Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
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Und da ist die Rede von nur drei AKW. Man könnte auch sechs weiterlaufen lassen. Oder neue AKW bauen. Wir hatten ja mal 17 1/2 Stück....
Und die neuen AKW senken dann in 30 Jahren, wenn sie dann fertiggestellt sind den Strompreis?
 

wasserkraft

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
1.169
208
STR
Unabhängig davon, dass deine Unterstellung, der Bau von AKW dauert 30 Jahre dauere, falsch ist: Ja. Noch wie vor. Das hatten wir schon 45435435 mal. AKW erzeugen den günstigsten Strom.
Und genauso oft stimmt deine Aussage leider nicht.
Der Strom ist nur billig weil er großzügig subventioniert wird und die Rückbaukosten und Lagerung nicht eingerechnet werden.

Schau dir dazu gerne England an https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Hinkley_Point dort bekommt das AKW einen Mindestpreis für den produzierten Strom, da es sonst zum Marktpreis nicht wirtschaftlich ist. In Summe 100 Milliarden Euro subventioniert.

Bei diesem AKW muss der Betreiber sich zum ersten mal (!) in UK auch um den Rückbau kümmern.

"Ende Oktober 2016 wurde bekannt, dass die britische Regierung den Betreibern eine unbekannte Obergrenze für die Entsorgungskosten am Ende der Betriebszeit zugesichert hat: Eventuell höhere Kosten werde der Staat übernehmen. Diese Zusicherung wurde der Öffentlichkeit etwa ein Jahr lang vorenthalten"

Wenn der Steuerzahler alle Rechnungen zahlt, dann kann das AKW günstig Strom produzieren :ROFLMAO:
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.718
Und genauso oft stimmt deine Aussage leider nicht.
Der Strom ist nur billig weil er großzügig subventioniert wird und die Rückbaukosten und Lagerung nicht eingerechnet werden.

Schau dir dazu gerne England an https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Hinkley_Point dort bekommt das AKW einen Mindestpreis für den produzierten Strom, da es sonst zum Marktpreis nicht wirtschaftlich ist. In Summe 100 Milliarden Euro subventioniert.

Bei diesem AKW muss der Betreiber sich zum ersten mal (!) in UK auch um den Rückbau kümmern.

"Ende Oktober 2016 wurde bekannt, dass die britische Regierung den Betreibern eine unbekannte Obergrenze für die Entsorgungskosten am Ende der Betriebszeit zugesichert hat: Eventuell höhere Kosten werde der Staat übernehmen. Diese Zusicherung wurde der Öffentlichkeit etwa ein Jahr lang vorenthalten"

Wenn der Steuerzahler alle Rechnungen zahlt, dann kann das AKW günstig Strom produzieren :ROFLMAO:
Auch das hatten wir weiter schon ausgiebig diskutiert: es gab und gibt keine Subventionen bei AKW, dass hat selbst der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages auf Anfrage der Abgeordneten festgestellt; im Gegenteil. Sie machten und machen Gewinn. GENAU DAS war der Grund, warum die Bundesregierung nach 2011 die Betreiber entschädigen mussten. Und der WD des BT ist absolut unverdächtig, eine festgelegte Meinung in irgendeiner Richtung zu haben. Abbau und Entsorgung als Gefahrgut bzw. Gefahrmaterialien gibt es bei den EE auch. Dazu kommen Platzverbrauch und Verbrauch von Errichtungskosten (ein (!) Betonsockel für die Windräder neuer Bauart 2000-4000 Tonnen Beton, also CO2-Abdruck für 2000-4000 Tonnen Beton + Windrad, 1000+ Tonnen Stahl.)

Im Gegensatz zu den EE. Die bekamen in den letzten 20 Jahre rund 800 Milliarden Subventionen. Für maximal (aktuell) 12-15 % an der Primärenergieerzeugung (2021 inkl. Wasserkraft & Biomasse & Gezeiten (Probebetrieb im Kleinversuch) & Speicher & grüner Wasserstoff & Geothermie) und aktuell 5-7% als gesicherte Leistung beim Strom, 44,1% ungesichert (das heißt: nutzlos), stark schwankend.


