

Die AKW’s in FR waren nunmal bis vor kurzem noch das vorzeige Beispiel in Europa. Hier wurde propagiert, das es günstig wäre, obwohl seit Jahrzehnten bereits durch die EDF subventioniert und dennoch nicht wirtschaftlich. Zudem wurde es als zuverlässig verkauft, was es aber aktuell und wohl auch in Zukunft nicht sein wird. Die 3 deutschen AKW‘s sind von der Bausubstanz nicht im Ansatz mit dem großen Teil in Frankreich zu vergleichen. Aber auch in Deutschland ist es nun einmal so, das die Infrastruktur veraltet ist, da man seit 20+ Jahre nichts mehr investiert hat.

Den eigentlich Fehler, welche viele begehen ist halt von der günstigen Kernkraft aus den 60ern-80ern zu träumen und dabei die Entwicklung der letzten 30-20 Jahre auf dem Kostenbereich zu ignorieren. Dazu kommt eben auch der verschlafene Endlagerungsprozess. Man kann es auch weiter relativieren, indem man sagt, es ist doch nicht schlimm das man noch keine Lösung hat, man hat jetzt eh bereits XXX Tonnen an Müll, da ist es doch nicht schlimm, wenn man kurzfristig weiter macht und eben XXX+ Müll produziert, das wäre doch dann auch nicht mehr ausschlaggebend. Wenn man sich die Zahlen mal ein wenig neutral anschaut, kommt man halt zu dem Entschluss, das die zuletzt gebauten AKW in ihrem Lebenszyklus nicht wirtschaftlich arbeiten können. Und dann beginnt ja zunächst erstmal der richtige Kostenbrocken.

Um nun aber von den Kernproblemen der Atomkraft abzulenken, legt man Strohfeuer, mit aus dem Zusammenhang gerissen Argumenten, was andere Energieformen betrifft. Sich aber lieber mit den tieferen Problemen der KK zu beschäftigen, fällt dann schwer. Man verfällt dann gerne in eine reaktionäre Stimmung und geht halt nicht mehr Lösungsorientiert vor und sucht nur noch Argumente, warum etwas nicht gehen kann auch wenn es effektiver und kostengünstiger ist.

Das Thema Platzbedarf bei EE, sollte man auch nicht mit dem Technologiestand von WKA oder PV von vor 20 Jahren ansetz. Das hatten wir hier ja bereits im thread auch schon, das hier teilweise mit veraltenden Zahlen gearbeitet wird. Komisch aber das man das Platzproblem bei der Endlagerung von radioaktiven Müll nicht sehen will.

Es erscheint auch recht unrationell, wenn man den Lösungsansatz nur regional begrenzt. Hier muss es auch in Zukunft einen Lösungsweg für Europa geben. Nur gemeinsam wird man wohl eine 365 Tage Lösung finden. Und das auch nur mit den von dir skizzierten höheren Strombedarf in Zukunft. (Welchen auch diverse Studien belegt haben, teilweise sogar spricht man vom 5 Fachen)

Man sollte nun zunächst abwarten, was die aktuelle Regierung für Schlüsse aus der derzeitigen Situation zieht, wenn man einen Vorteil in einem Streckbetrieb sieht, dann sollte dieser auch umgehend in die Wege geleitet werden, sollte man auf der Abschaltung zum 31.12 bestehen, muss man es eben vernünftig erläutern.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Ich mache mir die Welt, wiedewidewie sie mir gefällt... Etwas anders konstruktiveres fällt mir gerade nicht ein 😳
 

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.319
1.780
Ich will hier weder den Romantiker, den Rechtfertiger oder sonstwas spielen.
Mir sind die Thematiken/Probleme, die @chrigu81 in Bezug auf die EE sowie den gestiegenen Energiebedarf hat, sehr wohl bewusst.
Auch sind mir die Fragezeichen, die die "Gegner" wie z.B. @br33s sie vorbringen, völlig verständlich.
Auch ich will meinen Wohlstand behalten, d.h. die Wohnung warm haben, mehr wie 1 Minute duschen, Fernsehen, etc. Aktuell frage ich mich gerade, ob ich mir einen Elektro-Wagen zulegen soll (Brückentechnologie für die nächsten paar Jahre, ist mir klar, aber dennoch...).

