Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.586
5.810
Auf dem Mist welcher Partei ist der (richtige) Atomausstieg nochmal gewachsen? Ach ja, der Union. Wirklich schon fast komisch, wie die Union die Deutschen für blöd verkauft, und 30% auch noch voll drauf reinfallen.

Der Wirtschaftsminister weiß, was nun zu tun ist: Abschaltung und Rückbau irreversibel machen, damit die Union wenigstens in diesem Politikfeld ihren Populismus nicht umsetzen kann.
 

Calzone_Zone

Erfahrenes Mitglied
26.03.2024
736
1.475
?
und 30% auch noch voll drauf reinfallen.
du bist auch hier wieder nicht auf dem neuesten stand . aktuell sind es 32 . 3 % und es werden immer mehr .
der wiedereinstieg in die kernkraft ist absolut richtig , zeitgemaess und wird kommen , auch wenn einige wenige ab sofort unruhige naechte haben werden .
egal , denken , innovation und fortschritt liessen sich noch nie aufhalten !
 
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Simineon

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23.03.2013
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3.909
FRA
der wiedereinstieg in die kernkraft ist absolut richtig , zeitgemaess und wird kommen
Ausnahmsweise stimme ich dir da mal zu, werde ihn aber in meiner Lebensspanne nicht mehr erleben.
Zeitgemäss ist er nicht wirklich, bei 30-40 Jahren Bau- und Planungszeit wird die Kernkraft IMMER hinter ihrer Zeit hinterher hinken.
"wird kommen" ... mag sein, aber erst in s.o.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.537
9.470
irdisch
Die Kernkraft wird nur importiert werden. Damit können wir außerdem Frankreich auch was Gutes tun, die haben es gerade nötig. Gazprom Ouest sozusagen.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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3.541
Auf dem Mist welcher Partei ist der (richtige) Atomausstieg nochmal gewachsen? Ach ja, der Union.
Falsch. Rot-Grün. 1998. Eiskugel-Trittin.

aka 2023/2024 „ich lasse mir doch meinem Atomausstieg nicht kaputtmachen“-Trittin
Wirklich schon fast komisch, wie die Union die Deutschen für blöd verkauft, und 30% auch noch voll drauf reinfallen.

Der Wirtschaftsminister weiß, was nun zu tun ist: Abschaltung und Rückbau irreversibel machen, damit die Union wenigstens in diesem Politikfeld ihren Populismus nicht umsetzen kann.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.586
5.810
Falsch. Rot-Grün. 1998. Eiskugel-Trittin.

Natürlich nicht. Schwarz-Gelb, 2011, Merkel auf Wählerfang bei den Grünen post Fukushima, nachdem ganze fünf Monate zuvor noch die Laufzeitverlängerung beschlossen wurde. Eben jene Laufzeitverlängerung gab es dann übrigens mit der Ampel 2023, wo sich wieder der Kreis zu Rot-Grün schließt.
 

ThoPBe

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16.09.2018
4.042
3.541
Natürlich nicht.
Doch.
Schwarz-Gelb, 2011,
Falsch.
Merkel auf Wählerfang bei den Grünen post Fukushima, nachdem ganze fünf Monate zuvor noch die Laufzeitverlängerung beschlossen wurde.
Richtig. Daher die Frage: Wer hat 1998 den beginnenden Kernkraftausstieg als erste Regierung beschlossen? Aha.
Eben jene Laufzeitverlängerung gab es dann übrigens mit der Ampel 2023, wo sich wieder der Kreis zu Rot-Grün schließt.
Nein.
 
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ThoPBe

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16.09.2018
4.042
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WAS? Die Kernkraft beschert dem Bund große Gewinne?

DaS kANn gAR NIchT sEiN, KeRNKrAfT isT teUrEr aLs dIE Ee. UnD KerNkRaFT beKOMmT dOCh SuBVEntioNeN!
 
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Langstreckenpendler

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28.12.2021
721
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WAS? Die Kernkraft beschert dem Bund große Gewinne?

