Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.718
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Auch hier liegst du falsch: ich sagte, dass große Länder aktuell ohne Atomkraftwerke, ihre „Energieprobleme lösen“.

es gibt Länder wie Polen, die zukünftig Atomkraftwerke haben möchten, genauso gibt es viele Länder, die sich von der Atomkraft verabschieden. Diese Dynamik ändert nichts daran, dass es eine sehr lange Liste an Ländern gibt, die völlig ohne Atomkraftwerke arbeiten.
Fast alle Länder, die du genannt hast, haben einen signifikaten Anteil an fossilen Energien in ihrem Energiemix. Da ist kein Land dabei, was zu 100% EE hat. Und kaum ein Land, was 80% EE hat. Und viele Länder nutzen AKW-Strom aus ihren Nachbarländern.

Als Umweltschützer würde ich lieber auf AKW setzen, als auf Kohle, Gas, Öl, Schweröl, Methan, wo deren CO2-Ausstoß weltweit Millionen Menschen nachweislich (!) tötet.
 

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
8.383
11.348
der Ewigkeit
Ich glaube nicht, daß der Kanzler ein Machtwort gesprochen hat, sondern daß das Vorgehen genau so abgesprochen war.


So falsch liegst Du mit Deinem Glauben nicht,
denn:


Schon jetzt wird darüber diskutiert, dass Olaf's "bis längestens April '23" alles hat, nur keinen Bestand
und Frau Lang hat zwar keine roten Linien bekommen, dafür aber einen roten Lippenstift.
Immerhin.

-wem der BILD-Journalismus nicht gefällt, einfach eine Tür weitergehen, da ist die taz-
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.356
4.622
Z´Sdugärd
Jetzt nicht Atomkraft, aber so als kleines Schmakerl wie "sinnfrei" viele Energiegeschichten sind...

Jetzt ist man so 2020 auf die Idee gekommen man könnte doch zwecks Umweltschutz die Müllentsorgung "etwas" überarbeiten. Man möchte ja die Bürger zwecks besseren Umweltschutzes umerziehen. Somit hat man den Mülleimer verkleinert, dafür die Müllgebühr verdoppelt. Ach ja und es gibt jetzt seit 2020 einen Biobeutel, welch Fortschritt! Das das Bezahlen natürlich auch im Chaos ausgeufert ist, das Outgescourcte Mülleinbringunternehmen auch mangels Fachkräftemangel ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt sei nur am Rande erwähnt.

Auf gut doitsch: Man trennt jetzt wirklich toll den Müll. Biomüll, gelber Sack, Altpapier. Kost ja nix. Somit sind die Restmüllbestände EXTREMST geschrumpft. Kost ja teuer Geld. Warum ich das jetzt in eine Energiediskussion einbringe? Der lokale Landkreis bezieht einen Grossteil seiner Energie aus einem Müllheizkraftwerk das bringt mehr als 50GWh Leistung. Sollte für ca 15.000 Haushalte ausreichen (was ca 20% sind) So, nun ist es eben so, dass dank fehlendem Müll, der selbige teuer angekauft werden muss.

Weder in Sachen Umweltschutz ist das gut, noch in Sachen Energiesicherheit.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.461
8.424
Auf gut doitsch: Man trennt jetzt wirklich toll den Müll. Biomüll, gelber Sack, Altpapier. Kost ja nix. Somit sind die Restmüllbestände EXTREMST geschrumpft. Kost ja teuer Geld. Warum ich das jetzt in eine Energiediskussion einbringe? Der lokale Landkreis bezieht einen Grossteil seiner Energie aus einem Müllheizkraftwerk das bringt mehr als 50GWh Leistung. Sollte für ca 15.000 Haushalte ausreichen (was ca 20% sind) So, nun ist es eben so, dass dank fehlendem Müll, der selbige teuer angekauft werden muss.

Weder in Sachen Umweltschutz ist das gut, noch in Sachen Energiesicherheit.
Der Biomüll sollte in die Biogasanlage wandern und dort ebenfalls Strom produzieren. Danach kann man den dann sogar noch als Dünger verwenden, was auch wieder Gas einspart, weil man dann schon künstlichen Dünger einsparen kann.

Das Plastik zu verbrennen ist ebenfalls viel zu schade, weil man das wunderbar recyceln kann. Das spart auch schon wieder Öl ein.

Jedes Jahr verbrauchen wir die Ressourcen fürs aktuelle Jahr früher. Dieses Jahr war es am 28.07. soweit. Viel fehlt nicht mehr zum halben Jahr. Wir müssen vom eindimensionalen Denken wegkommen und stärker in Kreisläufen denken um künftig Knappheiten bei Rohstoffen zu vermeiden.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.356
4.622
Z´Sdugärd
Ob mir das jetzt gefällt das man Müll verbrennt lassen wir mal aussen vor. Das Problem ist halt eher das es einfach total unlogisch angegangen wird. Und so isses auch bei dem AKWs. Allein wenn Tritin gesagt hat, dass es in seinem Bundesland einen Stromüberschus gibt...da liegst lachend unterm Tisch!
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.283
Zürich
Nein, warum? Ist das Thema Endlagerung den bereits erledigt? Oder waren die Versuche, welche man bereits realisiert hat erfolgreich? Wenn ja dann muss etwas an mir vorbeigegangen sein.
Aber ideologisch tun die Themen wie Endlagerung und Unwirtschaftlichkeit für Atomkraftbefürworter weh, das kann ich schon verstehen. 😂
Ich empfehle dir dieses aktuelle Video von Prof. Annalisa Manera von der ETHZ zu deiner Weiterbildung:
Wie du siehst werden alle deine Themen abgehandelt.
Müll:
Screenshot_20221019-213945_YouTube.jpg
Kosten:
Screenshot_20221019-213729_YouTube.jpg
Und da du auch immer davon sprichst, Bauzeit:
Screenshot_20221019-213822_YouTube.jpg

