Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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3.717
Zunächst Halb-OT: Interessant, wenn man ein wenig durch die Gegend im Internet surft und von Leitungsleistung (Strom) von Frankreich nach Deutschland (siehe oben) und Niederlande nach Deutschland auf Leistung der Leitungen für Gas kommt und dabei auf die die Schwerter Stadtwerke kommt. Und was steht da im Kleingedruckten? Das teilweise die Belieferung mit L-Gas eingestellt wird, weil die Felder in den Niederlanden erschöpft sind. Oha. Ein weiterer Baustein der Energieversorgung, der fällt.


Ontopic:

Ich weiß nicht, ob das in der allgemeinen Öffentlichkeit schon bekannt ist, halb NRW ist von diesen Erdgasfeldern abhängig. Bin mal gespannt, was das für Auswirkungen auf NRW und auf Grohnde haben wird.

Kann jemand die Aussagen der Stadtwerke verifizieren?
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
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Zunächst Halb-OT: Interessant, wenn man ein wenig durch die Gegend im Internet surft und von Leitungsleistung (Strom) von Frankreich nach Deutschland (siehe oben) und Niederlande nach Deutschland auf Leistung der Leitungen für Gas kommt und dabei auf die die Schwerter Stadtwerke kommt. Und was steht da im Kleingedruckten? Das teilweise die Belieferung mit L-Gas eingestellt wird, weil die Felder in den Niederlanden erschöpft sind. Oha. Ein weiterer Baustein der Energieversorgung, der fällt.

Deshalb ist seit Jahren im Westen/Nordwesten die Umstellung auf hochkalorisches H-Gas im Gange.
So mit Brenner- und Gerätetausch. Wer kein Gerät von der Liste des Grundversorgers hat - z.B. wie ein Mitarbeiter einen frisch gekauften Gasherd von IKEA, das zwar tatsächlich ein gelistetes Gerät nur unter IKEA-Bezeichnung war (Nachweis kompliziert) - durfte sich was Neues kaufen. H-Gas kommt übrigens aus Russland…
 
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WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.232
926
Ich weiß nicht, ob das in der allgemeinen Öffentlichkeit schon bekannt ist, halb NRW ist von diesen Erdgasfeldern abhängig. Bin mal gespannt, was das für Auswirkungen auf NRW und auf Grohnde haben wird.

Kann jemand die Aussagen der Stadtwerke verifizieren?
Im Bereich des Versorgungsgebiets der EWE (Nordwesten) ist die Umstellung seit etwa einem Jahr im Gange. Dort heißt es zur Begründung u.a.: "Ab dem 1. Oktober 2029 exportieren die Niederlande nach aktuellem Stand kein L-Gas mehr nach Deutschland. Zukünftig wird H-Gas z. B. aus Norwegen bezogen. Daher müssen wir unser Netz umstellen." Allerdings stammt diese Aussage aus einem Flyer zur Erdgas-Umstellung von 3/22. Wer weiß, was da vorher stand.
Ältere Meldungen sprechen jedenfalls auch von "vermehrtem H-Gas aus Russland".
 

br33s

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19.11.2010
3.350
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lej, sxf, txl
Na mal sehen, ob die Schweiz ihr Endlager an der Grenze zu BW planen kann. 😂

in diesem Sinne Crystal Mett für alle 😂
 
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chrigu81

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16.02.2016
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Zürich
Wieso sollten sie am gewählten Standort nicht bauen können? Andere Standorte wären noch näher an Deutschland gewesen. Immerhin wird bei uns mit dem Endlager vorwärts gemacht und nicht Ideologisch rumgeirrt...
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Hier noch ein guter Bericht wie Ontario ihre Dekarbonisierung geschafft haben. Und das auch, indem Arbeiter aus Kohlekraftwerken zu Arbeitern in Kernkraftwerken umgeschult wurden. Ein Vorbild für Europa, insbesondere Deutschland!
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Naja 2050, bis dahin kann noch einiges passieren. Aktuell läuft ja die Entscheidung, und da muss man erstmal abwarten, wie man sich entscheidet, wenn es dumm läuft gibt es Einwände und dann geht die Suche weiter. Aber es wäre ja okay, wenn man als 2te Nation ein Lager findet und nicht wie alle anderen am Ende wieder aufgibt…
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
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lej, sxf, txl
Selbst in der Schweiz geht man von einem Abschied aus und deswegen „verlängert“ man ja nur „kurzfristig“ die Atomkraft. Ein Neubau ist meines Wissens nicht geplant

„Sägesser räumt ein, dass die AKWs hierzulande in den letzten Monaten ungefähr die erwartete Leistung erbringen. Doch das sei in den vergangenen Jahren nicht immer so gewesen und angesichts des Alters von Beznau, Gösgen und Leibstadt müsse immer mit kurzfristigen Ausfällen gerechnet werden.“
Gerade jetzt im Winter, sucht man nach Backups, aber Gas scheint nicht die richtige Lösung zu sein.