Das kannst du ALLES weiter vorne im Thread ausgiebig nachlesen. Das diskutiere ich nicht noch einmal; weil es nichts zu diskutieren gibt. Lies dich ein.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.455
381
Wer baut eigentlich all die riesigen Betonfundamente der Windräder zurück?
Die beim Bau schon verdichteten Waldböden?
All die gefällten Bäume kann man gar nicht ersetzen, bestimmt nicht in nur 30 Jahren; als Kohlendioxid-Verwerter und Sauerstofferzeuger und Wasserspeicher und KLIMA-Regulatoren, die die Temperatur senken.
Und wozu all die Windräder: für die "Hochrisikotechnologie" STROM.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Oha das tut ja wieder richtig weh, was Herr ThoBPe schreibt! Er scheint da wirklich innerlich in einer Dauerschleife zu hängen. Er bringt da, wir öfters, einiges durcheinander! (Weil eigentlich bezieht er sich auf die Anfrage einer Partei mit Antwort eines Abgeordneten Dr. Paul Laufs.)
Zunächst hat der Wirtschaftliche Dienst des Bundestages hier angegeben, welche Fördermittel (unterschiedlicher Begriff zu Subventionen) die Atomkraft erhalten hat.
Hier weißt man explizit darauf hin, dass von den Betreibern in Deutschland nie die kompletten Kosten veröffentlicht oder überhaupt berücksichtigt worden sind. Seit 2011 wurden zudem von den Betreibern (aufgrund des Ausstieges) keine Kosten mehr vollumfänglich dokumentiert und für den WD des BT zur Verfügung gestellt, so das man mit den Kosten einer kWh aus dem Jahr 2007 ran gehen musste, diese lag bei 13 Cent. (Wohlgemerkt ohne Rückbau und Entsorgung oder Endlagern)

Zur Bauzeit wird folgendes mit Berufung auf den WNISR

„In den vergangenen 70 Jahren war es trotz fortschreitendem Technologiewissen nicht möglich, die Bauzeit von Reaktoren systematisch zu verkürzen. Siehe hierzu die Datenvisualisierung:“

Dann das nächste Lustige, wenn ein Wirtschaftszweig Gewinne macht, schließt das ja von vornherein eine Subventionierung aus. 🤦🏼‍♂️
Der Grund warum sie eine Entschädigung erhalten, liegt nicht daran, das man nicht subventioniert worden ist. 🤦🏼‍♂️

Übrigens bleibt die Atomkraft, wenn man sie den vollumfänglich betrachtet, die in der Energieerzeugung mit am höchsten geförderte oder subventionierte Art der Stromerzeugung.

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Und der WD des BT ist absolut unverdächtig, eine festgelegte Meinung in irgendeiner Richtung zu haben.
Dann ist man irgendwie weit weg von deinen gefühlten 800 Mrd für EE und 0 Mrd für Atomkraft, oder?

Und dann rechnet man (ohne Rückbau, Entsorgung und Endlagerung) mit 13 Cent die kWh? Wisst ihr wie hoch der Preis der kWh inkl. Rückbau und Entsorgung und Endlagerung ist?

Übrigens der graue Part in dem Diagramm oben sind die Rücklagen des Bundes für geschätzte Rückbaukosten, welche nicht durch den Betreiber zu tragen sind, anders wie bei den EE. 😳
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wer baut eigentlich all die riesigen Betonfundamente der Windräder zurück?
Die beim Bau schon verdichteten Waldböden?
All die gefällten Bäume kann man gar nicht ersetzen, bestimmt nicht in nur 30 Jahren; als Kohlendioxid-Verwerter und Sauerstofferzeuger und Wasserspeicher und KLIMA-Regulatoren, die die Temperatur senken.
Und wozu all die Windräder: für die "Hochrisikotechnologie" STROM.
Die Fundamente werden recycelt und sollte Baumbestand für den Standort gefällt werden, werden zu Beginn Ersatzpflanzungen geleistet. In der Regel werden auch vorhandene Standorte durch Repowering optimiert, bedeutet nicht jeder Standort muss nach 30 Jahren gewechselt werden, im Gegenteil 90% der Standorte bleiben auch nach 30 Jahren bestehen, vervierfachen nur gerade ihre Nennleistung. Zumal der Großteil der Standorte auf nicht mehr landwirtschaftliche Nutzbare Fläche entsteht. Die Rekultivierung der Standorte ist in Deutschland schon erprobt und realisiert. Ich glaube weltweit sind die Rückbauten und vor allem die Rekultivierung der AKW Standorte recht problematisch, oder? Eine spätere zivile Nutzung von den bereits X „realisierten“ Rückbauten auf der Welt ist relativ unwahrscheinlich, es wird zwar angeben, das bereits Projekte in den USA zurückgebaut worden, aber dennoch Sperrzone sind.

Aber kannst du alles hier im thread nachlesen.