Was ich einfach als Kind von Chernobyl einwerfen möchte (ich war damals 8): Die Risiken der Kernkraft sind (und auch weiterhin) gigantisch und dramatisch. Das ist nicht einfach in 20 Jahren erledigt, und die sind nicht einfach mit Geld abzuwiegen. Und ich sage das als jemand, der betriebliche Risikoeinschätzungen tagtäglich vornimmt. Die Severity, die mit Kernkraft einhergeht, ist leider nicht zu unterschätzen. Auch mit modernster Technologie nicht. Ein GAU, und Landstriche sind für Dekaden, wenn nicht Jahrhunderte unbewohnbar.

Und gerade was u.a. die Produktion angeht sehen wir heute, welche Dramatik sowas haben kann, z.B. in einem Krieg.
Wenn wir das Ganze auf eine Endlagerung ummünzen, dann hat das auch in 1000 Jahren noch Aktualität. Wer weiss schon, welche Regimes dann am Drücker sind? Können wir das wirklich gutheissen?

Eine Lösung habe ich nicht, aber ich wollte wenigstens meine Sicht der Dinge preisgeben. Die Erlebnisse anno 1986 als Kind waren nicht schön.
 

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Was ich einfach als Kind von Chernobyl einwerfen möchte (ich war damals 8): Die Risiken der Kernkraft sind (und auch weiterhin) gigantisch und dramatisch. Das ist nicht einfach in 20 Jahren erledigt, und die sind nicht einfach mit Geld abzuwiegen. Und ich sage das als jemand, der betriebliche Risikoeinschätzungen tagtäglich vornimmt. Die Severity, die mit Kernkraft einhergeht, ist leider nicht zu unterschätzen. Auch mit modernster Technologie nicht. Ein GAU, und Landstriche sind für Dekaden, wenn nicht Jahrhunderte unbewohnbar.

Die Erlebnisse anno 1986 als Kind waren nicht schön.
1.) Bist du in Tschernobyl geboren, hast du da gelebt, oder warum bist du ein "Kind von....?

2. Tschernobyl war das Ergebnis eines Umgangs mit dem Kraftwerk, daß es im Westen so nicht gegeben hätte:

Würde man deiner Schlussfolgerung folgen. müsste man alle LKW aus dem Verkehr ziehen, nachdem Attentäter damit (mehrere sogar) Attentate
begangen haben.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
... Etwas anders konstruktiveres fällt mir gerade nicht ein 😳
Das ist doch aber schon länger so, oder?🤔
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Würde man deiner Schlussfolgerung folgen. müsste man alle LKW aus dem Verkehr ziehen, nachdem Attentäter damit (mehrere sogar) Attentate
begangen haben.
Aber erneut ein gutes Beispiel, wie man es relativieren kann. Sicherlich war es 1986 Vorsatz.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.455
381
Sicherlich war es 1986 Vorsatz.
Vllt. hast du die Möglichkeit, mal das zu sehen:


Ich denke, man kann da, mind., zwischen gröbster Fahrlässigkeit und bedingtem Vorsatz schwanken.

Siehe auch:


" Leiter des Versuchs, der zur Nuklearkatastrophe von Tschernobyl führte."

"Er bekannte sich des „kriminellen Leitens eines potenziell explosionsgefährlichen Versuchs“[5] schuldig und wurde im Juli 1987 zu zehn Jahren Haft verurteilt[
 
Zuletzt bearbeitet:

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ist ja dann ein Zeichen mehr, solche Anlagen nicht für die Stromerzeugung zu nutzen, wenn es durch Mitarbeitersabotage möglich war und ist einen solchen Störfall auszulösen, oder?