Freut mich weitergeholfen zu haben 😉
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.461
8.424
Das Problem ist halt eher das es einfach total unlogisch angegangen wird. Und so isses auch bei dem AKWs.
Das ist korrekt. Wir schalten aus ideologischen Gründen Kraftwerke ab, bevor der Ersatz dafür überhaupt am Netz ist. Die Differenz holen wir uns (teuer) aus dem Ausland. Das geht so lange bis wir die Kapazitätsgrenzen der Trassen erreichen. Dann ist Ende Gelände. Bisher geht es (noch) gut. Mal sehen wie lange noch…
Allein wenn Tritin gesagt hat, dass es in seinem Bundesland einen Stromüberschus gibt...da liegst lachend unterm Tisch!
Wer kann denn diesen traurigen Menschen ernst nehmen? Ein von Ideologie zerfressenes Gründungsmitglied der Grünen. Der lebt doch auch nur im reality distortion field.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.718
Die Trassenkapazität ist das eine, dass hatte ich ja schon weiter vorne erwähnt; viel geht da nicht (mehr) auf den Leitungen. Es wird vielmehr letzten Endes um das Geld gehen, dass kann sich KEIN Staat der Welt leisten, nicht die USA; nicht Deutschland; nicht Saudi-Arabien.

Wir haben die Energiewende auf lächerlich günstigen Grenzkosten im Gasbereich abgebaut; Russland hat rund 2-3 Cent pro Kubikmeter genommen; stellenweise sogar weniger, wenn die Charts der letzten Jahre richtig interpretierte. Damit haben sie stellenweise bis zu 45 Milliarden Euro Umsatz bzw. Einnahmen generiert; das ALLEINE zeigt schon die schiere Größe der Aufgabe, dies zu ersetzen.

Wenn wir also davon ausgehen, dass die russische Energie (nur im Bereich Gas!) rund 45 Milliarden Euro KOSTEN bei uns erzeugt haben (unabhängig von Gewinn, der bei Russland am Ende stehenbleibt; laut seriösen Schätzungen rund 75-85%), dann kann man sich ganz schnell ausrechnen, was es für Kosten erzeugt, die jetzt fehlenden 45% der russischen Gases (wieder: kein Öl, kein LNG, kein Dünger, kein Ammoniak, kein (blauer) Wasserstoff, in der Rechnung mit drin, denn das alles liefert Russland noch) komplett durch andere Produzenten bzw. Lieferanten zu ersetzen. Wir verdreifachen der Einfachheit halber nur den Preis (realistisch ist eher 4-9fach) und dann kommen schon Kosten von 130 Milliarden raus; nur um das fehlende russische (billige) Gas zu ersetzen. Und der Energiebedarf steigt ja weiter und weiter.

Heißt, die 200 Milliarden sind nur der Anfang. Wenn man das Stromproblem jetzt realistisch betrachtet und kein Gas mehr in der Verstromung einsetzen kann und will, dann bleibt nur noch die Kernkraft; es kann ja keiner ernsthaft wollen, 30-60 neue Kohle- und Ölkraftwerke oder 300.000 weitere Windräder (ja, 300.000, dann hätten wir die rund 40% der fehlenden Energie mathematisch und physikalisch aufgefangen, allerdings unsicher, da nicht gesicherte Leistung) aufzustellen, nur um die fehlende Energieleistung des russischen Gases aufzufangen.

Haushaltspolitisch würde das also bedeuten, dass die Regierung jedes Jahr bei nur einer Verdreifachung des Preise abgerundet 100 Milliarden zusätzlich pro Jahr ausgeben muss, nur um das jetzige Preisniveau zu halten. Absolut unrealistisch. -> denn was jedem klar sein sollte: die 100 Milliarden sind Steuern und Wohlstand. Jedes Jahr 100 Milliarden Wohlstand und Industrie vernichten, nur um Energie zu haben? Schlechter Plan.

Es bleibt nicht viel übrig: Kernkraft massiv ausbauen, oder Schulden in Rekordhöhe machen, oder in Russland wieder Gas kaufen oder auf die Umwelt schei**en und Kohle- und Öl weiterlaufen lassen*

Ich für meinen Teil würde (natürlich aufgrund meiner Beschäftigung und Wissens) die Kernenergie über alles stellen. Weil sicher, sauber, leistungsfähig, unabhängig und fast unerschöpflich (wenn man die Pläne für schnelle Brüter nicht schon in Deutschland aufgegeben hätte, jetzt rächen sich sogar politische Beschlüsse aus den 70´er und 80´er Jahren zu Kalkar und Co.: jaja, so ist die Physik, die Chemie und die Geschichte: unerbittlich, ehrlich, unbestechlich).

*wobei Öl auch teurer werden kann; genau wie Kohle.

Dazu kommen natürlich die Kosten des Ausbaus des Stromnetzes. Wenn man überlegt, dass die Regierung will (und tatsächlich glaubt?), dass 15 Millionen E-Autos bis 2030 auf deutschen Straßen rollen, dann muss man (ab jetzt) jeden Tag 250 Ladesäulen aufbauen (um die 800000 Ladesäulen zu haben) + 100 Windräder aufstellen. Jeden Tag. Damit geladen werden kann und genug zusätzlicher Windstrom vorhanden ist (wenn man AKW will, ohne müsste man die Ausbauziele bei den Windräder verdoppeln).

Dazu kommt, dass "Tanken" mit Strom wahrscheinlich irgendwann teurer ist, als mit Benzin zu fahren, wenn die Steigerung der Strompreise (ohne AKW) weiter nach oben geht.


Edit: Update. Wie passend:


Frankreich und Deutschland strieten sich über die Energiepolitik. D will, dass Frankreich eine Gaspipeline durch Frankreich baut. F sagt: nix da. Wir haben die Kernkraft und LNG-Terminals. Und was das so weitergeht: nix mehr Strom aus Frankreich nach Deutschland. Im Übrigen auch kein grüner Wasserstoff.