Zur Speicherung und warum es nicht so ist, das man an jedes Windrad oder Pv Anlange einfach einen Speicher klatscht, würde ich nächste Woche nochmal was schreiben, ist dann aber auch nur eine Zusammenfassung aus der Studie von 2014…
 
Zuletzt bearbeitet:

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
829
1.196
Wer baut eigentlich all die riesigen Betonfundamente der Windräder zurück?
Die beim Bau schon verdichteten Waldböden?
All die gefällten Bäume kann man gar nicht ersetzen, bestimmt nicht in nur 30 Jahren; als Kohlendioxid-Verwerter und Sauerstofferzeuger und Wasserspeicher und KLIMA-Regulatoren, die die Temperatur senken.
Und wozu all die Windräder: für die "Hochrisikotechnologie" STROM.
Vielleicht ein wenig zu diesem Thema:
Die Fundamente sind grundsätzlich standortspezifisch und für die Kräfte gedacht, die sich aus einer bestimmten Anlage an dem konkreten Standort ergeben. Hinsichtlich Repowering werden tatsächlich Standorte in Form des Windparks (nicht des konkreten Anlagenstandorts!) wiederverwendet, jedoch NICHT das konkrete Fundament (oder auch der Turm) in dieser Form wiederverwendet. Das setzt sich in den Anschlusspunkten zum Flansch des Turmes fort etc.
Von Schwingungsverhalten etc. möchte ich da nicht auch noch anfangen, denn das sind keine primär statischen Lasten… Daher haben auch diese Fundamente grundsätzlich eine Lebensdauer (Thema Rissbildung etc.).

DIe riesigen 4000-6000t-Ortbetonfundamente sind aus meiner Sicht eigentlich mittlerweile eine Fehlkonstruktion, die aus Interesse und Erfahrung der Betonindustrie so gebaut werden und eigentlich eine Art Riesenwuchs von Lösungen aus den Anfangstagen darstellen, als sich mancher über das 450 KW-Windrad freute - da war man aber auch noch eher beim 50t-Fundament. Es gab auch Offshore solche 6000t-Konzepte (selbstschwimmend und absenkbar) von Züblin, das wird aber auch nicht weiterverfolgt, in Belgien wurde und wird sowas noch hin und wieder gebaut, das hat aber IMHO auch mehr mit local sourcing-Vorgaben zu tun. Also etwas, was wir in Deutschland nicht kennen, aber auch in anderen EU-Ländern ohne weiteres praktiziert wird.

Man kann auch mehrere (3 reichen eigentlich) Stahlrohre (D=ab ca. 2 m) in den Boden treiben, das sind standortabhängig zwischen 300 und 600 t Stahl und basieren hinsichtlich ihrer Funktion auf Mantelreibung oder auch - ins sehr weichem Boden/Kreide auf Spitzendruck (dann mit größerem Gewicht und Durchmesser - wir hatten schon 4 Rammpfähle mit 750 t und 5 m OD, allerdings nicht für eine einzelne WEA!). Allein in einem “Beton„-Fundament stecken allein bis etwa 10% Stahl… Wird offshore bei aufgelösten Gründungsstrukturen (Tripiles, Tripods, Jackets) so gemacht. Da waren aber die Anlagen von Anfang an größer, onshore hat man dagegen das Umdenken verpasst. Wer jetzt meint, eine solche Lösung würde an der Größe der Rohre oder der benötigten Rammhammer scheitern, dem sei gesagt, dass es auch Fächer-Lösungen mit deutlich kleineren Rohren gibt, wie sie auch für Anker-Plattformen im Subsea-Bereich verwendet werden. Maximalen Benefit erreicht man durch Pipeline-Rohre, die in großer Stückzahl automatisiert gefertigt werden können. Es gibt da aber eine. Vielzahl an Lösungen.
Die Verbindung zur Suprastruktur kann unterschiedlich ausgeführt werden, der maximale Betoneinsatz (unterwasser „Grout“ genannt) erfolgt, wenn man zwischen Rohr und dem zur Suprastruktur gehörenden Pile Sleeve vergroutet. Dann bewegts sich das im Bereich von x - xx Tonnen Grout pro Verbindung und definiert sich aus dem Raum zwischen Rohr und Pile Sleeve, der ausgefüllt wird (+50% Reserve, falls was kleckert). Der Grout kann offshore übrigens über Schlauch plus Lanze oder bis hin zu fest installierten Rohren von der Wasseroberfläche zugeführt werden, ich selbst war mal am Engineering einer subsea-Grouting-Lösung mit Anschluss des Schlauches per ROV an einem Schlauchadapter direkt am Pile Sleeve beteiligt, die dann auch im Windpark eines großen deutschen Energiekonzerns so eingesetzt wurde.

