Details würden die meisten Leute ohnehin nicht verstehen, ich auch nicht, aber die Bank muss so transparent auftreten, dass man eben wie erwähnt abschätzen kann, ob so etwas täglich wieder passieren kann...
Wie willst du das abschätzen, ohne die Details zu verstehen?
Wenn es ein menschlicher Fehler (falsche Buchungsdatei geöffnet, falschen Datenträger eingelegt) war, dann wird man vielleicht die Qualitätssicherungs-Dokumente und Arbeitsabläufe anpassen und einen zusätzlichen Prüfschritt hinzufügen. Dennoch kann ein menschlicher Fehler nie ganz ausgeschlossen werden. Doch als wie wahrscheinlich willst du als Kundin das abschätzen?
Und wenn es ein Fehler in der Software war (fiktives Beispiel: ein Programmteil zählt Monate von 0=Januar, 1=Februar, ... 10=November durch, ein anderer Programmteil interpretiert die 10 aber als Oktober), der bei einem Update eines Systems reingekommen ist, dann wird man diesen Fehler beheben. Dennoch kann dieser oder ein anderer Fehler jederzeit mit zukünftigen Updates wieder reinrutschen. Doch auch hier, als wie wahrscheinlich willst du als Kunde das abschätzen?
Die Fehlbuchungen sind ärgerlich, keine Frage. Und wenn dadurch Lastschriften platzen, entstehen Folgeschäden die durch Wiedergutschriften und Dispozinserlass alleine nicht ausgeglichen werden können. Und auch, dass nachdem die DKB bereits öffentlich die Doppelbuchungen eingeräumt hatte (also Kenntniss hatte), die doppelten Buchungen nicht direkt gestoppt/pausiert wurden, scheint von außen unverständlich. (Aber niemand von uns weiß, wie leicht/schwer es ist, im Buchungsprozess automatisch zwischen den doppelten Buchungen und echten neuen Buchungen zu unterscheiden, also gezielt nur die doppelten Buchungen zu stoppen, ohne andere echte Buchungen zu tangieren).
Solche Fehler sollten nicht passieren, solche Fehler dürfen nicht passieren, aber solche Fehler passieren, das kann keine Bank zu 100% ausschließen. Ja, es gibt Qualitätssicherung, aber auch die sorgt höchstens dafür, dass solche Fehler zu 99,999% ausgeschlossen sind, anstatt nur zu 99,99%. Und das auch nur in der Theorie. Wenn der Fehler dann auftritt, ist es egal, ob er 0,001%ig oder 0,0001%ig war Es geht dann darum, wie man mit dem Fehler und den betroffenen Kunden umgeht.
Die DKB hat immerhin gestern Abend bereits erste „Wiedergutschriften“ angestossen. Da vermutlich alle Kunden betroffen sind, die Anfang Oktober die Visa Debit genutzt haben, dauert das Rückbuchen nunmal noch an. Und zumindest hat die DKB in den Apps und auf Twitter den Fehler bekannt gemacht und klargestellt, dass kein Dispozins berechnet wird und dass die Korrekturbuchungen inzwischen laufen. Ich halte das bei einem vermutlich doch eher komplexen System (wahrscheinlich sogar Komponenten verschiedener Entwicklerschmieden) für eine schnelle Lösung.
Warten wir mal ab, was die DKB am Montag dazu offiziell sagt. Insbesondere, in wie weit sie Kunden hilft, die durch geplatzte Lastschriften (oder nicht ausgeführte Dauer-/Terminüberweisungen) größere Probleme mit Gläubigern haben. Dabei hoffe ich für die Betroffenen, dass es nicht nur bei der Erstattung von Rücklastschriftgebühren der einziehenden Banken bleibt, sondern auch Hilfen zur Rückgewinnung von Reputation gibt (wenn z.B. PayPal eine Lastschrift nicht abbuchen kann, hängen da viele automatische Prozesse hinter, wie Inkassounternehmen oder Kontosperre, da hat man als einzelner Kunde sicher viel Aufwand, das glattzuziehen, oder Schufa-Einträge, etc.)