DA bin ich mal gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.209
17.963
FRA
Es bleibt nicht viel übrig: Kernkraft massiv ausbauen, oder Schulden in Rekordhöhe machen, oder in Russland wieder Gas kaufen oder auf die Umwelt schei**en und Kohle- und Öl weiterlaufen lassen.
•Kurzfristig werden Schulden gemacht
•Gas wird kurz- und mittelfristig zu sehr hohen Preisen auf dem Weltmarkt gekauft
•die letzten deutschen AKW werden in 2023 abgeschaltet
•die bestehenden Kohlekraftwerke laufen auf Volllast weiter
•Es werden in Deutschland keine neuen AKW geplant/gebaut
•in 3-4 Jahren ist ein Wechsel des verbrecherischen Regimes in Russland, wir können wieder dort billigst Gas kaufen, und müssen nicht mehr auf das teure(re) Gas von anderen verbrecherischen Regimen ausweichen
•Tag für Tag gehen durch politische Förderung und unternehmerische Entscheidungen wegen der hohen, lukrativen Energiepreise in Deutschland mehr Solarzellen und Windräder in Betrieb. Auch innerhalb der EU nutzten die Länder ihre geografischen Stärken besser aus
•Die Energie-Effizienz steigt enorm durch die hohen Kosten, Industrie wandert in Länder ab, die niedrigere Kosten haben. Faktoren wie Rechtssicherheit, Ausbildung, Schutz geistigen Eigentums usw. spielen weiter Deutschland in die Karten.
 

cabin

Aktives Mitglied
07.09.2022
118
112
Es gibt genügend Nationen, die beweisen, dass man seine „Energieprobleme“ auch ohne Kernkraft lösen kann. Gerade das wirtschaftlich, technologisch und innovativ führende Deutschland wird das können, mittelfristig.
Das war deine Aussage. Als ich nach Beispielen fragte, nanntest du u.a. Polen, das gerade den Einstieg plant. Inwiefern das beweist “dass man seine „Energieprobleme“ auch ohne Kernkraft lösen kann.” Bleibt dein Geheimnis.
Auch hier liegst du falsch: ich sagte, dass große Länder aktuell ohne Atomkraftwerke, ihre „Energieprobleme lösen“.
Jetzt wird es albern. S.o.
es gibt Länder wie Polen, die zukünftig Atomkraftwerke haben möchten,
Aha, und damit beweisen “dass man seine „Energieprobleme“ auch ohne Kernkraft lösen kann.”?
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Die Trassenkapazität ist das eine, dass hatte ich ja schon weiter vorne erwähnt; viel geht da nicht (mehr) auf den Leitungen. Es wird vielmehr letzten Endes um das Geld gehen, dass kann sich KEIN Staat der Welt leisten, nicht die USA; nicht Deutschland; nicht Saudi-Arabien.

Wir haben die Energiewende auf lächerlich günstigen Grenzkosten im Gasbereich abgebaut; Russland hat rund 2-3 Cent pro Kubikmeter genommen; stellenweise sogar weniger, wenn die Charts der letzten Jahre richtig interpretierte. Damit haben sie stellenweise bis zu 45 Milliarden Euro Umsatz bzw. Einnahmen generiert; das ALLEINE zeigt schon die schiere Größe der Aufgabe, dies zu ersetzen.

Wenn wir also davon ausgehen, dass die russische Energie (nur im Bereich Gas!) rund 45 Milliarden Euro KOSTEN bei uns erzeugt haben (unabhängig von Gewinn, der bei Russland am Ende stehenbleibt; laut seriösen Schätzungen rund 75-85%), dann kann man sich ganz schnell ausrechnen, was es für Kosten erzeugt, die jetzt fehlenden 45% der russischen Gases (wieder: kein Öl, kein LNG, kein Dünger, kein Ammoniak, kein (blauer) Wasserstoff, in der Rechnung mit drin, denn das alles liefert Russland noch) komplett durch andere Produzenten bzw. Lieferanten zu ersetzen. Wir verdreifachen der Einfachheit halber nur den Preis (realistisch ist eher 4-9fach) und dann kommen schon Kosten von 130 Milliarden raus; nur um das fehlende russische (billige) Gas zu ersetzen. Und der Energiebedarf steigt ja weiter und weiter.

Heißt, die 200 Milliarden sind nur der Anfang. Wenn man das Stromproblem jetzt realistisch betrachtet und kein Gas mehr in der Verstromung einsetzen kann und will, dann bleibt nur noch die Kernkraft; es kann ja keiner ernsthaft wollen, 30-60 neue Kohle- und Ölkraftwerke oder 300.000 weitere Windräder (ja, 300.000, dann hätten wir die rund 40% der fehlenden Energie mathematisch und physikalisch aufgefangen, allerdings unsicher, da nicht gesicherte Leistung) aufzustellen, nur um die fehlende Energieleistung des russischen Gases aufzufangen.

Haushaltspolitisch würde das also bedeuten, dass die Regierung jedes Jahr bei nur einer Verdreifachung des Preise abgerundet 100 Milliarden zusätzlich pro Jahr ausgeben muss, nur um das jetzige Preisniveau zu halten. Absolut unrealistisch. -> denn was jedem klar sein sollte: die 100 Milliarden sind Steuern und Wohlstand. Jedes Jahr 100 Milliarden Wohlstand und Industrie vernichten, nur um Energie zu haben? Schlechter Plan.