DaS kANn gAR NIchT sEiN, KeRNKrAfT isT teUrEr aLs dIE Ee. UnD KerNkRaFT beKOMmT dOCh SuBVEntioNeN!
Wundert mich nicht, die Anlagen sind lange abgeschrieben, praktisch EOL. Neu bauen wird das zu der Preisbasis heute niemand mehr, nicht ansatzweise. Ist übrigens bei Einfamilienhäusern nicht anders, da gab es damals auch noch keine Wärmeschutzstandards und andere Baustandards, die heute preisbestimmend sind.
Es handelt sich um die letzten 3 schwedischen KKW, alle vor Tschernobyl in Betrieb gegangen und durchaus mit Störfällen unterschiedlicher Kategorie gut eingedeckt. Bei einem sind (Oskarshamn) sind 2 von 3 Reaktoren bereits stillgelegt, die sind ca. 10 Jahre älter als der 3. Bei Ringhals sind es die letzten 2 von 4, Abschaltung 2040 (das wären dann knapp 60 Jahre Laufzeit). Auch in Forsmark ist ca. 2040 mit allen Reaktoren Schluss.
Der Rückbau und die Endlagerung werden dann wie in Deutschland die Megasubvention.

Doch.
Falsch.
Richtig. Daher die Frage: Wer hat 1998 den beginnenden Kernkraftausstieg als erste Regierung beschlossen? Aha.
Nein.
Haben wir das nicht schonmal durch?
Der Unterschied besteht vor allem darin, was wer verkündet hat und was in wessen Legislaturperiode gemacht wurde.
Beim Verkünden des Ausstiegs waren die Grünen sehr groß, gemacht hat es letztlich die CDU.
Und @ThoPBe misst in Beschlüssen, ich messe in Handlung.

Angefangen 1987 mit Klaus Töpfer, CDU, unter dem - ohne Verkünden eines Ausstiegs, aber in Folge von Tschernobyl - die Sicherheitsstandards so hochgefahren wurden, dass seitdem auf BRD-Gebiet kein neues KKW mehr ans Netz gegangen ist und auch ab 1990 auf DDR-Gebiet Feierabend war. Frau Merkel stand da als Amtsnachfolgerin in Kontinuität. Die Anti-AKW-Bewegung hat sich da schon nicht mehr auf Neubau-Projekte sondern nur noch auf Gorleben konzentriert.
Dann kamen wieder die Ankündiger des Atomausstiegs, da ist nur effektiv nichts außer Betrieb gegangen.
Das ist dann erst wieder unter den 16 Jahren Kabinett Merkel passiert, da wurde dann in Folge Fukushima nochmals beschlossen und auch Stück für Stück umgesetzt - z.T. war das Zeug ja schon ohnehin EOL oder wegen Problemen nicht in Betrieb. Die Periode 1986-2011 ist ohnehin nur im Kontext desOst-West-Konflikt zu verstehen, wo so ein GAU nur bei russischer Technik vorkommen konnte und bei uns alles sicher ist. Fukushima war dann der gegenteilige Beleg.
Bis dann Herr Habeck kam, nicht etwa nur den Atomausstieg nach Rechtslage zu Ende umgesetzt hat - nein: sein besonderer Verdienst in dieser Sache war die Ermöglichung der Laufzeitverlängerung - die eigentlich nicht gebraucht wurde.

Nun spielt die CDU den Ankündiger… Und ich denke, ich kenne das Ergebnis bereits im Voraus. AnkünTiger -> Bettvorleger.
Merke: die CDU nutzt energiepolitische Themen nicht immer nur der Energiepolitik wegen sondern um den politischen Gegner vor sich her zu treiben.
So ist man auch zur Offshore-Windenergie gekommen.
 

Langstreckenpendler

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28.12.2021
721
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Und noch ein Ding:

Das hat man sich seitens der RZ-Betreiber wohl so gedacht, dass man ohne Netzentgelt zu zahlen an nur einem Punkt an den Strom kommt.
Netzentgelte pro kWh ergeben sich ja als Umlage der Netzkosten geteilt durch die durch das Netz geleiteten bzw. zur Verfügung gestellten kWh. Wenn man die zur Verfügung gestellte Menge mindert wird es natürlich pro kWh für alle anderen teurer.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.042
3.541
Huch:

 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.042
3.541
Sigmar Gabriel hat Illner "klimapolitischen Hochverrat" begangen:

Er hat zugegeben, dass es keinen Sinn macht, bei 2% Anteil an CO2 Erzeugung Hunderte von Milliarden IN Deutschland auszugeben, anstatt arme Länder zu ermächtigen, deutlich mehr CO2-Emissionen einzusparen, Stichwort Kernkraft, CCS, etc. etc. -> im Übrigen vom Pariser Klimaabkommen gedeckt.

