Sa, 11.11.17
Um kurz nach 5 Uhr klingelte der Wecker. Ich machte mich fertig, packte meinen Rucksack zusammen und verließ das Hotel. Bei Hatton Cross angekommen erwischte ich gerade noch den früheren 490er Bus – eigentlich hatte ich mit dem eins später gerechnet. Über T4 fuhr der Bus bis zum T5. Dies war mein erster Abflug ab T5, einmal bin ich hier auf einem Tassentrip LCY-GLA-LHR gelandet – sonst immer nur T1 bzw. neu T2.
Die Busankunft war ganz unten, und über einen Aufzug ging es nach oben zu den Abflügen. An einem der Check-In Automaten ließ ich mir noch eine Bordkarte auf labbrigem Thermopapier raus. Eingecheckt hatte ich gestern mobil, und da ich keinerlei Oneworld-Status besitze (auch keinen von Topbonus, mit Heimatflughafen Frankfurt war Air Berlin nie eine ernstzunehmende Alternative für mich), konnte ich meinen Sitzplatz erst da auswählen, trotz Businessclass-Ticket. Immerhin bekam ich noch einen Gangplatz in Reihe 5 von 6.
Durch den Fast Track war ich schnell durch und stand direkt vor der BA Galleries Lounge…
…wobei ich erstmal die Tafel studieren musste, ob dies die richtige Lounge mit meinem Business Class / Club Europe Ticket ist. Wie gesagt, ich fliege sonst nur Star Alliance.
Die Lounge an sich war recht schön und mal eine Abwechslung zu den ewigen Lufthansa Lounges. Ich frühstückte ein Müsli und Toastbrot, und checkte danach die Webseite der Metro von Newcastle nach dem Fahrplan vom Flughafen in die Innenstadt, als ich diese Meldung sah:
Super. Wegen Kabeldiebstahls fährt derzeit keine Metro vom Flughafen. Bleiben also entweder Taxi oder Bus als Alternative. Aus Gründen, die mir selbst nicht ganz klar sind, fahre ich so gut wie nie mit dem Taxi, wenn es sich nicht vermeiden lässt, sodass ich die Busfahrpläne studierte. Die Linie X77/X78 fährt im Halbstundentakt, allerdings ist die Haltestelle ein Stück abseits vom Flughafen an einer Hauptstraße. Naja, wird schon klappen.
Mein Gate war A8, direkt hier im Hauptgebäude, sodass ich nicht noch extra in eines der Satellitenterminals fahren musste.
Boarding begann pünktlich und ich setzte mich auf meinen Platz. Die Sitze fand ich bequemer als die NEK bei Hansens.
Vorne war der Flug gut gebucht, nur zwei Plätze blieben frei. Wie ich aber aus den Gesprächen raushörte handelte es sich großteils um Umsteiger von der Langstrecke.
Nachdem wir die Reiseflughöhe erreicht hatten, wurde der Vorhang zugezogen, etwas, das ich bei Lufthansa schon länger nicht mehr gesehen habe. Zu Essen gab es entweder eine vegetarische Option, oder das English Breakfast. Ich nahm letzteres.
Der kurze Flug verging schnell, ich fing mit dem neuen Lee Child Thriller „Midnight Line“ an. Pünktlich landeten wir in Newcastle und ich muss sagen, dass ich durchaus von BA angetan war. Vorhang zu, kein Durchgangsverkehr von der Economy, freundliches Personal, gutes und reichhaltiges Essen auch auf einem so kurzen Flug, bequemere Sitze – LH kann da nicht mithalten.
Das Wetter sah gut aus. Kalt, aber blauer Himmel und sonnig.
Während wir noch rollten, schaute ich nochmal im Internet nach dem Status der Metro und sah beruhigt, dass die Warnung von vorhin verschwunden war und die Metro wieder zum Flughafen fährt. Glück gehabt.
Der A320 in NCL
Als ich den Sicherheitsbereich verlassen hatte, sah ich direkt den Zugang zur Metro.
Nach kurzem Fußweg kam ich zu den Fahrkartenautomaten…
…wo ich mir für £3,30 eine Einzelfahrkarte in die Innenstadt kaufte.
Durch die Ticketbarrieren hindurch kam ich zum Bahnsteig, wo gerade eben der Zug angekommen war.
Nach ein paar Minuten ging es dann auch schon los und wir begannen die Fahrt. Nach rund 25min stieg ich an der Haltestelle Haymarket wieder aus.
Gegenüber auf der anderen Straßenseite war The Church of St Thomas the Martyr…
…und direkt davor diese Statue.
The War Memorial in Newcastle for the South African War vor dem Haymarket Hub
In direkter Nähe war ein Starbucks, der die Newcastle-Tasse zum Glück hatte. Dort machte ich ein paar (mehr) Minuten Pause…
…und ging dann weiter, Newcastle zu erkunden.
Das Grey’s Monument
Ausstellung für den morgigen Remembrance Sunday, weswegen auch überall in England die bekannten Remembrance Poppies verkauft wurden.
Das Theatre Royal.
Denkmal von Queen Victoria…
…vor der Cathedral Church of St. Nicholas.
The Black Gate, ehemals ein Wachturm der Burg.
Das Newcastle Castle
Danach lief ich mehrere Treppen runter zum Fluss Tyne.