Zudem gibt es schon einen Unterschied zwischen (grober) Fahrlässigkeit und bedingten Vorsatz! 🤦🏼‍♂️
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.319
1.780
1.) Bist du in Tschernobyl geboren, hast du da gelebt, oder warum bist du ein "Kind von....?

2. Tschernobyl war das Ergebnis eines Umgangs mit dem Kraftwerk, daß es im Westen so nicht gegeben hätte:

Würde man deiner Schlussfolgerung folgen. müsste man alle LKW aus dem Verkehr ziehen, nachdem Attentäter damit (mehrere sogar) Attentate
begangen haben.
Ich bin in der Schweiz aufgewachsen. Der Fallout hier war beträchtlich, die Einschränkungen, insbesondere für Kinder, ebenfalls.
Von den finanziellen Einbussen wollen wir gar nicht erst sprechen.

Dass es sich um einen Reaktortyp handelt, der im Westen so nicht eingesetzt wird, ändert an der exorbitanten Gefahr von radiokativer Strahlung für den Menschen nix.
Es verhindert lediglich, dass genau dieser Unfall wieder passiert. Es gab aber auch zig andere Unfälle mit anderen Reaktoren, bei denen beträchtliche Mengen an Strahlung ausgetreten sind. Fukushima schon vergessen?

Dein Vergleich mit dem LKW zeigt doch das Problem: warum nimmt man nicht den Attentäter aus dem Verkehr? Der Attentäter wäre hier dann die Nuklearenergie.
Allerdings ist es grotesk, die potentielle Zerstörungskraft eines LKWs mit derjenigen von Nuklearenergie zu vergleichen.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Dass es sich um einen Reaktortyp handelt, der im Westen so nicht eingesetzt wird,
"Djatlow schrieb in seinem Buch[1] sowie in einem Artikel in Nuclear Engineering International[7], dass nicht das Kraftwerkspersonal, sondern die Konstruktionsweise des Reaktors für die Katastrophe verantwortlich gewesen sei. Der Bericht der International Nuclear Safety Advisory Group vom November 1992 stützt diese Sichtweise, bemängelt aber die fehlende Sicherheitskultur der sowjetischen Nuklearindustrie.[8]"

aus:


 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.319
1.780
"Djatlow schrieb in seinem Buch[1] sowie in einem Artikel in Nuclear Engineering International[7], dass nicht das Kraftwerkspersonal, sondern die Konstruktionsweise des Reaktors für die Katastrophe verantwortlich gewesen sei. Der Bericht der International Nuclear Safety Advisory Group vom November 1992 stützt diese Sichtweise, bemängelt aber die fehlende Sicherheitskultur der sowjetischen Nuklearindustrie.[8]"

aus:


... ändert an der exorbitanten Gefahr von radiokativer Strahlung für den Menschen nix.
Es verhindert lediglich, dass genau dieser Unfall wieder passiert. Es gab aber auch zig andere Unfälle mit anderen Reaktoren, bei denen beträchtliche Mengen an Strahlung ausgetreten sind. Fukushima schon vergessen?
 

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
8.376
11.335
der Ewigkeit
Was ich einfach als Kind von Chernobyl einwerfen möchte (ich war damals 8): Die Risiken der Kernkraft sind (und auch weiterhin) gigantisch und dramatisch.

Was ich einfach als Kind des zivilen Luftverkehrs einwerfen möchte (Säugling => heute):
Die Risiken des Fliegens sind weiterhin gigantisch und dramatisch.
Es ist noch kein Flieger oben geblieben und nur allein in den letzten 10 Jahren sind 3.890 Menschen durch Flugzeugabstürze umgekommen.

9/11: Hier gibt es mehr Tote durch Spätfolgen (Wolken-giftige Dämpfe-Krebs) als durch die Anschläge selbst.

Stellen wir jetzt weltweit die Fliegerei ein oder da das Bauen von Hochhäusern, das arbeiten darin und wohnen im Umkreis?