Erstaunlich was passiert, wenn das Geld knapp wird. Klimaschutz muss man sich eben leisten können. Und eines ist sicher, Gabriel ist mit seiner Meinung nicht alleine in der SPD (Politik).

Erzähle ich seit Monaten.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
721
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Gabriel gehört in einen Topf mit Altmeier (die „Strompreisbremse“ war eigentlich eine Kooperation der beiden Herren), beide sind längst auf dem Polit-Altenteil.

Hab jetzt erstmal nach „Illner“ gegoogelt. War mir nicht geläufig, da ich seit April 2019 bewusst keinen Fernseher mehr angemacht habe und keine linearen Medien mehr konsumiere.

Offenbar aus der gleichen Show:

Zitate:
„Friedrich Merz betrachtet Windkraft nur als eine vorübergehende Lösung für die Energieversorgung und hofft auf den Rückbau der Anlagen, da er sie als "hässlich" empfindet.
Er spricht sich dafür aus, die Kernfusion als zukünftige Energiequelle in Deutschland zu fördern, um in diesem Bereich mit China mitzuhalten.
Auch werde eine mögliche Reaktivierung von Atomkraftwerken in Erwägung gezogen - hierbei äußerte er jedoch Bedenken, da die Anlagen bereits im Rückbau seien.“

Ich fasse mal zusammen:
- Reaktivierung glaubt er selbst nicht dran
- Kernfusion um die Institute zu beruhigen (primär in Greifswald) und innovativ auszusehen (natürlich ohne dauerlaufenden Kernfusionsprozess als Ergebnis in der nächsten Legislatur, man ist da bereits 55 Jahre dran)
- Rückbau Windkraft irgendwann, wenn was anderes da ist (was denn?). Aber das gibt schon so ein heimeliges Gefühl von Anfang 1990, als da noch kein Windrad stand und sogar die Windmühlen verfielen.

Bleibe bei meiner Einschätzung: AnkünTiger -> Bettvorleger.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.042
3.541
DAS passiert, wenn man als Grüne und SPD Endlager verhindert


In diesem Zusammenhang ein kleiner Seitenhieb: Das Gericht sieht überirdisch gelagerte Castoren als ausreichend sicher zur dauerhaften Lagerung von strahlenden Kernbrennstoff und Restmüll an, ganz ohne Endlager.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
721
1.016
Es ist nur die Ablehnung eines vorläufigen Rechtsschutzes, also ein untergeordneter Vorgang - insbesondere hinsichtlich der weiterhin offenen Entscheidung im Hauptverfahren.

Angesichts des Asse-Debakels ist unterirdische Lagerung nicht unbedingt die beste Version. Ausreichend große, verbunkerte Lager tun es auch und sind besser überwachbar, klimatisiert und wartbar.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.042
3.541
Es ist nur die Ablehnung eines vorläufigen Rechtsschutzes, also ein untergeordneter Vorgang
Falsch. Das ist schon ein Fingerzeig auf das Hauptsacheverfahren. Da wird nix anderes rauskommen.
- insbesondere hinsichtlich der weiterhin offenen Entscheidung im Hauptverfahren.
Dann solltest du dich mit Hauptsacheverfahren beschäftigten. So eine eindeutige Stellungnahme im einstweiligen Rechtsschutz sagt alles.
Angesichts des Asse-Debakels ist unterirdische Lagerung nicht unbedingt die beste Version. Ausreichend große, verbunkerte Lager tun es auch und sind besser überwachbar, klimatisiert und wartbar.
Ach wirklich?
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.042
3.541

Zitat:
Das Nebelwetter der letzten Tage hat die Ökostrom-Produktion praktisch zum Erliegen gebracht. Als Ersatz für Wind und Sonne wurden nicht nur besonders klimaschädliche Kraftwerke hochgefahren. Auch die Preise explodierten. Und all das scheint nur ein Vorgeschmack auf den Winter zu sein.

