Weiter geht’s direkt mit dem letzten Teil für dieses Jahr:
Teil 31: Genf
Genf hat seit einiger Zeit auch eine neue Tasse. Am Flughafen in ZRH gab es sie leider nicht, sodass ich doch nach Genf fliegen musste, was mich aber gar nicht so sehr gestört hat, da ich bisher nur am Flughafen GVA war, jedoch noch nie in der Stadt selbst. Ende Dezember bot sich dafür an, da ich schon im Jahresendurlaub bin und die Reise auch gut mit dem MUC Stammtisch verbinden kann.
Do, 20.12.18
Am frühen Nachmittag ging ich rüber zum Bahnhof und kaufte mir ein Bayernticket für die Fahrt nach München. In Ingolstadt haben die RB inzwischen schon 12min Aufenthalt, um von einigen ICEs überholt zu werden, und so nutzte ich die Zeit, um mir am Bahnhof noch etwas zu essen und trinken zu kaufen. Kurz darauf setzten wir die Fahrt fort und kamen pünktlich in München an. Mit der U-Bahn ging es bis Lehel und von dort mit der Tram 36 bis Tivolistraße, von wo aus ich das letzte Stück zu meinem Hotel für die Nacht in München lief, dem Hilton Munich Park.
Die Lage ist zwar nicht die beste, dafür war es, anders als das City, einigermaßen bezahlbar. In der App war gestern schon das übliche Pseudo-Upgrade auf einen King Executive Room hinterlegt. Beim Check-In wurde gar kein Upgrade erwähnt, dafür bekam ich neben meiner Zimmerkarte noch dieses Kärtchen ausgehändigt.
Besonders der drittletzte Punkt „complimentary upgrade to the highest category available“ ist interessant, denn laut App waren noch King Executive with Park Room und auch eine Vista Suite buchbar. Da ich eh nur zum Schlafen hier bin, habe ich es auf sich beruhen lassen, kam mir aber mal wieder ein kleines bisschen blöd vor.
Mein Zimmer ist im 11. Stock und hat mir soweit gefallen…
…und hat auch einen kleinen Balkon mit Blick auf die Hypo Vereinsbank und – im Hintergrund – das Westin. Blöderweise habe ich weder eine BRG genutzt, noch ist das Zimmer kalt.
Begrüßungskarte gab es keine, dafür aber eine Mandarine und ein Glas Schokomandeln.
Ich ging direkt wieder los und machte mich auf den Weg zum Saturn am Stachus. Gestern habe ich nämlich mit Entsetzen festgestellt, dass in der Schweiz andere Stecker benutzt werden als bei uns, und so musste ich mir noch einen Adapter kaufen. Als das erledigt war, hatte ich noch rund 45min Zeit, bis das Stammtisch-Vorglühen begann, und so entschied ich mich, die 3km Luftlinie bis Harras zu laufen.
Nach dem Stammtisch ging es mit der U6 und dem Bus zurück zum Hotel und direkt ins Bett.
Fr, 21.12.18
Nach einer zu kurzen Nacht stand ich auf. Vom Balkon hatte man einen schönen Blick auf die Alpen.
Das Frühstück im Restaurant im Eingangsbereich war gut, selbst kleine Weißwürste gab es. Nach dem Check-Out lief ich wieder zur Tivoli-Straße, nahm die Tram 36 bis zum Isartor und von dort die S8 zum Flughafen.
An einem der Automaten druckte ich mir eine Bordkarte aus und sah bei der „Kontrolle“ der Seat Map, dass aus dem A320 inzwischen ein A321 wurde. Dieses Jahr bin ich so oft mit A320ern geflogen, dass ich mich schon über A319 und A321 freue… An der Sicherheitskontrolle war nichts los, und so war ich kurze Zeit später airside. In der rechten SEN-Lounge traf ich einen Forumskollegen und aß noch ein paar Marzipankartoffeln und Zimtsterne, auch wenn ich das eigentlich gar nicht sollte.