Übrigens erleben auch Monopiles zunehmend in einem Bereich, wo diese aufgrund Größen- und Massenmehrung (quasi zweifach linear - einmal aufgrund Anlagenleistung, einmal aufgrund Wassertiefen), zunehmend in Frage zu stellen sind. Frühere Untersuchungen unter Beteiligung eines Fertigers, eines Konstruktionsbüros sowie eines Ingenieurbüros mit Schwerpunkt Produktionstechnik / -logistik in diesem Bereich haben bereits gezeigt, das die Skalierung von 5 auf 8 MW bei gleichen Standortbedingungen (Wassertiefe) bei einem Monopile etwa 60% mehr Material bedeuten, bei einer aufgelösten Gründungsstruktur wie dem Tripod für die gleiche Aufgabe nur etwa 10%… Da ist der Schnittpunkt aus unbestreitbar günstigerer reiner Rohrfertigung und Materialeinsatz mittlerweile längst überschritten - mit Einfluss auf Lagerung, Transport und Installation. Sämtliche Großrohrwerke kommen derzeit mit 2000t+ Stückgewicht offshore in den Grenzbereich der Verlade- und Transportmöglichkeiten (siehe u.a. SAL Heavylift-Schiffe mit „nur“ 2 x 1000t-Bekranung etc.).

Abgesehen davon sollte grundsätzlich (aber nur soweit wie sinnvoll) soviel wie möglich geschützt vorgefertigt werden, um nicht noch diversen Witterungseinflüssen zu unterliegen. Aber den Nutzen fertigungs- und logistikgerechter Konstruktion hat man schon in der Projektentwicklung häufig nicht berücksichtigt, weil da ein fertiges Design ausgeschrieben wird, aber - auch aus Zeit- und Vergaberechtlichen Gründen - viel zu wenig eine fertigungstechnische Optimierungsrunde eingelegt wird, um dann wirklich effizient zu ferigen.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.455
381
Wieviele von den tausende Tonnen wiegenden Fundamenten sind tatsächlich schon "recycelt" worden?

Wieviel Energie hat das verschlungen?
Schließlich steckt das Zeug tief in der Erde.

Wer bezahlt das / hat das bezahlt?

Wann machen sich die Windenergiebefürworter ehrlich?

Aber Durchblick ist ja nicht "Eure" Stärke:


 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.718
Ich bin gespannt, ob die Laufzeitverlängerung/Wiedereinstiegsdiskussion die Ampel platzen lässt. Die Saat ist gesät, wenn jetzt ein Blackout, Brownout oder vermehrt lokale Stromausfälle oder Industrieabwanderungen vorkommen, wird die FDP sagen "Ciao". Hat sie 1982 aus anderen Gründen schon einmal gemacht.

Insbesondere dann, wenn es in Berlin zu einer Wahlwiederholung auch der BT-Wahl im Bereich aller Erst- und Zweitstimmen kommt; dann fliegt evtl. Die Linke aus dem Bundestag, es gehen massiv Mandate aus SPD und Grüne verloren; er wird insgesamt kleiner und plötzlich ist eine Mehrheit für Schwarz-Gelb(-Grün?) greifbar.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
829
1.196
Wieviele von den tausende Tonnen wiegenden Fundamenten sind tatsächlich schon "recycelt" worden?

Wieviel Energie hat das verschlungen?
Schließlich steckt das Zeug tief in der Erde.

Wer bezahlt das / hat das bezahlt?

Wann machen sich die Windenergiebefürworter ehrlich?

Aber Durchblick ist ja nicht "Eure" Stärke:


Ich weiß jetzt nicht wer mit „Eure“ gemeint ist, ich versuche aber mal fachlich auf die Fragen zu antworten, die ich beantworten kann:
Rückbauverpflichtungen sind Pflicht im Rahmen von genehmigungspflichtigen WEA-Projekten, zumindest Offshore.
Es ist dem BSH ein entsprechendes Konzept vorzulegen und bereits vor Beginn der Bauarbeiten Rückstellungen entsprechend diesem Konzept zu bilden. Onshore hat es da eine Evolution von Vorschriften gegeben, d.h. für ältere Windparks gelten da genehmigungsrechtlich andere Vorschriften als für Neuere, es gilt rechtlich Bestandsschutz.

Nun kann man zwar davon ausgehen, dass insbesondere bei den ersten Offshore-Windparks die Vorstellung über den Rückbau noch nicht besonders ausgeprägt waren - insbesondere wenn die Installation selbst noch teilweise ein Abenteuer war - und die Konzepte und die damit verbundenen Rückstellungen dadurch vermutlich etwas dünn. Aber nach meiner Erfahrung hat sich auch der Dokumentationsaufwand von Projekt zu Projekt um jeweils 30% gesteigert…
Zudem ist es irgendwo auch eine Spekulation auf Preise in 25 Jahren. Aber: Die Rückbau-Rückstellungen müssen auch während der Laufzeit angepasst werden. Diese Kosten sind somit bei Offshore-Wind mitkalkuliert, Basis sind auch hier die internationalen IMO-Regeln (Bauwerke auf See…) und waren auch nie - zumindest in den letzten Jahrzehnten - anders (siehe Brent Spar), mittlerweile gibt es auch für den Rückbau von Öl&Gas-Plattformen Schiffe wie die Pioneering Spirit - sowas schafft auch eine Topside in einem Offshore-Windpark. Natürlich gibt es auch bei Windparks nach entsprechender Begutachtung der Standsicherheit Weiterbetriebs-Szenarien nach Ablauf der Design Lifetime, und bei vernünftiger Wartung ist da sicherlich ein weiteres Jahrzehnt drin. Es hat aber auch schon einen Fall gegeben, wo in Dänemark vorfristig abgeräumt wurde, weil die Turbinen aufgrund Korrosion wirtschaftlich irreparabel geschädigt waren - also in so einen Weiterbetrieb spielen mehrere Faktoren rein.

