Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

ANZEIGE

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.257
10.168
irdisch
ANZEIGE
Der Kampf geht um sauberes Wasser, falls es Dir entgangen sein sollte. Auch weil Stauseen große Ströme unterbrechen und downstream die daran hängende Landwirtschaft killen können.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ja Erneuerbare Energien müssen unwelt- und wirtschaftsverträglich ausgebaut werden. Dafür müssen geeignete Plätze gefunden werden und eben Symbiosen gebildet werden. (Wie Norwegen und Deutschland oder eben andere Beispiele) Es werden auch Einschnitte mit der Energiewende einhergehen, hier ist es eben eine Abwägungssache. Man sollte nicht in Regionen mit Wasserknappheit auf Wasserkraft setzen, so wie man in windstillen Regionen nicht auf Windkraft setzen sollte und zu guter letzt sollte man auch nicht in sonnenarmen Regionen auf PV setzen. In Summe könnte man sicherlich die Umstellung auf erneuerbare Energien schaffen und dabei weniger Umweltschäden anrichten, als wenn man weiter auf Fossile oder eben Kernenergie setzt.

hier auch mal eine Studie des DIW Berlin aus dem Jahr 2019 zur Kernenergie.

Fazit hier war „Atomkraft war niemals auf die kommerzielle Stromerzeugung ausgelegt, sondern auf Atomwaffen. Atomstrom war, ist und bleibt unwirtschaftlich.“
 
  • Sad
Reaktionen: chrigu81

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.253
Atomstrom war, ist und bleibt unwirtschaftlich

Wenn ich so etwas von einem angeblich wissenschaftlichen Institut lesen muss wird mir schlecht!

Wie kann man so etwas als Fazit veröffentlichen? Haben die eine Glaskugel oder andere hellseherische Fähigkeiten? Warum meinen die, dass 100-prozentig für alle Zeiten in der Zukunft ausschließen zu können?
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Irgendwie kann ich hier kein Argument für die Kernenergie herauslesen. Leider werden die Ressourcen für ein Kernkraftwerk, welches eine Ausbringung von 1GW hat gar nicht erst erwähnt. Dafür wird natürlich erwähnt, wieviele Ressourcen benötigt werden, um PV, Windkraft und Speicher zu erzeugen. Auch das Endlagerungsproblem und den damit verbundenen Ressourcen wird leider nicht angesprochen.

Auch wird ein Argument gebracht, das PV und Wind (Wasser wird nicht erwähnt, oder man zählt es nicht zu den erneuerbaren) zwar den Strom produzieren kann, den die Welt brauch, aber leider halt nicht gleichbleibend. Hier wird allerdings die Möglichkeit der Speicherung vergessen. Es wird halt immer auch gerne unterstellt, das ein Energiemanagement genau dieses Problem nicht lösen kann und wird.
Es wird auch in naher Zukunft auf den gesunden Mix ankommen, Ziel muss es sein den Mix immer weiter zugunsten der Erneuerbaren auszubauen. Leider zählt halt Kernenergie noch nicht zu den Grünen erneuerbaren Energien.

Auch das Mär vom günstigen Strom durch Kernenergie, sollte man mal hinterfragen.
Gutes Beispiel ist Frankreich mit einer 71% Quote an Kernenergie. Wenn wir hier die aktuellen Produktionskosten aus FR mit unserer Steuerlast addieren, na dann gute Nacht. Wir können uns natürlich auch an Polen orientieren, die haben schließlich einen Strommix von 82% aus Kohle/Gas
Anhang anzeigen 167390
Dein verlinkten Artikel scheint ein Fazit zu geben, der Kostenvorteil aus erneuerbaren Energien ist weg, wenn man die Speichertechnologie dazu addiert. Dann wäre man wohl auf einem Niveau pari zu Kernenergie. Ist das dann ein Argument für Kernenergie?
Sorry wenn ich jetzt das so direkt sage, aber du hast wohl den Artikel nicht wirklich verstanden...
Es geht darum, dass rein von den Ressourcen her es unmöglich ist, weltweit schnell genug PV und WKA aufzubauen. Dazu wird erwähnt, dass ab einem gewissen Prozentsatz von neuen EE die Stromkosten exponentiell ansteigen. Soweit ich mich aus anderen Artikeln erinnern kann, ist dies insbesondere der Fall, wenn der Anteil an neuen EE 50% überschreiten. Hans Werner Sinn hat das auch schon in ein paar Vorträgen schön hergeleitet. Ich glaube ich hatte in der Vergangenheit mal einen Youtube Link reingestellt.
Kernenergie braucht es wegen dem kleineren Ressourcenverbrauch. Wird im Artikel nur kurz angeschnitten aber nicht vertieft. Für dich zur Wiederholung unter anderem aus dem letzten UNSCEAR Bericht:
Erntefaktor (Verhältnis reingesteckte Energie zu gewonnener Energie):
EROI-1.gif
Landverbrauch:
Screenshot_20211218-221505_Adobe Acrobat.jpg
Verbrauch an Metall pro MWh:
Screenshot_20211218-221301_Adobe Acrobat.jpg