Die Betreiber in CH scheinen kein Interesse an Neubau oder Weiterbetrieb zu haben.



Weitere Hiobsbotschaften für Hinkley C, erneute Verzögerungen nicht um Wochen oder Monate sondern auf 2027, aber auch egal, England zahlt halt dafür.

Dieser Winter wird zeigen, was aus der Technologie Kernkraft wird. Ein solche Chance, die Technologie doch wieder salonfähig zu machen, gab es schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Man kann nur „hoffen“ das man es nutzt.
 
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chrigu81

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16.02.2016
1.334
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Zürich
Die Schweiz ist gerade am Unterschriften sammeln um Neubau von KKWs wieder zu ermöglichen. Danach werden sich dann auch eine Lösung zur Finanzierung finden.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Die Amerikaner haben mit Diabolo Canyon ja schon vorgemacht wie man eine Laufzeitverlängerung angeht. Nun zeigen sie auch wie man eine Wiederinbetriebnahme angeht.
Deutschland sollte sich da mal eine Scheibe abschneiden. Schaden würde es nicht...
Und bei der Zukunft mit Brütern und SMR sind sie auch stark am entwickeln. Die strategische Richtung stimmt dort drüben.
 
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tripleseven777

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27.06.2016
4.696
4.561
DTM
Öffentlich-rechtliches-Fernsehen im Ersten, aber vielleicht für den ein oder anderen interessant?!

hartaberfair mit Frank Plasberg - am heutigen Montag, 12.09.2022, um 21:15 Uhr
Thema: "Zu teures Gas, zu wenig Strom: Muss die Atomkraft doch länger laufen?"
Gäste:
Tarek Al-Wazir, B‘90/Grüne - Hessischer Wirtschaftsminister
Hermann-Josef Tenhagen, Wirtschaftsjournalist, Chefredakteur des Verbraucher-Ratgebers "Finanztip"
Caterina Künne, Inhaberin einer Bäckerei mit mehreren Verkaufsstellen in Hannover
Gitta Connemann, CDU - Bundestagsabgeordnete, Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT)
Prof. Dr. Stefan Kooths, Ökonom, Vizepräsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel)
 
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Frank N. Stein

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04.04.2020
8.377
11.341
der Ewigkeit
Nun rechnet sogar der Sachverständigenrat der Bundesregierung (die sogenannten „fünf Wirtschaftsweisen“) mit Habeck ab.
Grund: Sie halten den „Reservebetrieb“ zweier deutscher Atomkraftwerke für nicht ausreichend!


Heftiger Gegenwind für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, in
Personalunion auch Kinderbuchautor.

In der FAZ schreiben die Wirtschaftsexperten:
„Um die Gasverstromung weiter zu reduzieren, die stark gestiegenen Strompreise zu dämpfen und die Verfügbarkeit von Energie zu erhöhen, sollten alle Möglichkeiten in Betracht gezogen und jenseits ideologischer Grabenkämpfe diskutiert werden.“

Ein klarer Seitenhieb gegen die Grünen, die seit Monaten die Verlängerung der Atom-Meiler blockieren.
Den Experten zufolge müsse Deutschland „alle kurzfristig verfügbaren Erzeugungskapazitäten“ nutzen, „um das Stromangebot auszuweiten“.
AUCH ATOMKRAFT!


Die Forderung der Wirtschaftsweisen:
„Daher sollten die Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt und die verbliebenen Atomkraftwerke zumindest bis zur nachhaltigen Überwindung der Energiekrise zunächst weiter betrieben werden.“

Klartext:
Die Ökonomen wollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke voll weiterlaufen lassen.
Keine Abschaltung, kein „Reservebetrieb“, wie von Habeck vorgesehen.