Übrigens ist bei den Stahlpfählen die Anforderung, 3 m unter Seebodenniveau abzuschneiden, state-of-the-art bzw. die international übliche Anforderung und unterscheidet sich auch nicht von Öl&Gas, schließlich spielt man da durchaus nach den selben Standards und Normen wie die Großen. Man kann aber auch tatsächlich davon ausgehen, dass sich der Rest aufgrund Korrosion (auch sog. bakterielle Korrosion) im Laufe der Zeit auflöst
Es gibt aber auch Lösungen, ein solches Rohr wieder komplett aus dem Boden zu ziehen. Das Thema ist sicherlich nicht trivial, es gilt eine Mantelreibung in der Größenordnung von ca. 10000 t fein dosiert zu überwinden. Das bedeutet auch, das ein Kran nicht das richtige Mittel ist, um sowas einfach rauszuziehen, denn bei Lösen und dem damit verbindenen Lastverlust gäbe es ohne die notwendige Zeit für den Lasttransfer und Gegenballasten dann ganz unschöne Szenarien (wie sowas prinzipiell aussieht, konnte man sich beim Unfall der Saipem 7000 bei einem Lasttest dieses Jahr betrachten, oder auch die Orion 1 in Rostock 2020, ebenfalls beim Lasttest). Die Lösung liegt eher im Bereich Spülen/Saugen/Rütteln, um die Druckverhältnisse zu ändern, ein Stück weit Bodenverflüssigung zu betreiben um so die Mantelreibung zu überwinden.
Was man tatsächlich macht, hängt auch vom Wert des Rohstoffs Stahl ab, bei dem die weitere Verwertung im Hochofen sicherlich eine bereits erprobte Option ist. Das gilt auch für Türme. Das Thema Materialtrennung ist immer wieder eines, aber es gibt mittlerweile auch für GFK-Rotorblätter eine 100%-Verwertungslösung (siehe u.a. neocomp GmbH, Bremen).

Zu Rückbauthematik an Land - da gibt es auch lt. BauGB eine Rückbauverpflichtung, die aber nur etwa 1 m unter Bodenniveau geht. Nichtsdestotrotz scheint das interessanterweise je nach konkreter Genehmigung und Landkreis bzw. Bundesland (Landesbaurecht) unterschiedlich auszufallen und die Umsetzung unterschiedlich stattzufinden.

Da ich auch um die Genehmigungs-Problematiken von Nearshore-Windparks (Baltic 1 und Nordergründe) weiß (plötzlich hast Du da das Bauamt eines Landkreises, der sonst Einfamilienhäuser genehmigt - also eigentlich das BBI-Problem), begreife ich immer noch nicht, dass es da zumindest technisch bundesweit keine einheitlichen Standards und zentralisierte Prüfbehörden gibt, wie es sie mit dem BSH bei Offshore-Windparks üblich sind.
Es ist übrigens entgegen der allgemeinen Annahme NICHT unkomplizierter, einen Nearshore-Park (d.h. in der 12-sm-Zone und nicht in der AWZ) zu bauen. Zu den Auflagen gehören dann durchaus Abgasschall-gedämpfte Schlepper, Biologin an Bord für die Beobachtung der umgebenden Tierwelt (die Seehunde haben uns aus einiger Entfernung übrigens auch interessiert beobachtet und sind nicht geflüchtet). Zudem ein echtes Wassertiefenproblem in Abhängigkeit von der Tide, zudem durch die sich jahreszeitbedingt verändernde strömungsbedingte Sedimentation auch tatsächlich veränderlich, denn man darf sich Seeboden insbesondere in Küstennähe nicht wie einen Acker unter Wasser vorstellen, eher wie eine Düne in der Wüste.
 

alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.340
1.572
Westinghouse für 8 Mrd. gekauft. Das schreibt die FT:

Westinghouse to be sold for
$7.9bn in sign of nuclear power reviva
War in Ukraine has sparked fresh interest in industry that fell out of favou (...)

"We're witnessing some of the best market fundamentals we've ever seen in the nuclear energy sector," said Tim Gitzel, chief executive of Cameco, which is based in Saskatchewan, Canada. "[Nuclear] energy is becoming increasingly
important in a world that prioritises electrification, decarbonisation and energy security."