Es bleibt nicht viel übrig: Kernkraft massiv ausbauen, oder Schulden in Rekordhöhe machen, oder in Russland wieder Gas kaufen oder auf die Umwelt schei**en und Kohle- und Öl weiterlaufen lassen*

Ich für meinen Teil würde (natürlich aufgrund meiner Beschäftigung und Wissens) die Kernenergie über alles stellen. Weil sicher, sauber, leistungsfähig, unabhängig und fast unerschöpflich (wenn man die Pläne für schnelle Brüter nicht schon in Deutschland aufgegeben hätte, jetzt rächen sich sogar politische Beschlüsse aus den 70´er und 80´er Jahren zu Kalkar und Co.: jaja, so ist die Physik, die Chemie und die Geschichte: unerbittlich, ehrlich, unbestechlich).

*wobei Öl auch teurer werden kann; genau wie Kohle.

Dazu kommen natürlich die Kosten des Ausbaus des Stromnetzes. Wenn man überlegt, dass die Regierung will (und tatsächlich glaubt?), dass 15 Millionen E-Autos bis 2030 auf deutschen Straßen rollen, dann muss man (ab jetzt) jeden Tag 250 Ladesäulen aufbauen (um die 800000 Ladesäulen zu haben) + 100 Windräder aufstellen. Jeden Tag. Damit geladen werden kann und genug zusätzlicher Windstrom vorhanden ist (wenn man AKW will, ohne müsste man die Ausbauziele bei den Windräder verdoppeln).

Dazu kommt, dass "Tanken" mit Strom wahrscheinlich irgendwann teurer ist, als mit Benzin zu fahren, wenn die Steigerung der Strompreise (ohne AKW) weiter nach oben geht.


Edit: Update. Wie passend:


Frankreich und Deutschland strieten sich über die Energiepolitik. D will, dass Frankreich eine Gaspipeline durch Frankreich baut. F sagt: nix da. Wir haben die Kernkraft und LNG-Terminals. Und was das so weitergeht: nix mehr Strom aus Frankreich nach Deutschland. Im Übrigen auch kein grüner Wasserstoff.

DA bin ich mal gespannt.
Wie verblendet kann man eigentlich sein. Frankreich benötigt auf Grund seiner verfehlten Energiepolitik riesige Mengen Strom aus Deutschland. Und es wird weiterhin geschrien Kernkraft ist der Heilsbringer. Wenn also der Austausch von Strom zwischen Deutschland und Frankreich beendet wird, gehen in Frankreich die Lichter aus.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.718
•Kurzfristig werden Schulden gemacht
•Gas wird kurz- und mittelfristig zu sehr hohen Preisen auf dem Weltmarkt gekauft
•die letzten deutschen AKW werden in 2023 abgeschaltet
•die bestehenden Kohlekraftwerke laufen auf Volllast weiter
•Es werden in Deutschland keine neuen AKW geplant/gebaut
•in 3-4 Jahren ist ein Wechsel des verbrecherischen Regimes in Russland, wir können wieder dort billigst Gas kaufen, und müssen nicht mehr auf das teure(re) Gas von anderen verbrecherischen Regimen ausweichen
•Tag für Tag gehen durch politische Förderung und unternehmerische Entscheidungen wegen der hohen, lukrativen Energiepreise in Deutschland mehr Solarzellen und Windräder in Betrieb. Auch innerhalb der EU nutzten die Länder ihre geografischen Stärken besser aus
•Die Energie-Effizienz steigt enorm durch die hohen Kosten, Industrie wandert in Länder ab, die niedrigere Kosten haben. Faktoren wie Rechtssicherheit, Ausbildung, Schutz geistigen Eigentums usw. spielen weiter Deutschland in die Karten.
Genau DAS wird nicht passieren. Weder in der Gesamtheit, noch in der Reihenfolge, noch mit den Ergebnissen. Ich wette, dass die Kernkraft weiterlaufen wird. Eine andere Möglichkeit gibt es für gesicherte (Kraftwerks-)Energieleistung nicht. Die CO2-Folgen kann und wird Deutschland aufgrund des nationalen/internationalen Druck nicht aushalten können. Selbst die 200 Milliarden jetzt sind bislang nur Ankündigungen. Und selbst wenn das NICHT verfassungswidrig sein sollte, dann gibt es die einmalig, nicht jedes Jahr bis 2025.

Russland hat gar kein Interesse mehr, (mehr) an Europa zu verkaufen. Die Chinesen bauen gerade zwei Pipelines. Und die Baufortschritte sind massiv. Das wird keine 20 Monate dauern, dann steht eine von zwei Pipelines. Die zweite soll an das Jamal-Feld angeschlossen werden. Wenn man in China "Zeitung" liest und die Öffentlichkeit verfolgt, dann ist die Energiepartnerschaft hoch erfreulich für China und man steckt da viel politische und bauliche Tätigkeit rein.

Und das was Russland weiter liefert bzw. wieder liefern kann, wird nie wieder so billig.

Es scheint so, als begreifen viele der User hier immer noch nicht, was es für Deutschland bedeutet, sich von billiger (!) Energie dauerhaft verabschieden zu müssen/wollen.

In Berlin wird Anfang des Jahres neu gewählt. Die nächsten großen Landtagswahlen stehen 2023 (Bayern, Hessen) auch an. Wenn es zu Energieproblemen im Winter kommt (Blackout, Brownout, Lastabwürfe), dann war es das für die Grünen und die Ampel; insbesondere die FDP.

Wenn man sich mit der FDP und CDU unterhält, stehen sie hinter der Kernkraft. Warum die Grünen und die SPD das nicht will? Weil man mit Kernkraft keine CO2-Zertifikate an den Mann bringen kann; sie sind CO2-neutral. Da gibt es keine Einnahmen für den Staat und keine Lenkungswirkung.