Nachdem ich die Lounge wieder verlassen hatte, ging ich noch bei den Delights to Go vorbei und holte mir die Local-Box.
Am Gate G40 angekommen war noch kein Flieger zu sehen, und auf dem Monitor wurden auch schon 20min Verspätung angezeigt. Benachrichtigung per Push-Nachricht oder gar SMS gab es natürlich keine. Ein Ehepaar fragte die Dame am Gate nach der neuen Boardingzeit und bekam 11.05 Uhr als Antwort.
Um 11 Uhr kam dann endlich die D-AIDE aus Cairo ans Gate gerollt, man glaubte aber immer noch, um 11.35 Uhr mit besagten +20 starten zu können. Irgendwann wurden aus den +20 dann +30 und dann kam auch die erste SMS. Um 11.35 Uhr wurde dann endlich geboardet. Ich rechnete schon mit der üblichen Auslastungskosmetik und dass der Vorhang hinter Reihe 12 gewandert wäre, war jedoch angenehm überrascht, dass es bei 11C blieb und es auch nur fünf Reihen Businessclass gab.
Der Flieger war ordentlich gebucht, vermutlich hätte aber auch der ursprünglich geplante A320 ausgereicht. Aber wer weiß, wie der Rückflug ausschaut. Mein Nebensitz blieb frei, und mit knapp einer Stunde Verspätung machten wir uns dann auf den Flug nach Genf.
Nachdem die Anschnallzeichen ausgegangen waren, klappte ich den Tisch des Mittelplatzes auf und aß die mitgebrachten Delights to Go, das angebotene Sandwich lehnte ich ab.
Hat gut geschmeckt, ich hoffe, dass das beibehalten wird und irgendwann auch in FRA Einzug erhält. Die Landung in Genf war dann noch knapp 40min zu spät. Leider schüttete es und der restliche Tag versprach auch keine Besserung.
Nach dem Deboarding suchte ich bei der Gepäckausgabe den Automaten, an dem es ein kostenloses Ticket für den Nahverkehr gibt…
…und druckte mir eines aus.
Den Zug um 13.20 Uhr sah ich noch abfahren, sodass ich auf den nächsten um 13.32 Uhr warten musste. Keine 10min später war ich am Hauptbahnhof und kaufte mir in der dortigen Starbucksfiliale gleich die Tasse und war 19 Fränkli 90 ärmer. Einen Stock tiefer in einem Supermarkt holte ich mir etwas zu essen und trinken und lief dann durch den Regen zu meinem Hotel, dem Novotel Geneve Centre.
Hilton ist hier leider noch nicht vertreten, allerdings soll nächstes Jahr ein Hampton by Hilton Geneva South eröffnen. Das Novotel war dann ein guter Kompromiss aus Lage und Preis, wenngleich es auch am oberen Ende dessen was ich auszugeben bereit bin war.
Wie schon vorhin im Starbucks und Migros ist auch hier das Englisch – nun ja – ausbaufähig. Ich bekam ein Zimmer im fünften Stock, das allerdings schon etwas älter war und auch schon einige Abnutzungserscheinungen hatte.
Mein Blick ging auf den benachbarten Temple de Pâquis.
Das Hotel denkt mit, denn es gab auch eine „normale“ Steckdose, sodass ich den Adapter gar nicht hätte kaufen müssen.
Die hiesige Tasse
Im Aufzug hing dieser Aushang. Vielleicht sollte man das Hotel mal darauf hinweisen, dass 12am Mitternacht ist und dass es korrekterweise 10am and 12pm heißen müsste.
Auch wenn es noch immer regnete, machte ich mich dennoch auf den Weg. Zumindest das UNO-Gelände wollte ich mir anschauen.
Der
Broken Chair vor den
Flaggen der Vereinten Nationen
Die
WIPO, World Intellectual Property Organization
FRIEDEN
Abrüstungskonferenz Genf 1983
Rechts das
Montbrilliant-Gebäude der ITU, links im Hintergrund der
UNHCR.