Die Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes ließ am Freitagmittag jegliche Dramatik vermissen: „Im Einflussbereich einer kräftigen, vom Balkan über Polen bis nach Skandinavien reichenden Hochdruckzone herrscht ruhiges und zu Nebel bzw. Hochnebel neigendes Herbstwetter.“
Für Stromhändler und Elektrizitätsversorger war es eher ein Nebel des Grauens, der sich da über Zentraleuropa ausgebreitet hatte. In der ersten sogenannten Dunkelflaute dieses Jahres war die deutsche Ökostromproduktion bereits zur Wochenmitte auf Werte nahe null zurückgefallen, weil kein Wind wehte und die Sonne nicht schien. Die Grünstrom-Knappheit sorgte für extreme Preis-Spitzen am Spotmarkt der Energiebörse EEX.

Die derzeit vor allem von Grünen-Politikern organisierte Energiewende hat zum Ziel, Windkraft und Photovoltaik (PV) praktisch zur einzigen Säule der deutschen Stromversorgung zu machen – neben dem Stromimport. Doch am vergangenen Mittwoch gegen 17 Uhr knickte diese Säule ein. Die 30.243 deutschen Windräder und rund 3,7 Millionen Solaranlagen stellten ihre Produktion ein.

Solarkraft lieferte am Mittwoch um 17 Uhr nur noch eine einzige Megawattstunde. Die 1602 Offshore-Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee – jede einzelne so groß wie der Eiffelturm – standen komplett still. Stromproduktion Null. Die Windräder an Land produzierten zu dieser Stunde nur 114 Megawattstunden bei einem deutschen Stromverbrauch von 63.000 Megawattstunden.

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion beschrieb die Lage bereits am Donnerstag im Webportal „LinkedIn“: „Die minimale Einspeisung aus Wind und PV lag in Summe bei gerade einmal ca. 100 Megawatt (im Zeitraum 17 bis 21 Uhr).“

Das heißt: Die mit dreistelligen Milliarden-Subventionen in Deutschland errichteten Kapazitäten von 87.000 Megawatt Fotovoltaik und rund 72.000 Megawatt Windkraft lagen stundenlang praktisch komplett brach. Eine Gefahr für die Stromversorgung habe nicht bestanden, hieß es. „Keine Sonne, kein Wind – gestern und heute herrschte eine Dunkelflaute in Deutschland“, erklärte Amprion am Donnerstag: „Doch unsere Systemführung hatte alles im Griff.“
DWO-WI-Dunkelflaute-js-ohne-Wind.jpg

Die Lage hielt den ganzen Mittwoch und Donnerstag über an und besserte sich auch am Freitag nur marginal. Weil die Kapazität aller deutschen Batterie- und Pumpspeicher nach einigen Stunden erschöpft ist, mussten umso mehr fossile Kraftwerke einspringen, um den Strombedarf zu decken.

Die verbliebenen deutschen Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke produzierten zu jedem Zeitpunkt in den vergangenen drei Tagen knapp 20.000 Megawattstunden, unterstützt von bis zu 15.000 Megawattstunden aus Gaskraftwerken. Selbst 700 Megawatt Öl-Kraftwerke aus der Reserve trugen trotz ihres klimaschädlichen Brennstoffs wieder zur Stromversorgung bei.

Wie aus der Website smard.de der Bundesnetzagentur hervorgeht, wurde zudem ein Großteil des deutschen Strombedarfs in den vergangenen Tagen durch Importe gedeckt. Am Donnerstag lag der Strombedarf Deutschlands zum Beispiel zur Mittagszeit bei knapp 64.000 Megawattstunden, produziert wurden im Inland jedoch nur rund 47.000 Megawattstunden. Die Differenz wurde durch Importe gedeckt.

Außergewöhnlich hohe Preisspitzen​

Die Bundesnetzagentur weist bezüglich der Importe regelmäßig darauf hin, dass die Menge der eingeführten Megawattstunden kein Indiz für Stromknappheit in Deutschland sei, sondern lediglich die Funktionstüchtigkeit des europäischen Binnenmarktes für Elektrizität zeige: Importiert werde nicht, weil Strom im Inland physisch knapp sei, sondern weil er in bestimmten Stunden billiger im Ausland eingekauft werden könne.

Energieversorger, zum Beispiel Stadtwerke, sind seit Mittwoch jedoch gezwungen, den Ausfall der Ökostrom-Erzeugung durch kurzfristiges Nachkaufen an der Strombörse EEX zu kompensieren. Bei der sogenannten Day Ahead Auktion, bei der Strommengen zur Lieferung am Folgetag versteigert werden, kam es seit Mittwoch immer wieder zu außergewöhnlich hohen Preisspitzen.

