Nun rechnet sogar der Sachverständigenrat der Bundesregierung (die sogenannten „fünf Wirtschaftsweisen“) mit Habeck ab.
Grund: Sie halten den „Reservebetrieb“ zweier deutscher Atomkraftwerke für nicht ausreichend!
Heftiger Gegenwind für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, in
Personalunion auch Kinderbuchautor.
In der FAZ schreiben die Wirtschaftsexperten:
„Um die Gasverstromung weiter zu reduzieren, die stark gestiegenen Strompreise zu dämpfen und die Verfügbarkeit von Energie zu erhöhen, sollten alle Möglichkeiten in Betracht gezogen und jenseits ideologischer Grabenkämpfe diskutiert werden.“
Ein klarer Seitenhieb gegen die Grünen, die seit Monaten die Verlängerung der Atom-Meiler blockieren.
Den Experten zufolge müsse Deutschland „alle kurzfristig verfügbaren Erzeugungskapazitäten“ nutzen, „um das Stromangebot auszuweiten“.
AUCH ATOMKRAFT!
Die Forderung der Wirtschaftsweisen:
„Daher sollten die Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt und die verbliebenen Atomkraftwerke zumindest bis zur nachhaltigen Überwindung der Energiekrise zunächst weiter betrieben werden.“
Klartext:
Die Ökonomen wollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke voll weiterlaufen lassen.
Keine Abschaltung, kein „Reservebetrieb“, wie von Habeck vorgesehen.
Die Wissenschaftler schreiben weiter:
„Der zuletzt vorgeschlagene Betrieb zweier Atomkraftwerke in der Reserve bis Mitte April ist allerdings nicht zielführend.“
Habecks Plan gehe nicht auf. Begründung: „So fallen nur die mit der Bereithaltung verbundenen Kosten an, ohne dass der Nutzen aus dem Betrieb realisiert wird. Zudem dürfte die aktuelle Energiekrise, während der die Kraftwerke einen Beitrag zu einem größeren Stromangebot und etwas geringeren Strompreisen leisten können, bis mindestens zum Sommer 2024 anhalten.“
Hieße: Habecks Plan verursache nur Kosten, bringe keine Entlastung. Daher verlangen die Wissenschaftler den Weiterbetrieb deutscher Kernkraft bis mindestens kommenden Sommer!
Auch warnen die Sachverständigen bezüglich der Gas-Mangellage: Selbst wenn das Füllstandsziel von 95 Prozent zum 1. November 2022 erreicht werde, „würden die Speicher ohne Anpassungsmaßnahmen im Winter gerade einmal für zweieinhalb Monate ausreichen“.
Die Experten schreiben außerdem: „Mittelfristig wird ein weiterer Aus- und Umbau der Stromversorgung notwendig sein, um angesichts des Strombedarfs, der bis zum Jahr 2030 laut Einschätzung der Bundesregierung um etwa 30 Prozent steigt, die Strompreise zu verringern und die Stromerzeugung klimafreundlicher zu machen. Dafür brauche es etwa den Ausbau erneuerbarer Energien.“
Hier das FAZ-Interview,
teils hinter Paywall:
Erstmals bezieht der neu formierte Sachverständigenrat öffentlich Stellung: Den Reservebetrieb zweier Atomkraftwerke halten die fünf Wirtschaftsweisen für nicht zielführend. Ein Gastbeitrag.
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