Dayahead Preise an der Börse wurde dir schon erklärt, weshalb dass keinen direkten Zusammenhang zum Endpreis für den Privatkunden hat. Zu deiner Info, in Frankreich bezahlt eine Privatperson ca. die Hälfte für den Strom wie in Deutschland.
 
Zuletzt bearbeitet:

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Ja Erneuerbare Energien müssen unwelt- und wirtschaftsverträglich ausgebaut werden. Dafür müssen geeignete Plätze gefunden werden und eben Symbiosen gebildet werden. (Wie Norwegen und Deutschland oder eben andere Beispiele) Es werden auch Einschnitte mit der Energiewende einhergehen, hier ist es eben eine Abwägungssache. Man sollte nicht in Regionen mit Wasserknappheit auf Wasserkraft setzen, so wie man in windstillen Regionen nicht auf Windkraft setzen sollte und zu guter letzt sollte man auch nicht in sonnenarmen Regionen auf PV setzen. In Summe könnte man sicherlich die Umstellung auf erneuerbare Energien schaffen und dabei weniger Umweltschäden anrichten, als wenn man weiter auf Fossile oder eben Kernenergie setzt.

hier auch mal eine Studie des DIW Berlin aus dem Jahr 2019 zur Kernenergie.

Fazit hier war „Atomkraft war niemals auf die kommerzielle Stromerzeugung ausgelegt, sondern auf Atomwaffen. Atomstrom war, ist und bleibt unwirtschaftlich.“
Neue EE können wegen dem hohen Ressourcen Verbrauch in Kombination mit Speicher den Weltweiten Strombedarf nicht decken. Sie sind eine gute Hilfe, aber keinesfalls die alleinige Lösung.

Das DIW ist an Unwissenschaftlichkeit kaum zu toppen. Das ist eine von der grünen Politik stark gefärbte Institution welche lieber Politisch als Faktenbasiert argumentiert. Die bewegen sich in etwa auf dem Argumentationsniveau wie die aktuell allseits bekannten Corona Schwurbler. Halte dich mal lieber an Institutionen wie IPCC und UNSCEAR oder IEA.
 
Zuletzt bearbeitet:

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Und weil ich gerade so schön in Fahrt bin😉
Hier wird schön widerlegt, dass Atomkraft nicht schnell genug ausgebaut werden kann. Und insbesondere weshalb WKA und PV viel mehr Zeit brauchen als Kernenergie.

Und wenn wir schon von Bau von AKW sprechen, Olkiluoto beginnt die Inbetriebnahme. Erstkritikalität in den nächsten paar Wochen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.257
10.168
irdisch
Hätten wir das auch geklärt.
Ich bin gegen den Ausbau der Kernenergie und, soweit ich weiß, steigt Deutschland gerade daraus komplett aus.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Ich habe gerade einen Lauf🤣...
Deutschland hat aktuell für die Energiewende etwas über 400 Milliarden € ausgegeben. Für dieses Geld hätte man genug KKWs bauen können um den gesamten Strombedarf zu decken und die deutsche Stromerzeugung zu dekarbonisieren! Aber KKWs sind ja so teuer und EE so billig. Und da sprechen wir noch nicht mal davon wie sich Deutschland aktuell dank Nordstream 2 von Putin abhängig macht um genügend Backups für die EE zu haben🙈
Und um nochmal bildlich darzustellen wie erfolgreich die deutsche Energiewende ist:
CO2 Ausstoss für Stromerzeugung die letzten 365 Tage:
Frankreich:
20211218_232055.jpg
Deutschland:
20211218_232100.jpg
Läuft...
 