So wurden bereits am Dienstag mehr als 500 Euro pro Megawattstunde gezahlt. Der langfristige Durchschnittspreis an der Strombörse liegt sonst bei 40 Euro. Als der Wetterbericht am Mittwoch vorlag, schossen die Gebote an der Strombörse sogar auf 820 Euro pro Megawattstunde hoch – eine kurzfristige Verzwanzigfachung des normalen Niveaus. Auch am Freitag lag der Großhandelspreis am kurzfristigen Spotmarkt noch bei über 100 Euro, also bei mehr als dem Doppelten des langfristigen Normalpreises.
DWO-WI-Dunkelflaute-js-Strompreise.jpg

Die Spitzenpreise der abgelaufenen Woche sind womöglich nur ein Vorbote dessen, was im bevorstehenden Winter noch zu erwarten ist. Die Fachagentur „Montel“ zitiert Energiemarkt-Experten, die bei weiteren Windflauten Preisspitzen von 1000 Euro pro Megawattstunde erwarten. Denn in Zeiten von geringer Windstrom-Produktion müssen zunehmend teurere Gaskraftwerke einspringen, die dann das Marktpreisniveau definieren.

Von „Montel“ befragte Händler verwiesen zur Begründung auch auf den deutschen Atom- und Kohleausstieg, der die grundlastfähige Kraftwerkskapazität verringert habe, die unabhängig vom Wetter produzieren kann.

Preistreibend dürfte auch der bevorstehende Einbruch der Herbst- und Winterkälte in Europa sein. Dann nämlich wird der Eigenverbrauch vor allem Frankreichs stark zunehmen, da in dem Land sehr viele Heizungen mit Elektrizität betrieben werden. Die anspringende Stromnachfrage Frankreichs dürfte die relative Knappheit an der Europäischen Strombörse weiter vergrößern und damit die Preise treiben.

Marktbeobachter Tobias Federico, Geschäftsführer des Beratungshauses Montel Analytics, geht davon aus, dass die Preisschwankungen am Strommarkt mit dem Ausbau von Wind- und Solarenergie weiter zunehmen werden. Sommerliche Phasen mit niedrigen Strompreisen würden sich mit winterlichen Phasen hoher Strompreise abwechseln, die Ausschläge dabei extremer werden, sagte Federico beim Jahrestreffen des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) in Berlin.

Extreme Preisausschläge haben direkte Folgen für Stromkunden mit sogenannten dynamischen Tarifen. In Verbraucherforen wurde diesen Kunden empfohlen, in den Stunden extremer Preisausschläge nach oben „den Stecker zu ziehen“. Im Sommer profitieren die Nutzer dynamischer Stromtarife meist von niedrigen Marktpreisen, die sich wegen des Solarstrom-Überangebots einstellen. Dynamische Stromtarife sind in Deutschland bislang nur wenig verbreitet.

Bereits in diesem Sommer lag die Grünstrom-Produktion in vielen Stunden über der Nachfrage. Der Börsenpreis fiel dabei oft auf null Euro. Zum Teil mussten die gesetzlich dazu verpflichteten Netzbetreiber sogar Aufpreise zahlen, um noch Abnehmer für den überschüssigen Solarstrom zu finden.

Weil die Netzbetreiber entsprechend wenig Geld mit dem Verkauf des Grünstroms erlösten, musste der Bundesfinanzminister in diesem Jahr den Subventionsanspruch der Solar- und Windstrom-Produzenten mehrfach mit Steuergeld erfüllen. Während die Haushaltsplanung des Bundes anfangs von einem Bedarf von rund zehn Milliarden Euro ausging, ist inzwischen klar, dass der Steuerzahler in diesem Jahr mehr als 20 Milliarden Euro als EEG-Subvention an die Anlagenbetreiber überweisen muss.

Nach den Zielen der Bundesregierung, die im Erneuerbare-Energie-Gesetz niedergelegt sind, sollen die Solarstrom-Kapazitäten in Deutschland von aktuell 87 Gigawatt bis zum Jahr 2030 auf 215 Gigawatt mehr als verdoppelt und bis 2040 auf 400 Gigawatt vervielfacht werden.