Merkst du selbst, oder?
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

armagri

Erfahrenes Mitglied
15.10.2010
498
221
BRN
Ich bin in der Schweiz aufgewachsen. Der Fallout hier war beträchtlich, die Einschränkungen, insbesondere für Kinder, ebenfalls.
Von den finanziellen Einbussen wollen wir gar nicht erst sprechen.
Ich bin auch in der (Deutsch-)Schweiz aufgewachsen, zur selben Zeit. Von einem beträchtlichen "Fallout" zu sprechen ist aus meiner und wissenschaftlicher Sicht reine Polemik. Kann auch hier nachgelesen werden:
Fazit: zusätzliche interne und externe Strahlendosis von durchschnittlich 0,5 mSv erhalten (jährliche Dosis der Schweizer Bevölkerung im Durchschnitt bei rund 4 mSv), zusätzliche Krebskranke (oder gar Tote) wegen dem Unfall - nicht nachweisbar.
An grössere Einschränkungen kann ich mich jedenfalls auch nicht erinnern, ausser, dass es glaube ich eine Empfehlung gab, man solle den Salat, Milch und die Pilze aus dem Tessin meiden.
Über die finanziellen Einbussen in der Schweiz wegen dem Unglück kann ich nichts sagen, da ich keine Zahlen dazu gefunden habe.
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.319
1.780
Die Risiken des Fliegens sind weiterhin gigantisch und dramatisch.
Es ist noch kein Flieger oben geblieben und nur allein in den letzten 10 Jahren sind 3.890 Menschen durch Flugzeugabstürze umgekommen.
Einfach mal die Zahlen vergleichen:
Die mittelbaren und statistisch ermittelten Todesopferzahlen werden dagegen wesentlich höher beziffert. Die IPPNW bringt in einem Report von 2016 Hunderttausende Todesfälle statistisch in Verbindung mit der Nuklearkatastrophe. Unter gesundheitlichen Spätfolgen leiden demnach Millionen Menschen.

9/11: Hier gibt es mehr Tote durch Spätfolgen (Wolken-giftige Dämpfe-Krebs) als durch die Anschläge selbst.
Aber nicht im Umkreis von mehreren hundert oder tausend Kilometern.

Merkst du selbst, oder?
 
  • Like
Reaktionen: br33s

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.319
1.780
Ich bin auch in der (Deutsch-)Schweiz aufgewachsen, zur selben Zeit. Von einem beträchtlichen "Fallout" zu sprechen ist aus meiner und wissenschaftlicher Sicht reine Polemik. Kann auch hier nachgelesen werden:
Fazit: zusätzliche interne und externe Strahlendosis von durchschnittlich 0,5 mSv erhalten (jährliche Dosis der Schweizer Bevölkerung im Durchschnitt bei rund 4 mSv), zusätzliche Krebskranke (oder gar Tote) wegen dem Unfall - nicht nachweisbar.
An grössere Einschränkungen kann ich mich jedenfalls auch nicht erinnern, ausser, dass es glaube ich eine Empfehlung gab, man solle den Salat, Milch und die Pilze aus dem Tessin meiden.
Über die finanziellen Einbussen in der Schweiz wegen dem Unglück kann ich nichts sagen, da ich keine Zahlen dazu gefunden habe.
Das BAG spricht in dem Bericht selber von grosser Menge an freigesetzter Radioaktivität. Dass diese zum Teil in der Schweiz niederging, mit teilweise grossen regionalen Unterschieden, ist Fakt. Und das 2000km vom Ursprung entfernt. Sollten wir uns mal überlegen, was das für nähere Locations bedeutet.

Polemik sehe ich da nicht, sondern es geht um die korrekte Einordnung der Gefahr, ausgehend von einem Unfall - der halt nun mal zum AKW dazu gehören kann, wie ein Flugzeugabsturz zum Fliegen gehört. Wenn ich dann von Vergleichen mit LKWs und Flugzeugabstürzen lese, dann finde ich das schon ziemlich bedenklich.
Aber es zeigt den Zeitgeist, nicht die Gefahr limitiert das Risiko, das man eingehen will, sondern der Bedarf/Nutzen.