  • Like
Reaktionen: Simineon und ro2020

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Propaganda nervt.
Stimmt, ist aber genau was seit Jahren in DACH gegen Kernenergie betrieben wird. Reine Propaganda, bis auf wenige Ausnahmen nicht Faktenbasiert. Sieht man in dem Faden ganz schön, wie Fake News gegenüber Kernenergie seit Jahrzehnten wiederholt wird und deshalb von einem Grossteil der Bevölkerung nicht mehr als solche erkannt wird. Die Leute bilden sich dann ihre Meinung im Glauben auf Fakten zu basieren, was jedoch nicht der Wirklichkeit entspricht. Das kann man den Leuten auch nicht übernehmen, da es nicht immer einfach ist, Fakten News als solche zu entlarven. Oftmals werden Fake News noch nichtmal mit bösem Willen verbreitet, sondern sind einfach eine Konsequenz fehlender Recherche.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ps: ich bin mir bewusst, dass du mit deinem Post wohl mich gemeint hast...
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Sorry wenn ich jetzt das so direkt sage, aber du hast wohl den Artikel nicht wirklich verstanden...
Es geht darum, dass rein von den Ressourcen her es unmöglich ist, weltweit schnell genug PV und WKA aufzubauen. Dazu wird erwähnt, dass ab einem gewissen Prozentsatz von neuen EE die Stromkosten exponentiell ansteigen. Soweit ich mich aus anderen Artikeln erinnern kann, ist dies insbesondere der Fall, wenn der Anteil an neuen EE 50% überschreiten. Hans Werner Sinn hat das auch schon in ein paar Vorträgen schön hergeleitet. Ich glaube ich hatte in der Vergangenheit mal einen Youtube Link reingestellt.
Kernenergie braucht es wegen dem kleineren Ressourcenverbrauch. Wird im Artikel nur kurz angeschnitten aber nicht vertieft. Für dich zur Wiederholung unter anderem aus dem letzten UNSCEAR Bericht:
Erntefaktor (Verhältnis reingesteckte Energie zu gewonnener Energie):
Anhang anzeigen 167405
Landverbrauch:
Anhang anzeigen 167406
Verbrauch an Metall pro MWh:
Anhang anzeigen 167407

Dayahead Preise an der Börse wurde dir schon erklärt, weshalb dass keinen direkten Zusammenhang zum Endpreis für den Privatkunden hat. Zu deiner Info, in Frankreich bezahlt eine Privatperson ca. die Hälfte für den Strom wie in Deutschland.
Ja man kann sich jetzt wieder diverse Studien vor den Kopf werfen. Die eine sagt wir „brauchen“ Kernenergie, weil sie eben von der Kernenergie profitieren oder gesteuert sind, die anderen sagen, Kernenergie ist nicht wirtschaftlich und die Folgekosten einfach nicht Bezifferbar. Dann kommt man mit den „Kosten“ für Tschernobyl von 1986-2020, mit Maßnahmen die eher Halbherzig sind und bleiben. Klar kann man es sich so schön reden und wenn man die Anzahl an AKW‘s erhöht, müssen auch nicht automatisch mehr Unfälle passieren. (Brauchen ja auch auch nicht um es recht unwirtschaftlich zu machen) Und ja neue Werke sind keine RBMK.

weil wir gerade bei Studien sind.

Zur Lösung der Klimakrise, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, kann die Kernenergie nicht beitragen.

wird aber sicherlich wieder eine „bezahlte“ Studie sein. Du kannst ja noch einmal gerne die „unabhängigen“ Studien zitieren.