Es regnete immer noch, und so war ich über das kostenlose Nahverkehrsticket, das ich beim Check-In bekommen hatte, froh, und nahm die Straßenbahn zurück zum Bahnhof und lief von dort zum Genfer See. Das
Monument Brunswick; im Hintergrund sieht man den
Jet d’Eau.
Skulptur Melancolie
Besagter
Jet d‘Eau
Die
Pont du Mont Blanc
Das
Hôtel des postes de Genève
Die
Basilica Notre Dame
Trotz Regenjacke und Schirm war ich nun schon ziemlich durchnässt, dazu kam, dass es ziemlich starker Wind ging, der des Öfteren meinen Schirm umblies und „umdrehte“. So brach ich die Erkundung von Genf ab, ging zurück ins Hotel und hoffte auf morgen Vormittag, schließlich sollte mein Flug erst um 13.10 Uhr abfliegen.
Sa, 22.12.18
Heute is‘ Weihnachten – doch dazu später mehr.
Um 7.30 Uhr bin ich aufgestanden. Es ist trocken, gut, allerdings auch noch dunkel. Ich habe eine Rate mit Frühstück gebucht, welches im Restaurant im Erdgeschoss angeboten wird. Es ist ganz OK, aber nicht mit dem gestern im Hilton zu vergleichen. Gesättigt gehe ich zurück aufs Zimmer und warte bis es um halb neun einigermaßen hell ist. Und just als ich ein paar Meter gelaufen war kam, was kommen musste:
Kurr überlege ich, wieder umzudrehen, entscheide mich dann aber doch für eine kleine Runde durch Genf und überquere erst mal die Rhône.
Die
Synagoge Beth-Yaacov
Frankie a.k.a. The Creature of Doctor Frankenstein
Uni Bastions
Monument Henri Dunant
Promenade des Bastions
Wohnhaus des ungarischen Komponisten Franz Liszt von 1835-36
Auf der
Terrasse Agrippa-d'Aubigné
Der
Temple de la Madeleine
Die
Cathédrale Saint-Pierre Genève
So langsam wurde der Regen etwas weniger. Mir reichte es dennoch und so ging ich zum Ufer des
Genfer Sees.
Das
Nationaldenkmal steht für die Anbindung Genfs an die Schweiz von 1814.
Zurück im Hotel duschte ich mich erstmal, packte meine Sachen zusammen und checkte schließlich aus. Vor dem Hotel sammelte sich gerade eine Crew von Air Canada. Ich lief zum Bahnhof und nahm den nächsten Intercity zum Flughafen, der 5min Verspätung hatte. Was ist bloß mit der SBB los? Ich dachte, Verspätungen gäbe es hier nicht.
Als ich am Flughafen ankam, sah ich dort gerade besagte Crew von Air Canada aus dem Bus steigen. Im Terminal standen einige Check-In Automaten, allerdings schienen Swiss und Lufthansa nicht unter den möglichen Fluggesellschaften zu sein. So ging ich zu einem leeren Check-In Schalter, um mir dort meine Bordkarte ausdrucken zu lassen.
Als ich im Obergeschoss ankam, traf mich fast der Schlag, denn es gab extrem lange Schlangen noch vor der Sicherheitskontrolle. Ich fragte nach der Priority-Lane und wurde ans andere Ende verwiesen. Im Gänsemarsch mit einigen anderen Passagieren ging ich an einer langen Schlange vorbei und konnte am Ende schließlich links in den Fast Track abbiegen. Dort war aber auch einiges los, jedoch deutlich weniger als an der normalen Kontrolle.
Mit der Rolltreppe ging es ein Stockwerk nach oben zu den Lounges direkt in die vor kurzem renovierte SEN-Lounge. Was soll ich sagen? Es ist wie in Wien – früher war’s besser. In der hinteren Ecke gibt es 3x4 Ledersessel…
…die allerdings durch eine Zwischenwand vom Tageslicht abgetrennt waren. In einem Nebenraum gab es noch ein paar Sitzmöglichkeiten, sowie einige wenige weitere an besagter Trennwand. Zudem gab es noch einen kleinen Essbereich. Auch wenn ich nicht oft in Genf war, früher kam mir die Lounge größer und vor allem heller vor.