The International Energy
Agency has said nuclear
generation needs to double by 2050 to hit net zero targets. Moscow's invasion of Ukraine has shifted it further into the spotlight, as countries hurry to find reliable replacements for Russian oil and gas.

Naja, wir haben dann Kerzen in Deutschland. Reicht hoffentlich.
 
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Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
8.382
11.345
der Ewigkeit
Jetzt scheint es amtlich zu sein:


Das ist der helle, GRÜNE, Wahnsinn!:sick::alien:(n)(n)(n)

Der Spuk und die feuchten Ergüsse der Berliner Dilettanten-Ampel
werden eh bald der Vergangenheit angehören.

Da sich die FDP dort immer mehr verzwergt und als Dankeschön vom Wähler bei jeder Wahl munter aus den Länderparlamenten oder Regierungsbeteiligungen fliegt, wird Lindner die Reißleine ziehen (müssen).

Leider noch nicht kurzfristig, würde als Flucht vor Verantwortung #Energiekrise ausgelegt werden,
aber Q1/2023 lässt hoffen.

Dann gibt Neuwahlen, neu gemischte Karten und Perspektiven.

Die BILD bringt's so treffend auf den Punkt,
fernab jeder Weichspülung anderer, selbsternannter Meinungsorgane,
welches eklatante Versagen die Grünen an den Tag legen:

 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl

Hat Herr Lindner eigentlich schon die selbst angesprochenen Probleme der Kernkraft lösen können?

Lindner und die FDP werden wohl an der Regierungsbeteiligung hängen, man hat gefallen daran gefunden, als kleineres Mitglied dennoch Macht ausüben zu können. Ihm wird wohl jetzt von der Partei eingeredet, das man die nächsten 3 Jahre nutzen muss, um das eigene Klientel wieder hinter sich zu bringen oder vielleicht doch eher neues Klientel zu erschließen, um nicht wieder in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.


Die wirklich Alternative wäre wohl wieder eine große Koalition, andere Konstellation gehen wohl nur mit den verhassten Grünen.
Eine Regierungsbeteiligung der AfD oder der Linken sehe ich nicht.

Der Winter wird zeigen, wie man sich auf die Ampel verlassen kann oder eben nicht. Sollte es keine der hier skizzierten Horrorszenarien geben, wird man aber 2023 andere Angriffspunkte (Flüchtlinge, Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise) finden, um mit Mistgabeln gegen die Regierung (egal welche Konstellation) vorzugehen. Die Experten lauern bereits in den Startlöchern.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Der Spuk und die feuchten Ergüsse der Berliner Dilettanten-Ampel
werden eh bald der Vergangenheit angehören.

Da sich die FDP dort immer mehr verzwergt und als Dankeschön vom Wähler bei jeder Wahl munter aus den Länderparlamenten oder Regierungsbeteiligungen fliegt, wird Lindner die Reißleine ziehen (müssen).

Leider noch nicht kurzfristig, würde als Flucht vor Verantwortung #Energiekrise ausgelegt werden,
aber Q1/2023 lässt hoffen.

Dann gibt Neuwahlen, neu gemischte Karten und Perspektiven.

Die BILD bringt's so treffend auf den Punkt,
fernab jeder Weichspülung anderer, selbsternannter Meinungsorgane,
welches eklatante Versagen die Grünen an den Tag legen:

Solange ein Krieg in der Ukraine läuft, wird es keine Neuwahlen geben.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.460
8.423
Der Winter wird zeigen, wie man sich auf die Ampel verlassen kann oder eben nicht. Sollte es keine der hier skizzierten Horrorszenarien geben, wird man aber 2023 andere Angriffspunkte (Flüchtlinge, Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise) finden, um mit Mistgabeln gegen die Regierung (egal welche Konstellation) vorzugehen. Die Experten lauern bereits in den Startlöchern.
Leider stimmt das nur zum Teil. Wenn uns der Laden schon dieses Jahr um die Ohren fliegt wissen wir, dass wir uns im Winter 2023 auf noch mehr Unbill einstellen können. Denn allen Prognosen nach wird 2023 eher ein Engpassjahr als dieses Jahr. Umgekehrt kann man, wenn wir es in diesem Winter hinbekommen Blackouts und Gasrationierungen zu vermeiden, nicht darauf schließen, dass es nächsten Winter genauso laufen wird. Das ist leider die bittere Realität.
 
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Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Wenn ich mich recht erinnere, hat Robert von den Grünen bislang erklärt, wir hätten eine Gas- und keine Stromkrise.

Jetzt spricht er von einer Energie-Krise.


Und da will er ernsthaft Energie-Erzeuger, sichere, bezahlte, umweltfreundliche, abschalten?