Deutschland hat sich bewusst gegen Kernkraft entschieden, das muss man nun einmal akzeptieren, so wie die meisten Wissenschaftler der Meinung sind, das Impfen gegen Corona hilft. Aber du kannst gerne auf deinem Standpunkt beharren und andere Argumente einfach als „Geschwurbel“ abtun, das macht nur leider das Diskutieren sehr schwer.
Wie bereits schon mehr Male gesagt, gibt es den den Dual Fluid Reaktor für die kommerzielle Stromerzeugung, dann könnte man über die Einstufung als Grüne Energie reden. Leider verursachen aktuelle Reaktoren noch immer Müll, welcher über tausende von Jahren „entsorgt“ werden muss, oder?

Der Grund, warum in Frankreich die Endverbraucherkosten geringer sind, liegt aber nicht an den geringeren Entstehungskosten, sondern an den ca. 20-25% weniger Steuern und Umlagen. Der Börsenpreis hat schon eine Auswirkung auf den Preis von morgen. (Ist glaube ich bei Optionsgeschäften meistens so 🤦🏼‍♂️)
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.257
10.168
irdisch
Vielleicht kriegt die Kernkraft mit Fusionsreaktoren noch mal die Kurve? Sehr viel Energie hätte man dann jedenfalls.
Aber das ist wie mit den E-Autos. Man drückt eine noch nicht ausgereifte Technologie mit Macht und wider besseres Wissen zu früh durch, weil es für einige ein Geschäft ist. Ob man danach noch mal alles neu kaufen muss, ist denen egal, das ist nur noch mal ein Geschäft für die.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Ich empfehle die Lektüre des Interviews der WAMS mit EU Kommissar Breton:
Dass die EU ohne Atomstrom CO2-neutral werden kann, ist eine Lüge. Die Ziele des Europäischen Green Deals können wir nur mit Atomstrom erreichen. Die Zahlen sprechen da eine klare Sprache.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Ist klar, dass Frankreich am liebsten noch viele neue Kunden für seine Atomkraftwerke hätte.
Und d.h., dass die „Zahlen doch lügen“? Oder heißt das nur das Lobbyisten beider Lager die Zahlen verschieden interpretieren?
Man sollte sich mit den Inhalten befassen!
Die Annahme, dass nur die Lobbyisten der fremden Bubble manipulieren, ist töricht.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.257
10.168
irdisch
Man sollte das Gesamtbild sehen und die Interessenlage. Irgendwelche kleinen Lichter, die sich Zahlen an den Kopf werfen, gibt es schon genug.
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
Der Grund, warum in Frankreich die Endverbraucherkosten geringer sind, liegt aber nicht an den geringeren Entstehungskosten, sondern an den ca. 20-25% weniger Steuern und Umlagen.
Der Strompreis ist in F also 50% günstiger, weil in F 20% weniger Steuern gezahlt werden, aber die restlichen 30% liegen nicht an den Entstehungskosten sonder daran, dass Dich selbst einfachste Grundschulmathematik überfordert.

Viel Meinung, wenig Ahnung… ist das etwa ein roter Faden?
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.253
Man wird doch für kleines Geld irgendein Land in Afrika oder Asien finden, die unseren Atommüll nehmen?
Klappt doch auch mit anderem Giftmüll oder dem ganzen Plastikmüll. Win-Win :yes:
Einfach mal neue Wege denken!
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Man sollte das Gesamtbild sehen und die Interessenlage. Irgendwelche kleinen Lichter, die sich Zahlen an den Kopf werfen, gibt es schon genug.
Völlig richtig! Und da gilt in der Energiewirtschaft, dass es eine Grundlast gibt, und Verbrauchsspitzen. Und Nebel und Windstille und Kälte bei den hierzulande typischen, oft wochenlang anhaltenden winterlichen Hochdruckwetterlagen.
Deutschland sichert das aktuell mit (importiertem) Atomstrom, Gas und Braunkohle ab.
Wenn das Transport- und das Speicherproblem der Erneuerbaren gelöst sind, bleiben immer noch die Kosten.
Und weder bei fossilen Brennstoffen noch bei der Kernenergie hat eine deutsche Insellösung irgendeinen Wert.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.443
4.035
Erstmal danke für deinen Beitrag, auch wenn wir unterschiedliche Meinungen haben.
Aus meiner Sicht, ist es nicht zutreffenden, dass Kernkraft Befürworter vorallen via Kosten argumentieren. Es sind vielmehr die reinen WE Verfechter, welche der Kernenergie absprechen Kostenmässig konkurrenzfähig zu sein. Kernkraft Befürworter halten dem im allgemeinen dagegen, dass Kernenergie wenn überhaupt, nur unwesentlich teurer als PV und Wind sind wenn eine Vollkostenrechnung gemacht wird. Und da gehören bei den neuen EE halt auch die Backups und Speicher dazu, da das System ohne nicht funktionieren kann.
Die Hauptargument pro Kernenergie sind vielmehr der über den gesamten Lebenslauf sehr tiefer CO2 Ausstoss, der sehr niedrige Ressourcen und Flächenverbrauch. Und zu guter letzt, auch wenn das viele nicht für möglich halten die Sicherheit.
Tiefster CO2 Ausstoss (und dass noch ohne Speicher und Backup für PV und Wind):
[...]