Die Wissenschaftler schreiben weiter:
„Der zuletzt vorgeschlagene Betrieb zweier Atomkraftwerke in der Reserve bis Mitte April ist allerdings nicht zielführend.“

Habecks Plan gehe nicht auf. Begründung: „So fallen nur die mit der Bereithaltung verbundenen Kosten an, ohne dass der Nutzen aus dem Betrieb realisiert wird. Zudem dürfte die aktuelle Energiekrise, während der die Kraftwerke einen Beitrag zu einem größeren Stromangebot und etwas geringeren Strompreisen leisten können, bis mindestens zum Sommer 2024 anhalten.“

Hieße: Habecks Plan verursache nur Kosten, bringe keine Entlastung. Daher verlangen die Wissenschaftler den Weiterbetrieb deutscher Kernkraft bis mindestens kommenden Sommer!

Auch warnen die Sachverständigen bezüglich der Gas-Mangellage: Selbst wenn das Füllstandsziel von 95 Prozent zum 1. November 2022 erreicht werde, „würden die Speicher ohne Anpassungsmaßnahmen im Winter gerade einmal für zweieinhalb Monate ausreichen“.

Die Experten schreiben außerdem: „Mittelfristig wird ein weiterer Aus- und Umbau der Stromversorgung notwendig sein, um angesichts des Strombedarfs, der bis zum Jahr 2030 laut Einschätzung der Bundesregierung um etwa 30 Prozent steigt, die Strompreise zu verringern und die Stromerzeugung klimafreundlicher zu machen. Dafür brauche es etwa den Ausbau erneuerbarer Energien.“

Hier das FAZ-Interview,
teils hinter Paywall:

 

Spinnacker

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17.03.2015
327
271
Ich möchte nur darauf hinweisen, daß die Grünen diese Blockade nur aufrecht erhalten können, weil die anderen sie lassen.

Selbst wenn die Grünen für 20% Wählerwillen stehen sollten, so sind alle anderen doch 80%.

Und selbst wenn der Ministerdarsteller R.H. nicht will, so ist das doch nur solange von Bedeutung, wie Olaf der Vergessliche vergißt von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch zu machen.

Genauso hätte die "glorreiche" F.D.P. im Bundestag für den Weiterbetrieb der AKW's stimmen können - und nicht nur ein paar Leutchen zwecks Ablenkung dort, wo es nicht darum ankommt, im TV, groß daher schwafeln lassen.

Also (n) für alle Schuldigen.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ich möchte nur darauf hinweisen, daß die Grünen diese Blockade nur aufrecht erhalten können, weil die anderen sie lassen.

Selbst wenn die Grünen für 20% Wählerwillen stehen sollten, so sind alle anderen doch 80%.

Und selbst wenn der Ministerdarsteller R.H. nicht will, so ist das doch nur solange von Bedeutung, wie Olaf der Vergessliche vergißt von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch zu machen.

Genauso hätte die "glorreiche" F.D.P. im Bundestag für den Weiterbetrieb der AKW's stimmen können - und nicht nur ein paar Leutchen zwecks Ablenkung dort, wo es nicht darum ankommt, im TV, groß daher schwafeln lassen.

Also (n) für alle Schuldigen.
Aber dann hast du doch gerade gut erklärt, das in der Regierung mehr als nur 20% (14,8%) gegen den Ausstieg aus dem Ausstieg sind. Es sind ja aktuell 52% der Regierung, welche Entscheidungen treffen. Auch bei der Abstimmung im Bundestag (ohne Fraktionszwang) haben ja vor kurzem erst die gewählten Abgeordneten den Weg geebnet. Man hat ja nun den Kompromiss mit dem Weiterbetrieb bei 2 von 3 bis Mitte April. Und keine Angst, die Diskussion hört doch damit nicht auf.
 
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Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
8.377
11.341
der Ewigkeit
"Ich verstehe, dass „Atomkraft, Nein Danke!“ ein Gründungsmythos der Grünen ist.
Aber dieses Land kann sich nicht von einem Mythos abhängig machen.“
Friedrich Merz | 13.09.22

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Edit: Typo
 
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Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.455
381
"Ich verstehe, dass „Atomkraft, Nein Danke!“ ein Gründungsmythos der Grünen ist.
Aber dieses Land kann sich nicht von einem Mythos abhängig machen.“
Friedrich Merz | 13.09.22

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Edit: Typo
Oder wie man Helmut S. nachsagt: wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.

Stattdessen machen diese Irrläufer unserem Land den Garaus.

Und Hubertus und Olaf glauben, man / der Staat / sie bräuchte(n) bloß Geld zu drucken.

Die Zwanziger des letzten Jh lassen grüßen.