Die Tyne Bridge
The Sage Gateshead – ein Konzerthaus und Veranstaltungszentrum
Die Gateshead Millennium Bridge, die um die Längsachse rotiert werden kann, um Schiffe durchzulassen.
Blick zurück
Durch diesen Durchgang ging es wieder zurück zur Burg…
…und von dort aus zum Bahnhof. In einem Sainsbury’s kaufte ich mir etwas Verpflegung für die dreistündige Zugfahrt. Mein Zug stand schon bereit.
Betreten konnten wir ihn aber erst 5min vor Abfahrt. Ich hatte eine (kostenlose) Reservierung, um die ich auch froh war, denn der Zug wurde brechend voll. Über Durham, York, Leeds und Manchester Victoria ging es nach Liverpool, wo wir mit ein paar Minuten Verspätung ankamen.
In Liverpool ging ich direkt zum nächsten Starbucks, kaufte mir die neue Liverpooltasse und las am Lee Child weiter.
Liverpool selbst habe ich nicht erkundet; dies war mein viertes Mal in der Stadt, und für Bilder sei auf
Teil 7 dieser Serie verwiesen.
Als ich dann zurück zum Bahnhof ging, kaufte ich mir bei einem Sainsbury’s zwei Sandwiches und etwas zu trinken. Wie üblich wurde das Gleis erst ein paar Minuten vor Abfahrt angezeigt.
Um etwa 17.30 Uhr war es so weit und ich lief zum Gleis, an dem der Pendolino gerade aus London Euston angekommen war.
Noch ein paar Minuten später durften wir dann auch schon den Zug betreten.
Der Zug blieb angenehm leer, und so nutzte ich die Zeit zum Weiterlesen.
Interessant war, dass der Zug unterwegs nur 2x hielt – beide Male recht nah zu Liverpool, nämlich in Runcorn und Stafford. Selbst größere Städte wie Birmingham ließen wir links liegen. Auch dieser Zug kam pünktlich in London an.
Ich nahm die Tube zurück nach Hatton Cross und war gegen 21.15 Uhr wieder auf meinem Zimmer. Ich las noch ein paar Seiten und legte mich dann hin.
So, 12.11.17
Nachdem ich von gestern noch satt war, ließ ich das Frühstück kurzerhand ausfallen. Hätte ich daran beim Check-In gedacht, hätte ich stattdessen lieber die 750 Punkte nehmen sollen. Egal. Ich duschte, packte meine Sachen, checkte aus und lief rüber zu Hatton Cross, wo ich mit dem 285er Bus zur Heathrow Central Bus Station fuhr. Von dort aus lief ich rüber zum Terminal 2, nahm den Aufzug hoch zum Abflugsbereich, durch die Sicherheitskontrolle direkt in die SEN Lounge. Eigentlich wollte ich ja nichts mehr essen, aber da es
self-made Granola gab, wurde ich schwach.
Zwei Passagiere erschienen nicht zu unserem Flug, sodass deren Gepäck wieder ausgeladen werden musste, was uns etwas Verspätung einbrachte. Dazu war wieder mal recht viel los in Heathrow, sodass wir erst mit etwas mehr als 30min Verspätung abhoben.
Die Landung in FRA war dennoch pünktlich. Wir bekamen zwar eine Position am Finger, jedoch im Schengenbereich, sodass wir mit Bussen zur Einreise gebracht wurden. „Toll“ war, dass nur durch die hintere Tür ausgestiegen werden konnte, was die Passagiere in der Businessclass sicher gefreut hat. Mich hätte es das auf jeden Fall.
Der Bus entließ uns beim Gate A7 und ich dachte erst, wir wären falsch im Schengenbereich angekommen, wurden dann aber durch lange, lange Wege doch noch zur Passkontrolle geführt. Dabei kamen wir irgendwann zwischen der Pass- und Sicherheitskontrolle bei Z vorbei, mussten dort entlanglaufen und dann die Rolltreppe runter zur Passkontrolle.
Dort traf mich fast der Schlag, denn es war die Hölle los, die eGates waren – natürlich – außer Betrieb, nur einige wenige Beamte waren da und es gab noch nicht mal eine getrennte EU-Schlange.
Eigentlich hatte ich gehofft, einen Bus um 12.45 Uhr zu kriegen, aber von dem Gedanken verabschiedete ich mich schonmal. Eine Dame von Fraport war da, die sagte, dass dies die Entscheidung der Bundespolizei war. Irgendwann kamen dann noch zwei weitere Beamte und es wurde eine EU-Schlange eingeführt, an der es dann schneller ging. Als ich endlich bei der Kontrolle war, fragte ich, warum nicht wenigstens die eGates in Betrieb waren, und da sagte der Beamte mir, dass das Fraports Entscheidung sei und die Bundespolizei damit nichts zu tun habe. Klar, jeder schiebt die Schuld auf den anderen. Was für ein Chaos.
Als ich durch die Kontrolle durch war, war es kurz nach 12.40 Uhr (ich bin also 20min angestanden), und so nahm ich beide Beine in die Hand und erreichte gerade so noch den Bus OF-64. In Dreieich-Buchschlag stieg ich in die S3 nach Darmstadt um und war dann auch bald wieder zuhause.