Hallo,

wenn mit Ressourcen und Flächenverbrauch argumentiert wird, dann geht es am Ende um die Kosten. Denn das ist letztlich die Vergleichseinheit, mit der verschiedene Aspekte verglichen werden können.

Und all deine Statistiken haben einen Kardinalfehler - die Entsorgung ist nur auf Basis von Annahmen berücksichtigt.
Die Sicherheit auch - allerdings bin ich bei dir, dass dies im Vergleich zur Entsorgung überschaubarer ist, und man daher durchaus zu dem Schluss kommen kann, das ist sei hinnehmbar. Persönlich denke ich das nicht, aber ich kann verstehen, dass andere da zu einem anderen Ergebnis kommen.

Wenn aber ein entscheidender Faktor wie die Entsorgung in einer Rechnung nur eine Annahme ist, dann ist das gesamte Ergebnis eine Annahme - und als solche zu betrachten. Insbesondere im Vergleich mit anderen Rechnungen.

Und die Entsorgung ist auf Grund der Zeitachse einfach nur eine Lotterie - die Menschheit trifft heute Entscheidungen, die die nächsten Tausenden von Jahren Auswirkungen haben, ohne das heute wirklich absehbar ist, ob und wie die diskutierten Konzepte langfristig funktionieren - sprich, wie viel Aufwand müssen nachfolgende Generationen aufwenden, um das unter Kontrolle zu behalten.

Das ist meiner Meinung schlicht und einfach unverantwortlich und ganz nach dem Prinzip 'nach mir die Sintflut' - denn die heutigen Generation werden mit den Auswirkungen über deren Daseinszeitraum ihrer Existenz ohne Zweifel umgehen können. Aber darüber hinaus?
Solche weitreichenden Entscheidungen auf Basis der Betrachtung einem solch begrenzten Horizont zu treffen ist für mich ein absolutes NoGo.

Daher halte ich Kernkraft für unverantwortlich.

Carsten
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wenn ich so etwas von einem angeblich wissenschaftlichen Institut lesen muss wird mir schlecht!

Wie kann man so etwas als Fazit veröffentlichen? Haben die eine Glaskugel oder andere hellseherische Fähigkeiten? Warum meinen die, dass 100-prozentig für alle Zeiten in der Zukunft ausschließen zu können?

Umgekehrt - da die Kostenberechnung der Kernkraft in Sachen Entsorgung nur auf Annahmen beruht, sind sämtliche Kostenberechnungen der Kernkraft nur Schätzungen. Und sollten als solche betrachtet werden.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Der Strompreis ist in F also 50% günstiger, weil in F 20% weniger Steuern gezahlt werden, aber die restlichen 30% liegen nicht an den Entstehungskosten sonder daran, dass Dich selbst einfachste Grundschulmathematik überfordert.

