Teil 27: Rotterdam
Rotterdam hat seit kurzem eine eigene Starbuckstasse. Da es in Rotterdam ein Hilton gibt, war es auch kein Problem, dass Rotterdam für einen Tagesausflug etwas weit weg ist.
Samstag, 21.07.18
Gestern aus Norwegen zurückgekommen und schon geht es heute wieder los. Mit dem Auto fuhr ich zum Hauptbahnhof und nahm dort den Airliner zum Flughafen. Die Bahn wollte mir nämlich erst eine Fahrkarte ab und bis Frankfurt Flughafen Fernbahnhof verkaufen - das liegt wohl daran, dass die S3 wegen der Bauarbeiten im S-Bahn-Tunnel derzeit nur bis Frankfurt-Süd fährt und die Regionalzüge ab Mannheim bzw. Heidelberg nach Frankfurt wegen Bauarbeiten an diesem Wochenende auch nicht nach normalem Takt fahren.
Am Flughafen hatte ich noch etwas Zeit und ging in die DB Lounge.
Beim Ditsch am Übergang vom Flughafen zum Fernbahnhof hatte ich mir ein paar Brezen gekauft, und mit einer Cola light war das mein Frühstück in der Lounge.
Normalerweise wäre der ICE International über Köln - Düsseldorf - Arnheim - Utrecht nach Amsterdam gefahren. Wegen Bauarbeiten wurde der Zug aber ab Köln über Mönchengladbach umgeleitet, die Halte in Düsseldorf und Arnheim entfielen dann. Auf der Strecke zuckelte der ICE ganz schön langsam vor sich her.
Meine Reservierung war im Panoramaabteil direkt hinter dem Zugführer, und kurz vor Mönchengladbach hörte ich eine Funkmeldung an diesen
"alle Züge zwischen <unverständlich> und Mönchengladbach sofort anhalten, Personen im Gleis“ mitgehört. Und kurz darauf standen wir auch schon in Odenkirchen West. Durchsage gab's erst mal keine, aber meine Vermutung Selbstmörder wurde durch eine Meldung auf bahn.de quasi bestätigt:
Störung. Ein Notarzteinsatz am Gleis beeinträchtigt den Bahnverkehr zwischen Mönchengladbach Hbf und Rheydt Hbf. Der Streckenabschnitt ist zur Zeit gesperrt. Die Züge halten am nächsten Bahnhof und warten zunächst. In der Folge kommt es jetzt zu Verspätungen und Teilausfällen. Kurzfristig kann es zu Änderungen im Zuglauf kommen. Bitte prüfen Sie Ihre Reiseverbindung kurz vor der Abfahrt des Zuges. Genaue Informationen zur Dauer der Sperrung liegen leider noch nicht vor. Sobald uns weitere Informationen vorliegen, wird diese Meldung aktualisiert.
Kurz darauf kam dann auch eine Durchsage, dass es einen Personenschaden gegeben hatte und die Strecke vor uns gesperrt sei.
Irgendwann stieg dann der Zugführer aus und ich scherzte noch, dass er jetzt zu Fuß nach Hause ginge und uns allein ließe, aber er meinte nur, dass wir nach Köln zurückfahren würden und dann ab da über Krefeld nach Amsterdam.
Wir durften sogar aussteigen, das ist der ICE.
Irgendwann kam dann der Zugführer zurück, nun hieß es, dass unser Zug zur Evakuierung des verunfallten ICEs genutzt würde und wir mit Bussen vom Vorplatz abgeholt würden, alle sollten aussteigen. Ich erwartete schon einen Bus in zwei Stunden für Hunderte Passagiere, aber eine Viertelstunde später sollten wir auch schon wieder einsteigen, denn die Busse wurden nun zu dem verunfallten ICE geschickt und wir würden unsere Fahrt doch fortsetzen.
Irgendwann ging es dann auch schon weiter, wir fuhren aber tatsächlich bis Köln zurück und von dort über Neuss und Krefeld nach Viersen, wo es einen Richtungswechsel gab. Der Zugbegleiter sagte auf der Fahrt an, dass es im Bordrestaurant kostenlose Softdrinks gab und man sich dort auch das Fahrgastrechteformular abholen könne. Ich lief also dorthin; in meinem Wagen 31 war zum Glück Ruhe, aber zwei Wagen weiter ging die Party ab, die typische deutsche Amsterdamwochenendtouristenklientel feierte, rauchte (!), trank Bier in Massen, hörte Musik aus (Handy-)Lautsprechern und tanzte und grölte rum.
Kurz nach der Grenze kam eine Durchsage, dass unser Zug wegen der Verspätung in Eindhoven enden würde, was gar kein Halt auf der Fahrt ist. Ab dort sollten wir mit Zügen der niederländischen Bahn weiterfahren. Gegen 14.30 Uhr kamen wir dort an; eigentlich hatte ich absichtlich einen Aufenthalt in Utrecht eingeplant, um mir die dortige neue Tasse auch noch kaufen zu können, aber das verschob ich jetzt auf die Rückfahrt morgen und nahm direkt den IC um 14.44 Uhr nach Den Haag Centraal, der unterwegs in Rotterdam Centraal hält.