Die Einschränkungen als Kind habe ich primär in Bezug auf Schul- und Freizeitaktivitäten in Erinnerung. Auch das mag regional variiert haben, und selbstverständlich auch vom Umfeld. In einer bürgerlichen Hochburg wird das sicher anders gehandhabt worden sein, wie in der Stadt Zürich.

Meine Intention mit dem Post war es, den Leuten in Erinnerung zu rufen (bzw. den Leuten die das gar nicht erlebt hatten weil zu jung), dass eine nukleare Katastrophe trotz allen Vorsichtsmassnahmen und technologischen Fortschritten jederzeit passieren kann, und dann vielleicht nicht einfach 2000km von uns entfernt. Aber offensichtlich will man das gar nicht hören.
 
  • Like
Reaktionen: David_DE und br33s

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Aber es zeigt den Zeitgeist, nicht die Gefahr limitiert das Risiko, das man eingehen will, sondern der Bedarf/Nutzen.
Und dabei bringt es noch nicht mal einen Alleinstellungsnutzen, was es ja vielleicht noch rechtfertigen würde, warum man so viele Einschränkungen (vor allem Wirtschaftlich und Biologisch/Geologisch) oder sogar Risiken mit dieser Technologie eingehen sollte.
 

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
8.376
11.335
der Ewigkeit
Die mittelbaren und statistisch ermittelten Todesopferzahlen werden dagegen wesentlich höher beziffert. Die IPPNW bringt in einem Report von 2016 Hunderttausende Todesfälle statistisch in Verbindung mit der Nuklearkatastrophe. Unter gesundheitlichen Spätfolgen leiden demnach Millionen Menschen.
Oh Gott wie schwach, wenn das Deine einzigen Argumente sind.
Tendenziöser, demagogischer und voreingenommener als die IPPNW Irrlichterei geht es kaum noch:

IPPNW (Abkürzung für International Physicians for the Prevention of Nuclear War; Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.) ist ein internationaler Zusammenschluss von Human-, Tier- und Zahnärzten, die sich unter anderem vor allem für die Abrüstung atomarer Waffen einsetzt.

Übrigens, die IPPNW ist

- gegen Abschiebung (wegen der gesundheitlichen Folgen)

Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e. V. (IPPNW)

IPPNW-Report „Gesundheitliche Folgen von Abschiebung


- gegen die Bundeswehr

Berlin (ddp/ND). Scharfe Kritik an der Bundeswehr hat am Freitag die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) geübt.

- und außerdem:

Die IPPNW kritisiert seit längerem das 50 Jahre alte Abkommen der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO)
mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
 

armagri

Erfahrenes Mitglied
15.10.2010
498
221
BRN
Meine Intention mit dem Post war es, den Leuten in Erinnerung zu rufen (bzw. den Leuten die das gar nicht erlebt hatten weil zu jung), dass eine nukleare Katastrophe trotz allen Vorsichtsmassnahmen und technologischen Fortschritten jederzeit passieren kann, und dann vielleicht nicht einfach 2000km von uns entfernt. Aber offensichtlich will man das gar nicht hören.
Das sehen die Experten des BABS (Schweizer Behörde für Bevölkerungsschutz) ganz anders. Das Risiko eines KKW-Unfalls ist z.B. wesentlich tiefer als das Risiko einer Pandemie, eines Erdbebens oder einer Strommangellage (hohes Risiko). Der daraus gewonnene Nutzen (sichere Stromversorgung der Bevölkerung) erachte ich als hoch.
Nachfolgend noch die Risikoanalyse der Experten des BABS aus 2020 (also sogar nach Fukushima), zu finden unter KKW Unfall:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: gabenga und chrigu81