Viel Meinung, wenig Ahnung… ist das etwa ein roter Faden?
Du hast natürlich recht, das dumme Problem mit der Mathematik. Da hilft manchmal ein wenig die Zahlen zu visualisieren.
Wenn man sich dann noch den Preis vor Steuern und Abgaben anschaut (DE ca. 14 Cent und FR ca. 12,5 Cent), stellt man fest, das dieser sich auch noch aus Erzeugerkosten und Netzkosten zusammensetzt. Dann sind in DE auch noch die Netzkosten deutlich höher als in FR. Also bleibt von dem hellblauen Balken im Bild unten, ein kleinerer Teil für die Erzeugerkosten übrig. Aber wie bereits schon gesagt, hat natürlich der Börsenpreis für die Netzbetreiber keinen Einfluss auf den Endpreis für den Verbraucher. :ROFLMAO: Hätten wir halt die Erzeugerkosten wie Frankreich oder müssten die deutschen Versorger sich mit den Börsenpreisen aus Frankreich "zufrieden geben", wäre unser Strompreis für den Endverbraucher auch geringer als heute, oder? Man kann natürlich auch sagen, das auch unsere Regierung sicherlich eingreift und bei steigenden Kosten den Preis deckelt, so wie in Frankreich.

2F5D7D92-AC5B-4A27-8B35-4D45CD55E1AB.jpeg
Man wird doch für kleines Geld irgendein Land in Afrika oder Asien finden, die unseren Atommüll nehmen?
Klappt doch auch mit anderem Giftmüll oder dem ganzen Plastikmüll. Win-Win :yes:
Einfach mal neue Wege denken!
Das sollte das Problem natürlich lösen können. Oder alternativ einfach alles ins All schicken und gut ist. Wie du ja sagst, klappt das ja auch mit dem anderen Wohlstandsmüll bereits seit Jahrhunderten. Aber so wirklich vertrauenswürdig ist halt für die ganze Technologie, das man es in der EU bereits immerhin in Finnland geschafft hat ein "Endlager" zu finden und zumindest zu planen. Die restlichen Länder mit Atomkraftpläne für die Zukunft sind ja hier noch fleißig und wundern sich, warum mögliche Lösungen aus wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen Gründen immer wieder scheitern. Frankreich hat seit der ersten Inbetriebnahme 1956 hart an der Lösung gearbeitet aber noch nicht gefunden, aber was sind schon 65 Jahre bei einer Lösung für 10.000-100.000 Jahre. Die ganzen Zwischenlager (so wie bei uns Asse, Gorleben, usw.) werden schon ihre "Arbeit" vorübergehend tun. Komisch nur ist, das man der Meinung ist, das man z.b. Gorleben den Salzstock in den nächsten 10 Jahren Zurückbauen müsste und das Transportbehälterlager Gorleben - oberirdische Zwischenlager-Halle - soll auch nur bis 2034 "betrieben" werden können. Schaut man ausserhalb der EU nach Japan, China, Südamerika usw. hat man aktuell keine Endlager für hochradioaktiven Müll. Für den aktuell vorhanden hochradioaktiven Müll von geschätzt 300.000 Tonnen aus Kernkraftwerken, bleiben Optionen in Finnland, Russland, USA, Ukraine oder Weißrussland. Von den 8 möglichen Lagern für hochradioaktiven Müll sind bereits 5 geschlossen 1 noch im Bau und 2 Aktiv.
Die ganzen anderen Lager für leicht- bis mittelradioaktiven Müll aus Chemie, Medizin, KKW usw., welche keine bis geringe Kühlung benötigen, können sicherlich auch ein wenig zusammenrücken und platz für den hochradioaktiven Müll machen.

Aber man kann natürlich auch davon ausgehen, das die zukünftigen Generationen das Problem schon irgendwie lösen werden. Also kann man schon verstehen, das man da aus heutiger Sicht eigentlich gar kein Problem hat. Und dieses nicht vorhandene Problem, hat es zudem auch nicht verdient, bei der Kostenanalyse berücksichtigt zu werden, oder?
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Ja man kann sich jetzt wieder diverse Studien vor den Kopf werfen. Die eine sagt wir „brauchen“ Kernenergie, weil sie eben von der Kernenergie profitieren oder gesteuert sind, die anderen sagen, Kernenergie ist nicht wirtschaftlich und die Folgekosten einfach nicht Bezifferbar. Dann kommt man mit den „Kosten“ für Tschernobyl von 1986-2020, mit Maßnahmen die eher Halbherzig sind und bleiben. Klar kann man es sich so schön reden und wenn man die Anzahl an AKW‘s erhöht, müssen auch nicht automatisch mehr Unfälle passieren. (Brauchen ja auch auch nicht um es recht unwirtschaftlich zu machen) Und ja neue Werke sind keine RBMK.

weil wir gerade bei Studien sind.