Just my 2 cents.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.718
Wie verblendet kann man eigentlich sein. Frankreich benötigt auf Grund seiner verfehlten Energiepolitik riesige Mengen Strom aus Deutschland. Und es wird weiterhin geschrien Kernkraft ist der Heilsbringer. Wenn also der Austausch von Strom zwischen Deutschland und Frankreich beendet wird, gehen in Frankreich die Lichter aus.
Garantiert nicht. Im Gegensatz zur deutschen Energie ist die französische Leistung zu jedem Zeitpunkt gesichert, die anliegt. Wenn F uns in Zukunft keinen Strom mehr gibt (beziehungsweise kein Gas) dann sind die hier die Lichter schneller und für immer aus. Wenn wir hier 30% einsparen müssen, um keine Mangellage für die gesamte Industrie zu haben, reicht es in Frankreich aus, 7-11% vorübergehend schwächer zu Nutzen, also die Heizungen runterzudrehen. Während bei uns die Industrie schon abschaltet, läuft in Frankreich der Verbrauch auf vollen Touren; da spart noch keiner was. Und wenn alle AKW wieder laufen, ist F fein raus; in 3-5 Monaten, darauf warten ja die Grünen und die SPD schon: unsicheren Atom-Strom zu Horrorpreis aus Frankreich kaufen, um die weltweit besten und sichersten AKW in Deutschland abzuschalten.

Falls es (medial) an dir vorbeigegangen sein sollte: Frankreich gibt UNS Gas, damit wir für uns UND Frankreich Strom erzeugen können.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
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496
LEJ
Garantiert nicht. Im Gegensatz zur deutschen Energie ist die französische Leistung zu jedem Zeitpunkt gesichert, die anliegt. Wenn F uns in Zukunft keinen Strom mehr gibt (beziehungsweise kein Gas) dann sind die hier die Lichter schneller und für immer aus. Wenn wir hier 30% einsparen müssen, um keine Mangellage für die gesamte Industrie zu haben, reicht es in Frankreich aus, 7-11% vorübergehend schwächer zu Nutzen, also die Heizungen runterzudrehen. Während bei uns die Industrie schon abschaltet, läuft in Frankreich der Verbrauch auf vollen Touren; da spart noch keiner was. Und wenn alle AKW wieder laufen, ist F fein raus; in 3-5 Monaten, darauf warten ja die Grünen und die SPD schon: unsicheren Atom-Strom zu Horrorpreis aus Frankreich kaufen, um die weltweit besten und sichersten AKW in Deutschland abzuschalten.

Falls es (medial) an dir vorbeigegangen sein sollte: Frankreich gibt UNS Gas, damit wir für uns UND Frankreich Strom erzeugen können.
Ist es normal Fakten zu ignorieren? Ein grosser Teil der französischen AKWs sind auf nicht absehbare Zeit nicht am Netz und Frankreich ist absolut von deutschen Stromlieferungen abhängig, aber Du behauptest Deutschland ist von französischer Kernkraft abhängig.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.718
Ist es normal Fakten zu ignorieren? Ein grosser Teil der französischen AKWs sind auf nicht absehbare Zeit nicht am Netz und Frankreich ist absolut von deutschen Stromlieferungen abhängig, aber Du behauptest Deutschland ist von französischer Kernkraft abhängig.
Auch das stimmt nicht. In F laufen gerade 7% der AKW-Leistung nicht mit voller Leistung. Und Frankreich ist NICHT von deutschen Stromlieferungen abhängig, sondern wir von Frankreich. Nochmal: F liefert UNS Gas, was WIR verstromen. Damit erzeugen wir Strom für uns UND Frankreich. Wer ist jetzt also von wem abhängig? Wenn Frankreich uns kein Gas liefert, dann erzeugen wir keine Strom und haben zudem eine Gaslücke im Allgemeinen. Frankreich ha(ä)t(te) NUR ein Stromproblem, was sie durch Einsparungen, die sie bislang NICHT machen, lösen könnten. Wir können durch Einsparungen nix mehr lösen, weder das Stromproblem, noch das Gasproblem.

Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?

Und natürlich sind beim Strom in naher Zukunft von Frankreich abhängig; die Leitungen laufen bzw. liefern in der Vergangenheit schon auf Vollast, welche Grenzüberschreitend liefern können; eben weil wir schon seit Jahren ein Stromproblem haben; das bestreitet auch wirklich keiner; auch keiner in der Politik. Außer User "Weltreisender" im VFT.

Und der Stromverbrauch wird noch steigen. Die Lösung ist und bleibt: Ausbau der Kernkraft. Und das wird auch passieren; da EU-weit gefördert und grüne Energie.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Auch das stimmt nicht. In F laufen gerade 7% der AKW-Leistung nicht mit voller Leistung. Und Frankreich ist NICHT von deutschen Stromlieferungen abhängig, sondern wir von Frankreich. Nochmal: F liefert UNS Gas, was WIR verstromen. Damit erzeugen wir Strom für uns UND Frankreich. Wer ist jetzt also von wem abhängig? Wenn Frankreich uns kein Gas liefert, dann erzeugen wir keine Strom und haben zudem eine Gaslücke im Allgemeinen. Frankreich ha(ä)t(te) NUR ein Stromproblem, was sie durch Einsparungen, die sie bislang NICHT machen, lösen könnten. Wir können durch Einsparungen nix mehr lösen, weder das Stromproblem, noch das Gasproblem.

Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?

Und natürlich sind beim Strom in naher Zukunft von Frankreich abhängig; die Leitungen laufen bzw. liefern in der Vergangenheit schon auf Vollast, welche Grenzüberschreitend liefern können; eben weil wir schon seit Jahren ein Stromproblem haben; das bestreitet auch wirklich keiner; auch keiner in der Politik. Außer User "Weltreisender" im VFT.

Und der Stromverbrauch wird noch steigen. Die Lösung ist und bleibt: Ausbau der Kernkraft. Und das wird auch passieren; da EU-weit gefördert und grüne Energie.
Da fällt mir nichts mehr zu ein. Nimmst Du gerade Dein Recht auf alternative Fakten wahr? Ganz Europa redet darüber das in Frankreich die Hälfte der AKWs nicht am Netz sind. Das Frankreich mit seiner einseitigen Energiepolitik gerade die Energiesicherheit in Europa gefährdet. Würde Deine Zahl mit 7% stimmen wären nach Deiner Rechnung 3,92 von 56 AKWs nicht am Netz. Wie teilt man eigentlich ein AKW? Wenn Du Fakten derart verbiegst, muss sich auch niemand wundern warum auch keiner die Versicherungen das AKWs sicher sind glaubt. Ich muss sagen Dein Beitrag macht mich schon auf Grund der so offensichtlichen Falschaussagen einfach nur sprachlos.
 