Die Essensauswahl war nicht der Rede wert, und die Tomatensuppe ließ ich lieber stehen. Egal wie vorsichtig ich bin, irgendwie kleckere ich dann doch immer.
10min vor Boarding ging ich zum Gate A3, und just, als ich auf dem Weg war, wurden auf den Monitoren 30min Verspätung angezeigt. Ein Blick auf FR24 zeigte, dass die D-AIUR München mit rund 50min Verspätung verlassen hatte, sodass die 30min – wie üblich – der Anfang der Scheibchentaktik zu sein schienen.
Egal, ich war eh schon unterwegs und schon lange genug in der Lounge, sodass ich eben am Gate wartete. Am benachbarten Gate stand die D-AINF, die hier vorhin aus Frankfurt gelandet ist, deren Rückflug dann aber gestrichen wurde. In der Lounge hatte ich mitbekommen, wie einige Passagiere auf meinen München-Flug umgebucht wurden. Die D-AINF wurde dann auch zurückgeschoben und flog Ferry direkt nach HAM, um von dort wieder in den Liniendienst zu treten.
Um kurz nach eins kam endlich mein Flieger ans Gate gerollt, und 20min später begann dann auch schon das Boarding. Nachdem der Flug wegen der Streichung des FRA-Fluges gut gebucht war und viele Passagiere ihr Handgepäck mit an Bord nahmen, verzögerte sich der Abflug weiter, weil einiges nicht mehr reinpasste und anderes einfach zu groß war. Vorherige Handgepäckkontrollen gab es nämlich keine, die habe ich hier in Genf bisher nur für Swiss erlebt.
Als das Boarding Completed ertönte, konnte ich die Frage, ob heute schon Weihnachten sei, mit einem „ja“ beantworten, denn – wider Erwarten – blieb 11B tatsächlich frei. Als ob Weihnachten und Ostern auf einen Tag gefallen wären. Daheim werde ich den heutigen Tag gleich rot im Kalender markieren.
Mit einer guten Stunde Verspätung ging es dann auch endlich los. Im Service vermisste ich die Delights to Go um so mehr, denn es gab nur ein Käse-Sandwich, welches ich ablehnte. Nach einer knappen Stunde Flug landeten wir schließlich in München.
Nachdem ein Mitinsasse in weniger als einer Stunde aus FRA landen sollte, entschloss ich mich, auf ihn zu warten, und ging in die SEN-Lounge hier im Satellitenbereich. Das Geschnetzelte mit Spätzle war gut, und bei den Marzipankartoffeln und Zimtsternen konnte ich mich wieder nicht beherrschen.
Natürlich war auch sein FRA-Flug verspätet und ist erst mit über einer Stunde Verspätung abgeflogen – also (fast) zwei Mal die eigentliche Flugdauer. Ein paar Minuten vor der Landung nahm ich die
Heidi-Bahn zum Hauptterminal und wartete am Gate auf den Flug.
Ich nutzte die Zeit und kaufte mir in der DB App ein Bayernticket für die Heimfahrt nachher und war überrascht, per Bankeinzug zahlen zu können. Ich dachte, die Bahn hätte diese Möglichkeit wegen diverser Betrügereien mit dem Umtausch von Fahrkarten in Gutscheine vorläufig gesperrt…
Irgendwann kam dann auch dieser Flug an, und gemeinsam ging es dann zum Ausgang. Ich nahm dann die S1 um 17.33 Uhr und stieg am Hauptbahnhof in die RB um 18.27 Uhr um und nutzte die Zeit, den Reisebericht weiter zu schreiben. Wenn alles klappt, bin ich gegen halb neun wieder daheim.
Nachtrag: Natürlich regnete es da auch. War ja klar.
Das war’s für dieses Jahr, weiter geht es in ziemlich genau einem Monat an dieser Stelle.