😱🥶😨
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Wie gesagt, die Grünen müssen sich schon sehr winden weshalb das Ausschalten der AKWs eine gute Idee sei. In einer Strommangellage Angebot zu reduzieren hat gemäss denen keinen Einfluss auf den Preis oder Netzstabilität 🤦‍♂️ Keinen Preiseffekt obwohl AKWs deutlich früher kommen in der Merit Order als die Ersatzkraftwerke... Keinen Beitrag zur Netzstabilität obwhohl regelbar. Der quasi inexistente CO2 Ausstoss ist gemäss Grünen schädlicher als Fossile Kraftwerke🤦‍♂️ Vertückte Welt😳
 

mb85

Erfahrenes Mitglied
20.06.2021
1.331
1.069
Man macht sich die Welt wie sie einem gefällt war doch sfjon immer das Motto der Politik da nehmen sich die Grünen gelben roten und alle anderen nicht viel. Nur was Grün derzeit bringt zeigt einfach das jeder Depp in Deutschland in die Politik kann und regieren darf.
In anderen Ländern unvorstellbar.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Man macht sich die Welt wie sie einem gefällt war doch sfjon immer das Motto der Politik da nehmen sich die Grünen gelben roten und alle anderen nicht viel. Nur was Grün derzeit bringt zeigt einfach das jeder Depp in Deutschland in die Politik kann und regieren darf.
In anderen Ländern unvorstellbar.
Ich finde das ja wirklich sehr spannend. Die Grünen können sicherlich am Wenigsten zu der jetzigen Energieproblematik. Wäre man ihren Konzepten in den letzten 20 Jahren gefolgt und hätte die Energiewende vollzogen, würden wir nicht so tief in der Scheisse sitzen. Und die Personen die aktiv gegen die Energiewende gearbeitet haben, geben jetzt den Grünen die Schuld. 🤦🏻‍♂️
 

Rantala

Erfahrenes Mitglied
19.12.2016
345
536
Die deutsche Öffentlichkeit benimmt sich in Bezug auf die eigene Stromversorgung zunehmend wie eine Horde bekiffter Teenager die beim Angucken eines Horrorfilms nur zwischen den Emotionen Panik und vollkommener Gleichgültigkeit hin- und herwechselt.
Ja, Stromversorgung ist super-wichtig, aber können wir uns darum vielleicht auch dann kümmern, wenn die Presse nicht vor Stromausfall-Warnungen oder Berichten zu explodierten Außenhüllen von Reaktorgebäuden in Japan überläuft? Abseits dieser Zeiten ist das Thema ja der Click-Tod jeder Zeitung…

Kleiner Rückblick: Jahrzehntelang haben wir fast nur vermeintlich billigen Kohlestrom und Atomstrom genutzt. Erst 1998 wurde damit begonnen, Alternativen zu schaffen und Wind- und Solarkraft auszubauen, um in einer nicht sonderlich cleveren Reihenfolge aus Kern- und Kohlekraft auszusteigen. Deutschland natürlich erst mal skeptisch, aber eigentlich auch egal, Strom kommt aus der Steckdose.

2011 dann Fukushima, Panik, aah! CDU und FDP wollten jetzt auch raus aus der Kernkraft. Markus Söder, damals Umweltminister von Bayern, drohte zurückzutreten, wenn der komplette Ausstieg nicht 2022 abgeschlossen sei (kein Scheiß). Auch daher dieses selten dämliche Ausstiegsdatum für 3 Kraftwerke gleichzeitig am 31.12., wenn der Strombedarf gerade besonders hoch ist.
Der rot-grüne Plan sah eigentlich vor, zwischen 2014 und 2022 alle ein bis zwei Jahre einen der verbleibenden Reaktoren abzuschalten.
Alternativen dafür? Lass Windkraft ausbauen, und das ging bis 2017 auch richtig vorwärts, zumindest im Norden und der Mitte Deutschlands.
Fanden aber viele blöd, Windkraft sieht ja gar nicht so schön aus wie ein Feld voller Primeln und riecht nicht so gut wie Vanillepudding.

Also bildete sich Widerstand, der bis in hohe CDU-Regierungsgremien hinein Windkraft sabotierte, ab 2018 fiel der Ausbau in den Keller. Angst vor Blackout anyone? Ach nöö, lasst uns einfach russisches Erdgas nehmen, jetzt erst mal Party. Guckt mal, der DAX ist so schön hoch! Juhu! Was machen denn die Kardashians eigentlich?
Ok, aber wir steigen weiter aus der Kernkraft aus? Groko so: ‚Türlich, war doch der Plan!
Die CDU nutzte für die Europawahl 2019 Plakate mit der Aufschrift <<Wer hat „Atomkraft? Nein Danke.“ Realität werden lassen?>> Wie die dann fehlenden 8 Gigawatt dann ersetzt werden?
Die CDU wollte den Atomausstieg, den Kohleausstieg und den Windausstieg und gleichzeitig den Einstieg in das Konzept Strom durch Wunschdenken. Energie für die deutsche Wirtschaft?
Ach, Details… guck mal, ein Eichhörnchen! Erdgas ist sicher! Nordstream 2, yeah!
Hey, wir könnten ja auch Windstrom in den Süden transportieren! Aber Leitungen sehen auch nicht schön aus, also wollte Bayern sie erst mal ganz langsam und teuer unterirdisch verlegen. Suedlink wird vielleicht 2028 fertig, kostet 10 Milliarden Euro, die auf alle Stromkunden umgelegt werden und transportiert 4 Gigawatt. Irgendwer Angst vor hohen Rechnungen oder Stromausfall? Nee, ist doch bald wieder Europameisterschaft, dachten alle, Hauptsache SCHLAND!