Zur Lösung der Klimakrise, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, kann die Kernenergie nicht beitragen.

wird aber sicherlich wieder eine „bezahlte“ Studie sein. Du kannst ja noch einmal gerne die „unabhängigen“ Studien zitieren.

Deutschland hat sich bewusst gegen Kernkraft entschieden, das muss man nun einmal akzeptieren, so wie die meisten Wissenschaftler der Meinung sind, das Impfen gegen Corona hilft. Aber du kannst gerne auf deinem Standpunkt beharren und andere Argumente einfach als „Geschwurbel“ abtun, das macht nur leider das Diskutieren sehr schwer.
Wie bereits schon mehr Male gesagt, gibt es den den Dual Fluid Reaktor für die kommerzielle Stromerzeugung, dann könnte man über die Einstufung als Grüne Energie reden. Leider verursachen aktuelle Reaktoren noch immer Müll, welcher über tausende von Jahren „entsorgt“ werden muss, oder?

Der Grund, warum in Frankreich die Endverbraucherkosten geringer sind, liegt aber nicht an den geringeren Entstehungskosten, sondern an den ca. 20-25% weniger Steuern und Umlagen. Der Börsenpreis hat schon eine Auswirkung auf den Preis von morgen. (Ist glaube ich bei Optionsgeschäften meistens so 🤦🏼‍♂️)
Dein Beitrag zeigt aus meiner Sicht schön, weshalb sich in Deutschland so viele gegen KKWs sträuben. Aber wie gesagt, ist dies inzwischen die laute Minderheit.
Deine Scientist4Future Studie ist genau das was ich mit alternativen Fakten gemeint habe. Ich empfehle wirklich wenn es um KKWs geht, nicht nur Berichte von grünen NGOs zu lesen, sondern auch neutrale Institutionen oder sogar KKW Befürwortern. Dies um basierend der gesamten Bandbreite der Meinungen zu entscheiden. Hier wird zum Beispiel erklärt weshalb die von dir genannte "Studie" Müll ist:

Dass sich die Deutsche Politik gegen KKWs entschieden hat bestreite ich nicht. Auch bestreite ich nicht, dass Deutschland komme was wolle gemäss dem Prinzip der verbrannten Schiffen die verbleibenden 6 KKWs abschalten und zerstören wird. Dies ist jedoch ein Ideologischer Entscheid und kein Faktenbasierter.

Du erwähnst den Dual Fluid Reaktor, der ist ein schönes Beispiel. Tolles Konzept mit grossem Potential erfunden von Deutschen. Da in Deutschland jedoch gewisse mächtige Gruppierungen Ideologisch gegen alles was mit KKWs vorgehen, wird das Konzept seit über 10 Jahren aufs Blut bekämpft. Anstatt die Forschung dieses Konzepts zu fördern, wird es verhindert mit anschliessender Argumentation, dass man ja am Fortschritt sieht, dass das Konzept gescheitert sei. Eine selbsterfüllende Prophezeiung. Die Konsequenz ist, dass die Firma nach Kanada auswandern musste um potentiell das Deutsche Energie, CO2 und Müllprobem zu lösen. Ist es sicher, dass der Dual Fluid Reaktor das gelbe vom Ei ist? Ist es nicht, das Potential welches er jedoch hat, macht ein vorantreiben jedoch zu einem Muss. So verpasst Deutschland eine weitere Möglichkeit an der Spitze einer ganzen Industrie zu stehen.

Noch ein Wort zur Lagerung des Mülls. Technisch ist längst klar wie man das Endlager bauen muss. In Deutschland zum Beispiel gibt es Firmen, welche für Sondermüll schon ähnlich Anlagen gebaut und in Betrieb haben. Der Unterschied zum Atommüll ist, der Atommüll baut die Steahlung von selbst über die Jahre ab. Sondermüll bleibt für immer toxisch. Dies wird oft vergessen in der Diskussion.