Und als wäre das noch nicht genug, war in meinem Abteil auch noch eine zehnköpfige Gruppe deutscher Mädels, die einen Junggesellinenabschied feierten und damit das ganze Abteil "unterhielten". Leider war der Zug voll, sodass ich nicht umziehen konnte. Um 15.48 Uhr kamen wir schließlich in Rotterdam an...
...und nachdem ich mir beim Starbucks am Bahnhof die hiesige Tasse gekauft hatte, war ich kurz darauf auch schon beim Hilton.
Der Check-In war schnell und das Personal extrem freundlich. Ich bekam ein Upgrade auf einen King Executive Room im obersten, zehnten Stock mit Blick vorne raus. Frühstück könne ich in Lounge und Restaurant einnehmen.
Mein Zimmer...
...und der Blick nach schräg rechts auf den Hofpleinfontein, der allerdings gerade außer Betrieb ist.
Nun ging ich gleich los, mir Rotterdam anzuschauen. Die
Villa Thalia
Das
Rathaus
Monument
Sterker door Strijd
Schade, da bin ich ein bisschen zu früh da...
Denkmal für
Gijsbert Karel van Hogendorp, ein niederländischer Staatsmann, vor dem Beurs-WTC-Gebäude
Besagtes
Beurs-WTC-Gebäude
Statue von
Erasmus auf dem Grotekerkplein
Grote of Sint-Laurenskerk
Ein paar der
Kubushäuser
Blick über den
Oudehaven, rechts das
Witte Huis...
...und nochmal das
Witte Huis
Blick in den
Wijnhaven
Denkmal
De Verwoeste Stad, die zerstörte Stadt, ist eine Bronzeplastik, die an die Bombardierung der Stadt durch die deutsche Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs, bei der das Zentrum der Stadt nahezu vollständig zerstört wurde, erinnert.
Leuchtturm am Leuvehaven
Statue von Santa Claus, auch bekannt als
Kabouter Buttplug, des Künstlers Paul McCarthy
Am Kanal
Denkmal
Ongebroken verzet 1940-1945, ungebrochener Widerstand
Hochhaus beim Bahnhof
Der
Hauptbahnhof
Spielende Bären in der Fußgängerzone
Zurück im Hotel schaute ich kurz zur Evening Reception in der Lounge im Erdgeschoss vorbei, bin dann aber auch wieder recht schnell gegangen, da ich das Angebot recht überschaubar fand. Im Zimmer habe ich noch etwas Zeit vertrödelt, bevor ich dann um kurz vor neun nochmal los bin. Während Incredibles 2 bei uns erst Ende September in die Kinos kommt, läuft er schon etwas länger in den Niederlanden, und im Kinepolis Cinerama lief er heute Abend auf Englisch mit niederländischen Untertiteln. Für 11,20 Euro hatte ich mir eine Karte mitsamt 3D-Brille gekauft und ging dann zum
Zaal 3.
Das Kino war recht gut besucht. Ich bin ja ein großer Fan der Pixar-Animationsfilme, die bei uns zu Unrecht oft als Kinderfilme verschrien sind, aber Incredibles 2 ist der Hammer und die 14 Jahre Wartezeit mehr als wert. Der könnte fast mein neuer Lieblingsfilm von Pixar werden. Noch besser war allerdings der Kurzfilm Bao vorher - mit dem hat sich Pixar selbst übertroffen und ich musste mir sogar die ein oder andere Träne verdrücken. Beeindruckend.
Zurück im Hotel legte ich mich auch gleich wieder hin...
Sonntag, 22.07.18
...und stand am nächsten Morgen um halb acht auf. Zum Frühstück ging ich in Restaurant; die "normalen" Gäste sollten sich ans Fenster setzen, die mittleren Plätze waren für Reisegruppen reserviert. Das Frühstück war gut, aber als ich am Müslitisch vier verschiedene frisch gemachte Granolasorten sah, war ich hin und weg und brauchte nichts anderes mehr.
Nach dem Frühstück las ich noch ein bisschen auf dem Zimmer, checkte auch schon bald aus und fuhr mit einem IC nach Utrecht. Die Züge hier schauen schon ungewöhnlich aus...
Ich hatte Glück, denn eine der beiden Starbucksfilialen war trainside und hatte auch noch die Utrecht-Tase. Ich wusste nicht, ob meine Fahrkarte Rotterdam C - Darmstadt Hbf hier die eGates geöffnet hätte. Ich glaube, ich sollte mir jeweils einen landesüblichen Namen überlegen...
Der ICE bestand aus nur einem Zugteil, der proppenvoll war. Zum Glück hatte ich reserviert. Leute standen überall und saßen auf dem Boden, für das Gepäck war auch kein Platz. Warum fährt die Bahn nicht mit zwei Zugteilen? Hat man zu wenig ICEs für den internationalen Betrieb?
Die Fahrt zog sich und ging wieder über Mönchengladbach, zudem schien die Klimaanlage nicht so richtig zu funktionieren. Am Flughafen stieg ich wieder in den Airliner um, nahm in Darmstadt mein geparktes Auto und war bald wieder daheim.