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Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.455
381
Ich glaube nicht, daß der Kanzler ein Machtwort gesprochen hat, sondern daß das Vorgehen genau so abgesprochen war.
Das


ist die Art Machwort, die Klein-Olaf spricht.

Dazu fällt mir spontan das Motto des Hosenbandordens ein:


"(ein Schelm, wer Böses dabei denkt), das Motto des zukünftigen Ordens."

Oder: warum tut er das?

Was sind die "Argumente" der Chinesen?

Ich bin kein "Schelm".............
 
Zuletzt bearbeitet:

alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.340
1.572
"Der Nachwuchs muss die Energiekostensuppe auslöffeln" (Anmerkung: natürlich nicht der FFF-Nachwuchs, sondern die Spitzenforscher, die wirklich etwas geleistet haben)

 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.718
Da fällt mir nichts mehr zu ein. Nimmst Du gerade Dein Recht auf alternative Fakten wahr? Ganz Europa redet darüber das in Frankreich die Hälfte der AKWs nicht am Netz sind. Das Frankreich mit seiner einseitigen Energiepolitik gerade die Energiesicherheit in Europa gefährdet. Würde Deine Zahl mit 7% stimmen wären nach Deiner Rechnung 3,92 von 56 AKWs nicht am Netz. Wie teilt man eigentlich ein AKW? Wenn Du Fakten derart verbiegst, muss sich auch niemand wundern warum auch keiner die Versicherungen das AKWs sicher sind glaubt. Ich muss sagen Dein Beitrag macht mich schon auf Grund der so offensichtlichen Falschaussagen einfach nur sprachlos.

Ich markiere dir mal den entscheidenden Satz und dessen Bestandteile aus meinem in Rede stehenden Posting, damit du es besser verstehst:

In F laufen gerade 7% der AKW-Leistung nicht mit voller Leistung.

Zudem laufen die meisten AKW wieder bzw. sind schon längst betriebsbereit; einfach mal französische Medien genießen, indem man liest und zuhört. Warum sie aktuell keinen Strom produzieren? Nun, sie werden bestreikt; auch das hatte ich weiter vorne schon geschrieben. Hier ein Link auf deutscher Sprache:


Zum Rest:
Ich brauche keine "Versicherungen", ich weiß das aus meinem beruflichen Umfeld, aus meinem Wissen, aus der Schule, der Uni, letzten Endes aus dem Leben. Die "German Angst" vor den AKW ist weltweit wirklich einzigartig; das muss man wirklich festhalten. Selbst die beiden Länder mit den schwersten Unfällen stehen nach wie vor hinter der Kernkraft, sowohl politisch als auch gesellschaftlich.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Menschen in den Ländern verstanden haben, dass weltweit Kohle, Öl, Gas und die EE mehr Menschen töten und verletzten (und getötet und verletzt haben), als es Kernkraftwerke je getan haben und wahrscheinlich jemals tun werden, selbst wenn wir sie um 1000% ausbauen. Und weil sie verstanden haben, dass sichere, saubere und ständig verfügbare Energie nicht vom Himmel fällt und das Wohlstand und Wertschöpfung in direkter Linie ausschließlich von billiger / dauerhaft vorhandener ausreichender Energie abhängt.


BTW: Da man dir auch alles mehrfach erklären muss und ich keine Lust habe, das ständig zu wiederholen, ignoriere ich jetzt auch deine Postings. Danke!
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ich empfehle dir dieses aktuelle Video von Prof. Annalisa Manera von der ETHZ zu deiner Weiterbildung:
Wie du siehst werden alle deine Themen abgehandelt.
Müll:
Anhang anzeigen 192636
Kosten:
Anhang anzeigen 192637
Und da du auch immer davon sprichst, Bauzeit:
Anhang anzeigen 192638

Freut mich weitergeholfen zu haben 😉
Habe mir den spannenden Vortrag mal angeschaut. Hier mal ein paar Anmerkungen meinerseits.

Lustige Bilder von den unterschiedlichen Mercedes als Vergleich der Entwicklung. Da hat sie auch definitiv recht mit dem Vergleich. Die aktuelle Entwicklung der Kernkraftwerke kann man schon mit der Verbrennerentwicklung von 1980-2020 vergleichen. Nur eben beschreibt es auch, das man mit Kernkraft nicht den Technologiesprung von „Verbrenner auf E-Auto (egal ob BEV oder H2) schafft. So schafft man es vielleicht von 10l auf 100km aktuell runter zu kommen auf 6l auf 100km. Über die effizientere Antriebsform brauchen wir ja auch hier nicht diskutieren, oder?

Bei Minute 8 erklärt sie auch recht anschaulich, das Radioaktive Freissetzung auch bei 3+ sehr gering aber nicht 0 ist!

Gut erläutert, Kühlmittel Verlust ja, Brennstäbe versagen ja und core Catcher (Containment) versagen ja, dann grosse Aktivität -> Evakuierung und Landverlust. Sie gibt an, das es mathematisch unmöglich ist, das Risiko auf 0 zu begrenzen, sie verschönert es nur mit der Wahrscheinlichkeit in Jahren. Die relativiert sich natürlich mit der Anzahl der Anlagen.

Sie betont auch in Minute 11, das der Großteil der aktuell Anlagen 434 Welt und 180 Europa nicht den aktuellen Sicherheitsanforderungen an Neubauten erfüllt und damit ein höheres Risiko besteht.