Jetzt ist 2022, das Ausstiegsdatum rückt näher, die Brennstäbe neigen sich dem Ende und JETZT sollen die doch länger laufen, weil die Situation angespannt ist. Lol, die Situation ist seit Jahren angespannt, weil ihr immer noch Leute wie Markus Söder wählt, der sich nicht traut, den Menschen die Auswirkungen von Stromerzeugung zuzumuten – außer halt denen, die erst in 30 Jahren so richtig reinballern.
Anstatt jetzt noch ein paar Monate über 3 Kernkraftwerke zu streiten, können wir da bitte mal endlich das Thema langfristig angehen? Unsere 3 Kernkraftwerke erzeugen im Jahr 30 Terawattstunden Strom. Wir brauchen in 20 Jahren aber mindestens 1.500 Terawattstunden Strom, und die klimaneutral.
Und trotzdem ist die Presse voller Interviews mit alten Männern, die seit Jahren die Energiewende sabotieren und jetzt maximal altklug für „gescheitert“ erklären. Ist hier die Hoffnung auf eine Goldmedaille im Lost-Sein die Motivation?

Nein, die Energiewende ist NICHT gescheitert. Sie ist schlicht lange noch nicht fertig. Stellt euch vor, ihr habt Bekannte zu Besuch und bekocht die, es gibt Grünkohl mit Kartoffelspalten. Ihr stellt den Grünkohl auf den Tisch und sagt „Die Kartoffelspalten brauchen noch 5 Minuten“, da steht euer Gast auf, sieht euch tief in die Augen und sagt „Randolf, ich gehe nach Hause. Das Projekt Grünkohl mit Kartoffeln ist gescheitert.“
Äh, nee? Es ist einfach nicht fertig. Stellen Hans-Werner Sinn und die ganzen anderen Typen sich auch an Brücken-Baustellen, an denen erst ein Drittel geschafft ist und erklären der Bauleiterin, das Projekt Brücke über die Mosel sei gescheitert? Himmel…
Energiewende ist übrigens mehr als nur Stromerzeugung. Selbst wenn die Deutschen sich jetzt entschlössen, das alles mit Kernkraft wuppen zu wollen, so brauchen wir Autos, die mit Strom fahren, Heizungen, die mit Strom heizen, Hochöfen, die mit Strom Stahl herstellen usw.

Und jetzt stehen die gleichen Leute da und warnen vor Stromausfällen, der Stresstest der Bundesregierung zeige ja das Risiko. Jo, habt ihr euch den Stresstest auch mal genauer angesehen? Der enthält mehrere Szenarien, in denen das Stromnetz echt am ächzen sein wird, für den Fall, dass bestimmte Bedingungen eintreffen. Diese Bedingungen sind:
1. ein extrem windschwacher Winter (Referenzjahr ist 2012)
2. dass ein Drittel der französischen Atomkraftwerke ausfällt
3. dass über den Rhein wegen Niedrigwasser wenig Kohle transportiert werden kann
4. Deutschland verbraucht mehr Strom als jemals zuvor

Mit anderen Worten: Wir bräuchten im Winter mehr Windkraft, insb. im Süden. Das fossile System ist nicht zuverlässig und wir sollten diesen Winter Energie sparen (was viele Leute notgedrungen tun werden).
Sollten all diese Bedingungen tatsächlich eintreffen, also echt kaum Regen bis Winter und französische Atomkraft-Blackouts und die Deutschen verbrauchen trotz Rekordpreisen viel mehr Strom als sonst, dann brauchen wir laut Stresstest im extremsten Fall 4,6 Gigawatt aus dem Ausland. Mit den 3 Kernkraftwerken am Netz wären es laut den gleichen Daten immer noch 4,1 Gigawatt Importbedarf.

Vorteil: Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass es zu keinen Stromausfällen kommt
Nachteil: Den Deutschen wird es dann wieder egal sein und sie veranstalten bei zukünftig fehlendem Windkraftausbau ihre eigenen olympischen Spiele im Achselzucken.