Verbesserung alle erst nach TMI, dadurch signifikante Verbesserung des Risiko einer Kernschmelze. Vor TMI war das Risiko aller 1000 Jahre und das bei der Anzahl der Reaktoren. (Würfel Beispiel in der Stochastik)

SMR (3+) in 8-9 Jahre langsam Prototyp, aber immer noch nicht marktreif.

NuScale soll erster Prototyp 2029 in Utah erbaut werden. Wenn es finanziert werden kann. Diese Finanzierung ist wohl aktuell noch offen.

Terropower gibt es stand heute noch keine Baugenehmigung. Erster Gen4 Salz-Reaktor.

Bei Kilopower reden wir von der ersten Realisierung um 2050 (Projekt von NASA)
Aber wie es finanziert werden soll, weiß natürlich keiner. Auch hier wird wieder privates Kapital nötig sein.

Ihre Hoffnung sind die mobilen Kleinreaktoren in LKW‘s, welche ihrer Meinung nach in den nächsten 2 Jahren gebaut werden könnten. Aktuell sehe ich hier keine Marktreife, zumindest lässt sich laut Google kein im Ansatz in der Realisierung befindliches Projekt finden.
Beispiel Leibstadt 30 Tonnen Urianiumpellets pro Jahr. Vergleicht sie mit 2,1 Mio Tonnen Kohle und 10 Millionen Barrel Öl. Oder 1kg Brennstoff erzeugt bei Kohle 7kwh, Öl 13kwh und Uran235 23.000.000 kWh.

Um 1kg Uran235 abzubauen, muss man vorher 100% Natururan abbauen, die daraus zu erhaltene Menge Uran235 entspricht ca. 0,7% für die Herstellung der Uranpellets. Dennoch bleibt natürlich die Energieerzeugung je abgebautes kg bei KK besser als Öl, Gas oder Kohle. Aber wie sieht es hier bei den Ressoucen der EE aus? Ist da die Ausbeute beim Abbau auch so schlecht?

Landbedarf sehr gering bei der Produktion mit KK. Leider ohne Endlagerung.

In Minute 24 gibt sie auch an, das momentan Uran aus den Minen, die günstigste Option ist. Uran aus Minen in 30 Jahren weg? Dann Hoffnung aus Filterung aus Meerwasser? Überschneidet sich dann die Martkreife der mit Müll zu betreibenden Reaktoren mit dem Wegfall der Minen? Reicht dann der erzeugte Müll aus um signifikante Energie zum Weltbedarf beizusteuern?

Reaktoren wurden in den 80er Jahren in 5-6 Jahren gebaut. Durch weltweite Abwanderung von der Kernenergie, durch mangelnde Neubauprojekte, wurden die Lieferketten zerstört, da der Großteil der Firmen aus dem Markt gegangen sind. Zum neu etablieren braucht man Zeit, damit sich auch nur im Ansatz wieder eine Lieferkette wie in den 80er Jahren bilden kann. Einzig Korea wird als Beispiel gebracht, das dort noch Lieferketten vorhanden sind. Bauzeit in UAE wird aber dennoch mit +12 Jahren angegeben und die Kosten auch mit +24 Mrd$ und wir wissen ja, das hier diverse Sicherheitsaspekte aus Kostengründen weggelassen wurden. (Notstrom und Co.)

Als Vergleich zur Stromerzeugung, bringt sie immer nur PV. Kein Mix aus EE.

Zum Thema Abfall sagt sie ja ganz klar, das dieser gefährlich ist und ein gewisser Anteil langfristig sicher gelagert werden muss. Wie wo wann warum bringt sie leider nicht. Und vor allem, welche Kosten und Dimensionen damit verbunden sind. (Beispiel Finnland, bedeutet für Deutschland die Fläche von Hamburg aller 60 Jahre oder Frankreich die Fläche vom Saarland aller 60 Jahre)

Dann sagt sie auch beim recyceln der Pv Module entstehen keine toxischen Abfälle. Das ist ja erstmal gut. Sondern bei der Produktion von Silizium, dabei entstehen toxische Abfälle. Das ist natürlich schlecht. Nur ist der Stand der Technik aktuell schon dabei (also Marktreif) PV Module ohne Silizium Anteil zu produzieren. Ein Groh der auf dem Markt befindlichen Module sind bereits CIS (Dünnschicht) Module. Hier hätte sie mal lieber nicht den Stand von 2000 als Vergleich nehmen sollen!
Danach bringt sie das Beispiel, das man für toxische Stoffe als Endlagerung zum Beispiel einen Salzstock verwenden kann. Hier ist man sich ja mittlerweile in der Atomlobby einig, das dies mit Asse2 für radioaktiven Müll eben nicht gilt.

Die Schweiz besitzt seit 60 Jahren KK aktuell 1500kubikmeter hochradioaktiven Müll, welcher endgelagert werden muss. In Castoren ergibt das einen zu lagernden Inhalt von ca. 10.000 Kubikmeter.
Sie vergleicht dann wieder zum Beispiel, das chemische Endlager Herfa Neurode, wo seit 1972 bis 2019 3.2 Mio Tonnen an chemischen Stoffen endgelagert werden müssen. Diese Stoffe stammen allerdings nicht nur aus der Energieerzeugung, sondern aus der Industrie allgemein, aus der Medizin, usw. Sie bringt auch hier wieder keinen Dimensionsvergleich. Man schaut sich mal die Größe von Herfa Neurode und Onkalo an.

Am Ende ist ihre Zusammenfassung recht gut. Wir sollten die Energiewende mit marktreifen Technologien planen. Marktreif ist aktuell Gen3 (Kepco oder Frankreich) diese sind leider zu teuer und aufgrund fehlender Lieferketten nicht in signifikanter Menge bis 2050 zu realisieren. Zudem erklärt sie auch die Sicherheitsdefizite von Gen3 im Vergleich zu Gen3+ oder sogar Gen4. Gen3+ wird sich noch in 8-9 Jahre in der Prototypenphase befinden, von Gen4 reden wir mal noch nicht. Eigentlich sind das dann eher düstere Aussichten für die Kernkraft, da auch sie keine mittelfristige Lösung für das Kostenproblem und Zeitproblem der aktuellen Marktreifen Generation anspricht.

Eigentlich bleibt es wohl dabei, das man bei Kernkraft den Kompromiss eingehen muss, die viel unsicheren Reaktoren (Noch weit vor TMI) immer weiter länger laufen zu lassen, das mit diesem alten Equipment noch halbwegs bezahlbarer Strom produziert werden kann (in Frankreich ja +90€ je Mwh bereits vor der Energiekrise), bei neueren Reaktoren, wollen wir von den Kosten erstmal nicht reden. Konsens scheint auch zu sein, das die Endlagerung von den Betreibern outgesourct werden müsste und durch Staatskosten gedeckt werden muss. Auch das von CL angesprochene Versicherungsrisiko, müssen wohl die Staaten übernehmen, da kein privates Kapital aktuell und in Zukunft das Risiko versichern möchte.

Aus meiner Sicht ein Vortrag, der zum einen die Sicherheitsdefizite von Gen2 Reaktoren (das ist die aktuelle Masse, welche noch am Netz sind, da vor 1995 in Betrieb siehe Minute 4) aufzeigt und auch keine Lösungen für die Kosten, Bauzeit und Endlagerung liefert. Okay man will die Endlagerung relativieren, indem man sagt, ja chemische Stoffe müssen auch endgelagert werden und da spricht keiner drüber, nur bei dem hochradioaktiven Müll macht man so viele Probleme. Das ist schon ein wenig ablenken vom eigenen Problem, den nur weil ich es bei der einen Sache nicht so machen, heißt es ja nicht, das damit die andere Sache gelöst ist. Und leider sind die vom Menschen versuchten Endlager auf der Welt gescheitert. Hoffnung besteht jetzt bei Onkalo, sollte die Einlagerung 2100 realisiert sein ohne Komplikationen, dann kann man von einer Lösung sprechen, oder?

Zudem macht sie bei den wichtigen Faktoren nur den Vergleich zu fossilen Energieträgern. Aber eigentlich ist sich die Weltgemeinschaft ja schon einig, das man Fossil nicht langfristig ausbauen will. Hier hätte ich mir einen Vergleich zu EE gewünscht. Dort wo sie EE anspricht, kommt sie leider auch mit Daten, welche nicht Up to date sind. (Thema Silizium oder Gondosolar)
Es streitet keiner ab, das KK klimafreundlicher als fossile Brennstoffe sind!
 
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br33s

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19.11.2010
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In F laufen gerade 7% der AKW-Leistung nicht mit voller Leistung.
Kurzes Rechenbeispiel.

Die volle installierte Leistung an AKW bedeutet 61GW verteilt auf 56 Reaktoren. 7% der AKW Leistung laufen nicht auf voller Last, entsprechen also eine Leistung von 27-28GW aktuell. Wenn dann nun 93% der AKW Leistung auf voller Last laufen und die Ausbringung nur bei 27GW liegt, wie kommt man dann bei 100% auf eine installierte Leistung von 61GW. Sollte die Backup-Quote so hoch sein?
Wie hoch ist dann die Leistung für das Netz, wenn 14% der AKW Leistung nicht auf 100% voller Leistung fahren? Sind wir dann bei einer negativen Leistung?

zumal 12 Meiler an dem Korrossionsproblemen leiden und hinzu kommen noch die Meiler, welche revisions- & reparaturbedingt vom Netz sind, nicht gedrosselt, sondern vom Netz genommen. Wie von Frau Wendland erklärt.



Aber immer gut ist, unwillige bzw. Ungläubige zu ignorieren. 🤣
 
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05.04.2009
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Ich markiere dir mal den entscheidenden Satz und dessen Bestandteile aus meinem in Rede stehenden Posting, damit du es besser verstehst:

In F laufen gerade 7% der AKW-Leistung nicht mit voller Leistung.

Zudem laufen die meisten AKW wieder bzw. sind schon längst betriebsbereit; einfach mal französische Medien genießen, indem man liest und zuhört. Warum sie aktuell keinen Strom produzieren? Nun, sie werden bestreikt; auch das hatte ich weiter vorne schon geschrieben. Hier ein Link auf deutscher Sprache:


Zum Rest:
Ich brauche keine "Versicherungen", ich weiß das aus meinem beruflichen Umfeld, aus meinem Wissen, aus der Schule, der Uni, letzten Endes aus dem Leben. Die "German Angst" vor den AKW ist weltweit wirklich einzigartig; das muss man wirklich festhalten. Selbst die beiden Länder mit den schwersten Unfällen stehen nach wie vor hinter der Kernkraft, sowohl politisch als auch gesellschaftlich.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Menschen in den Ländern verstanden haben, dass weltweit Kohle, Öl, Gas und die EE mehr Menschen töten und verletzten (und getötet und verletzt haben), als es Kernkraftwerke je getan haben und wahrscheinlich jemals tun werden, selbst wenn wir sie um 1000% ausbauen. Und weil sie verstanden haben, dass sichere, saubere und ständig verfügbare Energie nicht vom Himmel fällt und das Wohlstand und Wertschöpfung in direkter Linie ausschließlich von billiger / dauerhaft vorhandener ausreichender Energie abhängt.


BTW: Da man dir auch alles mehrfach erklären muss und ich keine Lust habe, das ständig zu wiederholen, ignoriere ich jetzt auch deine Postings. Danke!
Davon das Du die gleichen falschen Aussagen immer wiederholst werden sie nicht richtig. Und auch in dem von Dir verlinkten Artikel ist nicht die Rede davon das nur 7% der AKWs nicht am Netz sind.